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Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 10:50
von Max**Ser
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 12:48
von beachcomber
ehrlichgesagt sehe ich da nichts östliches, für mich ist das rom!
grüsse
frank
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 13:10
von Redditor Lucis
Wie meinst Du das denn mit dem "ganz unbekannten Stil"?
Der gute Caracalla guckt öfter sehr grimmig. Ich stimme Frank bezüglich seiner Einschätzung zu.
Viele Grüße
Stefan
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 13:51
von ga77
Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und widerspreche. Ich finde den Stil auch seltsam - da habe ich ein schlechtes Bauchgefühl, auch wenn es bei Caracalla sehr unterschiedliche Portraits gibt.
Valete
Gabriel
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 14:10
von Max**Ser
sehr interessant auch die Rückseite, ganz anders als die Providentia sonst dargestellt wird.
Anscheinend hatte damals der Stempelschneider eine andere Gottheit im Kopf...
ein nicht katalogisierter Provinzsesterz eben!
Komisch, dass so ein numismatisch höchst bedeutungsvolles Unikat nicht viel teurer ist
als ein Sesterz von gewöhnlichem Stil.
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 14:36
von antoninus1
Max**Ser hat geschrieben:sehr interessant auch die Rückseite, ganz anders als die Providentia sonst dargestellt wird.
Anscheinend hatte damals der Stempelschneider eine andere Gottheit im Kopf...
ein nicht katalogisierter Provinzsesterz eben!
Komisch, dass so ein numismatisch höchst bedeutungsvolles Unikat nicht viel teurer ist
als ein Sesterz von gewöhnlichem Stil.
Also ich lehne mich mit Gabriel zusammen aus dem Fenster, da ich ebenfalls kein gutes Gefühl habe.
Wieso soll das ein numismatisch bedeutungsvolles Stück sein, auch noch "höchst"?
Die Providentia ist ganz typisch dargestellt, eine kurze Suche auf acsearch zeigt das.
Und dass es ein "Provinzsesterz" sein soll, dafür gibt es doch gar keinen Hinweis.
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 14:42
von ga77
Naja.. Provnizsesterz.. wohl eher nicht. Ich halte das Stück für modern oder stark bearbeitet.
Vale
Gabriel
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 14:54
von Katja
ga77 hat geschrieben:Naja.. Provnizsesterz.. wohl eher nicht. Ich halte das Stück für modern oder stark bearbeitet.
Vale
Gabriel
Dieser Aussage schließe ich mich an. Geglättet und - wenn man das Ritzen von Linien in eine abgewetzte Münzoberfläche bereits als "Schnitzen" bezeichen will - geschnitzt.
Ich halte vor allem das Aussehen der stehenden Providentia nicht für den originalen Stempelschnitt.
Der Schrötling an sich ganz sicher authentisch, nur leider komplett überarbeitet und damit verdorben.
MfG
PS:
Diese Providentia erinnert mich an den unlängst vorgestellten Domitian-Sesterzen von Julianus v. Pannonien (22.06.14)
Dessen Flußgott hat nach meinem Dafürhalten eine ähnliche Prozedur erleiden müssen.
Sorry Julianus!
MfG
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 15:26
von Redditor Lucis
Diese Bearbeitung ist doch aber mittlerweile leider bei sicher der Hälfte der Stücke zu beobachten, eben weil der "Markt" danach ruft.
Besser ein bearbeitetes Stück in vz als ein unbearbeitetes in s-ss. Traurig, aber wahr. Ein Grund warum ich nur sehr wenige Großbronzen habe, weil ich meinem Urteil oftmals selber nicht mehr traue ob nun bearbeitet oder nicht.
Ich halte die Münze jedenfalls für stadtrömisch, die Felder für stark geglättet und die Rückseite für bearbeitet.
Mein Fall wäre es auch nicht, aber es gab schon weit schlimmer bearbeitete Stücke.
Viele Grüße
Stefan
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 16:04
von areich
Was ist denn sonst Schnitzen, wenn nicht das Ritzen von Linien in eine abgenutzte Münze? Das ist doch die Definition von Schnitzen, Bearbeiten, Tooling.
