2 Späte Follis im tiefsten Germanien
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: 2 Späte Follis im tiefsten Germanien
Guten Tag,
es freut mich sehr, doch noch Reaktionen von aktiven Mitgliedern des Forums erhalten zu haben.
Eigentlich ist es eine "Never ending Story".
Und eine Thematik, die es in jedem Forum immer wieder geben wird.
Am Wochenende bin ich sicherlich wieder auf dieser Fläche Unterwegs, mal scheuen, ob noch etwas kommt.
Mein Bezirksarchäologe hat auch schon auf meine Fundmeldung reagiert und er meinte, es reicht absolut, wenn ich die Sachen Anfang nächsten Jahres, wie üblich vorlege.
Grüße
Patrick
es freut mich sehr, doch noch Reaktionen von aktiven Mitgliedern des Forums erhalten zu haben.
Eigentlich ist es eine "Never ending Story".
Und eine Thematik, die es in jedem Forum immer wieder geben wird.
Am Wochenende bin ich sicherlich wieder auf dieser Fläche Unterwegs, mal scheuen, ob noch etwas kommt.
Mein Bezirksarchäologe hat auch schon auf meine Fundmeldung reagiert und er meinte, es reicht absolut, wenn ich die Sachen Anfang nächsten Jahres, wie üblich vorlege.
Grüße
Patrick
- areich
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Re: 2 Späte Follis im tiefsten Germanien
Zeig ruhig, was Du findest. Wenn ich eine Münze von einem Finder vorgestellt sehe, dann gehe ich davon aus, daß alles seine Richtigkeit hat und finde es unverschämt, in diesem Ton nach Beweisen und Namen zu fragen. Wenn sonst jemand eine Münze zeigt, unterstellt man ja auch nicht, daß sie gestohlen ist und verlangt, eine Rechnung zu sehen.
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Re: 2 Späte Follis im tiefsten Germanien
Hallo,
ich verstehe eure Probleme nicht!
Im ersten Beitrag hat "leevante " geschrieben das eine Fundmeldung erfolgt, damit ist das Thema durch.
Ps: Unverzüglich melden!- Bedeutet nicht "Heute" sondern im Allgemeinen im Block alle 3-6 Monate.
@leevante , weiter so, ich bin gespannt auf den Fundbericht.
ich verstehe eure Probleme nicht!
Im ersten Beitrag hat "leevante " geschrieben das eine Fundmeldung erfolgt, damit ist das Thema durch.
Ps: Unverzüglich melden!- Bedeutet nicht "Heute" sondern im Allgemeinen im Block alle 3-6 Monate.
@leevante , weiter so, ich bin gespannt auf den Fundbericht.
Gruß
Locnar
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Re: 2 Späte Follis im tiefsten Germanien
oh wieder dieser unbekannte Heimatfreund, mit dem hatte ich auch schon zu tun. Immer dieselbe Masche (Trollalarm), einfach ignorieren.
VG
Quinctilius
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Quinctilius
Münzen sind Zeitzeugen, nicht nur Objekte.
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Re: 2 Späte Follis im tiefsten Germanien
Hallo,
auch wenn der Beitrag schon etwas älter ist, möchte ich ihn dennoch gerne aktualisieren. Allein in diesem Jahr gab es auf der besagten Fläche 5 weitere Follis.
Die aktuelle Abschlussmünze ist ein „Valens Gloria Romanorum AEs 3. 367-375“. Mit der Anzahl der bislang gefunden römischen Münzen auf dieser Hofstelle zeigt sich, dass diese weiterhin in einem relativ kleinen Bereich angetroffen werden, was weiterhin die Annahme eines Hortfundes, bestärkt.
Ein ähnlicher Fundkomplex aus Nord-Hessen ist mir momentan nur aus Geismar bekannt, aus dem nahen Thüringen kenne ich keinen vergleichbaren Fundkomplex aus einem Siedlungskontext.
Ich vertrete weiterhin die These, dass die Münzen vermutlich zur Materialgewinnung in das Nord-Ost-Hessische Grenzland gelangt sind.
Als Einzelfund fand sich eine merowingische Schnalle, diese passt aber zeitlich bislang nicht in den Siedlungskontext. Auch zeigte sich in diesem Jahr bei weiteren Prospektionen, dass die Siedlung sich in mehrere Hofstellen auf einer Werra Terrasse aufgliedert. Die beiden im Winter entdeckten möglichen Hofstellen ergaben bislang jedoch ausschließlich keramisches Fundmaterial und keine Metallfunde.
