Die Strahlenkrone

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Invictus
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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von Invictus » Sa 27.07.13 23:10

Marcus Aurelius hat geschrieben: Ich habe auch noch irgendwo gelesen das die Strahlenkrone auch auf etruskischem Vorbild (dort als Macht-Insignie des Königs) basieren könnte und somit dem Träger indirekt die Königswürde zusprechen würde.
Da hab ich was anderes gelesen. Marc Anton brachte Caesar das Königsdiadem und sprach: Das überreicht dir das römische Volk durch mich. Caesar erwiderte, dass nur Jupiter über das römische Volk herrschen könne und brachte das Diadem Jupiter in seinem Tempel dar. Nein, die Strahelnkrone hatte im Altertum m.W. rein gar nichts mit dem Königstum gemein, weder bei den Etruskern noch bei den Römern.
Und aus der Seminararbeit Strebte Caesar nach dem Königtum? – Die Bedeutung der corona aurea von Christian Wölfelschneider:
"Entscheidender Hinweise zur Beantwortung der Frage nach dem Machtstreben Caesars soll aus diesem Grund die corona aurea liefern.
Erstmals bekannt ist das Tragen dieses alten etruskischen Königskranzes am Luperkalienfest am 15. Februar 44 v. Chr. An diesem Festtag trat der mächtige Diktator in pupurner Toga, mit goldenen Schuhen und der corona aurea in der Öffentlichkeit auf und erweckte reges Aufsehen.
Nach einem eingehenden Vergleich der Überlieferungen stellt sich jedoch heraus, dass der Goldkranz des Caesar nicht als Königskrone betrachtet wurde. Zeitgenössisches Symbol für den Status eines Königs war den alten Traditionen zur Folge ein Diadem nach hellenistischem Vorbild, welches Caesar jedoch ablehnte. Ein weiteres Argument liefert die Ablehnung des rex titels. Juluis Caesar strebte somit nicht nach der Königswürde. Seine königsgleichen Stellung im römischen Reich bedurfte aber ohnehin keiner weiteren symbolischen Rechtfertigung. "
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Marcus Aurelius
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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von Marcus Aurelius » Sa 27.07.13 23:37

Danke für den aufklärenden Beitrag, die Seminararbeit werde ich mir bei Zeiten zu Gemüte führen. Somit scheint wohl der hellenistische Ursprung der Strahlenkrone der einzig verbleibende Hinweis zu sein. Wer weiß, vielleicht machen wir uns auch zu viele Gedanken um den Ursprung und die Symbolik der Zacken und die 5 Zacken waren ursprünglich, rein stilistisch gesehen, die beste Lösung für die bildliche Darstellung der Krone. Die folgenden Stempelschneider haben diese Anzahl dann einfach übernommen.

Gruß

Marcus Aurelius
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Marcus Aurelius
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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von Marcus Aurelius » Sa 27.07.13 23:42

Habe die Stelle gefunden in welcher der angebliche Bezug zur etruskischen Königskrone beschrieben ist ( de Gruyter : Aufstieg und Niedergang der römischen Welt ):

http://books.google.de/books?id=pYA4Zy8 ... CDUQ6AEwAw

Gruß

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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von drakenumi1 » So 28.07.13 10:37

Julianus v. Pannonien hat geschrieben:
Aufgefallen ist mir nämlich, dass ausnahmslos jede Strahlenkrone in meiner Sammlung 5 Zacken hat.
Ist das bei euch auch der Fall, oder kennt /habt Ihr ein offizielles Stück mit weniger oder mehr Zacken?
Hallo, Simon,

Bezogen auf Antoniniane habe ich mal meine Sammlung durchforstet und bin tatsächlich bei Elagabal fündig geworden: einen mit 4 Spitzen. Ganz ohne Zweifel. Schaut man aber weiter, so findet man auch zweifelhafte Fälle, bei denen man im Unklaren sein kann, ob die nackennächste Spitze nun tatsächlich eine Spitze darstellen oder diese Andeutung zur Schleife gerechnet werden sollte. Der Übergang an dieser Stelle scheint fließend zu sein und es scheint dem Graveur teilweise auch nicht darauf angekommen zu sein, was der Betrachter an dieser Stelle erkennt: Eine Spitze der Strahlenkrone oder den Teil einer Schleife.
Mir scheint, diese Undeutlichkeit ist besonders bei frühen Antoninian-Prägungen anzutreffen und verliert sich später, bei Gordi ist dann "Ordnung eingezogen" und die Krone besteht einheitlich aus 5 Strahlen (jedenfalls bei den römischen Römern :wink: )