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 17:28
von ga77
Redditor Lucis hat geschrieben:Diese Bearbeitung ist doch aber mittlerweile leider bei sicher der Hälfte der Stücke zu beobachten, eben weil der "Markt" danach ruft.
Besser ein bearbeitetes Stück in vz als ein unbearbeitetes in s-ss. Traurig, aber wahr. Ein Grund warum ich nur sehr wenige Großbronzen habe, weil ich meinem Urteil oftmals selber nicht mehr traue ob nun bearbeitet oder nicht.
Ich halte die Münze jedenfalls für stadtrömisch, die Felder für stark geglättet und die Rückseite für bearbeitet.
Mein Fall wäre es auch nicht, aber es gab schon weit schlimmer bearbeitete Stücke.
Viele Grüße
Stefan
Naja... die Hälfte ist wohl etwas viel, ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen. Es gibt seeeeeehr viele unbearbeitete Grossbronzen auf dem Markt. Aber das Stück hier ist meiner Meinung nach gar nicht koscher, wenn nicht komplett modern.
Valete
Gabriel
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 17:52
von Max**Ser
diese stiltistisch einzigartigen Zöpfe der Gottheit, gibt es so etwas auch bei den "gewöhnlichen" Bronzen?
Oder erkennt man daran einen "Provinzialsesterzen"?
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 18:13
von shanxi
Max**Ser hat geschrieben:diese stiltistisch einzigartigen Zöpfe der Gottheit, gibt es so etwas auch bei den "gewöhnlichen" Bronzen?
Oder erkennt man daran einen "Provinzialsesterzen"?
Einen Zopf hat Providentia häufig:
http://www.acsearch.info/search.html?id=702913
auch auf anderen Typen:
http://www.acsearch.info/search.html?id=1611302
Die von dir gezeigte Providentia und ihre Zöpfe sind aber wohl, wie oben erwähnt, in den Details der Fantasie des Schnitzers entsprungen.
Insofern nicht als Grundlage für irgendwelche Zuordnungen zu gebrauchen.
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 18:20
von beachcomber
ga77 hat geschrieben:Redditor Lucis hat geschrieben:Diese Bearbeitung ist doch aber mittlerweile leider bei sicher der Hälfte der Stücke zu beobachten, eben weil der "Markt" danach ruft.
Besser ein bearbeitetes Stück in vz als ein unbearbeitetes in s-ss. Traurig, aber wahr. Ein Grund warum ich nur sehr wenige Großbronzen habe, weil ich meinem Urteil oftmals selber nicht mehr traue ob nun bearbeitet oder nicht.
Ich halte die Münze jedenfalls für stadtrömisch, die Felder für stark geglättet und die Rückseite für bearbeitet.
Mein Fall wäre es auch nicht, aber es gab schon weit schlimmer bearbeitete Stücke.
Viele Grüße
Stefan
Naja... die Hälfte ist wohl etwas viel, ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen. Es gibt seeeeeehr viele unbearbeitete Grossbronzen auf dem Markt. Aber das Stück hier ist meiner Meinung nach gar nicht koscher, wenn nicht komplett modern.
komplett modern sicher nicht, aber, na klar, stark überarbeitet. sieht man schon am schätzpreis: 1500 euro! wäre es ein uberührter caracalla-sesterz in diesem zustand, könnte man locker 'ne null dranhängen!
grüsse
frank
Re: Was ist denn das für eine Münzstätte?
Verfasst: So 20.07.14 18:27
von Julianus v. Pannonien
Katja hat geschrieben:
PS:
Diese Providentia erinnert mich an den unlängst vorgestellten Domitian-Sesterzen von Julianus v. Pannonien (22.06.14)
Dessen Flußgott hat nach meinem Dafürhalten eine ähnliche Prozedur erleiden müssen.
Sorry Julianus!
MfG
Kein Problem Katja,
Wenn jeder die gleiche Meinung hätte wäre es ja langweilig.
Grüsse
Simon