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Fragen zu Aversstempel Commodus Denar

Verfasst: Sa 20.10.18 09:30
von Hermundure
Hallo,

bei archäologischen Nachforschungen im Auftrag des LDA Halle habe ich mittels Detektor u.a. einen subaeraten Denar des Commodus (RIC 12) gefunden (2,15 gr.). Allerdings erbrachte der Abgleich mit einschlägigen Datenbänken bezüglich des Aversstempels keinen Erfolg. Könnte es sich hierbei um einen bisher unbekannten Aversstempel handeln? Bisher fand ich nur folgende Legende:

M COMMODVS (links) ANTONINVS AVG (rechts)

Mein Denar zeigt auf dem Avers aber folgendes:

M COMMODVS AN (links) TONINVS AVG (rechts)

Wer kann helfen?

Vielen Dank im voraus.

Grüße

Re: Fragen zu Aversstempel Commodus Denar

Verfasst: Sa 20.10.18 10:19
von shanxi
Die andere Legendentrennung kommt vor, z.B.:

https://www.acsearch.info/search.html?id=3275839

Du kannst allerdings nicht davon ausgehen, dass es sich bei Stempeln von subaeraten Denaren um offizielle Stempel handelt, das wird zwar immer wieder für "offiziell" aussehende Exemplare diskutiert, aber es gibt mehr als genug Gegenbeispiele.

Re: Fragen zu Aversstempel Commodus Denar

Verfasst: Sa 20.10.18 12:08
von andi89
Bist du dir ganz sicher, dass der Denar subaerat ist? Anhand der (zugegebenermaßen nicht so tollen) Bilder bezweifle ich das nämlich sehr stark. Gerade an den Ausbrüchen vermag ich keinen Kern zu erkennen.
Ganz allgemein: Für Denare des Commodus Exemplare aus den gleichen Stempeln zu finden scheint mir der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleichzukommen.

Re: Fragen zu Aversstempel Commodus Denar

Verfasst: Sa 20.10.18 19:44
von Hermundure
Hallo shanxi,

danke für den Link und die schnelle Hilfe.

Grüße zurück

Hallo andi89,

das Foto ist zwar nicht sehr gut, jedoch gibt es einige kleinere Risse und Brüche mit Ausblühungen vom Kupfer.

Grüße

Re: Fragen zu Aversstempel Commodus Denar

Verfasst: Sa 20.10.18 21:41
von rosmoe
andi89 hat geschrieben:Bist du dir ganz sicher, dass der Denar subaerat ist? Anhand der (zugegebenermaßen nicht so tollen) Bilder bezweifle ich das nämlich sehr stark. Gerade an den Ausbrüchen vermag ich keinen Kern zu erkennen.
Ich kann Andreas da nur beipflichten. Sowohl die zu kleinen Photos (nur 40 kb) und die fehlende farbliche Tiefe sind zwar auch meiner Ansicht nach nicht aussagekräftig genug, um eine Silberplattierung zu bestätigen. Aber auch mir fehlen die typischen Merkmale „subaerater Denare“ wie z. B. Hohlstellen, Folierungsaufbrüche etc. Stattdessen scheinen die erhabenen Stellen (bes. rv.) nur umlaufbedingte Abriebe ohne entsprechende Hohlstellen aufzuweisen, die nicht gerade für eine Plattierung sprechen.
Hermundure hat geschrieben:das Foto ist zwar nicht sehr gut, jedoch gibt es einige kleinere Risse und Brüche mit Ausblühungen vom Kupfer.
Kleinere Risse und Brüche mit Ausblühungen vom Kupfer? Am Randabbruch auf 7 - 9 Uhr müsste eigentlich eine farblich gut erkennbare und massive Kupferanima zu erkennen sein. Im übrigen sind mir solche Randabbrüche noch so gut wie nie bei Subaeraten untergekommen. Aber ...

Stilistisch scheint mir das vorgestellte Ex. identisch mit Denaren des Commodus, wie sie „massenweise“ in Rumänien und der Westukraine gefunden werden. Daher wohl eher ein Silberdenar mit Randabbruch.

Referenzen
Av. RIC 12 oder RIC 4 (Variante Legendentrennung ?) / M COMMODVS AN – TONINVS AVG
Rv. RIC 4 / TR P V – IMP – COS III P P