Sandpatina original oder künstlich erzeugt

[Mynter]

Vielen Dank, dass Ihr da mal drüber geschaut habt.
Ich habe mir das Stück gekauft, da es 1. aus der ALIM ITAL- Serie stammt und man für einen Sesterz , der nicht in der obersten Liga spielt noch ziemlich viel erkennt und ich 2. mal ein " Sandpatina- Stück " in der Hand haben wollte, um einen Eindruck zu gewinnen, wie sowas ausieht. Quelle ist Zurquih von vcoins, insofern war ich im Prinzip auf eine künstliche Sandpatina vorbereitet, aber ein echtes Stück sollte man aus dieser Quelle wohl erwarten dürfen. Porig wirkt die Münze nicht, aber ich werden heute Abend mal versuchen, schärfere Bilder anzufertigen.
Die abgeplatzte Stelle unterhalb der Büste ist mir auch aufgefallen, da sieht es regelrecht so aus, als würde die Sandschicht nicht ganz anliegen. Interessant finde ich, dass die Kraterlandschaften auf 3 h und 9 h avers nicht zugeschmiert wurden, aber vielleicht hätte der Schminkör dann im wahrsten Sinne des Wortes zu dick aufgetragen .
Alles in allem : die Münze ist das, was ich erwartet habe,durch Bearbeitung mit Lehm sind einzelne Reliefpartien hervorgehoben, man erkennt aber deutlich, dass das Stück vom Zahn der Zeit angenagt wurde. Eigentlich finde ich, dass das nicht gerade hässlich wirkt und bis mir ein ALIM ITAl- Sesterz in ss-vz über den Weg laufen sollte ( Woytek = 26 für diese Stempelvariante, wie man mir freundlicherweise weiter oben mitgeteilt hat ),ist diese Münze mir willkommen, aber zum Sandpatinaliebhaber werde ich nicht und Stammkunde in Dubai auch nicht.

[mike h]

Ich finde, das deine Einstellung vernünftig ist.

Man sollte auch nicht ausser Acht lassen, das eine Sandpatina nichts anderes ist als "Dreck".

Bei gut erhaltenen Stücken stört er nur, bei geringer erhaltenen Stücken kann er das Erscheinungsbild durchaus verbessern.

Auf einen besseren kann man immer noch hoffen

Martin

[Arminius]

Eine Gefahr besteht aber, die mir keine Ruhe lassen würde: Ist unter der aufgebrachten Lehmschicht Bronzepest verborgen?

[Theo]

Ich glaube eher nicht. dann würde die Bronzenpest auch durch diese "Sandpatina" längst durchkommen.

Theo

[Arminius]

Ich glaube eher nicht. dann würde die Bronzenpest auch durch diese "Sandpatina" längst durchkommen.

Theo

Ja, aber (in Abhangigkeit von der Luftfeuchtigkeit und Versiegelung der Oberfläche) erst nach einigen Wochen bis Monaten.

[beachcomber]

na, dann kann man ja immer noch was dagegen unternehmen.
grüsse
frank

[Argonaut]

Da dieser Anbieter ja bekannt ist für seine künstlichen Sandpatinas wie auch leider in diesem Fall würde ich persönlich ein Acetonbad vorziehen
dann hat man wenigstens eine ehrliche Münze in Händen und bei arabischen Händlern sollte man auch nicht einkaufen.

Gruss Argonaut

[Locnar]

womit wird das Zeug eigentlich gebunden, hat wer ne Idee!

[beachcomber]

dieser dreck klebt gut genug wenn er fein ist, und ansonsten hab' ich was von eiweiss als bindemittel gehört!
grüsse
frank

[mike h]

Ich hatte schon mal ein Stück mit schwarzem Wachs als "Grundierung"

Martin

[tilos]

...sowie Klarlacke und sogen. Wasserglas - alles schon erlebt

Gruß
Tilos

[Locnar]

Also sollte sich eine künstliche mit Lösungsmitteln entlarven lassen, eine natürliche löst sich nicht.

[tilos]

Also sollte sich eine künstliche mit Lösungsmitteln entlarven lassen, eine natürliche löst sich nicht.

Jain
Wasserglas ist nach der Verkieselung mit einfachen Mitteln nicht löslich.

[Arminius]

Es gibt viele Möglichkeiten, eine relativ stabile Lehm/Sand-Schicht auf Metall zu kleben, z.B.

Wässrige Systeme auf Leim / Getreide / Mehl / Eiweiß - Basis.
Lacke und Polymere in organischen Lösemitteln und Polymerklebersystemen.

Aceton wird nur für einen Teil der Klebesysteme eine Ablösung bringen.

Eine gründliche Ablösung aller Schichten die nicht zur Patina gehören bringt nur eine mehrstufige Kombination verschiedener neutraler Lösemittelsysteme auf Wasserbasis und organischer Stoffe wie Aceton, Waschbenzin, und auch als eventuell chlorierte Kohlenwasserstoffe.

Ich würde das Stück zunachst mit Waffenöl einreiben und nach einigen Tagen danach in einer Sodalösung mit etwas Spülmittel kochen. Wenn man dann mit einer Nylonbürste vorsichtig reinigt, ist man der "Wahrheit" schon deutlich näher gekommen.


Aber euch ist ja hoffentlich auch folgendes Zitat eines nicht unbedeutenden Forenmitlieds bewußt:

"In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, ... "

[tilos]

Es gibt viele Möglichkeiten, eine relativ stabile Lehm/Sand-Schicht auf Metall zu kleben, z.B.

Wässrige Systeme auf Leim / Getreide / Mehl / Eiweiß - Basis.
Lacke und Polymere in organischen Lösemitteln und Polymerklebersystemen.

Aceton wird nur für einen Teil der Klebesysteme eine Ablösung bringen.

Eine gründliche Ablösung aller Schichten die nicht zur Patina gehören bringt nur eine mehrstufige Kombination verschiedener neutraler Lösemittelsysteme auf Wasserbasis und organischer Stoffe wie Aceton, Waschbenzin, und auch als eventuell chlorierte Kohlenwasserstoffe.

Ich würde das Stück zunachst mit Waffenöl einreiben und nach einigen Tagen danach in einer Sodalösung mit etwas Spülmittel kochen. Wenn man dann mit einer Nylonbürste vorsichtig reinigt, ist man der "Wahrheit" schon deutlich näher gekommen.

Aber euch ist ja hoffentlich auch folgendes Zitat eines nicht unbedeutenden Forenmitlieds bewußt:

"In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, ... "

Erst einmal korrekt beschrieben, aber der (durch mich) rot markierten Empfehlung würde ich auf keinen Fall folgen, weil das unnötige bzw. für die Münze riskante Behandlungsschritte sind.

Ich würde erst einmal nur zweistufig verfahren:

- Löslichkeitstest mit verschiedenen organischen Lösemitteln: Aceton o. Ethylacetat, Alkohol (Ethanol, Propanol), Testbenzin
- wenn das nichts bringt, dann Löslichkeitstest mit Wasser

Wenn das nichts bringt, haben wir es entweder mit einem verkieselten Kleber oder einem Reaktionsharz zu tun. Darüber müssten wir uns dann später nochmal Gedanken machen.

Gruß
Tilos