Bestimmungshilfe Provinzmünze
Moderator: Homer J. Simpson
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Bestimmungshilfe Provinzmünze
Hallo,
hab gestern diesen Provinzrömer bekommen.
Da die Umschrift Griechisch ist, und ich das nicht lesen kann, kann mir wer sagen unter welchem Kaiser und vielleicht Ausgabeort ich weiter suchen kann?
Gruß
Olaf
hab gestern diesen Provinzrömer bekommen.
Da die Umschrift Griechisch ist, und ich das nicht lesen kann, kann mir wer sagen unter welchem Kaiser und vielleicht Ausgabeort ich weiter suchen kann?
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Olaf
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Re: Bestimmungshilfe Provinzmünze
Danke für die Hilfe.
Ich denke ich habe die Münze gefunden: Nikopolis Moushmov 1291 http://www.wildwinds.com/coins/ric/macrinus/i.html
Gruß
Olaf
Ich denke ich habe die Münze gefunden: Nikopolis Moushmov 1291 http://www.wildwinds.com/coins/ric/macrinus/i.html
Gruß
Olaf
- Peter43
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Re: Bestimmungshilfe Provinzmünze
Hallo Olaf!
Nicht ganz korrekt. Deine Münze hat eine andere Vorderseite und eine andere Legende auf der Rückseite! Hier ist die genaue Bestimmung:
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Macrinus, 217-218
AE 27 (?)
geprägt unter dem Statthalter Statius Longinus
Av.: AVT K M OPEL CE - VH MAKREINOC
Büste, cürassiert, belorbeert, n.r.
Rv.: VP CTATIOV LONGIN - OV NIKOPOLITWN PROC / ICTRW
Hermes, nackt, Chlamys über dem li. Arm, n.l. stehend, hält Kerykeion im li. Arm und in
der vorgestreckten Rechten die Börse; li. zu seinen Füßen der Hahn n.l. stehend
Ref.: a) nicht in AMNG:
cf. AMNG I/1, 1747 (nur für den Typ!)
b) nicht in Varbanov (engl.):
cf. #3546 (= AMNG 1747)
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.23.10.19 (stempelgleich)
nicht häufig (R5)
Moushmov ist zur Bestimmug für Münzen nicht geeignet! Das umfassendste Werk ist heute das von Hristova/Hoeft/Jekov (2015).
Mit freundlichem Gruß
Nicht ganz korrekt. Deine Münze hat eine andere Vorderseite und eine andere Legende auf der Rückseite! Hier ist die genaue Bestimmung:
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Macrinus, 217-218
AE 27 (?)
geprägt unter dem Statthalter Statius Longinus
Av.: AVT K M OPEL CE - VH MAKREINOC
Büste, cürassiert, belorbeert, n.r.
Rv.: VP CTATIOV LONGIN - OV NIKOPOLITWN PROC / ICTRW
Hermes, nackt, Chlamys über dem li. Arm, n.l. stehend, hält Kerykeion im li. Arm und in
der vorgestreckten Rechten die Börse; li. zu seinen Füßen der Hahn n.l. stehend
Ref.: a) nicht in AMNG:
cf. AMNG I/1, 1747 (nur für den Typ!)
b) nicht in Varbanov (engl.):
cf. #3546 (= AMNG 1747)
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2015) No. 8.23.10.19 (stempelgleich)
nicht häufig (R5)
Moushmov ist zur Bestimmug für Münzen nicht geeignet! Das umfassendste Werk ist heute das von Hristova/Hoeft/Jekov (2015).
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
Re: Bestimmungshilfe Provinzmünze
Hallo Jochen,
das ist vielleicht eine blöde Frage, oder eine Frage die Du schon 1000-mal beantwortet hast, aber was macht eigentlich die Faszination von Nikolpolis aus? Gibt es einen guten Grund, warum Du Dich ausgerechnet mit den Münzen dieser Stadt so eingehend beschäftigt hast?
Gruss
Dirk
das ist vielleicht eine blöde Frage, oder eine Frage die Du schon 1000-mal beantwortet hast, aber was macht eigentlich die Faszination von Nikolpolis aus? Gibt es einen guten Grund, warum Du Dich ausgerechnet mit den Münzen dieser Stadt so eingehend beschäftigt hast?
Gruss
Dirk
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Re: Bestimmungshilfe Provinzmünze
Danke Peter43.
Ich schaue meistens bei wildwinds.com um die Provinzstücke zu finden.
Sehe ich das richtig bei deiner Bestimmung das dieses Stück seltener ist?
Gruß
Olaf
Ich schaue meistens bei wildwinds.com um die Provinzstücke zu finden.
Sehe ich das richtig bei deiner Bestimmung das dieses Stück seltener ist?
