Hadrianus ?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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kollman
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Hadrianus ?

Beitrag von kollman » Mo 18.04.16 17:59

Hallo !

Diese Münze ist mir zugelaufen und ich glaube da ist der Wurm drinnen.

Oberfläche : GOLD aber vom Gefühl her nicht geprägt.
Innen: ??? Kupfer??? Silber ??? in der Vergrößerung kaum Ausblühung zu erkennen.

Dm.: 15/15mm, Gew.:3.3g
Av.:...IANUS AUG COS III PP
Rv.: VICTORIA AUG

Ich ersuche um alles Wissenswerte , auch Vermutungen, in der Kampmann kann ich diese Münzenrückseite auch nicht finden .

Gruß Kollman
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kijach
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Re: Hadrianus ?

Beitrag von kijach » Mo 18.04.16 18:11

Könnte theoretisch ein gefütterter Goldquinar sein von Hadrian, die werte würden dazu passen.
Ob es in der Antike entstanden ist kann ich aber nicht beurteilen
Jetzt auch Griechen-Sammler!

kollman
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Re: Hadrianus ?

Beitrag von kollman » Mo 18.04.16 23:23

Hallo !
Nachtrag:

Ist mit Sicherheit Antik.
Ist nicht vergoldet sondern hat einen Bruchteil einer mm dicken Goldauflage über der gesamten Münze. (in Goldblech eingewickelt)
Ich weiß nicht ob es das gibt, das auf einen Rohling (vielleicht sogar schon geprägt ) Gold auf-draufgeschmolzen wird. Die Oberfläche der Münze ist ganz leicht porig wie wen sie bei oder nach der Herstellung noch einmal stark erhitzt worden wäre.

Gruß Kollman

alex456
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Re: Hadrianus ?

Beitrag von alex456 » Di 19.04.16 06:35

Hallo,
Normalerweise wurde der Schrödling zunächst mit der Goldfolie umgeben und anschließend geprägt.
Wenn antik, dann die Fälschung eines Goldquinars, wie kijach bereits geschrieben hat.
Da das Gewicht ungefähr das Gewicht eines echten Goldquinars hat, würde ich sagen, dass die anima aus Blei ist.

Gruß
Alex

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Re: Hadrianus ?

Beitrag von justus » Di 19.04.16 07:14

Zumindest dem Durchmesser nach müsste es sich eigentlich um eine Quinar (15 mm !) handeln. Ein entsprechender Goldquinar des Hadrian mit VICTORIA AVG auf dem Revers ist laut RIC 285 jedoch nur mit „Victoria n. l. stehend, hält Kranz und Palmzweig" bekannt.

Es dürfte sich daher wohl eher um einen zeitgenössischen „subaeraten“ d. h. in diesem Fall „goldplattierten“ Quinar des Hadrian mit RIC-286-Rückseite (vgl. Beschreibung zu RIC 286 unten) handeln. Die Verwendung unterschiedlicher Vorder- und Rückseiten ist bei „Subaeraten“ nicht ungewöhnlich.

HADRIAN
Denar, Rom 134 – 138 n. Chr.
Av. HADRIANVS AVG COS III P P / Bloßer Kopf n. r.
Rv. VICTORIA AVG / Victoria n. l. sitzend, hält Kranz und Palmzweig.
Ref. RIC 286, RSC 1460, BMC 773.

Denar - http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... bda8e82791

Aureus - http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... a54a604ce5

Anm.: Solltest du dieses Stück mal loswerden wollen, so bin ich ein dankbarer Abnehmer. PN genügt ! Meine Subaeraten-Sammlung besteht zwar schon aus Hunderten von Ex., jedoch logischerweise nur selten aus "goldplattierten" ! :D

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Zum Herstellungsverfahren: Ein Kupferrohling wurde in glühendem Zustand mit einer dünnen Metallfolie (Silber oder Gold) ummantelt und dann ganz normal geprägt, um so eine dauerhafte Verbindung zwischen Rohling und Folie zu gewährleisten. Entsprechende Beispiele mit Bleikern sind mir daher nicht bekannt.

Klaus Vondrovec () schreibt zum Herstellungsverfahren folgendes: „Die Geschichte des Münzfälschens ist wohl beinahe ebenso alt wie die Münzprägung selbst. In der Regel wurden dabei betrügerische Absichten verfolgt, indem man Stücke herstellte, die wenig oder gar kein Edelmetall enthielten. Diese hatten meist einen Kupferkern, der dünn mit Gold oder Silber überzogen war, aber geprägt wurde, wie hier an einem Beispiel aus Velia gezeigt werden kann (Kat.-Nr. 10.32)“.

(1) Klaus Vondrovec, 10. Münzherstellung und Stil, in: Götter, Menschen und das Geld der Griechen, Wien 2011, S. 138 - https://www.academia.edu/9808440/M%C3%B ... g_und_Stil
(2) Zu „Subaerat“ vgl. http://www.numispedia.de/Subaerat
mit freundlichem Gruß

IVSTVS
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Re: Hadrianus ?

Beitrag von kollman » Di 19.04.16 20:07

Hallo !

Vorerst herzlichen Dank für die raschen Antworten.
Zweifel habe ich allerdings bei Bleikern in Goldfolie eingewickelt und geprägt, dazu ist Gold und Kern, auch am Rand, zu homogen verbunden. Schmelzpunkt Blei 327 Grad, Gold 1064 kann das funktionieren ?
Wegen der geringen Korrosion denke ich, das der Kern doch Silber ist, Bronze bzw. Kupfer wäre Grün. Das spez. Gewicht Blei-Kupfer, 20-10 macht bei dieser Menge meiner Ansicht nur ein paar zehntel Gram aus.
Die Münz-Oberfläche sieht nicht wie geprägt aus, ist porig, uneben und nicht glatt, auch nicht strahlig. (daher meine Zweifel )
Bitte um weitere Meinungen.

Gruß Kollman

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