Seite 1 von 1

Julia Domna gefälscht?

Verfasst: So 03.05.20 13:25
von Karsten66
Ich gehe davon aus, dass dieser Denar gefälscht ist? Auf den Verkäuferfotos konnte man natürlich nicht sehen, dass an den abgeriebenen Stellen Kupfer zu sehen ist. Ich denke, dass meine Fotos das besser zeigen. Die Frage ist, ob zeitgenössisch oder modern?

Durchmesser: 18 mm
Gewicht: 2,87 g
Julia Domna - Denar - A.jpg
Julia Domna - Denar - R.jpg

Re: Julia Domna gefälscht?

Verfasst: So 03.05.20 18:04
von ELEKTRON
Hallo Karsten66

Der Denar muß nicht neueren Datums gefälscht sein, es kann sich um eine antike Fälschung, einen "Limes Denar" handeln.
Schaue mal den Beitrag vom 15.11.07 mit dem Titel: > Keine RIC-Nummer? < an, da ist ein ähnlicher Denar mit entspr. Kommentaren abgebildet.

Gruß Elektron

Re: Julia Domna gefälscht?

Verfasst: So 03.05.20 20:12
von Numis-Student
Ich halte das Stück eigentlich für echt, die brâunliche Verfârbung halte ich eher für eine Kombination von alter oberflächlicher Reinigung und Sekundärpatina. Die Münze war ursprünglich schwarz/fast schwarz patiniert, wurde dann mit irgendwelchen aufhellenden Mitteln abgewischt (oder sehr oft befingert, zB aus dem Besitz eines Lehrers). Danach lag die Münze länger unberührt und konnte wieder eine brâunliche Patina entwickeln.

Nachweisbar wäre diese Theorie, wenn man eine dieser bräunlichen Stellen mit Zitronensaft o.ä. abwischt und die Stelle wieder silbern wird.

Schöne Grüße,
MR

Re: Julia Domna gefälscht?

Verfasst: So 03.05.20 21:37
von Karsten66
Schaue mal den Beitrag vom 15.11.07 mit dem Titel: > Keine RIC-Nummer? < an, da ist ein ähnlicher Denar mit entspr. Kommentaren abgebildet.
Vielen Dank für den Tipp.
Ich halte das Stück eigentlich für echt, die brâunliche Verfârbung halte ich eher für eine Kombination von alter oberflächlicher Reinigung und Sekundärpatina.
Es ist eindeutig Kupfer was man sieht. Auf dem Foto kommt es nicht ganz so eindeutig rüber. Auf der Rückseite sieht man unten einen Kratzer oder Schnitt der zeigt, wie dünn die Kupferauflage ist. Ebenso kommt das Kupfer an den Rändern durch.

Abguss einer Münze mit entsprechendem Abrieb, der dann versilbert wurde?

Re: Julia Domna gefälscht?

Verfasst: Mo 04.05.20 06:46
von Perinawa
Numis-Student hat geschrieben:
So 03.05.20 20:12
Ich halte das Stück eigentlich für echt, die brâunliche Verfârbung halte ich eher für eine Kombination von alter oberflächlicher Reinigung und Sekundärpatina. Die Münze war ursprünglich schwarz/fast schwarz patiniert, wurde dann mit irgendwelchen aufhellenden Mitteln abgewischt (oder sehr oft befingert, zB aus dem Besitz eines Lehrers). Danach lag die Münze länger unberührt und konnte wieder eine brâunliche Patina entwickeln.

Nachweisbar wäre diese Theorie, wenn man eine dieser bräunlichen Stellen mit Zitronensaft o.ä. abwischt und die Stelle wieder silbern wird.

Schöne Grüße,
MR
Da stimme ich mit dir überein.

Vielleicht hat die Legierung auch einen hohen Kupferanteil, aber die Münze ist nach meiner Meinung nicht subaerat. Und modern ist sie keinesfalls.

Also den Test mit der Zitrone würde ich machen...

Grüsse
Rainer

Re: Julia Domna gefälscht?

Verfasst: Mo 04.05.20 19:16
von Karsten66
Zitronensäure hat keine Veränderung gebracht. Es kommt halt blankes Kupfer an den erhabenen Stellen durch. Vielleicht kommt das im neuen Foto etwas besser rüber.
Julia Domna neu.jpg

Re: Julia Domna gefälscht?

Verfasst: Mo 04.05.20 19:45
von justus
Perinawa hat geschrieben:
Mo 04.05.20 06:46
Vielleicht hat die Legierung auch einen hohen Kupferanteil, aber die Münze ist nach meiner Meinung nicht subaerat. Und modern ist sie keinesfalls.
Das ergibt doch alles keinen Sinn! Weder handelt es sich um eine subaerate Münze, wie Rainer schon festgestellt hat, da hier keinerlei Plattierung erkennbar ist, noch kann es sich um einen fälschlicherweise hier als 'Limesdenar" bezeichneten gegossenen Weissmetall-Denar. Letztere weisen, soweit noch vorhanden, nach dem Weißsieden einen hellglänzenden, metallisch-silbrig schimmernden Glanz auf, der sich von echtem Silber unterscheidet.

Wie Rainer schon sagte, der rötliche Schimmer an den Abriebstellen ist vermutlich legierungsbedingt, d. h. eine Silberlegierung mit hohem Kupferanteil. Aber in jedem Fall ein echtes Stück.