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Identifizierung
Verfasst: Mi 02.10.19 13:54
von Büffel
Hallo zusammen,
kann bitte jemand diese Münze bestimmen? Durchmesser 11-12mm, Dicke 1mm
Re: Identifizierung
Verfasst: Mi 02.10.19 14:39
von kijach
Tetricus I.
Antoninian oder Minimi
Rs ist Spes
Re: Identifizierung
Verfasst: Mi 02.10.19 19:33
von chevalier
Das dürfte meiner Ansicht nach keinesfalls ein Portrait des "bärtigen" Tetricus I. sein. Dto. seines jugendlichen Sohnes. Im übrigen sehe ich keine Strahlenkrone und die erkennbare Umschrift revers lautet SE[...]. Was es allerdings ist, kann ich auch nicht sagen. Vermutlich ein spätrömischer AE4 Follis.
Re: Identifizierung
Verfasst: Mi 02.10.19 21:00
von alex456
Ich bin da eher bei Kijach. Aber wohl eine inoffizielle Prägung.
Gruß
Alex
P.s. Rv. Könnte auch Securitas sein
Re: Identifizierung
Verfasst: Mi 02.10.19 21:39
von Numis-Student
Die Reverslegendenreste SEP und die Darstellung sprechen für eine Spes, also Beischlag eines Antoninians.
Re: Identifizierung
Verfasst: Mi 02.10.19 21:50
von chevalier
Sorry, habe schon jede Menge barbarisierte Tetrici in Händen gehabt, aber noch nie so etwas. Schade! Früher gab es hier im Forum noch so etwas wie einen Diskurs über Detailfragen. Heute gibt es nur noch Mainstream. Liegt wohl an der Zeit ...

Re: Identifizierung
Verfasst: Mi 02.10.19 22:12
von alex456
Über welche Details willst du denn genau debattieren? Das Portrait ist klar Soldatenkaiserzeit, also 3. Jhdt.. Nachtetrarchische Portraits sind viel stärker stilisiert.
Die Gesichtszüge passen gut zu Tetricus und die Rv.-Darstellung ist für irreguläre Prägungen dieses Kaisers recht typisch.
Sehe da keinen großen Diskussionsbedarf.
Gruß
Alex
Re: Identifizierung
Verfasst: Mi 02.10.19 22:14
von Numis-Student
Na ja, aber ein Blümchen in der erhobenen einen Hand, und der Gewandsaum in der anderen Hand sprechen klar für eine Spes.
Ich wüsste auswendig keinen Spätrömer mit Spes-Darstellung auf der Rückseite.
Re: Identifizierung
Verfasst: Mi 02.10.19 22:18
von Büffel
Die Münze wurde in Brandenburg gefunden. Ist es da eventuell wahrscheinlicher das es sich um eine barbarisierte Variante handelt? Römer sind leider so gar nicht mein Gebiet.
Re: Identifizierung
Verfasst: Mi 02.10.19 22:25
von alex456
Beischlag bzw. irregulär bedeutet hier nicht barbarisch im Sinne von, durch „ Barbaren“ geprägt. Es handelt sich hier eher um eine Art Notgeld, das innerhalb der Reichsgrenzen, wegen des Mangels an offiziellen Prägungen, hergestellt wurde. Also auch kein „Falschgeld“ im engeren Sinn. Diese Prägungen wurden von offizieller Seite toleriert.
Es ist aber gut möglich, dass das Stück durch z. B. einen germanischen Söldner nach Brandenburg gekommen ist.
Gruß
Alex