Zeitgenössische Fälschung?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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antisto
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Zeitgenössische Fälschung?

Beitrag von antisto » Di 23.02.16 12:54

Diesen As wohl des Hadrian konnte ich auf der Münzenmesse Dortmund ergattern.
Die Optik des Schrötlings und das Gewicht (5,8 g / 22 mm) werfen Fragen auf, so dass die Vermutung aufkam, es handele sich um eine zeitgenössische Fälschung.
Kann das jemand bestätigen?
Und wer könnte mir mit einer Näherbestimmung weiterhelfen?
Danke!
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Tejas552
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Re: Zeitgenössische Fälschung?

Beitrag von Tejas552 » Di 23.02.16 13:32

Das Stück ist stark untergewichtig für ein As. Möglicherweise hat das mit dem Substanzverlust zu tun, der im Bild erkennbar ist. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen das solche Asse gefälscht wurden. Das wäre so als würde man 10-Cent-Stücke fälschen.

Gruss
Dirk

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Re: Zeitgenössische Fälschung?

Beitrag von Pscipio » Di 23.02.16 13:56

Es handelt sich um eine zeitgenössische Gussimitation, ein sogenanntes Limes-Falsum (was ein etwas unglücklicher Begriff ist).

Lars
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Re: Zeitgenössische Fälschung?

Beitrag von mike h » Di 23.02.16 14:26

Sehe ich auch so.

Davon habe ich selbst etliche in Fundlots zum selbstreinigen gefunden.

Martin
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Re: Zeitgenössische Fälschung?

Beitrag von Theo » Di 23.02.16 14:34

Tejas552 hat geschrieben:Das Stück ist stark untergewichtig für ein As. Möglicherweise hat das mit dem Substanzverlust zu tun, der im Bild erkennbar ist. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen das solche Asse gefälscht wurden. Das wäre so als würde man 10-Cent-Stücke fälschen.

Gruss
Dirk
ich auch nicht, aber die Münze sieht sehr verdächtig nach einer Gussmünze aus.

Anderseits, ich habe vor einiger Zeit einen Mann kennengelernt, der in 90-ger bei einem Forschungsinstitut in der Sovjetunion gearbeitet hat. Er erzahlte, dass sie zur Arbeit gehen sollten, obwohl sie de facto keine Aufträge mehr bekommen und daher auch monatelang kein Gehalt bekommen haben. Als "Nebenverdienst" am Arbeitsplatz habe sie die antiken Gegenstände und Münzen "gereinigt" und "präpariert" Er behauptete, es ginge damals um tausende Münzen, manche habe er schon in Europa gesehen. "Ich habe schon sehr viele meine Münzen, manche sehr teuere, hier gesehen, aber wir haben damals nur 300-400 Dollar dafür (reinigung?) pro Monat bekommen"- hat er mir erzahlt.

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Re: Zeitgenössische Fälschung?

Beitrag von Tejas552 » Di 23.02.16 14:44

Pscipio hat geschrieben:Es handelt sich um eine zeitgenössische Gussimitation, ein sogenanntes Limes-Falsum (was ein etwas unglücklicher Begriff ist).

Lars
Hallo Lars,

konnte ein Fälscher mit der Herstellung von Assen einen Gewinn erziehlen? Offizielle Asse wogen zwischen 9 und 12 Gramm. Die vorliegende Münze wiegt knapp 6 Gramm, wenn man den Substanzverlust einrechnet waren es vielleicht mal 7 oder 8 Gramm. Der Fälscher hätte also einen Gewinn von 2 bis 5 Gramm an Kupfer gemacht. Ich sehe den Sinn solcher Fälschungen nicht, es sei denn Asse waren Kreditmünzen, deren Nominalwert deutlich über dem Metallwert lag.

Gruss
Dirk

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Re: Zeitgenössische Fälschung?

Beitrag von Pscipio » Di 23.02.16 14:53

Es handelt sich bei diesen Imitationen am ehesten um durch lokale Autoritäten initiiertes oder wenigstens toleriertes Notgeld. In manchen Regionen treten diese Stücke relativ häufig auf.

Lars
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Re: Zeitgenössische Fälschung?

Beitrag von antisto » Di 23.02.16 15:13

Danke euch für die Bestimmung und vor allem für die näheren Erklärungen!
AS
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