Subaerater Domitian-Denar?
Verfasst: Do 18.08.16 09:38
Hallo,
ich bin es noch einmal mit einer an anderer Stelle schon einmal gezeigten Münze meiner neuen Sammlung, die ich nicht für eine moderne Fälschung halte, die mir aber trotzdem etwas Kopfzerbrechen bereitet, und zwar ein Domitian-Denar RIC 788.
Wenn ich die Münze mit meinen anderen Denaren (Gut, das sind bisher ohnehin erst zwei) vergleiche, weist der Domitian ein paar Eigentümlichkeiten auf. Erstens die viel rauhere, im Bereich des Halses fast porös wirkende Oberfläche - die Oberfläche meiner beiden anderen Denare ist viel glatter und ebenmäßiger. Zweitens der Klang - den würde ich jetzt nicht "dumpf" nennen, aber er ist wahrnehmbar weniger hell als der meines zum Vergleich herangezogenen Trajandenars. Aber der Silbergehalt der Denare müsste unter Domitian doch mindestens genauso hoch gewesen sein wie unter Trajan und der Klang ergo auch gleich hell, oder irre ich da und wurden unter Domitian zeitweise deutlich unreinere Denare geprägt?
Dass er eine Gussfälschung ist, kann ich mir aus mehreren Gründen aber nicht vorstellen. Erstens ist der Rand völlig unverdächtig, unregelmäßig, mit kleinen Einrissen und ohne irgendwelche Feilspuren. Zweitens scheinen mir viele der Buchstaben der Legende und einige Details des Porträts, bspw. die tieferliegenden Locken des Kaisers, zu scharf konturiert für einen Guss, bei dem doch das ganze Münzbild flauer sein müsste. Drittens ist die Oberfläche auf der Wange und den erhabenen Teilen des Kopfes merklich glatter als anderswo, was doch stark dafür spricht, dass die Münze tatsächlich längere Zeit im Umlauf war. Die ansonsten rauhe Oberfläche, besonders auf dem Revers, würde ich mir durch scharfe Reinigung oder mechanische Beschädigung erklären, als die Münze in der Erde lag oder ausgegraben wurde.
Was mir nun durch den Kopf ging: Wenn es sich um einen subaeraten Denar handelte, würde das erklären, warum die Münze so eine unregelmäßige Oberfläche hat, dabei aber nicht wie ein Guss wirkt. Ich glaube, dafür auch zwei Indizien entdeckt zu haben. Erstens gibt es - auf dem Avers links unter dem MIT der Legende - eine Stelle, an der es aussieht, als würde sich ein Stückchen der Oberfläche ablösen und dahinter was Rötliches hervorlugen. Zweitens sieht es, wenn man die Münze unter bestimmtem Lichteinfall betrachtet, so aus, als würde auf der rechten Seite des Avers unmittelbar unterhalb der Buchstaben ein leicht rötlicher Schein erahnbar sein. Die Annahme eines übersilberten Kupferkerns scheint mir da plausibel.
Macht mein Erklärungsversuch für die erfahreneren Sammler hier Sinn, haltet ihr es für plausibel, dass es sich um einen subaeraten Denar handeln könnte, oder sind solche Unregelmäßigkeiten der Oberfläche auch für offizielle Denare gar nicht so ungewöhnlich?
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ich bin es noch einmal mit einer an anderer Stelle schon einmal gezeigten Münze meiner neuen Sammlung, die ich nicht für eine moderne Fälschung halte, die mir aber trotzdem etwas Kopfzerbrechen bereitet, und zwar ein Domitian-Denar RIC 788.
Wenn ich die Münze mit meinen anderen Denaren (Gut, das sind bisher ohnehin erst zwei) vergleiche, weist der Domitian ein paar Eigentümlichkeiten auf. Erstens die viel rauhere, im Bereich des Halses fast porös wirkende Oberfläche - die Oberfläche meiner beiden anderen Denare ist viel glatter und ebenmäßiger. Zweitens der Klang - den würde ich jetzt nicht "dumpf" nennen, aber er ist wahrnehmbar weniger hell als der meines zum Vergleich herangezogenen Trajandenars. Aber der Silbergehalt der Denare müsste unter Domitian doch mindestens genauso hoch gewesen sein wie unter Trajan und der Klang ergo auch gleich hell, oder irre ich da und wurden unter Domitian zeitweise deutlich unreinere Denare geprägt?
Dass er eine Gussfälschung ist, kann ich mir aus mehreren Gründen aber nicht vorstellen. Erstens ist der Rand völlig unverdächtig, unregelmäßig, mit kleinen Einrissen und ohne irgendwelche Feilspuren. Zweitens scheinen mir viele der Buchstaben der Legende und einige Details des Porträts, bspw. die tieferliegenden Locken des Kaisers, zu scharf konturiert für einen Guss, bei dem doch das ganze Münzbild flauer sein müsste. Drittens ist die Oberfläche auf der Wange und den erhabenen Teilen des Kopfes merklich glatter als anderswo, was doch stark dafür spricht, dass die Münze tatsächlich längere Zeit im Umlauf war. Die ansonsten rauhe Oberfläche, besonders auf dem Revers, würde ich mir durch scharfe Reinigung oder mechanische Beschädigung erklären, als die Münze in der Erde lag oder ausgegraben wurde.
Was mir nun durch den Kopf ging: Wenn es sich um einen subaeraten Denar handelte, würde das erklären, warum die Münze so eine unregelmäßige Oberfläche hat, dabei aber nicht wie ein Guss wirkt. Ich glaube, dafür auch zwei Indizien entdeckt zu haben. Erstens gibt es - auf dem Avers links unter dem MIT der Legende - eine Stelle, an der es aussieht, als würde sich ein Stückchen der Oberfläche ablösen und dahinter was Rötliches hervorlugen. Zweitens sieht es, wenn man die Münze unter bestimmtem Lichteinfall betrachtet, so aus, als würde auf der rechten Seite des Avers unmittelbar unterhalb der Buchstaben ein leicht rötlicher Schein erahnbar sein. Die Annahme eines übersilberten Kupferkerns scheint mir da plausibel.
Macht mein Erklärungsversuch für die erfahreneren Sammler hier Sinn, haltet ihr es für plausibel, dass es sich um einen subaeraten Denar handeln könnte, oder sind solche Unregelmäßigkeiten der Oberfläche auch für offizielle Denare gar nicht so ungewöhnlich?
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