Wenn es hier einen Numismatiker mit dem Schwerpunkt römische Münzen im Germanicum gibt, würde ich mich über einen Kontakt für die Zukunft sehr freuen. Die Münzen können gerne eingesehen werden, entweder beim Landesamt oder ggf. bei uns.
auch wenn der Beitrag schon etwas älter ist, möchte ich ihn dennoch gerne aktualisieren. Allein in diesem Jahr gab es auf der besagten Fläche 5 weitere Follis.
Die aktuelle Abschlussmünze ist ein „Valens Gloria Romanorum AEs 3. 367-375“. Mit der Anzahl der bislang gefunden römischen Münzen auf dieser Hofstelle zeigt sich, dass diese weiterhin in einem relativ kleinen Bereich angetroffen werden, was weiterhin die Annahme eines Hortfundes, bestärkt.
Ein ähnlicher Fundkomplex aus Nord-Hessen ist mir momentan nur aus Geismar bekannt, aus dem nahen Thüringen kenne ich keinen vergleichbaren Fundkomplex aus einem Siedlungskontext.
Ich vertrete weiterhin die These, dass die Münzen vermutlich zur Materialgewinnung in das Nord-Ost-Hessische Grenzland gelangt sind.
Als Einzelfund fand sich eine merowingische Schnalle, diese passt aber zeitlich bislang nicht in den Siedlungskontext. Auch zeigte sich in diesem Jahr bei weiteren Prospektionen, dass die Siedlung sich in mehrere Hofstellen auf einer Werra Terrasse aufgliedert. Die beiden im Winter entdeckten möglichen Hofstellen ergaben bislang jedoch ausschließlich keramisches Fundmaterial und keine Metallfunde.
Wenn es hier einen Numismatiker mit dem Schwerpunkt römische Münzen im Germanicum gibt, würde ich mich über einen Kontakt für die Zukunft sehr freuen. Die Münzen können gerne eingesehen werden, entweder beim Landesamt oder ggf. bei uns.
- Homer J. Simpson
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Re: 2 Späte Follis im tiefsten Germanien
Das wäre plausibel; ich hatte nämlich bei dem Wort "Hortfund" etwas die Stirn gerunzelt, da meines Wissens häufige Währungsreformen das 4. Jahrhundert bestimmten und daher Bronzemünzen von Constantin I. und Valens kaum zusammen umgelaufen sein dürften.leevante hat geschrieben:...
Ich vertrete weiterhin die These, dass die Münzen vermutlich zur Materialgewinnung in das Nord-Ost-Hessische Grenzland gelangt sind. ...
Viele Grüße,
Homer
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Re: 2 Späte Follis im tiefsten Germanien
Hallo Homer,
das ist eine ganz neue Info für mich mit den Währungsreformen. Ich frage mich aber immernoch ob die Münzen in der Zeit im freien Germanien überhaupt als Nominal einen Wert hatten oder wenn überhaupt nur Silber und Gold Münzen eine Kaufkraft hatten .Soweit mir bekannt ist reist die Münz Reihe
vieler Orts , z.B. in der Wetterau auf den Siedlungsstelle etwa um 350 n. Chr. ab und startet erst wieder so 400 bis 420 nach Chr. ,somit ist meine späte Münze wohl schon eine gewisse Besonderheit auf einer germanischen Siedlungsstelle , zumindest meinte dies ein befreundeter Ehrenamtlicher welcher mir meine antiken Münzen bestimmt.
Grundsätzlich ist mein Wissen über antike Münzen eher gering auch wenn es mit jedem Eigenfundanhand weiter steigt.
Die Ansprache einer Ansammlung von Münzen als Hort finde ich grundsätzlich richtig und unbedenklich , aber du hast es wohl schon zu oft gelesen. Wie würdest du eine solche Ansammlung ansprechen?
das ist eine ganz neue Info für mich mit den Währungsreformen. Ich frage mich aber immernoch ob die Münzen in der Zeit im freien Germanien überhaupt als Nominal einen Wert hatten oder wenn überhaupt nur Silber und Gold Münzen eine Kaufkraft hatten .Soweit mir bekannt ist reist die Münz Reihe
vieler Orts , z.B. in der Wetterau auf den Siedlungsstelle etwa um 350 n. Chr. ab und startet erst wieder so 400 bis 420 nach Chr. ,somit ist meine späte Münze wohl schon eine gewisse Besonderheit auf einer germanischen Siedlungsstelle , zumindest meinte dies ein befreundeter Ehrenamtlicher welcher mir meine antiken Münzen bestimmt.
