Phantastischer Philippus? Phalscher Phuffziger!

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Perinawa
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Re: Phantastischer Philippus? Phalscher Phuffziger!

Beitrag von Perinawa » So 25.11.18 11:48

drakenumi1 hat geschrieben: Insofern ist der Rückschluß auf eine Fälschung bei Fehlen von Fließlinien in den Feldern wohl doch nicht so ganz eindeutig.
...was wir ja schon vor einigen Jahren ergiebig diskutiert und festgestellt haben. :wink:

Übrigens schön, dich mal wieder zu lesen. :)

Beste Grüsse
Rainer
Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig

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Amentia
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Re: Phantastischer Philippus? Phalscher Phuffziger!

Beitrag von Amentia » So 25.11.18 13:04

"Übrigens (und das mag Zufall sein) finden sich solche Linien (die in den Av - Feldern in ihrer Richtung stets von einem gedachten Zentrum strahlenförmig nach außen gehen sollten) fast nie auf Antoninianen der Philippi, lediglich in deren Randbereich. Habe selbst aus eig. Sammlung einige Dutzend daraufhin untersucht: Die Felder sind stets Linienfrei. Das hatten die Mzst'n damals wohl ganz gut im Griff.
Insofern ist der Rückschluß auf eine Fälschung bei Fehlen von Fließlinien in den Feldern wohl doch nicht so ganz eindeutig.

Hier ein Beispiel eines Idealbildes von Fließlinien, allerdings aus einer früheren Epoche:

Grüße von
drake[/quote]"

Mit Flowlines meine ich die Metallflusslinien bei den Buchstaben welche häufig Kontaktlinien mit dem punktierten Rand herstellen. :(
Fast alle Lipanofffälschungen die mir bekannt sind wenn man von wenigen Ausnahmen absieht haben halt keine Metallflusslinien bei den Buchstaben, das habe ich gemeint!
Außerdem da wo das Portrait ins Feld übergeht, also hohes Relief auf tiefes Relief trifft kann man " häufig den Metallfluss sehen z.B. als "Halo"
Der Metallfluss beim Prägen gibt den Münzen "Leben" und die gepressten Fälschungen wirken wegen dagegen falch und leblos da fast kein Metallfluss.
Dass es in den Feldern solche Metallflusslinien eher selten gibt ist rightig, habe mich wohl schlecht artikuliert, sorry.
Von meinen 200+ Römern hat nur eine echte so gut wie keine sichtbaren Metallflusslininen bei den Buchstaben und das mit dem Fehlen der Flowlines als schlechtes Zeichen habe ich einige Male im Internet aufgeschnappt von durchaus angesehenen Numismatikern daher habe ich das auch für rightig gehalten und spiegelt auch meine Erfahrung wieder.

Ich habe einen Philip I, Antoninianus der definitiv echt ist und deutliche Flusslinien hat aber wie gesagt an den Buchstaben ganz leicht um das Portrait und Aequitas rum (mit Lupe sichtbar ^^).

Die Linien vom Metallfluss bilden sich immer da wo hohes Relief auf niedriges Relief trifft was um die Portraits herum und an den Buchstaben der Fall ist. Der Metallfluss schafft somit weiche Übergänge zwischen unterschiedlich hohen Reliefs.
Somit verstehe ich nicht wie man diese Linien vermeiden kann.
Der Metallfluss erodiert diese Flusslinien mit der Zeit in die Stempel.
Dateianhänge
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antinovs
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Re: Phantastischer Philippus? Phalscher Phuffziger!

Beitrag von antinovs » So 25.11.18 13:34

[/quote]

Das fehlen von Flowlines und Metallfluss ist immer ein schlechtes Zeichen!
[/quote]

und das fehlen von sehr feinen "flowlines" an den felduebergaengen erst recht.

a.
LXXIII

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Amentia
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Re: Phantastischer Philippus? Phalscher Phuffziger!

Beitrag von Amentia » So 25.11.18 14:24

Zu Metallfluss beim Prägen von Münzen.

Bei diesem Stück kann man ganz deutlich den Metallfluss sehen und ganau das meine ich auch aber natürlich nicht zwingendermaßen in einer so ausgeprägten Form!
Siehe Metallfluss bei den Hinterbeinen des Hundes beim Schwanz.

http://www.forumancientcoins.com/moonmo ... ub_004.jpg

Außerdem hat er noch einige weiter Interessante Stücke und Erklärungen zu Metallfluss in den Feldern, Halos um Buchstaben oder Portraits rum etc.

http://www.forumancientcoins.com/moonmo ... coins.html

Natürlich ist der Metallfluss nicht bei allen Münzen gleich stark ausgeprägt aber man kann ihn in der Regel gut sehen bei gut erhaltenen und prägefrischen Exemplaren.
Bei schlecht erhaltenen Exemplaren ist das natürlich nicht immer so einfach möglich kann auch mal unmöglich sein, z.B. wenn sehr stark abgegriffen oder korrodiert oder stark gereinigt (z.B. mit Säure).


About flow lines from bpmurphy

"Flow lines develop in the die, not the flan. When a coin is struck the flan expands from the center towards the edges. Flow lines appear in spots where the devices meet the fields or anywhere where there is a change in depth of the die. As a flan is struck and the metal expands, there is friction and a change of speed in the flow of the metal wherever there is a change in the depth of the die. The most abrupt change occurs where the devices meet the fields, but there are other places such as around the ears and eyes. This friction is what causes the flow line to appear in the die. At first they are microscopic, but with successive strike they grow. There is much less friction across the fields so you are much less likely to get flow lines in the fields, although, as a die is used more and more, the flow lines extending from the devices can extend across the fields. The most likely places for flow lines to develop are around the bust and at the tops of the letters, extending toward the rims, as you go from device to field.

"Where and when flow lines develop are a function of several factors. 1) The depth of the engraving. 2) How close the engraving is to the edge of the die. 3) The hardness of the die and the eveness of that hardess across the die's surface. 4) Whether the flan is struck hot or cold 5) How hard the dies are routinely struck. All these factors effect the speed the metal flows and in which directions it flows the fastest. The flow lines will develop quickest and deepest where the metal flows the fastest and where the dies are the softest.

"Even today, modern dies develop flow lines. It is these microscopic lines in the die that give a coin cartwheel luster. Modern dies though are repolished occasionally so the flow lines tend to be erased repeatedly. Ancient dies were not polished as frequently, if at all with most dies, and the flow lines would continue to grow as the die was used. Two coins struck from the same dies in relative proximity to each other should exhibit the same flow lines."

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Re: Phantastischer Philippus? Phalscher Phuffziger!

Beitrag von curtislclay » So 25.11.18 22:44

Recht unwahrscheinlich wäre die offizielle Vekoppelung von einer Vs. von 244-7 (Philippus I.) mit einer Rs. von 240-3 (Gordian III.).

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