Mißlungene Reinigung, oder?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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beachcomber
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Re: Mißlungene Reinigung, oder?

Beitrag von beachcomber » Di 26.01.16 23:20

ja, siscia, und wenn du sie genau bestimmen willst schaust du hier:
http://www.ric.mom.fr/en/search/advanced
grüsse
frank
p.s. und ich denke immer noch, dass du das stück nur gereinigt hast, und die ursprüngliche silberoberfläche freigelegt hast! :)

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Tejas552
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Re: Mißlungene Reinigung, oder?

Beitrag von Tejas552 » Mi 27.01.16 12:25

Ich finde auch, dass die gereinigte Münze gut aussieht. Der Schaden, wenn überhaupt ist gering. Allerdings verstehe ich nicht ganz was es an der Münze zu reinigen gab. Ich finde sie sah im Originalzustand schon gut aus.

Gruss
Dirk

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Re: Mißlungene Reinigung, oder?

Beitrag von drakenumi1 » Mi 27.01.16 12:41

Danke Dir, Frank,
für die Mzstätte und den Link.
Zu Deiner Vermutung, ich könne die ursprüngliche Silber(sud)oberfläche freigelegt haben, muß ich bedenkend einwenden, daß ja der Ausgangszustand der Münze grün und braun war, also typische Zersetzungsprodukte metallischen Kupfers belegend. Nach meinen "Veredlungsbemühungen" zeigte sich jedoch eine völlig unverletzte Silberoberfl., und diese mehr hellgrau als hellsilbern oder gar gleißend silbern, wie man es von einer mitgeprägten Sudoberfläche erwarten sollte, und sei es auch nur stellenweise. Wie soll es aber auch auf Silber grün und braun wuchern können??
Die erkennbaren Indizien stützen Deine Vermutung leider nur wenig ...... :(
Es grüßt Dich

drake
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Re: Mißlungene Reinigung, oder?

Beitrag von drakenumi1 » Mi 27.01.16 12:56

Tejas552 hat geschrieben:Ich finde auch, dass die gereinigte Münze gut aussieht..... Allerdings verstehe ich nicht ganz was es an der Münze zu reinigen gab. Ich finde sie sah im Originalzustand schon gut aus.
Nun, sicher gab die Rs. den Anstoß durch die häßliche Verteilung der grünen Flecken. Und daß die Vs. auch weiterhin akzeptabel gewesen sein könnte, will ich nicht bestreiten. Aber das Eine wollen und das Andere vermeiden, ging leider nicht, also kam mit viel Glück ein doch von Euch durchschnittlich recht positiv bewertetes neues Produkt heraus, dem spätestens nach ein paar weiteren Jahren seine "Badeerlebnisse" nicht mehr anzusehen sind.
Grüße von

drake
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Re: Mißlungene Reinigung, oder?

Beitrag von beachcomber » Mi 27.01.16 15:53

drakenumi1 hat geschrieben:Danke Dir, Frank,
für die Mzstätte und den Link.
Zu Deiner Vermutung, ich könne die ursprüngliche Silber(sud)oberfläche freigelegt haben, muß ich bedenkend einwenden, daß ja der Ausgangszustand der Münze grün und braun war, also typische Zersetzungsprodukte metallischen Kupfers belegend. Nach meinen "Veredlungsbemühungen" zeigte sich jedoch eine völlig unverletzte Silberoberfl., und diese mehr hellgrau als hellsilbern oder gar gleißend silbern, wie man es von einer mitgeprägten Sudoberfläche erwarten sollte, und sei es auch nur stellenweise. Wie soll es aber auch auf Silber grün und braun wuchern können??
Die erkennbaren Indizien stützen Deine Vermutung leider nur wenig ...... :(
Es grüßt Dich

drake
drake du irrst! :)
es gibt jede menge beispiele wo unter einer grünen oberfläche noch kompletter silbersud erscheint! ich habe leider nie vorher nachher bilder gemacht, aber glaub's mir einfach. ich weiss zwar auch nicht genau wie das kommt, dass diese grünen auflagerungen den sud durchdringen und nach der reinigung nicht zu erkennen ist wo das zeug herkam, aber es ist so. ausserdem muss dir doch aufgefallen sein, dass dein endprodukt viel schärfer ist als vor der behandlung, also offensichtlich etwas abgetragen wurde. dass dabei gleichzeitig wieder etwas aufgetragen wurde halte ich doch für ziemlich unwahrscheinlich!
grüsse
frank

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Re: Mißlungene Reinigung, oder?

