Schaut euch diese Fälschungen an ....

[tilos]

Es gibt eine Vielzahl von Büstenvarianten zu dieser Prägung.

Bitte Bilder von mindestens zwei Münzen, wo die charakteristischen, geschlossenen Bogenlienen in der Haube fehlen, wie von mir markiert.
Natürlich weiß ich, dass es Varianten gibt; es kommt aber eben aufs Detail an.
Sonst könnte man gar keine Fälschung als solche benennen.
Dass Gewichtsangaben fehlen, ist bedauerlich, aber auch hier gibt es Variationen, sodass auch Abweichungen von Durchschnittswerten alleine kein hinreichendes Indiz darstellen.
Das Diadem an sich endet VORLIEGEND vorliegend unmotiviert und wirkt völlig unrealistisch und funktionslos; dass es Varianten mit kürzeren Diademen gibt, habe ich selbstverständlich registriert.

Da gibt es allein auf Acsearch Dutzende Beispiele (drei davon s.u.).
Gerade die Variabilität von Frisur und Diadem ist für Galeria Valeria typisch. Insofern kann man auch nicht von einer "charakteristischen, geschlossenen Bogenlinie" sprechen, jedenfalls nicht, mit dem hier vorgetragenen Absolutheitsanspruch.

https://www.acsearch.info/search.html?id=48047
https://www.acsearch.info/search.html?id=236820
https://www.acsearch.info/search.html?id=2844949

[tilos]

Die Variantenvielfalt (u.a. Frisur/Diadem) ist bei Galeria Valeria nahezu unerschöpflich - also mehr noch als ursprünglich erwartet - wenigstens das hat mich die Angelegenheit "gelernt".

[Senatuspopulsque]

Ich räume ein: Zumindest in den ersten beiden Grafiken bilden die Haarlinien keinen ganz geschlossenen Bogen, wenngleich ich die behauptete Häufigkeit bei acsearchinfo so nicht wahrgenommen habe. Aber auch bei Ihren Beispielmünzen sind die Haarlinien viel filigraner und subtiler angeordnet als bei der von mir monierten Münzen. Im ersten Beispiel, wo das Diadem auch kleiner ist, kann es doch als klar als solches erkannt und identifiziert werden; bei den anderen beiden Beispielen ist der Fall noch eindeutiger. Auch eine Gewandspange ist in allen Beispielen noch zu erkennen, während diese im monierten Stück „flachfällt“. Ebenso sind das Ohr und das Gewand bei den Originalen deutlich feiner gestaltet.
Insgesamt erscheint mir die von mir monierte Münze einfach zu grobschlächtig (gleichsam aus „grobem Holz geschnitzt“), im Vergleich zu den Originalen, auch den von mir selbst bereits gezeigten, um als echt durchgehen zu können. Aber jeder sollte sich hier selbst ein Urteil bilden.

Strittige Münze.

[Tejas552]

Sehr richtig, anhand irgendwelcher Abweichungen (unmotivierte endende Diademe oder nicht geschlossene Bogenlinien) in der Darstellung kann man hier keine Fälschung identifizieren.

Zudem kann man auch das Gegenteil annehmen: Die Tatsache, dass die Münze einen eigenen Stil zeigt spricht schon eher für deren Echtheit. Ein Fälscher hätte problemlos eine der bekannteren Büsten-Varianten kopieren können und damit weniger Aufsehen erregt.

Gruss
Dirk

[Senatuspopulsque]

Ein Fälscher hätte problemlos eine der bekannteren Büsten-Varianten kopieren können und damit weniger Aufsehen erregt.

Dafür erregt er jetzt mein Aufsehen als grober Schnitzer, der offenbar "aus der (damaligen) Zeit" fällt.

[Altamura2]

... Es wird auch neue Regeln geben ! ...

Warum denn ? Nur weil sich hier jetzt einer mehr und mehr verstiegen hat, um nicht zugeben zu müssen, dass er vielleicht doch nicht recht hat?
Das regelt sich doch durch die anwesende Schwarmintelligenz, wie man sieht , da muss man doch nicht gleich neue Regeln aufstellen.

Eine Alternative wäre allerdings vielleicht ein neues Unterforum .

Gruß

Altamura

[Locnar]

@ altamura

es geht eigentlich nur darum eine Münze als falsch zu bezeichnen, aber es nicht zu begründen

[Tejas552]

Die Vielfalt der Galeria Valeria Büsten und Frisuren ist wirklich erstaunlich und noch viel grösser als ich angenommen hatte. Eigentlich schon ein Sammelgebiet für sich. Häufig ist das Porträt eher grob und "holzschnittartig". Manchmal trägt sie Diademe, manchmal nur eine Spange (?) die den Haarzopf hält, der von hinten über den Kopf drapiert wurde. Auf einer Münze in meiner Sammlung trägt sie sogar noch einen Lorbeerkranz. Auf der zweiten Münze unten erkennt man weder Diadem, noch Spange oder Bogenlinie in den Haaren. Auch bei dieser Münze sind die Haare in sehr groben Strichen dargestellt.

