Antike Fälschung oder neuzeitlich?

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bajor69
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Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von bajor69 » Do 24.03.16 13:13

Diesen Caracalla-Sesterz habe ich schon lange unter den Fälschungen in meiner Sammlung liegen. Jetzt ist er mir wieder unter die Finger geraten und es stellt sich mir die Frage, ist es eine neuzeitliche oder antike Fälschung?
Das Stück ist aus Blei und die Oberfläche bronzefarben. Das Gewicht liegt bei 29,68g und der Durchmesser beträgt 31m/m. Wie RIC 511a/Cohen 532/ BMC 242
Was meint ihr? Antik oder neuzeitlich.
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kijach
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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von kijach » Do 24.03.16 13:35

sieht mir nicht neuzeitlich aus
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bajor69
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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von bajor69 » Do 24.03.16 13:49

Das meinte ich auch. Nur wie haben sie es geschafft, das Blei mit einer Bronze/Kupferschicht zu überziehen?
Wolle
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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von Theo » Do 24.03.16 21:39

Das ist eine sehr gute Frage. Zu vermerken dabei ist, dass diese Bronzeschicht recht dünn und die Münze oberflächlich abgenutzt ist. Der Kern aus Blei ist m.E. Ist ein Abdrück einer ebenfalls abgenutzter Münze, der anschließend mit Bronze überzogen war.


Theo

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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von tilos » Fr 25.03.16 01:24

Die einfachste Erklärung wäre eine galvanische Verkupferung eines Blei- oder Zinnabgusses - also nichts Ungewöhnliches. Allerdings wäre das Stück dann maximal 230 Jahre alt - oder halt jünger.
Gruß
Tilos

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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von bajor69 » Fr 25.03.16 11:07

Also eher neuzeitlich als antik.
Wolle
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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von drakenumi1 » Fr 25.03.16 16:37

Darf ich etwas skeptisch sein: Was macht Dich so sicher, daß drinnen Blei enthalten ist? Das klingt für mich reichlich abenteuerlich, sorry. das zu zutage getretene Blei sollte bei diesem Verschleißzustand bei dere Weichheit des Bleis längst weit in die Tiefe abgetragen sein. Und ein Prägen von Bronze o.ä. auf Bleikern kann ich mich praktisch auch nicht vorstellen. Das Blei sollte dabei nach allen Seiten herausgespritzt sein, während eine darüberliegende Bronzefolie die erwartete Prägekontur kaum angenommen hat.
Mach mal eine Fingernagelprobe, dann merkst Du sofort, ob sich innen ein Weichmetall befindet. Ich glaubs echt nicht. Und vor allem: cui bono (Wem nützt es)?
Grüße von

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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von bajor69 » Fr 25.03.16 17:45

Sorry drake, aber es ist tatsächlich Blei. Da am Rand der Münze wegen stellenweisen fehlender "Oberflächenvergütung" das Blei deutlich zu erkennen ist. Die Nagelprobe hatte ich natürlich schon gemacht, weswegen ich sicher bin, das das Innenleben aus Blei ist.
Wolle
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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von Andechser » Fr 25.03.16 22:16

Kann es sich nicht einfach um ein beschädigtes, mit Blei gefülltes, zweiseitiges Galvano handeln? Das sollte man allerdings am Rand erkennen.

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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von bajor69 » Sa 26.03.16 10:58

Hallo Andechser, Deine Idee ist nicht schlecht ... aber wie Du auf dem beigefügten Bild vom Rand sehen kannst, kein Galvano. Von wem, wann und zu welchen Zweck die Münze hergestellt wurde, gehen mir auch langsam die Ideen aus. :(
Wolle
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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von Theo » So 27.03.16 10:45

Für Galvano ist die "Bronzeschicht" zu dünn. Als zweites bröckelt diese Schicht eher als Farbe ab. Somit denke ich, dass es um eine angemalte "Münze" aus Blei(??) handelt.

Grüße

Theo

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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von bajor69 » Mo 28.03.16 13:50

Hallo Theo,
ich bin Deinen Hinweis nach gegangen und habe ein Stück des "Überzuges" entfernt und unter dem Mikroskop betrachtet. Für mich schaut es aber nicht nach Farbe aus, eher wie eine ganz dünne Folie.
Wolle
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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von drakenumi1 » Mo 28.03.16 14:41

Ich denke, die Ergebnissuche nähert sich einem plausiblen Ende entscheidend, wenn Du eine Probe der Lösbarkeit dieses Überzuges in Azeton oder sogar der Wärmebeständigkeit/Brennbarkeit machen könntest. Dazu sollte das von Dir bereits abgelöste Stückchen "Folie" genügen.
(Das "Geheimnis" muß doch zu lüften sein ....)

drake
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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von bajor69 » Mo 28.03.16 15:52

Hallo drake, werde ich gleich in Angriff nehmen. :D
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Re: Antike Fälschung oder neuzeitlich?

Beitrag von Theo » Mo 28.03.16 19:09

drakenumi1 hat geschrieben:Ich denke, die Ergebnissuche nähert sich einem plausiblen Ende entscheidend, wenn Du eine Probe der Lösbarkeit dieses Überzuges in Azeton oder sogar der Wärmebeständigkeit/Brennbarkeit machen könntest. Dazu sollte das von Dir bereits abgelöste Stückchen "Folie" genügen.
(Das "Geheimnis" muß doch zu lüften sein ....)

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Einfach ein Teilchen abbrennen. Für Galvano ist die Schicht einfach zu dünn.

Theo

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