Hallo Sammlerfreunde.
Zu einer Münze des Constantinus I. habe ich eine Verständnisfrage. Es handelt sich um einen Follis/Nummus, geprägt ca. 323n.Chr. in Heraclea, das sich im Reichsteil von Licinius I. befand. Zu dieser Zeit gab es ja zwischen beiden Kaisern schon ziemliche Meinungsverschiedenheiten. Kurze Zeit später führten sie schon Krieg gegeneinander.
Wieso bzw. aus welchem Grund oder Anlass wurde in Heraclea auch für Constantinus I. Münzen geprägt? Gab es eine Vereinbarung oder Vertrag, das jeder für den anderen Münzen prägen sollte / musste?
Avers: Drapierte und kürassierte Büste mit Strahlenkrone n.r.
IMP C FL VAL CONSTANTINVS P F AVG
Revers: Jupiter steht n.l. hält Victoria auf Globus, Adler mit Kranz im Schnabel links zu Füßen
XIIΓ rechts über Gefangenen
IOVI CONS-ERVATORI / im Abschnitt SMHB
Auf eure Antworten bin ich schon gespannt.
Servus Wolle
Verständnisfrage
Moderator: Homer J. Simpson
Re: Verständnisfrage
Hallo,
dass Kaiser für ihre Mitkaiser geprägt haben ist ganz normal.
Und dass diese Münze kurz vor dem Zerwürfnis der beiden geprägt wurde, ist, meiner Meinung nach, darauf zurückzuführen, dass Politiker damals wie heute bis zum Schluss nach außen hin den schönen Schein waren wollen.
Ein Zeugnis dafür, dass sich in der Politik in den letzten 2000 Jahren manche Dinge nicht geändert haben;-).
Gruß
Alex
dass Kaiser für ihre Mitkaiser geprägt haben ist ganz normal.
Und dass diese Münze kurz vor dem Zerwürfnis der beiden geprägt wurde, ist, meiner Meinung nach, darauf zurückzuführen, dass Politiker damals wie heute bis zum Schluss nach außen hin den schönen Schein waren wollen.
Ein Zeugnis dafür, dass sich in der Politik in den letzten 2000 Jahren manche Dinge nicht geändert haben;-).
Gruß
Alex
- bajor69
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Re: Verständnisfrage
Servus Alex.
Erst einmal Danke für Deine Antwort. Es ist richtig, dass schon vor Constantinus I., bei den Tetrarchien und auch später, in allen Münzstätten des römischen Reiches für alle amtierenden Kaiser Münzen geprägt wurden. Ich fragte mich nur, ob es dazu Verträge oder Abmachungen gab. In etwa so, das Constantinus I. in den Münzstätten in seinem Reichsteil 2/3 für sich und 1/3 für Licinius prägen ließ und umgekehrt. Denn wenn es so gewesen wäre, hätten sie ja mit den Prägungen für den „Konkurrenten“ dessen politischen Einfluss im jeweiligen Reichsteil gestärkt.
Bei der vorgestellten Münze war ich der Meinung, dass sie wegen der Prägung in Heraclea für Constantinus I. nicht häufig sein dürfte. Irgendwo habe ich gelesen, dass Prägungen für Constantinus I. aus Nicomedia selten seien. Wenn ich mich recht entsinne, war sie mit R5 angegeben.
Die Erklärung dazu war, dass Constantinus I. im Jahre 321n.Chr. einige Sarmaten, die in seinem Reichsteil Gebiete verwüstet hatten, über die Donau in das Territorium von Licinius hinein verfolgte. Als er bei der Verfolgung der in Thrakien plünderten Goten wiederum auf das Gebiet von Licinius vorstieß, beklagte sich dieser darüber, dass Constantinus I. ihren Vertrag gebrochen habe.
Sorry, das es mit der Antwort etwas gedauert hat, aber dem Besuch auf dem Christkindlmarkt mit Glühwein
habe doch Vorrang eingeräumt.
Wolle
Erst einmal Danke für Deine Antwort. Es ist richtig, dass schon vor Constantinus I., bei den Tetrarchien und auch später, in allen Münzstätten des römischen Reiches für alle amtierenden Kaiser Münzen geprägt wurden. Ich fragte mich nur, ob es dazu Verträge oder Abmachungen gab. In etwa so, das Constantinus I. in den Münzstätten in seinem Reichsteil 2/3 für sich und 1/3 für Licinius prägen ließ und umgekehrt. Denn wenn es so gewesen wäre, hätten sie ja mit den Prägungen für den „Konkurrenten“ dessen politischen Einfluss im jeweiligen Reichsteil gestärkt.
Bei der vorgestellten Münze war ich der Meinung, dass sie wegen der Prägung in Heraclea für Constantinus I. nicht häufig sein dürfte. Irgendwo habe ich gelesen, dass Prägungen für Constantinus I. aus Nicomedia selten seien. Wenn ich mich recht entsinne, war sie mit R5 angegeben.
Die Erklärung dazu war, dass Constantinus I. im Jahre 321n.Chr. einige Sarmaten, die in seinem Reichsteil Gebiete verwüstet hatten, über die Donau in das Territorium von Licinius hinein verfolgte. Als er bei der Verfolgung der in Thrakien plünderten Goten wiederum auf das Gebiet von Licinius vorstieß, beklagte sich dieser darüber, dass Constantinus I. ihren Vertrag gebrochen habe.
Sorry, das es mit der Antwort etwas gedauert hat, aber dem Besuch auf dem Christkindlmarkt mit Glühwein

Wolle
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