Numismatikforum

Hallo,
ich habe gestern von der Firma Emporium (Auktion 80, Los 280) einen anonymen Triens (laut Beschreibung Albert 23, Sear 539, Crawford 18/3 - 82,6 g) zugeschickt bekommen, der mich alles in allem über 900 € gekostet hat. Erst jetzt stelle ich Depp fest, dass ein Triens ja wohl vier Wertkugeln haben müsste, dieser jedoch auf beiden Seiten nur drei hat, und so war es auch beschrieben. Da ist auch keine Wertkugel mit der Zeit durch Abrieb nicht mehr sichtbar. In der Hand sieht man ganz deutlich, dass es immer nur drei waren.

Sind Emporium und ich jetzt einer ganz besonders plumpen Fälschung aufgesessen? Ich könnte vor Scham in den Boden versinken.
Leider ist es nicht so leicht so eine dreidimensionale Münze gut zu fotografieren. Ich hoffe aber, ihr könnt die wesentlichen Details trotzdem erkennen. Bei sixbid findet man auch noch die originalen Bilder.

'Was soll ich jetzt tun? Mit der Bitte um Rat

Kiko

Tja, ich seh da auch nirgendwo einen vierten Punkt .

Die Gewichstsspanne dieses Typs bei Haeberlin beträgt auch 145,24 bis 93,35 Gramm, da liegt Dein Exemplar deutlich darunter.

Auch in CRRO finden sich keine Exemplare mit nur drei Punkten, das leichteste dort wiegt 89,8 Gramm und ist ziemlich korrodiert.

Ich bin dazu bestimmt nicht der Experte, aber besonders vertrauenerweckend wirkt das alles nicht .

Gruß

Altamura

Ich würde das Exemplar umgehend zurückschicken.

Die plumpe Fälschung springt einen direkt an.

Grüße
Zwerg

Ob Emporium die richtige Adresse ist, um Aes Grave zu ersteigern, kann man sich fragen

Der vor dem Triens aufgerufene Quadrans ist ja auch äußerst seltsam. So ein Stück mit Quadratum Incusum habe ich noch nie gesehen. Ein Quadratum Incusum kommt doch vom Prägestempel, wie sollte das in einer gegossenen Münze vorkommen? Auf einer Bronzemünze habe ich zudem noch nie ein QI gesehen.
140 Gramm sind viel zu viel und im Häberlin gibt es kein vergleichbares Stück.
Da hätte ich größte Bedenken beim Triens.
Ich würde sie unbedingt einem Spezialisten vorlegen. Ich weiß aber nicht, wer in Deutschland sich mit Aes Grave richig gut auskennt.

Ich denke, Zwerg hat´s treffend zusammengefasst

Erstmal danke für eure eindeutigen Stellungnahmen!

Wie geht man jetzt eurer Erfahrung nach vor? Kontaktaufnahme per Mail oder Telefon oder sofort zurückschicken?

Kiko

Nur der Vollständigheit halber: ich bin einmal durch den Vecchi (Italian Cast Coinage). In ganz Italien kein Quadrans, der mit zwei Pferdeköpfen prunken würde. Der Römer Vecci 35; Crawford 18/3 bleibt der einzige Kandidat. Ich fürchte auch, Zwerg hat recht.

Wie geht man jetzt eurer Erfahrung nach vor? Kontaktaufnahme per Mail oder Telefon oder sofort zurückschicken?

Netterweise vorher eine kurze email oder ein Telefonat mit Herrn Fischer, der die Numismatik bei Emporium leitet
Bei Problemen Kontakt zum BDDM, die sind dort Mitglied.
https://www.muenzenverband.de/

Ansonsten einen Sachverständigen beauftragen, die Kosten hat Emporium zu tragen.
Eine Adresse sollte bekannt sein.

Die Fälschung ist mehr als eindeutig und eigentlich blamabel, leider nicht singulär.

Grüße
Zwerg

So werde ich es machen, Zwerg!

Vielen Dank für Deine Hilfe, aber auch danke an alle anderen! Ich halte euch auf dem Laufenden!

Kiko