Neues vom Lockenschneider

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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quintus
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Beitrag von quintus » Sa 24.04.04 12:51

Und weil das alles so komliziert und risikoreich ist sammel ich nur Silbermünzen. ;)

Das schlimme ist daß auch die meißten Münzhändler keine Ahnung haben.
Wer hat schon Numismatik studiert und wer kennt sich wirklich mit Restauration aus? GuM, hat z.B. einen Experten für Antike Münzen doch wie sieht das bei anderen Händlern aus.
In Deutschland sind Antike Münzen sicherlich nicht das Steckenpferd des Münzhandels.

Sir Oly
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Beitrag von Sir Oly » Sa 24.04.04 17:00

Von wegen kein Steckenpferd ,Quintus. Was ist z.B mit "Ritchie Borek"?? Der bietet doch hervorragende Spätrömer für schlappe 50 EVREVS ,mit Echtheitszertifikat (also ohne Risiko :wink:)!

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Sa 24.04.04 18:28

Hallo quintus.
Erlaube, das ich geharnischt widerspreche!
Auf der Seite der Seite der IAPN findest du z. B. alle deutschen Münzhändler dieses internationalen Verbandes. Die Händler mit Spezialgebiet Antike - und es sind einige - sind selber ausgewiesene Fachleute in diesem Gebiet oder beschäftigen entsprechende Spezialisten. Einige sind bei der IHK vereidigte Sachverständige für antike Münzen.
Außerdem bedeutet ein Studium der Numismatik nicht, daß man auch mit Originalmünzen arbeitet. Ich hatte das Glück, daß unser Institut gute Beziehungen zu Sammlern pflegte. Diese konnte ihre Münzen an der Uni bestimmen und wir Studenten bekamen Originalmünzen in die Hand. Die theoretische und wissenschaftliche Ausbildung war natürlich bestens. Aber alles, was ich über Fälschungen und Manipulationen weiß habe ich mir als Münzhändler angeeignet. Unsere Dozenten hatten darüber kein Wissen.

GordianIII
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Beitrag von GordianIII » So 25.04.04 22:23

@ Andreas

Nein, ich habe nicht auf die Münze geboten, weil es nicht mein Sammelgebiet ist! Ich würde auch nicht auf so eine Münze bieten, weil sie schon ziemlich stark nachgearbeitet wurde. Ich denke viele hier im Forum haben es auf den Punkt gebracht! Leichte Nachbesserung ja, nachschneiden nein! Ich habe mich im ersten moment nur sehr über den Ausdruck "Deppen" geärgert. Ich habe auch keine nachgeschnittenen Münzen in meiner Sammlung, aber zu guter letzt muss jeder selbst entscheiden was er für so ein Stück ausgeben will!

Grüße

Gordian III

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mias
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Beitrag von mias » Mo 03.05.04 17:13

Hallo zusammen,

Zu dem Thema wollte ich sagen, dass selbst bei renommierten Auktionshäusern stark nachgeschnittene, repatinierte Stücke gehandelt werden, ohne dass hierzu irgendwelche Anmerkungen gemacht werden. Und fragt man einen Händler, wie denn, die von ihm angebotene Bronze nach der Ausgrabung behandelt wurde, so kommt dann glatt: "Haben Sie Vertrauen! Schliesslich kaufen Sie nicht bei Ebay, sondern hier stehe ich in Anzug und Krawatte! Verlange ja auch ein paar mehr Kröten als bei Ebay!". Gerade bei dem Thema sind die meisten Herrschaften dermassen platt, dass man sich wirklich fragt, ob der Aufpreis, den diese verlangen, gerechtfertigt ist. Mann, da kann ich ja glatt bei Ebay auf gut Glück einkaufen gehen, denn eine plumpe Fälschung vom Original zu unterscheiden, das traue ich mir selber bei Gott auch zu.

Ergo: Man sollte sich zum Thema Restauration, Patina etc. selbst informieren, um nicht übervorteilt zu werden. Das ist genau das Schlüsselwissen, das man benötigt, um die Spreu vom Weizen zu trennen.
Ich habe mir vorgenommer, vielleicht mal 50 verkrustete Fundmünzen zu geringem Risikokapital zu kaufen, und dann das Reinigen, Dreck wegkratzen mal selbst zu üben.

Vielleicht wird es darauf hinauslaufen, dass der Handel in Zukunft nur noch über Ebay läuft. Man schickt seine Stücke an einen renommierten Fachmann, der dann genau beschreibt, was mit der Münze nach der Ausgrabung passiert ist. Das Stück wird dann mit den Bildzertifikat bei Ebay reingestellt. Jeder bekommt dann, was ihm zusteht. Der Fachmann sein Geld für das Zertifikat, derjenige, der es veräussern will, den Rest. Der Käufer hat das Stück dann zum aktuellen Marktpreis erworben. Ich finde diese Vorstellung einfach phantastisch! Warum sollte man ausgerechnet den "Geldmarkt" nicht auch liberalisieren?!?

Viele Besitzstandswahrer werden jedoch massives Interesse daran haben, eben eine soche "Reform" des "Geldmarktes" zu verhindern. Nur sollte man seinen Blick Richtung USA richten, da haben Zertifizierungsdienste Hochkonjuntur.

Als nicht immer auf ***** Lockenschneider rumschimpfen, sondern sich selber mal an die eigene Nase packen. Übrigens gibt es bei Ebay Händler, bei denen gehen selbst die renomiertesten Auktionshäuser einkaufen...

Gruss,

Mias

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