Severus Alexander Sesterz (Gegenstempel/Sammlerpunze ?)

[Numis-Student]

http://www.acsearch.info/image.html?id=66075 zwar nicht stempelgleich, aber dürfte zeigen, dass es doch nur Gewandfalten sind... Tja, wenn man erstmal etwas bestimmtes sehen will...

Also ein normaler Sesterz

MR

[Zwerg]

Also ein normaler Sesterz

Eher normal mit Kontermarke

[klunch]

Also bei mir sind da nicht alle Zweifel ausgeräumt, insbesondere die untere rechte und linke Ecke - da sind doch Spuren sichtbar, die beim Vergleichsstück nicht ansatzweise da sind. Auch liegt die gesamte Ebene viel tiefer als die Umgebung und ist an den Rändern zumindest oben, rechts und unten, klar zum Rest abgegrenzt. Für mich sieht es nach einer nachträglichen Änderung aus. Das Vergleichsstück hat diesen Eindruck eher noch bestärkt als ausgeräumt.

Gruß klunch

[justus]

Ich tendierte dazu, dies für einen privaten Gegenstempel zu halten. Die Ränder des Phänomens sind zu klar definiert und tilgen eindeutig Teile des ursprünglichen Münzbildes. Möglicherweise zeigt die Punze drei stehende Figuren in der Art der drei Chariten, eher aber noch der drei Monetae auf einem Sesterz des Septimius Severus.

Gruß

chinamul

Ich denke auch. Auffällig ist nicht nur die fast quadratische Eintiefung (von Malte nicht ganz richtig eingezeichnet), sondern auch der Fakt, dass die Abb. in keinem Zusammenhang zum Rest des Gewandes zu stehen scheint. Daher wohl ein Gegenstempel. Interessantes Stück!

[Numis-Student]

Ich bin jetzt dabei, zur weiteren Klärung alle Beiträge zu diesem Sesterz aus dem Schaukasten herauszudestillieren. Leider merke ich gerade, dass ich nur die Beiträge der letzten Seite erwischt habe

MR

[justus]

Also bei mir sind da nicht alle Zweifel ausgeräumt, insbesondere die untere rechte und linke Ecke - da sind doch Spuren sichtbar, die beim Vergleichsstück nicht ansatzweise da sind. Auch liegt die gesamte Ebene viel tiefer als die Umgebung und ist an den Rändern zumindest oben, rechts und unten, klar zum Rest abgegrenzt. Für mich sieht es nach einer nachträglichen Änderung aus. Das Vergleichsstück hat diesen Eindruck eher noch bestärkt als ausgeräumt.

Gruß klunch

Genau diesen Eindruck habe ich nach Ansicht des Vergleichsstückes auch. Hier wurde ein Gegenstempel exakt auf den unteren Faltenwurf daraufgesetzt. Gegenstempel und Faltenwurf sind doch völlig unterschiedlich. Schaut doch nur mal genau hin.

[Numis-Student]

So, ich glaube, nun sind alle relevanten Beiträge zu dem Sesterzen an dieser Stelle versammelt. (Bitte entschuldigt das Chaos mit den unterschiedlichen Zwischenüberschriften).

MR

[justus]

Nochmals zur Illustrierung der "Gegenstempel-These" zwei vergleichende Gegenüberstellungen, einmal ohne und einmal mit rot markierten Eckpunkten.

[klunch]

Die Sache wäre relativ schnell eindeutig, wenn sich genau dieses Design noch auf weiteren Münzen findet. Aber bei Gegenstempeln bin ich absolut nicht sattelfest...

[mike h]

Vielleicht sollte man noch zwischen Gegenstempel (antik) und Sammlerpunze (modern) unterscheiden....

Diese Zeichnung als Doppelschlag scheidet m.E. aus. Ich tendiere zur Sammlerpunze, da sie so sorgfältig gesetzt wurde.

