Beischläge / Imitationen von Antoninianen (Tetricus I u.II)

[Peter43]

Hier habe ich eine Besonderheit. Mal sehen, ob ihr das erkennt und die richtige Erklärung dafür habt. Es kann sein, daß ich diese Münze bereits einmal gezeigt habe, aber ich finden den zugehörigen Thread jetzt nicht mehr.

Tetricus I.(?), RIC 140-142
Rs. VICTOR - I - A AVG, Victoria mit Kranz und Palmzweig n.r. gehend
Anm.: Das völlige Fehlen von Silber, die Größe und der Stil weisen auf Tetricus hin.

Mit freundlichem Gruß

[quisquam]

Klasse Münze! Ich kann mich nicht erinnern dieses Phänomen schon einmal rückseitenmäßig gesehen zu haben.

Eigentlich schwer vorstellbar, dass auf eine im Stempel verbliebene Münze ein Schrötling gelegt wurde. Möglicherweise ist es auch eine normale Brockage mit im Oberstempel hängen gebliebener Münze, nur dass bei dieser Imitation (wenn es denn eine ist) die Rückseite mit dem Unterstempel geprägt wurde.

Grüße, Stefan

[Laurentius]

@ Nummis Durensis

Achso, das würde ja einiges erklären.
Mußte mir auch erst einmal die Augen reiben. Verdammte Pollenallergie.

@ Peter

Diese mit "negativem" Stempelschnitt gezeigte Münze ist in der Tat sehenswert.

Grüße Laurentius

[Pscipio]

Das ist ein Rückseiten-"Brockage": deutlich seltener als bei den Vorderseiten, aber sie tauchen doch ab und zu mal auf.

Gruss, Pscipio

[Peter43]

Es ist ein Rückseiten-Brockage, die normalerweise erheblich seltener sind als die Vorderseiten-Brockages. Aber:

John P. Goddard hat sich die Brockages näher angeschaut. (Met. in Num. Vol 3, p. 71ff) Dort schreibt er:
"Wenn man die Fehlprägungen des Gallischen Reiches betrachtet, fällt eine Besonderheit der Brockages auf. Anders als alle anderen Perioden, in denen Obvers Brockages viel viel häufiger auftreten als Reverse Brockages, treten hier beide etwa gleich häufig auf.
Auch wenn die genaue Prägemethode Spekulation ist, ist eine Erklärung, daß die Stempel mit den Obvers- bzw. Revers-Motiven die gleiche Wahrscheinlichkeit hatten, der Unterstempel zu werden.
Solche Bedingungen [wahllose Obverse/Reverse] erlauben die Kombination von zwei Obvers- oder zwei Reversstempeln, um eine doppelt Obverse oder eine doppelt Reverse Muenze herzustellen. Eine kurze Durchsicht von Horten des Gallischen Reiches zeigen solche Kuriositäten, allerdings vermutlich seltener als in anderen Zeiten.
Der Appleshaw-Hort enthält eine Tetricus I-Münze mit zwei Obversen."
(Beitrag von cepasaccus)

Mit freundlichem Gruß

[quisquam]

Vor allem bei "Heckenmünzstätten", von denen es zu dieser Zeit ja viele gab, könnte ich mir das gut vorstellen. Andererseits sieht mir dein Stück eher offiziell aus.

Siehst Du Anzeichen, dass deine Brockage irregulär ist? Schließlich hast Du sie in den "Imitationen"-Thread eingestellt.

Grüße, Stefan

[Peter43]

Natürlich halte ich sie auch für offiziell. Ich dachte nur, daß sie in diesem Thread über Tetricus gut aufgehoben ist.

Jochen

[nostronomo]

Hallo zusammen,
möchte mich hier auch mit ein paar barbarisierte Tetricuse verewigen,
Die erste mit PAX und die zweite mit SPES revers.

Die dritte ist zwar offiziel, mit SALVS revers,
aber wegen den netten Doppelschlag stelle ich sie auch hier rein.

Die Stücke habe ich von ARC,
dachte, ich kaufe mal was "exotisches"

Grüsse Juan

[Nikino]

hallo,

hier die Bilder meines Tetricus II.


[ externes Bild ]
[ externes Bild ]

Gruß Nikino

[richard55-47]

Ich möchte hier meinen barbarisierten, an anderer Stelle schon gezeigten Tetricus vorstellen (ich war ganz überrascht, dass es ein barbarisierter ist )

IMP TETRICUS (P AUG)
HILAR(ITAS AUGG)
1,77 gr., 17,36 mm

[Mithras]

Hallo in die Runde,
ich versuche mich gerade im Bestimmen von Münzen des Claudius II (Gothicus) und habe da mit Sicherheit auch barbarisierte Stücke dabei.
Wie kann man klar unterscheiden? Der Stil ist da zum einen ja sehr hilfreich und auch die Größe - meine Frage: sind sehr kleine und leichte Münzen automatisch ein Hinweis auf eine barbarisierte Prägung?

Als Beispiel für meine Unsicherheit hier mal ein paar DIVO CLAVDIO / CONSECRATIO Typen (mit Altar und Adler), von denen ich die jeweils beiden rechten auf jeden Fall als barbarisiert zuordnen würde. Doch liege ich damit richtig?
Besonders schwer fällt mir hier die Zuordnung des Stückes mit Adler (2. von rechts) - sehr klein und leicht, aber vom Stil her eigentlich recht gut gearbeitet!?

Die schlechte Qualität der Bilder bitte ich zu entschuldigen, habe die Münzen zur Erläuterung mal eben flink samt Rähmchen auf den Scanner gelegt. Hoffe, das reicht so, um meine Frage verständlich zu machen?!

LG
Mithras

[areich]

Viel ist nicht zu erkennen aber eindeutig inoffiziell finde ich von den Bildern keine. Diese Münzrahmen sind ****.

[Mithras]

die beiden rechten mit Altar sind nach meinen Suchergebnissen wohl eindeutig inoffiziell... oder?

siehe z.B. da:
http://www.forumancientcoins.com/catalo ... om/Coins2/

[Mithras]

Bei dieser Imitation eines Tetricus I bin ich noch am grübeln: soll hier die Rückseite mit den Opfergeräten gemeint sein (PIETAS AVGVSTOR), oder existiert ein Vorbild mit Capis allein auf der Rückseite?

Die RV-Umschrift ist nur Buchstabensalat ohne Sinn.

LG
Mithras

[Laurentius]

Bei dieser Imitation eines Tetricus I bin ich noch am grübeln: soll hier die Rückseite mit den Opfergeräten gemeint sein (PIETAS AVGVSTOR)

Diese Theorie scheint mir auch am wahrscheinlichsten.

Grüße Laurentius