Nachfolgend zwei Beispiele, das erste für zweifelsfreie 4 Strahlen und das zweite für einen unsicheren 5. Strahl.

Gruß von

drake
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Antoninian Elagabal C. 145; RIC 22. Av. ANTONINVS AVG..jpg
Antoninian Elagabal C. 145; RIC 22. Rv. PM TR P II COS II PP. Rovidentia zeigt a. Globus..jpg
Antoninian Elagabal C. 291; RIC 155. Av. IMP CAES M AVR ANTONINVS AVG..jpg
Antoninian Elagabal C. 291; RIC 155. Rv. VICTOR ANTONINI AVG Viktoria r..jpg
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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von Schwarzschaf » So 28.07.13 12:30

VIM: Da hat wohl wer ´nen Zacken verloren.... :wink:
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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von mike h » So 28.07.13 12:41

Hallo Rudolf

ich behaupte mal, das der vordere (Stirn-) Zacken einer gründlichen Reinigung zum Opfer gefallen ist....
dem armen Gordi fehlt ja in diesem Bereich sogar ein Teil der Schädeldecke.
:roll:
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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von gallienvs » So 28.07.13 13:16

Zu dem Thema "Strahlenkrone" ist immer noch Andreas Alföldi's umfangreiche Monographie, "Insignien und Tracht der römischen Kaiser" erschienen 1935 in "Mitteilungen des deutschen archäologischen Instituts" ,sehr zu empfehlen.
Leider fehlt mir momentan die Zeit mich näher mit diesem interessanten Thema zubeschäftigen,bzw.die kompletten 170 Seiten durchzulesen.
Habe mal ein Foto aus meinem Exemplar hier angefügt.
Soweit ich in aller Kürze gesehen habe ,sind die Diadochen, also die Generäle Alexander des Großen, die ersten gewesen die die Strahlenkrone(kranz) auf Münzen geprägt haben.
Diese Strahlen sollten den Glanz des Trägers symbolisieren. Erst später kam die ganze Sol und Vergöttlichungsthematik durch Adaption der Kaiser ins Spiel.
...aber das hier nur wirklich sehr rudimentär wiedergegeben.
Jeder der die Möglichkeit hat diese Monographie zubekommen sollte zuschlagen, allerdings keine einfache Hausmannskost weil sehr komplex verfasst. :wink:
gg
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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von Julianus v. Pannonien » So 28.07.13 14:28

Da hat sich ja eine tolle diskussion mit vielen verschiedenen Ansätzen ergeben.

Ich glaube mittlerweile auch, dass aus Platzgründen und aus ästhetischem Grund 5 Strahlen geschnitten wurden.
Denn es gibt doch einige Ausnahmen. ( wenn auch selten ) Die Stempelschneider hatten ja wohl auch die 5 Strahlen verinnerlicht :)
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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von Iulia » Mo 29.07.13 13:30

Invictus hat geschrieben:Über die 12 Zacken lässt sich doch für die Antike nur spekulieren. So soll sie angeblich die 12 Monate darstellen. Andere sehen darin die Multiplikation von 3 (Zahl des Überirdischen) und 4 (Zahl des Irdischen) = Verbindung zwischen Götter und Menschen resp. Verbindung zwischen Himmel und Erde o.ä. Auch war die Zahl 12 den Etruskern und Römern heilig - siehe die 12 römischen Hauptgötter.

