Imitationen ("Barbaren") aus Silber
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber
Antoninus Pius
Vgl. für das Revers RIC 273
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Bibi Blocksberg, helmeted, flying l. on broom, holding magic wand and parazonium
3,27 g, 17 mm
Olaf
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Olaf
squid pro quo
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber
klausklage hat geschrieben: Bibi Blocksberg, helmeted, flying l. on broom, holding magic wand and parazonium
3,27 g, 17 mm
Olaf
grüsse
frank
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber
Gekauft als gotische Imitation eines Trajan-Denars. Das dürfte auch hinkommen, bei der Rückseite tippe ich auf Aequitas als Vorlage. Die Trugschrift finde ich klasse. 2,08 g, hat rund 50 € brutto gekostet.
Olaf
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber
Boah ey, ein Klassestück! Nicht ganz neidlosen Glückwunsch von
Homer
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber
klausklage hat geschrieben:Gekauft als gotische Imitation eines Trajan-Denars. Das dürfte auch hinkommen, bei der Rückseite tippe ich auf Aequitas als Vorlage. Die Trugschrift finde ich klasse. 2,08 g, hat rund 50 € brutto gekostet.
Olaf
Hallo Olaf,
ich habe eine stilistisch sehr ähnliche Münze. Dein Stück wurde zweifellos in Süd-Ost-Polen, Moldawien oder der Westukraine gefunden. Letzteres ist am wahrscheinlichsten. Die Zuweisung zu den Goten ist zwar nicht gesichert, aber recht plausible. Denkbar sind auch Sarmaten.
Der Preis ist übrigens super. In der Ukraine, wo diese Münzen sehr beliebt sind müsstest Du das doppelte bis dreifache bezahlen.
Gruss
Dirk
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber
Die Zuweisung eines so frühen Denars an die Goten erscheint jedoch schwerlich denkbar, wohl eher sarmatisch oder dakisch. Die Goten sind als Volksgruppe erst deutlich später historisch greifbar.
Lars
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber
Die Rückseite kenne ich anderswoher:
nicht mehr funktionierender Link entfernt
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Zuletzt geändert von shanxi am Do 07.01.16 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber
Phil Davis zeigt auf seiner beeindruckenden Webseite „Imitations of Roman Republican Denarii“ einige Beispiele von dakischen Imitationen kaiserzeitlicher Denare, welche IMHO dem oben gezeigten Stück von Stil und Machart her ziemlich nahe kommen. Ich denke daher, dass Lars mit seiner Vermutung richtig liegt.
http://rrimitations.ancients.info/imperial.html
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mit freundlichem Gruß
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber
klausklage hat geschrieben:Gekauft als gotische Imitation eines Trajan-Denars. Das dürfte auch hinkommen, bei der Rückseite tippe ich auf Aequitas als Vorlage. Die Trugschrift finde ich klasse. 2,08 g, hat rund 50 € brutto gekostet.
Olaf
Hallo Olaf,
hier sind einige imitative Denare aus meiner Sammlung, die deinem stilistisch ähnlich sind. Das Porträt auf meinem dritten Denar und die Rückseite des zweiten Denars sind deinem Stück so ähnlich, dass ich vermute, dass der selbe Stempelschneider am Werk war. Diese Münzen wurden ausserhalb des römischen Reiches hergestellt. Archäologisch gesehen, gehören sie zur Tschernjachov-Kutur, deren wichtigste ethnische Gruppe die Goten waren (Ostrogoten/Greutungen).
Gruss
Dirk
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Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber
Die Tschernjachov-Kultur wird heute später datiert, nämlich ab Mitte 3. bis und insbesondere ins 4. Jahrhundert. Die Terwingen und Greutungen als spezifische Gruppen sind dann erst im späten 4. Jh. fassbar, und die West- und Ostgoten schliesslich erst im 5. Dabei handelt es sich um wechselnde Verbände, deren Gruppenidentitäten sich erst während der Migrationsphasen am und im Imperium entwickeln, dabei werden zum Teil auch nicht-germanische Bevölkerungsteile wie die Alanen integriert. Dazu zuletzt insbesondere Peter Heather im zweiten Band seiner eminent wichtigen, dreibändigen Abhandlung zum Untergang des Römischen Reiches und dem Übergang zum Mittelalter: Invasion der Barbaren, Stuttgart 2011.
Daher rührte mein Einwand, dass eine Zuweisung dieser frühen Imitationen spezifisch an die Goten m.E. kaum haltbar ist, sondern allenfalls an Vorgängerkulturen, über die wir nur archäologisch, nicht aber historisch Bescheid wissen.
Übrigens sind das ganze tolle Stücke, die du da zeigst!
