Imitationen ("Barbaren") aus Silber

[emieg1]

mmmh, ich möchte da noch sehr gerne andere Meinungen hören, da ich selbst noch nicht die lange Erfahrung habe, um insbesondere bei den kleinen Verschiedenheiten der Buchstaben etc. mitreden zu können. Aber ich halte es für ohne weiteres möglich, dass so manche Prägestättenzuordnung schlichtweg falsch ist.

Bei den frühen Caracallas gibts eigentlich grob unterteilt zwei verschiedene Portraitformen:

Die eine hat einen verhältnismässig kleinen, schmalen Kopf, längeren Hals mit im Verhältnis gesehen kleiner Büste bzw. Drapierung,
die andere hat einen breiten, wuchtigen Kopf, kurzen Hals mit weit ausladender Büste bzw. Drapierung wie z. B. hier: http://www.wildwinds.com/coins/bigpic.c ... a/RIC_0001
Die letztere würde ich auf jeden Fall nach Rom legen.

[curtislclay]

Ich stimme Homer zu: seine Münze und die von Roma Num. sind stadtrömisch, das CGB-Stück hingegen ist östlich im neuen Stil ("Laodicea").

Obwohl nicht im RIC verzeichnet, ist diese Rs. auf stadtrömischen Denaren mit PONTIF gar nicht selten.

[Homer J. Simpson]

Wieder was gelernt. Danke!

Homer

[emieg1]

Dem schliesse ich mich an. Danke!

[emieg1]

Wahrscheinlich leide ich bereits unter der Barbarenparanoia, aber der Stil dieser Julia Domna kommt mir etwas eigenartig vor... was meint ihr?

[drakenumi1]

Na gut, eigenartig schon, aber solche "Ausrutscher" gab es bei dieser Dame schon an und wann, ohne daß man an etwas Übles dabei denken sollte, weder damals, noch heute.

Es grüßt

drake

[emieg1]

Höchstwahrscheinlich hast du recht, und doch ist es verwunderlich, welche Stilunterschiede (im Portrait) die Münzstätte Rom gebrutzelt hat...

[curtislclay]

Das Porträt ist glaube ich normal für diese Zeit, so um 206 n. Chr.

[emieg1]

Nach längerer Zeit konnte ich endlich nochmal einen echten Barbaren erwischen.

Mit knapp über fuffzig war der Caracalla zwar nicht gerade billig, aber dafür aus massivem Silber geprägt und nicht subaerat. Das Untergewicht von 2,03 Gramm spricht wohl auch für eine inoffizielle Prägung genau
wie der Portraitstil, wobei der Stempelschneider hier die Buchstaben IMHO doch sehr gut hinbekommen hat.

Und zuguterletzt noch ein realistischeres grimmiges Portrait Caracallas aus dem Stadtmuseum in Rom.

[klausklage]

Für einen lustigen Barbaren darf man auch mal einen Euro mehr bezahlen. Immerhin ist jedes Stück ein Unikat! Glückwunsch dazu.
Olaf

[emieg1]

Danke Olaf - ich denke, massive imitative Silberlinge sind gar nicht so häufig anzutreffen, so dass mir der Kauf auch keinesfalls leid tut

[emieg1]

Bei diesem Julchen bin ich mir absolut unsicher, ob sie wirklich eine Imitation ist... ich glaube eher nicht, aber was meint ihr dazu

http://www.vcoins.com/ancient/education ... roduct=832

[curtislclay]

In meinen Augen zweifellos eine Imitation.

[emieg1]

Vielen Dank für deine Einschätzung, Curtis.

[emieg1]

Wo wir im "Nachbarthreat" ja gerade so schön über Imitationen reden...

diese Faustina senior traf heute mit der Post ein... 2,81 Gramm. Die wenigen Kupferablagerungen lassen mich allerdings daran zweifeln, ob sie wirklich massiv ist oder doch "nur" Fourree?? Allerdings sieht der Rand des Schrötlings nicht danach aus und ich hatte die Münze auch noch nicht unter dem Mikro liegen. Aber es war die erste Imitation einer Faustina senior, die ich erblickt hatte.. und da bin ich schwach geworden... Frauen halt