Grabräuber in Bulgarien

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Homer J. Simpson
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Re: Grabräuber in Bulgarien

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 24.08.16 19:45

Leute, bei solchen Auseinandersetzungen lachen sich Herr M.-K. und Frau Kulturmurkssekretärin G. ins Fäustchen. Wollt Ihr das?
Also bitte.

Homer
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Perinawa
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Re: Grabräuber in Bulgarien

Beitrag von Perinawa » Mi 24.08.16 20:03

Ich weiss... es war naiv von mir zu denken, dass sich etwas geändert hat :oops: :D :lol:
Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig

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Homer J. Simpson
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Re: Grabräuber in Bulgarien

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 24.08.16 20:06

Oft macht eine gewisse Naivität Menschen sympathisch.
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Re: Grabräuber in Bulgarien

Beitrag von Perinawa » Mi 24.08.16 20:15

Ach, ich bin viel zu sehr Disziplinschlampe(r), um über "verschiedenes" hier einfach wortlos wegzugehen, bewundere das aber bei anderen (und arbeite selbst beständig daran). :oops:

Homer, du weisst ja: Manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann eben tun muss :wink:
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Chandragupta
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Re: Grabräuber in Bulgarien

Beitrag von Chandragupta » Do 25.08.16 09:18

Numis-Student hat geschrieben:Und es ist noch ein weiteres Problem, dass gerade archäologisch gefundene Münzen in irgendwelchen Depots verrotten, wo sie weder der Bevölkerung noch der Wissenschaft nützlich sind; solche Bestände sind sehr oft nicht einsehbar, oft chaotisch strukturiert und deshalb "nicht auffindbar"
"Berühmt berüchtigtes" Beispiel hierfür der erste Antoninian des Domitianus II, gefunden um 1900 herum, nur durch das folgende Foto eines Gipses bekannt: http://www.gallic-empire.com/domitianus2.htm Als man in den 60ern bis 80ern mal genauer gucken wollte, ob das nun bloß ein Umschnitt aus einem Victorinus oder doch ein Original ist, war die Münze "nicht mehr auffindbar", oder wie mir Michel Amandry 1985 in etwas holperigem Englisch wörtlich schrieb: "This coin was much sought after in the archives but nobody has seen it for decades. You may only refer to the photograph of the cast."

Erst seit dem hier wissen wir sicher, daß auch das "Pariser" Exemplar ein Original sein muß(te): http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/engl ... 518621.stm Und was war der Finder nach BRD-"Recht"?! Rrrrichtig: Ein "Raubgräber"!!
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Re: Grabräuber in Bulgarien

Beitrag von rufus » Do 15.12.16 19:39

Was den Münzdiebstahl in Leipzig betrifft:
Der Täter war nach aktuellen Medienmeldungen wohl ein Mitarbeiter, der über Jahre hinweg gestohlen hat - und das anscheinend ziemlich gerissen. Und er war kein Sammler, sondern einfach nur auf Geld durch Verkäufe aus. Und da ich beruflich auch öfters dort recherchiere und arbeite, weiß ich auch, dass ein Großteil der Münzen durch lang zurückliegende Schenkungen und Ankäufe angeschafft und auch einzeln fachgerecht gelagert wurde. Meinetwegen jedes Jahr die kompletten Bestände eines großen Museums genauestens zu überprüfen, ist illusorisch. Ich bin als Historiker nicht nur an Münzen, sondern auch an alten Drucken, Grafiken, Karten und Dokumenten interessiert - allesamt toll. Ich bin froh, dass diese Sachen in solchen Einrichtungen von jedermann einsehbar sind, auch wenn sie nicht ständig ausgestellt sind.
In diesem Fall sollte man nicht dem Museum, sondern dem Täter die Schuld geben...

rufus

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Re: Grabräuber in Bulgarien

Beitrag von Ariminum » Sa 17.12.16 23:30

Hi, ohne auf die spezifische Situation in Deutschland eingehen zu wollen.
In Italien haben wir in den Museen wirklich das Problem, dass die Münzen verschwinden (und wohl allermeist durch Mitarbeiter) und in den internationalen Handel gehen. Die Münzen werden leider meist irgendwo in einer Kiste des Fundus aufbewahrt und man bemerkt erst nach Jahren, dass sie fehlen.
http://www.gazzettadiparma.it/news/parm ... lioni.html
Hier (auf Italienisch) der fall etlicher Goldmünzen des 4. u. 5. Jahrhunderts, gefunden in den 60ern unter Piazza Mazzini in Parma und nie ausgestellt. Seit den 80ern nicht mehr herausgeholt und 2009 als gestohlen gemeldet, Die teils sehr seltenen Münzen sollen einen Marktwert von € 2 mio. haben.

Es stellt sich mir doch die Frage ob diese wertvollen Artefakte nicht für die Bürger anschaubar sein sollten und zumindest diebstahlsicher aufbewahrt werden sollten. Schafft dies die öffentliche Hand nicht, sollte man sich doch überlegen, ob private Aussteller (nicht Smller) dies besser könnten (s. Herculaneum).
LG aus Wien
Silvio

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Re: Grabräuber in Bulgarien

Beitrag von rufus » So 18.12.16 19:07

Tatsächlich sind (oder waren? Keine Ahnung, wie es jetzt läuft...) in diesem Fall die Münzen, die NICHT ausgestellt sind, für jeden Interessierten recherchierbar und nach Bestellung auch persönlich einsehbar. Das Stadtmuseum in Leipzig hat eine Onlinedatenbank mit allen Münzen und sonstigen Sachen, eine Bestellung hatte zumindest bisher wunderbar geklappt. Ok, Münzen waren es beruflich nicht hauptsächlich bei mir - eher Dokumente zur Handels- und Wirtschaftsgeschichte 16. - 18. Jahrhundert. Zumindest weiß ich nach einem Tag der offenen Tür im Museum zu meinen Studentenzeiten (muss um 2005 gewesen sein), dass die Münzen einzeln in Schränken in einem gesicherten Magazin untergebracht und auch einzeln verzeichnet waren.

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