Lars
Daher rührte mein Einwand, dass eine Zuweisung dieser frühen Imitationen spezifisch an die Goten m.E. kaum haltbar ist, sondern allenfalls an Vorgängerkulturen, über die wir nur archäologisch, nicht aber historisch Bescheid wissen.
Übrigens sind das ganze tolle Stücke, die du da zeigst!
Lars
Nata vimpi curmi da.
Re: Imitationen ("Barbaren") aus Silber
Hallo Lars,
völlig einverstanden. Die obigen Münzen wurden auch im 3. und 4. Jahrhundert hergestellt. Sie imitieren zum Teil Vorbilder die zu dieser Zeit mehr als 100 Jahre alt waren. Die vollwertigen Denare des 1. und 2. Jahrhunderts waren bei den "Barbaren" sehr beliebt, während die Inflationsprägungen des 3. Jahrhunderts bei ihnen kaum eine Rolle spielten. Die Goten werden in Südosteuropa ab 238 n. Chr. namentlich fassbar. Allerdings schwanken die Bezeichnungen in den römischen Quellen immer wieder zwischen Gothi, Scythi oder einfach Barbari.
Aber ich verstehe Deinen Einwand sehr gut. Das Ethnonym Goten sollte man vorsichtig verwenden. Es handelt sich keinesfalls um einen Namen der eindeutig und kontinuierlich einer Gruppe oder einem Volk oder einem Stamm zugeschrieben werden kann. Die Fundevidenz, wie sie in der ukrainischen und russischen Literatur behandelt wird, macht eine Zuweisung zu gotischen Gruppen innerhalb der Tschernjachov-Sintana-de-Mures-Kultur aber am wahrscheinlichsten.
Kurzum, wenn ich hier den Begriff "Goten" verwende, dann tue ich es nicht wie ein Historiker, sondern wie ein römischer oder griechischer Chronist, der einen praktischen Namen braucht, der insgesamt betrachtet die höchste Wahrscheinlichkeit hat der Realität zu entsprechen, ohne das diese Wahrscheinlichkeit absolut gesehen sehr hoch sein muss.
Gruss
Dirk
PS Ich habe mal einen Artikel zu den Taman-Imitationen im Celator-Journal veröffentlicht. Diese Taman-Imitationen datieren von der Mitte des 3. Jh. bis zur Mitte des 4. Jh. und stammen von der Krim und vor allem der Taman-Halbinsel. In der Literatur (Ukraine, Russlan) werden diese Münzen fälschlicherweise den Goten zugerechnet. Diese Münzen imitieren einen bestimmten Denarius-Typ des Marcus Aurelius. Die letzten Taman-Imitationen wurden rund 200 Jahre nach den Vorbildern geprägt.
völlig einverstanden. Die obigen Münzen wurden auch im 3. und 4. Jahrhundert hergestellt. Sie imitieren zum Teil Vorbilder die zu dieser Zeit mehr als 100 Jahre alt waren. Die vollwertigen Denare des 1. und 2. Jahrhunderts waren bei den "Barbaren" sehr beliebt, während die Inflationsprägungen des 3. Jahrhunderts bei ihnen kaum eine Rolle spielten. Die Goten werden in Südosteuropa ab 238 n. Chr. namentlich fassbar. Allerdings schwanken die Bezeichnungen in den römischen Quellen immer wieder zwischen Gothi, Scythi oder einfach Barbari.
Aber ich verstehe Deinen Einwand sehr gut. Das Ethnonym Goten sollte man vorsichtig verwenden. Es handelt sich keinesfalls um einen Namen der eindeutig und kontinuierlich einer Gruppe oder einem Volk oder einem Stamm zugeschrieben werden kann. Die Fundevidenz, wie sie in der ukrainischen und russischen Literatur behandelt wird, macht eine Zuweisung zu gotischen Gruppen innerhalb der Tschernjachov-Sintana-de-Mures-Kultur aber am wahrscheinlichsten.
Kurzum, wenn ich hier den Begriff "Goten" verwende, dann tue ich es nicht wie ein Historiker, sondern wie ein römischer oder griechischer Chronist, der einen praktischen Namen braucht, der insgesamt betrachtet die höchste Wahrscheinlichkeit hat der Realität zu entsprechen, ohne das diese Wahrscheinlichkeit absolut gesehen sehr hoch sein muss.
Gruss
Dirk
PS Ich habe mal einen Artikel zu den Taman-Imitationen im Celator-Journal veröffentlicht. Diese Taman-Imitationen datieren von der Mitte des 3. Jh. bis zur Mitte des 4. Jh. und stammen von der Krim und vor allem der Taman-Halbinsel. In der Literatur (Ukraine, Russlan) werden diese Münzen fälschlicherweise den Goten zugerechnet. Diese Münzen imitieren einen bestimmten Denarius-Typ des Marcus Aurelius. Die letzten Taman-Imitationen wurden rund 200 Jahre nach den Vorbildern geprägt.
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