Seite 1 von 1

Prägeschwächen bei Antoninianen

Verfasst: Fr 23.09.16 14:38
von Delyon
Hallo,

etwas, das mir beim Stöbern auf ebay und Vcoins und auch an mehreren eigenen Münzen schon desöfteren aufgefallen ist, ist eine besondere Art von Prägeschwäche, die ich bisher bewusst nur bei Antoninianen der 270er und 280er Jahre wahrgenommen habe: Beidseitige Prägeschwächen in der Legende mit mehreren komplett fehlenden Buchstaben an derselben Stelle von Avers und Revers. Ich frage mich, wie so etwas zustandekommt, denn es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass regelmäßig die Stempel für Avers und Revers an genau derselben Stelle verstopft oder abgenutzt waren? Und wieso kommt so etwas nur bei Antoninianen dieser Zeit vor, was war damals an der Prägetechnik anders als vorher oder nachher?

Um zu verdeutlichen, was ich meine hier einmal ein zufällig herausgegriffener Carinus-Antoninian von Vcoins (Auf der rechten Seite der Legende):

[ externes Bild ]

Und hier ein Tacitus-Antoninian aus meiner eigenen Sammlung mit derselben Besonderheit (Auf dem oberen Teil der Legende):

[ externes Bild ]

Re: Prägeschwächen bei Antoninianen

Verfasst: Fr 23.09.16 14:43
von Numis-Student
Ohne mich jetzt im Detail mit der Prägetechnik auseinandersetzen zu wollen:

Es wäre gut möglich, dass die massenhafte Ausprägung in der Zeit technische Änderungen erforderlich machte und genau in der Zeit mit Prägezangen gearbeitet wurde. Das wäre zumindest meine Vermutung.

Schöne Grüße,
MR

Re: Prägeschwächen bei Antoninianen

Verfasst: Fr 23.09.16 14:49
von shanxi
Die Prägeschläge waren ja nie homogen, wenn man z.B. Denarii von der Seite anschaut sind sie oft auf einer Seite dünner als auf der anderen. Ich denke, dass das der Effekt auch schnell zu einer einseitigen Prägeschwäche führen kann wenn der Schlag nicht so stark war.

Re: Prägeschwächen bei Antoninianen

Verfasst: Fr 23.09.16 15:12
von beachcomber
shanxi hat geschrieben:Die Prägeschläge waren ja nie homogen, wenn man z.B. Denarii von der Seite anschaut sind sie oft auf einer Seite dünner als auf der anderen. Ich denke, dass das der Effekt auch schnell zu einer einseitigen Prägeschwäche führen kann wenn der Schlag nicht so stark war.
so sehe ich das auch, und mitte/ende des 3.jh war die notwendigkeit der massenhaften ausprägung so gross, dass es fast zwangsläufig zu solchen schlampigkeiten führte! erst in constantinischer zeit werden die prägungen wieder besser,was dann durchaus für die verwendung von prägezangen spricht!
grüsse
frank

Re: Prägeschwächen bei Antoninianen

Verfasst: Fr 23.09.16 15:15
von Delyon
Ja, einseitige Prägeschwächen schon, aber was mir bei Antoninianen dieser Zeit auffällt sind ja gerade die damals recht häufigen beidseitigen Prägeschwächen an derselben Stelle.

Re: Prägeschwächen bei Antoninianen

Verfasst: Fr 23.09.16 15:57
von beachcomber
na, das ist doch logisch! wenn der hammerschlag einseitig auf den schrötling auftrifft, dann bildet sich die schwäche (fast) immer auf beiden seiten aus!
grüsse
frank

Re: Prägeschwächen bei Antoninianen

Verfasst: Fr 23.09.16 16:19
von Delyon
Stimmt natürlich, Denkfehler meinerseits ;)