Grundsätzlich ist mein Wissen über antike Münzen eher gering auch wenn es mit jedem Eigenfundanhand weiter steigt.
Die Ansprache einer Ansammlung von Münzen als Hort finde ich grundsätzlich richtig und unbedenklich , aber du hast es wohl schon zu oft gelesen. Wie würdest du eine solche Ansammlung ansprechen?
- Homer J. Simpson
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Re: 2 Späte Follis im tiefsten Germanien
Wir wissen ja über die Münzprägung des 4. Jahrhunderts erbärmlich wenig; wir kennen die Münzstätten, die Zahl der Officinae, aber das war's auch schon. Wir haben keine Ahnung, wie die Römer ihre Bronze- und Silbermünzen nannten. In einer spätrömischen Textstelle tauchen die Begriffe "centenionales" und "maiorinas" (im Akkusativ) auf, deshalb gehen wir davon aus, daß die Münzen der Mitte des 4.Jh. so hießen. Sehr unsicher, da es beides hapax legomena sind. Siliqua und Argenteus sind genau so moderne Hilfsnamen wie ein Jahrhundert vorher schon der Antoninian. Sicher wurde im 4.Jh. mehrmals das Bronzegeld reformiert, wahrscheinlich wurden jeweils die alten Münzen eingezogen (die Münzen sind ja selten recht abgegriffen). Wir wissen auch nicht, ab wann die Bronzemünzen wirklich "Follis" genannt wurden; ich halte es für am wahrscheinlichsten, daß das erst geschah, als nach der Reform des Anastasius Stücke im Wert von 40 der vorherigen jämmerlichen Kleinbronzen geprägt wurden, die also einem Beutel (=Follis) mit 40 Kleinmünzen entsprachen. Die byzantinischen Münzen hießen ziemlich sicher so, da ja die abgeleiteten arabischen Bronzen den Namen als "Fals" übernahmen.
Viele Grüße,
Homer
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- justus
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Re: 2 Späte Follis im tiefsten Germanien
In deinem Fall handelt es sich wohl lediglich um sog. "Streufunde". Als "Hortfund" wird eine antike Verbergung von zahlreichen Münzen in einem oder auch mehreren Gefässen an einem Ort bezeichnet. Die Annahme, dass die Germanen, wie es für "Barbaren" üblich wäre, nur Tauschhandel betrieben, ist heutezutage unhaltbar geworden angesichts der regen Handelsbeziehungen zwischen römischen Provinzen und sog. freiem Germanien. Unsere Vorfahren wußten also sehr wohl den Wert von Münzgeld zu schätzen. Reinhard Wolters gibt lediglich zu bedenken, dass Händler beim Handel mit den Germanen darauf zu achten hatten, keine Gepräge mit "Germanensieg-Propaganda" auf dem Revers zu verwenden.leevante hat geschrieben:Die Ansprache einer Ansammlung von Münzen als Hort finde ich grundsätzlich richtig und unbedenklich , aber du hast es wohl schon zu oft gelesen. Wie würdest du eine solche Ansammlung ansprechen?
mit freundlichem Gruß
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Re: 2 Späte Follis im tiefsten Germanien
Ok ,sehr gut ,also Streufunde. Aber ob die spätrömischen Bronze Münzen im freien Germanien tazächlich einen nominalen Wert hatten halte ich dennoch eher für fraglich , da diese somit auf jeder Siedlung anzutreffen sein müssten , tun sie aber nicht. Ich begleite momentan etwa 30 Siedlungen der RKZ in meinem Bereich. Entsprechende kleinbronzen finden sich aber nur auf einer Siedlung. Bei anderen Bodendenkmal Pflegern schaut dies ähnlich aus ,nur diese haben meist keine Siedlung mit entsprechenden Münzen . Mit römischen Silbermünzen schaut es etwas anders aus , da gibt es häufiger entsprechende Funde , bei mir momentan 2 von den 30 Siedlungsstelle. ☺
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