Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungsstart

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Albert von Pietengau
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Re: Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungssta

Beitrag von Albert von Pietengau » Mi 02.12.15 10:19

"SOL und G&N" kann ich auch bezügl. mittelalterlicher Münzen (einschl. Byzanz) bestätigen. Was islamische Münzen betrifft, ist SOL am exaktesten. Die wenigsten Anbieter, insbesondere große Auktionshäuser, haben da wirklich Ahnung. Für Künker - eine der löblichen Ausnahmen - würde ich in allen Bereichen zu 99,9% meine Hand ins Feuer legen. Ähnlich seriöse (akkurate) Auktionshäuser wie CNG, Elsen oder Wilkes & Curtis bieten ja über ebay nichts an.


Gruß
AvP
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Zwerghamster
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Re: Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungssta

Beitrag von Zwerghamster » Mi 02.12.15 17:17

Tejas552 hat geschrieben:... antike Bronzemünzen haben immer eine Patina. Im Idealfall ist diese auch glatt und sehr ansehnlich. Aber Du hast natürlich recht; die Gefahr, dass an den Oberflächen herrumgefummelt wurde ist bei Bronzemünzen weitaus grösser als bei den Edelmetallen. Aus diesem Grund würde ich dem Einsteiger auch einen Silberdenar empfehlen.
Ich frage mich, ob es vermeidbar ist, auch nachpatinierte Bronzen zu akzeptieren, wenn man ein Sammlungsziel verfolgt. Nachpatiniert ist m.E. nicht zwangsläufig wertlos. (Ich spreche nicht von Schnitzereien, sowas will ich nicht).

Interessant finde ich dazu diesen alten Beitrag und die zugehörige Diskussion.

http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 992#p32992
berenike hat geschrieben:... Es gibt nur ganz wenige römische Bronzen, die noch ihre originale Patina haben..
Stimmt es, was dort geschrieben wurde, dann sind ansehnliche Bronzen mit Originalpatina eher die Ausnahme. Ist eine detailreiche aber nachpatinierte Münze in ss - vz weniger sammlungswürdig als eine s - ss im Originalzustand, auf der weniger zu erkennen ist?

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Re: Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungssta

Beitrag von Peter43 » Mi 02.12.15 17:33

Da wir die Münzprägung von Nikopolis möglichst vollständig erfassen wollen, spielt die Frage der Patina oder eines etwaigen Strippings absolut keine Rolle. Wichtig ist nur, daß die Darstellungen der Münze nicht verändert wurden. Anders sieht es allerdings bei den Münzen aus, die ich mir selbst in meine Sammlung lege.

Jochen
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Re: Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungssta

Beitrag von beachcomber » Mi 02.12.15 18:18

Zwerghamster hat geschrieben:
berenike hat geschrieben:... Es gibt nur ganz wenige römische Bronzen, die noch ihre originale Patina haben..
Stimmt es, was dort geschrieben wurde, dann sind ansehnliche Bronzen mit Originalpatina eher die Ausnahme. Ist eine detailreiche aber nachpatinierte Münze in ss - vz weniger sammlungswürdig als eine s - ss im Originalzustand, auf der weniger zu erkennen ist?
nein, das stimmt so nicht! erstens, was soll eine 'original'patina sein? als die münzen geprägt wurden und umliefen hatten sie keine patina. solche stücke kann man heute noch finden, wenn sie aus dem schlick von flüssen stammen, wo sie 2000 jahre lufdicht eingeschlossen waren. leider kann man eine solche 'flusspatina' nicht von entpatinierten stücken unterscheiden, und diese entpatinierung war früher gang und gäbe! es gibt also jede menge stücke aus alten sammlungen, die nur eine leichte tönung aufweisen. in den letzten jahren wurde patina immer wichtiger für die sammler, und viele stücke wurden nachpatiniert, was nicht immer sofort zu erkennen ist.
stücke aus bodenfunden haben immer eine patina, die allerdings sehr, sehr selten perfekt aus dem boden kommt! so müssen alle bronzen erstmal gereingt, und dabei fast immer auch geglättet werden. denn leider ist der aufbau nicht so schön in metall, patina und dreck getrennt, sonder die übergänge sind fliessend! anders ausgedrückt, die patina wächst aus dem metall und verbindet sich auch in unterschiedlicher ausprägung mit dem sie umgebenden material.
gegen so eine reinigung und glättung ist nichts zu sagen, solange nicht versucht wird etwaige, durch den umlauf abgegriffene stellen, nachzuschneiden.
solche bearbeitungen sind allerdings immer zu erkennen, wenn man sich lange genug mit dem stil der münzen befasst hat, und weiss wie ein original auszusehen hat!
zur bewertung fliessen viele faktoren ein: 1. erhaltung, 2. stil 3. seltenheit und 4. patina! wenn alles perfekt ist, dann sind das münzen, die unsereiner nur mit staunen auf fotos in den katalogen der top-auktionshäuser bewundern kann! :)
ansonsten zu deiner frage, da erhaltung das allerwichtigste ist,ist eine ss-vz bronze selbst ohne patina oder nachpatiniert immer teurer als eine mit unberührter patina in s-ss!
grüsse
frank