Beitrag von tilos » Mi 27.01.16 16:09

drakenumi1 hat geschrieben:Danke Dir, Frank,
für die Mzstätte und den Link.
Zu Deiner Vermutung, ich könne die ursprüngliche Silber(sud)oberfläche freigelegt haben, muß ich bedenkend einwenden, daß ja der Ausgangszustand der Münze grün und braun war, also typische Zersetzungsprodukte metallischen Kupfers belegend. Nach meinen "Veredlungsbemühungen" zeigte sich jedoch eine völlig unverletzte Silberoberfl., und diese mehr hellgrau als hellsilbern oder gar gleißend silbern, wie man es von einer mitgeprägten Sudoberfläche erwarten sollte, und sei es auch nur stellenweise. Wie soll es aber auch auf Silber grün und braun wuchern können??
Die erkennbaren Indizien stützen Deine Vermutung leider nur wenig ...... :(
Es grüßt Dich
drake
Das gilt ja nicht nur für metallisches Kupfer, sondern auch für Kupferverbindungen als Zwischenprodukte und vor allem für Kupferlegierungen bzw. kupferhaltige Legierungen anderer Metalle wie z.B. Silber. Ein Großteil der als Bodenfund entdeckten Silbermünzen ist deswegen grün - egal, ob antik, mittelalterlich oder neuzeitlich. Wir haben doch auch schon etliche Restaurierungsbeispiele hier im Forum gesehen, wo aus grün verkrusteten Münzen silberne Prachtexemplare wurden.

Gruß
Tilos

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Re: Mißlungene Reinigung, oder?

Beitrag von drakenumi1 » Do 28.01.16 11:28

Euren Argumenten kann ich mich selbstverständlich nicht verschließen:
- weder den von Frank geäußerten Erfahrungen, noch
- den von Tilos, es seien möglweise auch kupferhaltige Silberlegierungen verantwortlich für diese Grünfärbungen: Stimmt natürlich, dies ist sogar SEHR wahrscheinlich. Habe diese Möglichkeit einfach übersehen.

Aber:
@frank: Ich habe seinerzeit diese leichten grünen u. braunen Rückstände auf dem Quintillus mit Essigsäure abgebeizt, was ganz leicht ging, danach war sein Bild großenteils kupferfarben. Dann erst kam meine "Zauberbrühe" zum Einsatz und binnen weniger Minuten schlug seine Farbe in leict grauen Silberton um.
Weil nun unter uns strittig ist, ob dieser hauchdünne Ag-Niederschlag der (allerdings völlig unverletzte) ursprüngliche Silbersud sei, der hier freigelegt wurde, oder ein Niederschlag von Silberionen aus der "Brühe" habe ich gedanklich rekapituliert, daß der überwiegende Anteil der Brühe aus bereits übermäßig gebrauchtem "Silver clean" beteht und daher auch jede Menge Ag enthalten müßte.
Ein schneller Versuch brachte soweit Klarheit, daß dieses GEBRAUCHTE Reinigungsbad auch jederzeit im umgekehrter Richtung als Silberspender für eine stromlose VERsilberungsmethode funktioniert. (SIEHE BILD aus gerade eben beendetem Versuch).

So meine ich, daß nicht schlüssig bewiesen werden kann, welcher der beiden möglichen Wege nun zu Quintillus' silbergrauer Oberfläche führte, wenn nicht z.B. solch Indiz, wie die völlige Unverletztheit der Silberschicht (auch auf den äußersten, erhabenen Partien, die am ehesten der Abnutzung unterliegen), mit bewertet wird. Täte man das jedoch, sollte das abgeschiedene Silber wohl doch aus meiner "Zauberbrühe" stammen, und nicht antiker Herkunft sein :wink:
Es grüßt Euch

drake
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Re: Mißlungene Reinigung, oder?

Beitrag von beachcomber » Do 28.01.16 15:23

ok, das stellt sich ja nun etwas anders dar! ich hatte gedacht, dass das ergebnis resultat eines einzigen bades gewesen sei.
so wie du's nun beschreibst, ist ja wohl offensichtlich dein 'zauberbad' schuld! :)
grüsse
frank

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Re: Mißlungene Reinigung, oder?

Beitrag von drakenumi1 » Do 28.01.16 16:02

Danke, Frank,
schön, daß wir uns wieder auf die gleiche Meinung einigen konnten. :) Ich schrieb je bereits am 11.01.14 ziemlich deutlich von zweierlei Bädern (Essig und undefinierbare Brühe). Daher mein stures Beharren auf meiner.
Übrigens ist die Haltbarkeit dieser Versilberung erstaunlich groß, man muß schon recht stark rubbeln ..... 8O .

Übrigens erzielt man gleichgute Versilberungsergebnisse auf Cu, Ms oder Bz mit stark gebrauchter Fixiersalzlösung (enthält viel Silber), auch ohne Strom. Nur, wer arbeitet heute noch mit solcher im Zeitalter der Digi-Fotografie??: (Mancher Fotoladen schon noch ....).
Grüße von

drake
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