Numismatikforum

Hallo zusammen, ich habe einen Hadrian, der mir einiges Kopfzerbrechen bereitet.
Zuerst die Eckdaten:
8,85g/ 26,4 - 27,8mm
Inschrift Vorderseite: HADRIANVS AVGVSTVS Inschrift Rückseite: PAX AVG Meines Erachtens ist auf der Rückseite aber ein Bild der Salus nach rechts stehend, die eine Schlange füttert.
Liege ich hier falsch?
Ich kann diese Münzkombination nirgends finden und habe mir schon verdammt viele Stunden im Netz um die Ohren gehauen um etwas herauszufinden.
Habe ich falsch gesucht?
Wer kann mir helfen?
tausend Dank im Voraus, ich bin für jeden Tip dankbar!

Die Münze ist so stark bearbeitet, da kann man gar nicht mehr sicher sein. Vorne sind die Legende sowie Haare und Gesicht komplett geschnitzt. Hinten ist es weniger klar aber da ist auch das Foto weniger scharf.

Hallo,

vermutlich war es einmal diese Münze (bevor sie zum Frisör geschickt wurde):

[ externes Bild ]

Hadrian Æ As.
Rom 134-138.
HADRIANVS - AVGVSTVS P P
COS - III, Salus mit Schlange n.r.
RIC 975 ; Coh. 371 ; BMC 1380.

Hallo, das dachte ich auch, aber wo kommt das PAX AVG her?
Ich habe überlegt, ob man aus einem COS III ein PAX AVG schnitzen kann, habe aber keine Erklärung gefunden.

Olgi hat geschrieben:Hallo, das dachte ich auch, aber wo kommt das PAX AVG her?
Ich habe überlegt, ob man aus einem COS III ein PAX AVG schnitzen kann, habe aber keine Erklärung gefunden.

Man kann grundsätzlich alles aus einer einigermaßen dicken Bronze herausschnitzen, da ein geringer Gewichtverlust a.G. der Variationsbreite antiker Schrötlinge meist nicht auffällt.

Der Trick kommt danach: Durch geschickte Patinierung verleiht der Schnitzer dem Stück eine antik und alt erscheinende Oberfläche. Glücklicherweise sind die meisten Schnitzer, wie auch bei diesem Stück, stilistisch weniger begabt.

Das ist eine zerstörte Münze, was es mal war ist zweitrangig bzw. völlig uninteressant. Sie kann auch komplett neu geschnitzt sein und echt ist nur der grobe Umriss vom Kopf.

Mir scheint, die Salus ist noch weitgehend verschont geblieben.

Außerdem gilt: Nicht ist so schlecht, dass es nicht wenigstens als abschreckendes Beispiel dienen kann.

Oh weia, da hat sich jemand wohl viel Arbeit gemacht.
Hier noch mal eine bessere Aufnahme der Rückseite: Mir war nicht klar, dass es Hobbyschnitzer gibt, die sich mit so etwas die Zeit vertreiben.
Unter dem Aspekt des Gravierens habe ich die Münze nie betrachtet.
Nun sehe auch ich, dass das Gesicht graviert ist. Speziell beim Auge fällt das auf.
OK, die Münze war in einem Lot und hat mich 7,- Euro gekostet, ist für den Preis ein schönes Beispiel für eine gebastelte Münze.

Danke für die schnelle Hilfe!!!

Die Rückseite ist auch stark geschnitzt. Schade drum.

Das P und das A von PAX wurden wohl aus dem O und dem S vom ursprünglichen COS geschnitzt; nur fing dadurch die Legende links zu hoch an, und das X musste ungeschichterweise rechts vom Kopf der Salus und zu nahe daran hinzugefügt werden.

Olgi hat geschrieben:...
Mir war nicht klar, dass es Hobbyschnitzer gibt, die sich mit so etwas die Zeit vertreiben.
...

Nicht nur Zeitvertreib, aus Schrott 7 Euro machen ist doch auch ein Geschäftsmodell !

Arminius hat geschrieben:Nicht nur Zeitvertreib, aus Schrott 7 Euro machen ist doch auch ein Geschäftsmodell !

Fraglich erscheint mir jedoch, ob dabei nicht der gesetzlich vorgeschriebene Mindestlohn um ein Vielfaches unterschritten wird.

Der bulgarische nicht.

justus hat geschrieben:

Arminius hat geschrieben:Nicht nur Zeitvertreib, aus Schrott 7 Euro machen ist doch auch ein Geschäftsmodell !

Fraglich erscheint mir jedoch, ob dabei nicht der gesetzlich vorgeschriebene Mindestlohn um ein Vielfaches unterschritten wird.

Homer J. Simpson hat geschrieben:Der bulgarische nicht.

Und ich dachte wir hätten den niedrigsten. So kann man sich irren!

Aus dem Grund habe ich nicht in Erwägung gezogen, dass einer so lustig auf der Münze herumgraviert hat.
Wann man aber sieht was tatsächlich alles aus Bulgarien kommt, hätte ich einmal auch hieran einen Gedanken verwschwenden sollen.
Vielen Dank auf jeden Fall für Eure Mühe!!!