Dass Dupondien (und später Antonian) i.d.R. 5 Zacken aufweisen (3 an der Seite, 2 am Scheitelpunkt) spricht doch eher für eine achtstrahlige „Krone“. Was aber soll einen Bezug zur 8 haben? Da fällt zuerst der Sidus Iulium auf, der meist achtstrahlig abgebildet wurde – siehe Augustusmünzen: Schild CAESAR und Stern, Stern mit DIVVS IVLIVS, Stern im Tympanum des Caesartempels etc.)
Der Stern sollte lt. offizieller Deutung von Augustus die Aufnahme Caesars unter die Götter bedeuten, deshalb ließ er den Stern auch am Kopf Caesars im Tempel des Divus Iulius anbringen (Plinius).
Ich wundere mich, wieso so wild spekuliert wird, ohne dass hier auch nur einer auf die Idee gekommen wäre, sich mal Frontaldarstellungen der Strahlenkrone anzusehen, sowohl auf Münzen, als auch in rundplastischen Darstellungen des Sol Invictus, mit dessen Krone die römischen Kaiser auf Münzen ohne Frage dargestellt wurden:
Die Strahlenkrone hatte 5, meistens aber 7 Strahlen.
Das kann man u. a. hier nachprüfen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lexicon_Ic ... _Classicae
Oder hier:
http://www.phoibos.at/frontend/scripts/ ... 5624603255

Wenn in der Seitenansicht auf Münzen vier Strahlen zu sehen waren, dann sicherlich, damit der Betrachter die fehlenden 3 Seitenstrahlen zu insgesamt 7 Strahlen ergänzen sollte. Wenn man sogar 5 Strahlen sieht, dann war das sicherlich eine optische Angleichung an die zuweilen vorkommende fünfstrahlige Krone des Sol (s. 2. Abb.). Die siebenstrahlige Krone scheint aber bei den Soldarstellungen die übliche gewesen zu sein.
Warum 7 Strahlen? Weil diese symbolisch die 7 Planetengötter Jupiter, Saturn, Venus, Mercur, Mars, Luna und Sol darstellen, wobei der höchste Zacken über der Stirn wahrscheinlich für Sol selbst stehen soll. Sieben Tage hat die Woche, es gibt sieben Einweihungsgrade des Mithraskultes ...
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Matern, Abb. 48.jpg
Matern Abb. 48
Matern, Abb. 70.jpg
Matern Abb. 70
Hirmer Abb. 509.jpg
Hirmer Abb. 509

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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von Invictus » Sa 03.08.13 08:14

Ganz so einfach dürfte es sicherlich nicht sein.
Immerhin umschreibt das Thema „römische“ Strahlenkrone einen Zeitraum von rund 300 Jahren!
Iulia hat geschrieben:Die Strahlenkrone hatte 5, meistens aber 7 Strahlen.

Es gibt genügend Beispiele, wo das nicht der Fall ist:
Mithras-Relief Fiano Romano, Louvre MND 1911
RLM Bonn
Aureus des Nero
Denar des Longinus
Und wenn schon bei der Seitenansicht 9 Strahlen zu erkennen sind, können es frontal nicht 7 gewesen sein: Aureus des Turrinus.
Bei diesem Münztyp varriert die Strahlenanzahl zwischen 4, 5 und 6:
Aureus des Caligula

Ein ausgeprägter Kult um den Sonnengott ist erst unter Gallienus festzustellen, er wird hier auch erstmals als Begleiter des Kaisers erwähnt (Sol comes Augusti). Unter den nachfolgenden Kaisern setzte er sich ungebremst fort und erlebte unter Aurelianus einen weiteren Höhepunkt. Das soll natürlich nicht heißen, dass vor Gallienus der Sonnenkult ein stiefmütterliches Dasein fristen musste :wink:

Unbestreitbar ist natürlich, dass die Strahlen etwas Glanzvolles darstellen sollte. Aber das man bereits in der frühen Kaiserzeit mit der Strahlenkrone ausschließlich einen Bezug zum Sonnengott sah könnte spekulativ sein. Zuerst tauchte die Strahlenkrone bei den Staatsgöttern auf (Divus Augustus), später bei noch lebenden Kaisern Caligula und Nero auf östlichen Provinzialmünzen.

