Gußgrat?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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shsp
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Gußgrat?

Beitrag von shsp » Mo 12.04.04 21:12

Hallo,

irgendwie sieht mir der Backenknochen von Claudius Gothicus auf dieser Münze nach dem Rest eines Gußgrates aus. Kann das jemand - vielleicht auch aufgrund anderer Merkmale - bestätigen? Andererseits hatte C. G. ja offensichtlich schon recht markante Wangenknochen, und ganz so schlimm wie auf dem Bild sieht es auf der Münze auch nicht aus; die Stelle ist nicht wesentlich erhabener als der Rest des Profils. Zudem: wer sollte sich bei einer solchen Münze (Rv. SALVS) die Mühe einer (Guß-)Fälschung machen?
Vielleicht kann ja jemand weiterhelfen.

Grüße,
shsp
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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Mo 12.04.04 23:40

Ist nur eine "Verkrustung" - keine Angst vor einer Fälschung.
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chinamul
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Beitrag von chinamul » Di 13.04.04 10:42

Gußgrate würde ich eher am Rand einer gegossenen Münze erwarten und keinesfalls mitten im Porträt, wo sie im Fälschungsfall nur schwer zu entfernen wären. Schließe mich daher der Feststellung von @zwerg an.
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shsp
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Beitrag von shsp » Do 06.05.04 19:49

Hallo,

mittlerweile sind mir mehrere Münzen von Claudius Gothicus (und zwar nur von ihm) aufgefallen, die an derselben Stelle dieselbe "Verkrustung" zeigen. Leider habe ich mir nicht immer gemerkt, wo ich die Münzen gesehen habe - mittlerweile sind es aber mindestens 5 gewesen, zuletzt bei dieser eBay-Auktion hier: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 3910393635. Hat jemand vielleicht eine Erklärung für diese "Zufälle" oder hat dasselbe auch schon bei Münzen anderer Kaiser beobachtet?

Grüße,
shsp

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Beitrag von shsp » Do 06.05.04 19:59


secundus
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Beitrag von secundus » Fr 07.05.04 00:53

Hallo shsp,

es ist nicht verwunderlich, dass Du bei Deiner Suche nach Korrosionsstellen gerade bei den Antoninianen des Claudius II. so erfolgreich bist, denn zu seiner Zeit machte der Anteil des weniger korrosionanfälligen Edelmetalls Silber nur noch 3-5% der Legierung aus - vor und nach dieser Zeit war oder wurde dieser wieder höher.
http://www.virginia.edu/artmuseum/Virtu ... lysis.html

Auch die bevorzugte Lage der Verkrustungen, an der Wange, ist durchaus kein Zufall, sondern erklärt sich durch die Abnutzung der dünnen Silberschicht vornemlich and den erhabenen Stellen durch Abgriff. Dort konnten die Salze im Boden mit dem freiliegende Kupfer leichter reagieren als an den anderen, noch von Silber geschützten Stellen.

Gerade an den erhabenen Teilen der Münze, wie die Kannten der Legende, Strahlenkrone, Bart oder Wange fehlt es an Silbersud, während er im Feld oder in den Vertiefungen zwischen Haaren Bart usw. noch vorhanden ist. Im günstigsten Fall bildet sich dann Kupferpatina, die die Münze vor weiterem Verfall schützt
z.B.: http://www.wildwinds.com/coins/ric/aure ... C_0366.jpg
oder bei Vorhandensein von Chloriden enstehen Löcher bzw. Verkrustungen wie bei Deiner Münze.

Daran anschliessend habe ich die Frage:
Hat jemand von Euch schon einen Tetricus mit (auch nur geringsten) Resten von Silbersud gesehen :?:
Beim Reinigen eines Lots von ca. 50 Galliern viel mir nämlich auf, dass ca. 30% der Victorinüsse Silbersud hatten, aber 0% der Tetriküsse (auch im Mikroskop war absolut nichts auszumachen).
Claudius Gothicus mit Silbersud sind auch eine Rarität, aber zumindest im Internetz wird man hin und wieder fündig. Beim Tetricus ist mir lediglich diese abnorme Quelle bekannt - Falschfarben, nachträglich galvanisiert oder giebt es das ?
http://www.beastcoins.com/Antoniniani/T ... icus_i.htm

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Fr 07.05.04 08:51

Hallo,

zum tetricus kann ich leider nix beitragen.
Aber bei beastcoins habe ich schon mal etwas gekauft. War sehr nett und ist auch bestimmt seriös.
Gruß,
antoninus1

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