Numismatikforum

Hallo liebe Foristen,
beim Stöbern im Netz stieß ich auf eine Rezension von P. F. Mittag über
Susanne Börner: Marc Aurel im Spiegel seiner Münzen und Medaillons
Darin folgender Satz:
"Die Usurpation von 151 führte dazu, dass Antoninus Pius wieder zu Motiven und Legendenbestandteilen zurückkehrte, die auf Hadrian verweisen (84 f.)"
Hat jemand von euch die Disse schon mal gelesen, 2012 als Buch erschienen?
Ich leider noch nicht.
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In Erfahrung konnte ich bisher nur bringen, dass Strack als Anlass für den kurzzeitigen Wechsel bei Antoninus Pius zur alten Form "IMP T AEL..." die Tempelweihe für Divus Hadrianus vermutete.
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Nun habe ich mal flüchtig besagte Münzen des A. P. aus jener Zeit 151 und 152 geschaut.
Darunter erscheinen mir persönlich äußerst bemerkenswert die Typen "IMP T ..."
- Tranquillitas
- Pietas [man beachte den FRUCHTKORB, das typisches Attribut der Fides!!!]
- Concordia exercituum
- Kaiser im Konsulhabitus wird von Viktoria bekränzt
- ferner Vesta las "oberste Staatsbewahrerin" und Fortuna
und nachfolgende Typen "ANTONINVS ..."
- Liberalitas
- nochmals Fortuna [die persönlliche Lieblingsgöttin des Kaisers, man denke an den Akt auf dem Sterbebett]
Also ich muss sagen:
Auch ohne Lektüre besagten Buches von Börner sind solche Motive recht gut in den Kontext einer Usurpation zu setzen!
Und:
Das Congiarium VII aus Anlass einer glücklich entronnenen Usurpation, siehe Pietas/Fides und Conc. exerc. !!! ist auch nach meiner Ansicht logischer als eine Tempelweihe!
Wer weiß Näheres zu diesem Thema?
MfG

See my thread "The temple of Divus Hadrianus and Sabina on sestertii of Antoninus Pius" under Classical Numismatics in the U.S. Forum.

Eine Usurpation im J. 151 ist mir neu. Wohl aus ...DEPORTATI SVNT in den Fasti von Ostia unter diesem Jahr abgeleitet?

Hallo curtislclay,
deine Abhandlung im FAC kannte ich bereits.
Auf welche Quellen sich Börners Ausführungen stützen weiß ich leider nicht.
MfG

Ich habe mich nicht in die Thematik eingelesen, aber es ist zu bedenken, dass die Münztypen Pietas, Concordia Exercituum, Tranquillitas und andere keine singulären Typen der Jahre 151-152 sind.

Gruss, Lars

Hallo Lars,
da hast du recht, allerdings ist die Häufung dieser Typen zu einem Zeitpunkt schon auffällig, oder?
Was mir noch erwähnenswert erscheint ist dieser Typ zu besagten congiarium VIII:
http://www.dirtyoldcoins.com/roman/id/ant/ant218.jpg
Zitat Beast Coins:
"Antoninus Pius, AV Aureus, 152-153, Rome
...
LIBERALIT_AS-VII . COS IIII
Liberalitas standing facing, head left, coin shaker in right hand, rod (with axe?) in left"
Ist das die gängige Münzbeschreibung in den Standardwerken?
Doch wohl deffinitiv KEINE Liberalitas. Vielleicht Liktor mit fasci, aber die üppige Lockenfrisur und die "Fellstiefel" sind eher für den Genius Populi Romani typisch?
Genius: http://it.wikipedia.org/wiki/Genius_populi_romani
Liktor: http://www.vroma.org/images/mcmanus_ima ... center.jpg
MfG

Aber andererseits scheint der Dargestellte wirklich ein Zählbrett (bzw. diesen Schüttelapparat) in der Hand zu halten, mit denen die Münzen zugeteilt wurden.

Mit TRP XV wurde auch ein Quinar ausgegeben (RIC 205a; King S. 324 Nr. 5A), der typischerweise eine Victoria auf dem Revers zeigt. Könnte das auch eine "Sonderprägung" sein (für den Zahlungsverkehr waren Quinare ja eher nicht geeignet/nötig), die auf einen konkreten innerrömischen Sieg des Antoninus hindeutet?

Sicher keine Liberalitas, die ja auch weiblich sein müßte. BMCR schreibt in einer Anmerkung zu Antoninus Pius no. 772: "R. It. 1889, pp. 449ff. Variant of rev., Lictor standing l., holding abacus in r. hand and fasces with axes in l., Gnecchi Coll., Museo Nazionale Rome." (Die Standarddarstellung ist eine Liberalitas mit Zählbrett und Vexillum.)

Mit der Fehlbezeichnung abacus haben wir uns schon öfter beschäftigt.

Mit freundlichem Gruß