Zu Beginn der Kaiserzeit dürften sicherlich noch andere Aspekte mitgespielt haben. Dem toten Augustus wurde erstmals das Privileg als Strahlenkronenträger zuteil. Einen alleinigen Bezug zum Sonnengott wird es da möglicherweise noch gar nicht gegeben haben. Apollo oder ein glänzender Nimbus Antoninus Piuskönnten sich ebenso in der Strahlenkrone widerspiegeln wie ein Bezug zum „goldenen Zeitalter“ (Gold strahlt ja bekanntlich auch einen erhabenen Glanz aus). Hier schon davon zu sprechen, dass die 7 Strahlen das bekannte Planetensystem repräsentieren wäre wohl hypothetisch.

Leider habe ich das von dir angesprochene Buch von Matern noch nicht gelesen, ebenso wie M. Bergmann, „Der Koloss Neros, die Domus Aurea und der Mentalitätswandel im Rom der frühen Kaiserzeit“. Interessant ist aber doch, dass der Koloss neben der Strahlenkrone auch das auf einem Globus sitzende Steuerruder führt – ein weiteres Indiz für einen das goldene Zeitalter herbeiführenden Kaiser Erinnerungsorte...
Iulia hat geschrieben:Wenn man sogar 5 Strahlen sieht, dann war das sicherlich eine optische Angleichung an die zuweilen vorkommende fünfstrahlige Krone des Sol (s. 2. Abb.)
Diese Aussage auf die seitlichen Aversbüsten wage ich anzuzweifeln, weil ich sie zu abstrakt finde.
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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von Iulia » Sa 03.08.13 15:00

Invictus hat geschrieben:Ganz so einfach dürfte es sicherlich nicht sein.
Immerhin umschreibt das Thema „römische“ Strahlenkrone einen Zeitraum von rund 300 Jahren!
Du glaubst offenbar, dass ich das nicht weiß :lol: .
Invictus hat geschrieben:
Iulia hat geschrieben:Die Strahlenkrone hatte 5, meistens aber 7 Strahlen.

Es gibt genügend Beispiele, wo das nicht der Fall ist:
"Genügend" wozu? Genügend, um die Regel zu widerlegen? Bekanntlich bestätigen Ausnahmen die Regel. Weil ich aber nicht "etwa" oder "in der Regel" vor die Strahlenanzahl gesetzt habe, glaubst Du die ganze Aussage in Zweifel ziehen zu können?
Invictus hat geschrieben: Leider habe ich das von dir angesprochene Buch von Matern noch nicht gelesen.
Hättest Du aber besser, bevor Du antwortest.
Matern, S. 180:
" Als entwicklungsgeschichtliche Tendenz erweist sich eine Verringerung der Strahlenzahl: Während in hellenistischer Zeit die Darstellung eine große Anzahl schmaler, dicht beieinanderliegender Strahlen zeigen, wird in der Kaiserzeit die geringe Anzahl von etwa 5 oder 7 Strahlen bevorzugt."
Invictus hat geschrieben: Ein ausgeprägter Kult um den Sonnengott ist erst unter Gallienus festzustellen, er wird hier auch erstmals als Begleiter des Kaisers erwähnt (Sol comes Augusti).
Falsch! Du machst das offenbar ausschließlich daran fest, dass auf den Münzen des Gallienus Sol Invictus erstmals namentlich genannt wird. Die große Anzahl von Soldarstellungen im Invictus-Typus auf severischen Münzen dürfen für Dich also nicht als Beleg dafür herangezogen werden, dass die Verehrung des Sol Invictus schon von den Severern gefördert wurde?
Der Sol Invictus Kult ist übrigens schon Mitte d. 2. Jh. n. Chr. in Rom nachweisbar.

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Re: Die Strahlenkrone

Beitrag von Invictus » Sa 03.08.13 22:28

Iulia hat geschrieben:
Invictus hat geschrieben:Ganz so einfach dürfte es sicherlich nicht sein.
Immerhin umschreibt das Thema „römische“ Strahlenkrone einen Zeitraum von rund 300 Jahren!
Du glaubst offenbar, dass ich das nicht weiß :lol: .
Was für eine haltlose Unterstellung :mrgreen: ! Nein, das glaube ich nicht und würde so etwas auch nicht in Erwägung ziehen. Es war nur meine Antwort auf dein allgemein gehaltenes (und nicht die verschiedenen Jahrhunderte differenzierendes) posting:
Iulia hat geschrieben:Die Strahlenkrone hatte 5, meistens aber 7 Strahlen.