Gruß
Olaf
- Peter43
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Re: Bestimmungshilfe Provinzmünze
Hallo Dirk!
Nikopolis ad Istrum ist die römische Provinzstadt mit der größten Anzahl von Münztypen überhaupt. In der Ausgabe von 2015 haben wir über 2200 verschiedene abgebildet und beschrieben. Dazu kommen jetzt bereits 150 neue Typen in Nikopolis Addenda #4, die in der nächsten Ausgabe hinzugefügt werden. Damit hat Nikopolis eine riesige Anzahl von verschiedenen Rückseitenmotiven, mehr als jede andere Provinzstadt, darunter eins meiner Lieblingsmotive, den Apollo Sauroktonos, und die Fluß- und Berggötter. Deshalb habe ich mich 2011 entschieden, mit Hristova/Jekov die Münzausgaben dieser Stadt mitzubearbeiten. Und wenn man sich für ein Spezialgebiet einsetzt, dann wird man mit der Zeit auch selbst zum Spezialisten. So konnte es gelingen, eine ganze Anzahl von neuen, bisher unpublizierten Typen zu finden und zu beschreiben, darunter allergrößte Seltenheiten wié z.B. den Berggott Haimos n.r. sitzend, der seit der Abbildung in AMNG I/1 1898 nicht mehr gesehen wurde, und den ich wiederfinden konnte. Soetwas erfüllt einen mit Stolz und größter Freude!
Dazu gibt es auch noch historisch interessante Geschehnisse, die gerade für Liebhaber der deutschen Sprache und ihrer Geschichte bedeutend sind. In Nikopolis hat Ulfilas die Bibel ins Gotische übersetzt. Dies ist wohl der älteste germanische Text.
Mit freundlichem Gruß
Jochen
Nikopolis ad Istrum ist die römische Provinzstadt mit der größten Anzahl von Münztypen überhaupt. In der Ausgabe von 2015 haben wir über 2200 verschiedene abgebildet und beschrieben. Dazu kommen jetzt bereits 150 neue Typen in Nikopolis Addenda #4, die in der nächsten Ausgabe hinzugefügt werden. Damit hat Nikopolis eine riesige Anzahl von verschiedenen Rückseitenmotiven, mehr als jede andere Provinzstadt, darunter eins meiner Lieblingsmotive, den Apollo Sauroktonos, und die Fluß- und Berggötter. Deshalb habe ich mich 2011 entschieden, mit Hristova/Jekov die Münzausgaben dieser Stadt mitzubearbeiten. Und wenn man sich für ein Spezialgebiet einsetzt, dann wird man mit der Zeit auch selbst zum Spezialisten. So konnte es gelingen, eine ganze Anzahl von neuen, bisher unpublizierten Typen zu finden und zu beschreiben, darunter allergrößte Seltenheiten wié z.B. den Berggott Haimos n.r. sitzend, der seit der Abbildung in AMNG I/1 1898 nicht mehr gesehen wurde, und den ich wiederfinden konnte. Soetwas erfüllt einen mit Stolz und größter Freude!
Dazu gibt es auch noch historisch interessante Geschehnisse, die gerade für Liebhaber der deutschen Sprache und ihrer Geschichte bedeutend sind. In Nikopolis hat Ulfilas die Bibel ins Gotische übersetzt. Dies ist wohl der älteste germanische Text.
Mit freundlichem Gruß
Jochen
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- Peter43
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Re: Bestimmungshilfe Provinzmünze
Hallo Olaf!
Wildwinds.com ist zum Suchen von Provinzmünzen nicht schlecht. Allerdings ist es mit Vorsicht zu benutzen: Oft sind die Bestimmungen durch den Einlieferer vorgenommen worden und daher von unterschiedlicher Qualität, z.T. auch falsch. Dane (Helvetica), die diese Seite freundlicherweise betreibt, kann nicht alle Bestimmungen selbst überprüfen. Daher sollten alle gefundenen Bestimmungen noch einmal selbst kontrolliert werden, soweit das möglich ist. Das geht z.B. mit Referenzen, die es im Internet zum Herunterladen gibt. Erhältlich ist z.B. AMNG I/1 und AMNG I/2 für die Provinzmünzen aus Nordgriechenland, Rec. Gen. für die Münzen aus Asia minor (auch asiaminorcoins.com ist ganz nett) usw. usw. Ein großer Schatz sind die Münzgallerien im amerikanischen Forum. Um auf die zuzugreifen, muß man sich anmelden. Aber es kostet nichts. So kann man sich im Laufe der Zeit für alle möglichen Themen die geeignete Spezialliteratur zusammenstellen.
