Solidus des Theodosius II. – echt?
Verfasst: Fr 28.08.20 19:25
Geschätztes Forum,
den Diskussionsfaden „Fälschungsgalerie“ verfolge ich nun schon seit einiger Zeit mit großem Interesse. Leider gelingt es mir nicht immer, die Gründe für die Beurteilung einer Münze als (moderne) Fälschung nachzuvollziehen. Es macht sich daher bei mir eine gewisse Unsicherheit breit und ich frage mich, ob sich nicht auch in meiner bescheidenen Sammlung solche modernen Imitate befinden. Um gleich richtig einzusteigen, möchte ich hier einen Solidus des Theodosius II. zur Diskussion stellen und fragen, ob Ihr bei dieser Münze Anzeichen für eine moderne Fälschung erkennen könnt. Ich habe die Münze vor über 20 Jahren auf einer Auktion von Gorny, Giessener Münzhandlung, erworben.
Theodosius II. (408–450)
Solidus, 441 n.Chr., Constantinopolis
Gewicht: 4,48 g; Durchmesser: 2,2 cm
Vs.: DN THEODO-SIVS PF AVG
Büste mit Panzer, Schild, Helm und geschultertem Speer
Rs.: VIRT EXERC ROM / CONOB
Kaiser mit Tropaeum drückt einen Barbaren nieder, r. im Feld Stern.
RIC 282, Depeyrot II S.255 84/1
Als Hintergrundinformation zu diesem Münztyp findet sich bei CNG folgendes:
„Diese seltene Münze bezieht sich auf die Wiederaufnahme der Feldzüge gegen die Vandalen und Perser nach einer langen Zeit des Friedens. Das Design der Rückseite kopiert Julians Typ VIRTVS EXERCITVS ROMANORVM, welcher ebenfalls herausgegeben wurde, um die Hoffnung auf eine erfolgreiche persische Kampagne auszudrücken. Die Seltenheit des vorliegenden Münztyps erklärt sich vermutlich dadurch, dass sie wegen ihrer Verbindung mit Julian, dem letzten offen heidnischen Kaiser, wohl nur knapp ein Jahr lang geprägt wurde. Der Typ wurde später, wie RIC X feststellt, ‚durch den offensichtlich christlichen Constantinopolis-Typ‘ ersetzt.“
Solltet ihr die Münze als Fälschung erkennen, wäre ich Euch sehr dankbar, wenn Ihr auf die Merkmale im Münzbild hinweisen könntet, die zu Eurem Urteil führten (dann gleicht der Erkenntnisgewinn den finanziellen Verlust wenigstens ein wenig aus).
Bin für alle Einschätzungen und Kommentare dankbar,
Peter
den Diskussionsfaden „Fälschungsgalerie“ verfolge ich nun schon seit einiger Zeit mit großem Interesse. Leider gelingt es mir nicht immer, die Gründe für die Beurteilung einer Münze als (moderne) Fälschung nachzuvollziehen. Es macht sich daher bei mir eine gewisse Unsicherheit breit und ich frage mich, ob sich nicht auch in meiner bescheidenen Sammlung solche modernen Imitate befinden. Um gleich richtig einzusteigen, möchte ich hier einen Solidus des Theodosius II. zur Diskussion stellen und fragen, ob Ihr bei dieser Münze Anzeichen für eine moderne Fälschung erkennen könnt. Ich habe die Münze vor über 20 Jahren auf einer Auktion von Gorny, Giessener Münzhandlung, erworben.
Theodosius II. (408–450)
Solidus, 441 n.Chr., Constantinopolis
Gewicht: 4,48 g; Durchmesser: 2,2 cm
Vs.: DN THEODO-SIVS PF AVG
Büste mit Panzer, Schild, Helm und geschultertem Speer
Rs.: VIRT EXERC ROM / CONOB
Kaiser mit Tropaeum drückt einen Barbaren nieder, r. im Feld Stern.
RIC 282, Depeyrot II S.255 84/1
Als Hintergrundinformation zu diesem Münztyp findet sich bei CNG folgendes:
„Diese seltene Münze bezieht sich auf die Wiederaufnahme der Feldzüge gegen die Vandalen und Perser nach einer langen Zeit des Friedens. Das Design der Rückseite kopiert Julians Typ VIRTVS EXERCITVS ROMANORVM, welcher ebenfalls herausgegeben wurde, um die Hoffnung auf eine erfolgreiche persische Kampagne auszudrücken. Die Seltenheit des vorliegenden Münztyps erklärt sich vermutlich dadurch, dass sie wegen ihrer Verbindung mit Julian, dem letzten offen heidnischen Kaiser, wohl nur knapp ein Jahr lang geprägt wurde. Der Typ wurde später, wie RIC X feststellt, ‚durch den offensichtlich christlichen Constantinopolis-Typ‘ ersetzt.“
Solltet ihr die Münze als Fälschung erkennen, wäre ich Euch sehr dankbar, wenn Ihr auf die Merkmale im Münzbild hinweisen könntet, die zu Eurem Urteil führten (dann gleicht der Erkenntnisgewinn den finanziellen Verlust wenigstens ein wenig aus).
Bin für alle Einschätzungen und Kommentare dankbar,
Peter