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Iulia hat geschrieben: "Genügend" wozu? Genügend, um die Regel zu widerlegen? Bekanntlich bestätigen Ausnahmen die Regel. Weil ich aber nicht "etwa" oder "in der Regel" vor die Strahlenanzahl gesetzt habe, glaubst Du die ganze Aussage in Zweifel ziehen zu können?
Natürlich ziehe ich deine Aussage in Zweifel :wink: ! Weil du nur von "5, meistens aber 7 Strahlen" schriebst!
Iulia hat geschrieben:
Invictus hat geschrieben:Leider habe ich das von dir angesprochene Buch von Matern noch nicht gelesen.
Hättest Du aber besser, bevor Du antwortest.
Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, es zu lesen, hätte ich es auch getan. Ich werde mir aber ganz bestimmt nicht ein relativ teures Fachbuch kaufen, nur um mir damit das Recht zu sichern, zu bestimmten Themen überhaupt meine Meinung äußern zu dürfen! Ach ja: Falls das Gegenargument kommen sollte, man kann sich das Maternebuch auch ausleihen: solch' spezifische Fachliteratur findet sich leider nicht in den gängigen Stadtbibliotheken meiner näheren Umgebung :mrgreen:
Iulia hat geschrieben:Matern, S. 180:
" Als entwicklungsgeschichtliche Tendenz erweist sich eine Verringerung der Strahlenzahl: Während in hellenistischer Zeit die Darstellung eine große Anzahl schmaler, dicht beieinanderliegender Strahlen zeigen, wird in der Kaiserzeit die geringe Anzahl von etwa 5 oder 7 Strahlen bevorzugt."
Matern spricht ja selbst von "bevorzugt". Das schliesst andere Möglichkeiten keineswegs aus :wink: Im Übrigen hatte ich doch einige Bildbeispiele gezeigt, die eine höhere Strahlenanzahl aufzeigen (nicht nur aus dem 1., auch aus dem 3./4. Jh. AD). Und Matern sagt in dem von dir zitierten Satz: "Während in hellenistischer Zeit die Darstellung eine große Anzahl schmaler, dicht beieinanderliegender Strahlen zeigen" - der von mir vormals gezeigte Aureus des Turrinus ujnterstreicht die Relativierung, denn er zeigt die gleiche Vielstrahligkeit in spätrepublikanischer Römerzeit :wink:
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Iulia hat geschrieben:
Invictus hat geschrieben: Ein ausgeprägter Kult um den Sonnengott ist erst unter Gallienus festzustellen, er wird hier auch erstmals als Begleiter des Kaisers erwähnt (Sol comes Augusti).
Falsch! Du machst das offenbar ausschließlich daran fest, dass auf den Münzen des Gallienus Sol Invictus erstmals namentlich genannt wird. Die große Anzahl von Soldarstellungen im Invictus-Typus auf severischen Münzen dürfen für Dich also nicht als Beleg dafür herangezogen werden, dass die Verehrung des Sol Invictus schon von den Severern gefördert wurde?
Der Sol Invictus Kult ist übrigens schon Mitte d. 2. Jh. n. Chr. in Rom nachweisbar.
Also wenn du mich zitierst, dann bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen:
Invictus hat geschrieben:Das soll natürlich nicht heißen, dass vor Gallienus der Sonnenkult ein stiefmütterliches Dasein fristen musste :wink:
Mir ist bekannt, dass der Solkult schon lange vor Gallienus auftrat :wink: , denn es gibt ja bspw. den Münztyp Trajan/Solbüste. Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt: SOL COMES AVGUSTI (siehe mein posting) erscheint erstmls unter Gallienus und zeugt von einer weiteren Kultintensivierung.
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