Martin

[Redditor Lucis]

Wäre es abwegig zu glauben, dass der Stempelschneider eine versteckte Botschaft (aus welchen Gründen auch immer) hineingraviert hat und diese die Kontrolle passiert hat? Springt ja auch nicht direkt ins Auge, oder ist es gar eine Täuschung und tatsächlich nur der normale Faltenwurf?
Für einen antiken Gegenstempel scheint mir dessen Lage extrem sorgfältig platziert zu sein. Wäre eher ungewöhnlich.
Persönlich glaube ich auch nicht an den Faltenwurf, da doch auf den Fotos eine scheinbare Abgrenzung zum restlichen Münzbild besteht.
Ich glaube übrigens in der oberen Reihe "AVG" zu lesen
Meine Vermutung: Nachträglich angebrachte Punze in antik anmutendem Stil.

Vielleicht hat ja eines der Forumsmitglieder ähnliche Stücke.

Jedenfalls ein hochinteressantes und sehr attraktives Stück.
Mein Glückwunsch!


Viele Grüße

Stefan

[Numis-Student]

Vielleicht sollte man noch zwischen Gegenstempel (antik) und Sammlerpunze (modern) unterscheiden....

Ich habe die Überschrift jetzt noch einmal geändert. Du merkst, wir vermuten alle irgendwie irgendwas, aber leider gibt es bisher keine Vergleichsstücke. Ich schwanke inzwischen zwischen "Doppelschlag und originalen Falten" und "nachträglich angebrachte Sammlerpunze"

Schöne Grüße,
MR

[Altamura2]

Wenn man im Netz sucht, dann findet man noch eine ganze Reihe Exemplare von RIC 602 (seht es mir bitte nach, dass ich jetzt nicht alle Bilder hier eingestellt hab' ):
http://www.deamoneta.com/auctions/view/264/231
http://www.ma-shops.at/blancon/item.php5?id=72
http://munzeo.com/coin/severus-alexande ... 02-5462331
http://www.forumancientcoins.com/galler ... 91&pos=150
http://www.muenzauktion.info/auction/it ... 75&lang=de
http://www.wildwinds.com/coins/sear5/s8016.html
(im BM soll es auch zwei geben, da hab' ich aber keine Bilder gefunden; und ähnliche Darstellungen bei anderen Kaisern findet man ebenfalls eine ganze Reihe).

Da wird in meinen Augen auf allen Exemplaren versucht, unter dem Obergewand der Roma (jetzt hätte ich fast Athena hingeschrieben , und wie das Textil bei den Römern genau hieß, weiß ich auch nicht ) den Faltenwurf und den Saum eines darunter herausschauenden Untergewands darzustellen. Und dieses Zusammenspiel der Formen der zwei Kleidungsstücke gelingt mal mehr und mal weniger lebensecht. Und das Exemplar von Numis-Student gehört wohl zu den letzteren Fällen .

Ich glaube inzwischen also nicht mehr an einen Gegenstempel, sondern eher an einen Stempelschneider, der sich hier vielleicht übernommen hatte .

Gruß

Altamura

[shanxi]

Einen Unterschied gibt es, der so in keinem der Beispiele gezeigt ist.

Der "Gegenstempel" reicht bis zur Hälfte in die säulenartige Struktur auf der Roma sitzt. Für dieses "Incusum" hätte der Stempelschneider einen rechteckigen Bereich schneiden müssen, der im Stemel höher war als die "Säule". Das erscheint mit nicht sehr wahrscheinlich.

[Altamura2]

Bei den meisten Beispielen hat man eine klare Trennung zwischen der "Säule" (vermutlich ein Stuhlbein) rechts und einem nach unten fallenden Gewandteil links davon. Nur auf dem Exemplar von Numis-Student verschmelzen diese zwei Bestandteile zu einem einzigen breiten Band (kann man gut auf den "Doppelbildern" oben sehen).
Der "Gegenstempel" ragt damit nicht bis zur Hälfte in die Säule hinein, sondern der linke Gewandteil reicht nicht bis zum Boden runter, sondern wird auf halber Höhe unten vom herausschauenden Untergewand und Saum abgelöst. So seh' ich das zumindest.

Gruß

Altamura