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Studienfach Münz- und Geldarchäologie - früher Numismatik

Verfasst: Mo 25.05.20 08:14
von Zwerg
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/stu ... -1.4802771

Teils lustiger Beitrag, vor allem wird Frau Grethlein noch viel lernen müssen
Es gibt erstaunlich viele reiche Menschen, die privat antike Münzen sammeln. Für die Forschung sind diese Münzen oft verloren. Ich saß in Fachvorträgen, in denen es hieß: Es gibt zehn Münzen dieser Art, acht davon sind in Privatbesitz. Das will ich eigentlich nicht unterstützen.
Der arme Frank mit seiner Gallienus-Sammlung :D

Grüße
Zwerg

Re: Studienfach Münz- und Geldarchäologie - früher Numismatik

Verfasst: Mo 25.05.20 08:50
von chevalier
Was man damit wird: "Es ist wie immer in den Geisteswissenschaft: Man studiert erst mal und hofft, dass sich später jemand findet, der einen dafür bezahlt. Stellen für uns gibt es in der Denkmalpflege, in Museen oder in der Forschung. Oder in Auktionshäusern. Aber es ist umstritten, ob das nicht ein Verrat am Fach wäre. Es gibt erstaunlich viele reiche Menschen, die privat antike Münzen sammeln. Für die Forschung sind diese Münzen oft verloren. Ich saß in Fachvorträgen, in denen es hieß: Es gibt zehn Münzen dieser Art, acht davon sind in Privatbesitz. Das will ich eigentlich nicht unterstützen."
@Zwerg
Jetzt weißt du, was du bist! :lol:
Und in ein paar Jahren bewirbt sich dieselbe Dame dann bei Ritter um eine Stelle. :roll:
Aber Spaß beiseite. So ein Unsinn kann eigentlich nur in der SZ stehen! :wink:

Re: Studienfach Münz- und Geldarchäologie - früher Numismatik

Verfasst: Mo 25.05.20 09:06
von richard55-47
So schlimm finde ich die Meinungsäußerung von Frau Grethlein nicht. Ich kann mich - allerdings äußerst schwach nur - an einen Beitrag erinnern, in dem geschildert wird, wie auf einer Münzmesse ein Händler einem vorbeischlendernden Herrn, einem sogenannten reichen Knopf, einige antike Münzen vor Augen hielt mit dem Bemerken, er habe sie für ihn reserviert. Der Angesprochene betrachtete die Münzen flüchtig, steckte sie in die Tasche, stellte die Überweisung einiger 100.000 € in Aussicht, und schlenderte weiter. Ich glaube, diese Schilderung kam von Berenike, Frau Ursula Kampmann. Sie bezeichnete diesen Vorgang als "Einkaufen", nicht als "Sammeln". Vielleicht hatte Frau Grethlein so etwas vor Augen, als sie ihren Bericht verfasste. Ich als Sammler antiker Stücke fühle mich jedenfalls nicht angesprochen, obwohl ich natürlich auch der Wissenschaft erheblichen Schaden durch das Wegschließen meiner besseren Unterlegscheiben zufüge. :mrgreen:

Re: Studienfach Münz- und Geldarchäologie - früher Numismatik

Verfasst: Mo 25.05.20 09:19
von KarlAntonMartini
Was sollen da die Kunsthistoriker sagen? Wo es von einem Gemälde doch immer nur ein einziges Stück gibt. - Für wissenschaftliche Zwecke liegen in den staatlichen Sammlungen in D. noch hunderttausende unbearbeitete Stücke herum, aber das wird Frau Grethlein sicher noch erfahren. Grüße, KarlAntonMartini

