Numismatikforum

Vor kurzem ist ein Antoninian des Gordianus III in meine Sammlung gekommen, der mir vom Gesichtsschnitt garnicht nach
Gordianus III, sondern eher nach dem Sohn des Gordianus I = -> Gordianus II aussieht.
Der Zusatz AFR in der AV Legende fehlt zwar, aber es könnte sich auch um eine Verwendung der Kopf Patritze von Gorbi II bei einer frühen
Prägung für Gordianus III handeln.
Wer könnte mich mal aufklären?
Gruß diwidat

Ich denke eher, dass es ein frühes Portrait mit den Gesichtszügen des Balbinus ist.

Hallo diwidat,
ich stimme nummis zu; ich hatte ihn auch im Blick, aber die zeit dann verpaßt, Dein Glück.
Gruß ischbierra

Vielen Dank, mein Blick ist da noch nicht so geschärft, dass ich die netten Leute so auseinander halten kann.

Im NNB (Num. Nachrichtenblatt) vor Jahren hatte Dr. Bech aus Mainz mal einen Artikel über die Gepflogenheiten der Stempelschneider,
in der Not einfach die Portrait Patritze das Vorgängers zu nehmen, um ihre Münzen machen zu können.
Da gibt es viele Beispiele, die aber schwer zu finden sind.

Gruß diwidat

Oder Gordi mußte mal 'ne Zeit lang Cortison nehmen...

Homer

Hallo diwidat!

Mein Musterbeispiel ist immer mein Claudius RIC I, 97. Wohl das früheste Portrait des Claudius und da man damals noch kein Portrait von ihm hatte, von Germanicus genommen.

Jochen

Toll, so ein Germanicusportrait für Claudius habe ich noch nie gesehen.
Wie schnell hat man damals neue Münzen mit dem neuen Kaiser prägen müssen, dass man nicht mal Zeit hat, einen Stempel mit seinen Gesichtszügen zu schneiden?
Claudius war doch in Rom und einigemaßen bekannt. Es war doch kein Kaiser, den die Soldaten in irgend einer Provinz zum Kaiser ausriefen und dessen Aussehen in Rom nicht geläufig war.

Naja, er galt ja als Kaiser Caligulas vertrottelter Onkel. Hielt sich wohl sehr im Hintergrund.

Homer