Deine Münze ist seltener. Hristova/Hoeft/Jekov geben sie mit R5 (von 10) an. Das entspricht dem englischen scarce (= nicht häufig). Leider ist sie in keinem guten Zustand. Ihre Legenden sind kaum lesbar und ich mußte sie von stempelgleichen Stücken erschließen. Grundsätzlich sind Provinzialmünzen seltener als imperiale Münzen, da sie in einer geringeren Auflage geprägt wurden. Stempelgleichheit ist deswegen ein häufiges Phänomen.
Mit freundlichem Gruß
Jochen
Wildwinds.com ist zum Suchen von Provinzmünzen nicht schlecht. Allerdings ist es mit Vorsicht zu benutzen: Oft sind die Bestimmungen durch den Einlieferer vorgenommen worden und daher von unterschiedlicher Qualität, z.T. auch falsch. Dane (Helvetica), die diese Seite freundlicherweise betreibt, kann nicht alle Bestimmungen selbst überprüfen. Daher sollten alle gefundenen Bestimmungen noch einmal selbst kontrolliert werden, soweit das möglich ist. Das geht z.B. mit Referenzen, die es im Internet zum Herunterladen gibt. Erhältlich ist z.B. AMNG I/1 und AMNG I/2 für die Provinzmünzen aus Nordgriechenland, Rec. Gen. für die Münzen aus Asia minor (auch asiaminorcoins.com ist ganz nett) usw. usw. Ein großer Schatz sind die Münzgallerien im amerikanischen Forum. Um auf die zuzugreifen, muß man sich anmelden. Aber es kostet nichts. So kann man sich im Laufe der Zeit für alle möglichen Themen die geeignete Spezialliteratur zusammenstellen.
Deine Münze ist seltener. Hristova/Hoeft/Jekov geben sie mit R5 (von 10) an. Das entspricht dem englischen scarce (= nicht häufig). Leider ist sie in keinem guten Zustand. Ihre Legenden sind kaum lesbar und ich mußte sie von stempelgleichen Stücken erschließen. Grundsätzlich sind Provinzialmünzen seltener als imperiale Münzen, da sie in einer geringeren Auflage geprägt wurden. Stempelgleichheit ist deswegen ein häufiges Phänomen.
Mit freundlichem Gruß
Jochen
Zuletzt geändert von Peter43 am Mo 11.04.16 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bestimmungshilfe Provinzmünze
Peter43 hat geschrieben:Hallo Dirk!
Nikopolis ad Istrum ist die römische Provinzstadt mit der größten Anzahl von Münztypen überhaupt. In der Ausgabe von 2015 haben wir über 2200 verschiedene abgebildet und beschrieben. Dazu kommen jetzt bereits 150 neue Typen in Nikopolis Addenda #4, die in der nächsten Ausgabe hinzugefügt werden. Damit hat Nikopolis eine riesige Anzahl von verschiedenen Rückseitenmotiven, mehr als jede andere Provinzstadt, darunter eins meiner Lieblingsmotive, den Apollo Sauroktonos, und die Fluß- und Berggötter. Deshalb habe ich mich 2011 entschieden, mit Hristova/Jekov die Münzausgaben dieser Stadt mitzubearbeiten. Und wenn man sich für ein Spezialgebiet einsetzt, dann wird man mit der Zeit auch selbst zum Spezialisten. So konnte es gelingen, eine ganze Anzahl von neuen, bisher unpublizierten Typen zu finden und zu beschreiben, darunter allergrößte Seltenheiten wié z.B. den Berggott Haimos n.r. sitzend, der seit der Abbildung in AMNG I/1 1898 nicht mehr gesehen wurde, und den ich wiederfinden konnte. Soetwas erfüllt einen mit Stolz und größter Freude!
Dazu gibt es auch noch historisch interessante Geschehnisse, die gerade für Liebhaber der deutschen Sprache und ihrer Geschichte bedeutend sind. In Nikopolis hat Ulfilas die Bibel ins Gotische übersetzt. Dies ist wohl der älteste germanische Text.
Mit freundlichem Gruß
Jochen
Hallo Jochen,
danke für die ausführliche Antwort. Sicher ein interessantes Sammelgebiet und ein gutes geschichtliches Thema mit dem man sich lange und eingehend beschäftigen kann. Ich habe es nie geschafft, mich zu spezialisieren. Ich wollte mal die Münzen Claudius II sammeln, als ich kurz nach meinem Entschluss per Zufall von einem amerikanischen Sammlerkollegen erfuhr, der genau dasselbe vor hatte. Das mit Ulfilas habe ich nicht gewusst. Aber da kreuzen sich unsere Interessengebiete. Ich habe eine Goten-Sammlung. Leider ist es nicht einfach zu diesem Thema Interessens-Genossen zu finden.
Gruss
Dirk
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