Re: Studienfach Münz- und Geldarchäologie - früher Numismatik

Verfasst: Mo 25.05.20 11:22
von Mynter
KarlAntonMartini hat geschrieben:
Mo 25.05.20 09:19
Was sollen da die Kunsthistoriker sagen? Wo es von einem Gemälde doch immer nur ein einziges Stück gibt. - Für wissenschaftliche Zwecke liegen in den staatlichen Sammlungen in D. noch hunderttausende unbearbeitete Stücke herum, aber das wird Frau Grethlein sicher noch erfahren. Grüße, KarlAntonMartini
Sie liegen dort, falls die Museumsheinis sie nicht einfach klauen.Traurigster Fall :Der ehemalige , langjährige Chef des Königlichen Münzkabinetts in Stockholm , Ian Wiséhn, der über Jahrzehnte hinweg Münzen im Werte von 2,5 Millionen Euro gestohlen hat, um sich davon Briefmarken, Klamotten, antiquarische Kinderbücher zu kaufen und sein Ego als grosszügiger Chef aufzupumpen.

Re: Studienfach Münz- und Geldarchäologie - früher Numismatik

Verfasst: Mo 25.05.20 13:56
von klausklage
Ich sammle Münzen, weil sie nicht so viel Platz wegnehmen wie die Luxussportwagen in meiner Garage. Ich dachte, das wäre bei Euch auch der Fall?
Olaf

Re: Studienfach Münz- und Geldarchäologie - früher Numismatik

Verfasst: Mo 25.05.20 14:04
von Altamura2
Die ist ja putzig, geradezu rührend :D .

Früher hat man sich ja schon vor Antritt eines Studiums erkundigt, worum es da eigentlich geht, das scheint wohl aus der Mode gekommen zu sein :? .

Und "... Archäologen beschäftigen sich ja mit Innenschriften ...", klar, die sind auch viel interessanter als die Außenschriften :D .
Lesen die ihr Zeug gar nicht mehr durch, bevor sie auf den Knopf drücken, oder merken die das schon nicht mehr 8O ?

Gruß

Altamura

Re: Studienfach Münz- und Geldarchäologie - früher Numismatik

Verfasst: Mo 25.05.20 15:16
von bajor69
Auweia. Das tut weh. Zu diesem Grethel fehlt nur noch das Hänsel und die Hex, dann ist der Kaiserschmarrn perfekt. :mrgreen: Nach ihrem Studium findet sie bestimmt heraus, welcher Kaiser diesen Schmarrn verzapft hat.
Wolle

Re: Studienfach Münz- und Geldarchäologie - früher Numismatik

Verfasst: Mo 25.05.20 16:38
von Chandragupta
Altamura2 hat geschrieben:
Mo 25.05.20 14:04
"... Archäologen beschäftigen sich ja mit Innenschriften ...", klar, die sind auch viel interessanter als die Außenschriften :D .
Lesen die ihr Zeug gar nicht mehr durch, bevor sie auf den Knopf drücken, oder merken die das schon nicht mehr 8O ?
Hier könnte man ja noch von einem simplen Dreckfühler ... ähhh: Druckfehler bzw. Lektorenversehen ausgehen - nicht mehr aber bei den (früh)röm. "Silber-"Münzen aus Indien. Die gibt's nämlich nicht. Das sind ausschließlich Aurei...

Re: Studienfach Münz- und Geldarchäologie - früher Numismatik

Verfasst: Mo 25.05.20 17:36
von guarana
richard55-47 hat geschrieben:
Mo 25.05.20 09:06
So schlimm finde ich die Meinungsäußerung von Frau Grethlein nicht.
Ich auch nicht. Sie ist Studentin! Da darf man auch noch (hier zitierte) Wissenslücken haben. Außerdem weiß man in der Presse nie, was wurde ursprünglich geschrieben/gesagt, und was wurde letztlich gedruckt. Verantwortlich für den Text ist ja ein Herr Kramer. Das vorausgesetzt, die letzten 5 Sätze stoßen einigen hier wohl am meisten auf. Ich denke, aus der Sicht einer Studentin kann man durchaus diese Meinung haben, möglicherweise identisch mit der Ansicht einiger ihrer Lehrkräfte, und dazu noch vorsichtig formuliert ("es ist umstritten").