Bei dem Stück in diesem Angebot hat sich der Graveur mit der Frisur keine Mühe gegeben:
http://www.ebay.fr/itm/Galeria-Valeria- ... Sw8aNXGkQA


Gruss
Dirk

[mike h]

@ Locnar

Es ist immer sehr leicht, eine Münze als Fälschung zu bezeichnen.....

@ Tejas

Ich hab 3 Galeria Valeria (Typ Veneri)... und keine sieht aus wie die andere

Ich hab 9 Helena (Typ Securitas) und alle unterscheiden sich.

Ich sehe das als ganz normal an.

Martin

[Zwerg]

Bei all diesen Fotobeweisen gibt es einen methodischen Fehler

Es reicht nicht, wild Abbildugen zu sammeln.
Stilistisch muß man das auf die Münzstätte, die Offizin, die Emission, (den Stempelschneider ?) zurückführen.
Und selbst hier hat der Stempelschneider möglicherweise nach einer durchzechten Nacht eine völlig neue Idee eines Diadems gehabt - das hat aber nichts mit "Stil" zu tun.
Ich nenne hier immer gerne die "Vino Regina" in der Sammlung der ANS.
Laut Definition von SPQR wäre die Münze falsch, da VINO nicht gleich IVNO ist

Ich sehe bei allen hier ursprünglich vorgestellten Münzen nichts Falsches - würde aber für keine auch nur einen Pfennig ausgeben.
Selbt für wenig Geld gibt es überall Besseres.

Zwerg

RLCF

[Tejas552]

Bei all diesen Fotobeweisen gibt es einen methodischen Fehler

Es reicht nicht, wild Abbildugen zu sammeln.
Stilistisch muß man das auf die Münzstätte, die Offizin, die Emission, (den Stempelschneider ?) zurückführen.
Und selbst hier hat der Stempelschneider möglicherweise nach einer durchzechten Nacht eine völlig neue Idee eines Diadems gehabt - das hat aber nichts mit "Stil" zu tun.
D

Führst du damit nicht dein eigenes Argument ad absurdum? Erst sagts du man müsse Stempel, Münzstätten, Werkstätten, Emissionen und Stempelschneider vergleichen und identifizieren. Dann heisst es aber auch das diese manchmal ganz wilde neue Ideen umgesetzt ahben. Der Punkt den wir mit den vielen Bildvergleichen überzeugend gemacht haben ist der, dass man anhand von zwei minimalen Abweichungen bei diesem Münzbild keinesfalls auf eine Fälschung schliessen kann.

Gruss
Dirk

[Zwerg]

Die Bildvergleiche überzeugen nicht, auch wenn das Ergebnis stimmt.
Man kann nicht Serdica mit Kyzikus mit Nikomedia anhand der Diademlänge vergleichen
Weder um etwas zu beweisen, noch um es zu wiederlegen

"Stil" kann ich leider nicht erklären - ganz einfach, weil ich kein Kunsthistoriker bin - die können das.

Ich weiß, daß das unbefriedigend ist - aber die Galeria Valeria ist echt.

Zwerg

[Schwarzschaf]

Sollte man nicht auch darüber nachdenken, daß die Prägungen der damaligen Zeit "Handarbeit" sind und daher kaum ident sein können. Ich denke (fast) jeder Stempel ist anders. Das kann man bei den Provinzprägungen sehr deutlich sehen. Oder sollte ich mich irren?

Rudolf

[Locnar]

Ich gehe mal davon aus das bei einer hohen Emission durchaus mal 100 und mehr Stempel hergestellt wurden, es ist schon klar das es Unterschiede gibt!

[justus]

Ich gehe mal davon aus das bei einer hohen Emission durchaus mal 100 und mehr Stempel hergestellt wurden, es ist schon klar das es Unterschiede gibt!

Das dürfte richtig sein. Kaenel weist z. B. für das erste Regierunsgjahr des Claudius ca. 277 Stempelpaare für geprägte Edelmetallmünzen aus. Im Prinzip ist die ganze Diskussion ein "Streit um des Kaisers Bart" und somit überflüssig. Portraits auf Stempeln wurden vom "scalptor" (Graveur, Münzarbeiter, der die Portraits in die Münzstempel gravierte) von Hand geschnitten, während Umschriften teilweise mit Hilfe von Buchstabenpunzen hergestellt wurde. Folglich ergeben sich zwischen verschiedenen Stempeln, innerhalb ein und derselben Emission, je nach Graveur stilistische als auch handwerkliche Unterschiede.

https://books.google.de/books?id=TkD8Mk ... re&f=false