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Re: Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungssta

Beitrag von anticromancoins » Sa 05.12.15 21:12

Danke für die vielen, freundlichen Antworten und Tipps! Gut, ich werde von ebay lieber Abstand nehmen. Wie verhält es sich mit einem Antiquitätengeschäft, daß seine Stücke auf eBay anbietet. Z.B. Antiquitäten Kottmeier oder NUMISMATIK LANZ ? Beide garantieren die Echtheit!
Vielen Dank für die Liste der einzelnen Münzen. Ich war überrascht, wie viele es sind.
Wenn mir jemand einen Händler nennen mag, würde ich mich freuen.
Beim Suchen bin ich auch darüber gestolpert:
Denar 161-162 n.Chr Rom,Marc Aurel(161-180n.Chr.) sehr schön für 40 €
Das wäre ein Silber Denar, sehr schön.
Ist der okay?

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Re: Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungssta

Beitrag von Numis-Student » So 06.12.15 07:29

Also ein Antiquitätengeschäft würde ich eher besuchen, wenn ich einen alten Schrank, etwas Besteck oder Geschirr, alten Hausrat oder ähnliches suche. Wenn man genug Erfahrung hat, um echt und falsch einigermaßen zu trennen und nicht viel Risiko eingeht, kann man sich auch mal die evtl. vorhandenen Münzen ansehen. Als guten Ersatz für Münzhändler würde ich sie aber nicht sehen ;-)

Lanz wurde im Forum oft genug erwähnt, er hat leider zu oft irgendwelche nachgeschnittenen=manipulierten=verfälschten Stücke im Angebot.

Zu deiner Beschreibung lässt sich ohne Bild nicht viel sagen. Du kannst mir ja den Link per PN zukommen lassen. Ich kaufe dir die Münze auch nicht weg ;-)

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungssta

Beitrag von anticromancoins » Mi 13.01.16 10:45

Ich habe kurz vor Weihnachten hier im Forum nachgefragt Rat für die Kaufentscheidung meiner ersten römischen Münze.
Nun hab ich ein Denar des Marc Aurel.
Marcus Aurelius AD 161 - 180 Silver Denarius; Rome. AD 163. Obv: IMP MAVREL ANTONINVS AVG. Laurate head right. Rev: PROV DEOR TRP XV COS III. Providentia standing left holding cornucopia and globus. RIC 23; C. 508; BMC 19; MIR 224/32. Ich ziehe gerade das Buch Die Münzen der römischen Kaiserzeit zu Rate um welche Münze es sich handelt. Ich hoffte ich kann darin eine Abbildung finden. Die Münzen auf Seite 167/168/169170 kämen in Frage. Ist die Armhaltung der Statue auf meiner Münze nicht ungewöhnlich?
Woran kann man eigentlich schließen ob eine Münze übermäßig nachbehandelt wurde?

Vielen Dank
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Re: Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungssta

Beitrag von shanxi » Mi 13.01.16 11:07

Die Armhaltung ist normal.

Wenn du so viele Daten der Münze hast, solltest du auch als Anfänger bei acsearch schnell Vergleichsstücke finden können.

Hier z.B. die Suche - Marcus Aurelius Providentia "RIC 23"

http://www.acsearch.info/search.html?te ... 0&company=

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Re: Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungssta

Beitrag von areich » Mi 13.01.16 11:19

Für die Beantwortung der Frage ist es vielleicht nicht wichtig, aber ohne die reflektierende Tüte wird das Bild sicher besser. Und super ist es natürlich, immer beide Seiten einer Münze zu zeigen.

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Re: Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungssta

Beitrag von mike h » Mi 13.01.16 17:10

Präziser:

Wenn du Bilder einstellen möchtest, dann von Münzen.

Nicht von Tüten, nicht von Tischplatten, keine "Gegend"

alles was nicht Münze ist, kann man abschneiden.

Martin
131 Köppe /201 (Kampmann)
1.) Ziel erreicht!

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Re: Empfehlung: Antike Römische Münze für einen Sammlungssta

Beitrag von anticromancoins » Mi 13.01.16 18:31

Gut. Verstanden.
Danke shanxi, der Link hat mir weitergeholfen!

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