Echtheitsprüfung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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edsc
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Echtheitsprüfung

Beitrag von edsc » Do 10.10.13 00:14

Hallo zusammen,
kennt jemand einen (online-)Service zur Prüfung/Bestimmung der Echtheit von Römischen Münzen?
Ich habe neulich welche erworben, habe aber große Bedenken bzgl. ihrer Echtheit. Es geht um diese Denare:

http://www.escoins.de/pics/c_1.jpg
http://www.escoins.de/pics/c_2.jpg
http://www.escoins.de/pics/c_3.jpg
http://www.escoins.de/pics/c_4.jpg

Kann vielleicht jemand von euch was dazu sagen? Danke!

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Re: Echtheitsprüfung

Beitrag von shanxi » Do 10.10.13 05:12

Dein Antoninus Pius/Aurelius erscheint mir stempelgleich zu diesen Exemplaren aus den Fake Reports, du kannst
ja mal selbst vergleichen (geht nur wenn du dich anmeldest).

http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... ?pos=-1879

http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... pos=-11588

Nach den anderen habe ich nicht gesucht. Hast du für den Brutus so ca. 100000 Euro bezahlt ?? Das kostet ein echtes Exemplar.

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quisquam
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Re: Echtheitsprüfung

Beitrag von quisquam » Do 10.10.13 06:15

Bis auf den Brutus in modernem Stil scheinen das alles Lipanoff-Fälschungen zu sein.

http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... ?pos=-5358
http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... ?pos=-5234
http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... ?pos=-5204

Der Antoninus Pius/Aurelius ist schon deshalb definitiv falsch, weil Vorderseite und Rückseite zeitlich nicht zusammenpassen. Die Rückseite ist von RIC A. Pius 415 aus dem Jahr 140 n. Chr., die Vorderseite mit TRP XII aber von 148/149 n. Chr.


Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Echtheitsprüfung

Beitrag von antoninus1 » Do 10.10.13 10:59

Der falsche Pius mit dem Linksportrait taucht leider immer wieder auf, auch in Saalauktionen.
Gruß,
antoninus1

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Homer J. Simpson
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Re: Echtheitsprüfung

Beitrag von Homer J. Simpson » Do 10.10.13 18:25

Hoffentlich waren die nicht so teuer.

Homer :(
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Re: Echtheitsprüfung

Beitrag von drakenumi1 » Do 10.10.13 21:02

Vor Jahren schon einmal hier gezeigt, was ich für 5.- (Eur. oder DM) auf der Numismata in Berlin als fake erwarb.
Hier nochmals wegen des direkten Vergleiches zweier verschiedener Abschläge. Recht interessant, ihre Unterschiede zu bemerken.
drake
Dateianhänge
img23438.jpg
img23435.jpg
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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Re: Echtheitsprüfung

Beitrag von edsc » Do 10.10.13 22:53

Nein, die Münzen waren nicht teuer. Ich habe sie inzwischen auch zurückgegeben (war zum Glück kein Problem).

Ich würde aber trotzdem gerne das Thema ein bisschen vertiefen (auch wenn's schon öftes diskutiert wurde). Was mich an meinen Münzen (bis auf den Brutus) stutzig macht(e), sind die deutlichen Prägespuren. Das sind die "Strahlen" vom Kopf oder Buchstaben zum Rand hin. Das Gewicht entspricht auch dem Original. Sind eigentlich alles Indizien für die Echtheit. Dagegen spricht die aussergewöhnlich gute Qualität, einfach zu gut, um echt zu sein...

Wie entstehen solche Fälschungen?

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Re: Echtheitsprüfung

Beitrag von edsc » Do 10.10.13 22:55

shanxi hat geschrieben:
... Hast du für den Brutus so ca. 100000 Euro bezahlt ??.
...also ganz blöd bin ich nicht :wink:

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Re: Echtheitsprüfung

Beitrag von klunch » Fr 11.10.13 01:09

Stichwort Lipanoff z.b. http://counterfeitcoins.reidgold.com/lipanoff.html da steht ganz gut erklärt, das gerade durch die Verwendung ähnlicher Prägetechnik die Verarbeitungsart nur wenig Anhaltspunkte für einen Fälschungsverdacht liefert. Stil ist da besser geeignet, die Fälschung als solche zu enttarnen. Das ist aber ein Bereich, in dem die Erfahrung nur langsam wächst, um es mal vorsichtig zu formulieren. Auch die Kenntnis, welche Vorder- und Rückseiten zusammen auftreten können, ist sehr hilfreich. Das ist zwar Wissen, was man durch das Studium von Referenzwerken erlangen kann, aber auch das erfordert viel Zeit. Zum Glück gibt es hier zahlreiche Experten, die sowohl bei Stilfragen als auch bei Stempelkombinationen sehr kompetent sind. :D

Gruß klunch
Lernen, lernen und nochmals lernen.

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Re: Echtheitsprüfung

Beitrag von shanxi » Fr 11.10.13 02:12

edsc hat geschrieben:
shanxi hat geschrieben:
... Hast du für den Brutus so ca. 100000 Euro bezahlt ??.
...also ganz blöd bin ich nicht :wink:

Das war natürlich ironisch gemeint. Aber Spaß beiseite. Ein echter Eid Mar für wenig Geld ist wie ein Rembrandt vom Flohmarkt, oder die Million im Lotto.
Wenn man von einem Händler kauft, sollte man bei einem solch bekannten Stück immer davon ausgehen, dass er weiß was er hat, und wenn er es zum Superduperschnäppchenpreis verkauft, in diesem Fall sagen wir mal unter 10000 Euro, dann ist etwas faul.

Hier hast du Vergleichspreise:
http://www.acsearch.info/search.html?se ... c=&a=&l=#0
Zuletzt geändert von shanxi am Fr 11.10.13 09:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Echtheitsprüfung

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 11.10.13 09:13

Ich bin auch überzeugt, daß die Frage nicht böse gemeint war, aber im Internet sind ja manchmal die seltsamsten Vögel unterwegs; eben auch Leute mit VIEL mehr Geld als Sachkenntnis, und wie sagt der Engländer: "A fool and his money are easily parted". Gut, wenn Du hier kein großes Lehrgeld zahlen mußtest.

Die Lipanoffs sind oft recht gefährlich, da der Stil ziemlich gut getroffen ist; man muß eine ganze Menge davon gesehen haben, und natürlich echte zum Vergleich. Oft lenken einen der Rand, die glatten Flächen und die Tönung dann in die richtige Richtung.

Viele Grüße,

Homer
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Re: Echtheitsprüfung

Beitrag von edsc » Fr 11.10.13 10:07

ok, danke!

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