Hinweis zur Münzstätte erbeten
Verfasst: Di 01.12.20 12:35
Ich bin mir nicht sicher, wo dieser Antoninian des Valerian einzuordnen ist und würde mich sehr über euren fachkundigen Rat freuen.
Soweit mir bekannt, schreibt RIC die Münze Antiochia zu, Göbl dagegen gibt Viminacium an.
Wohl in Anlehnung an den RIC: Goltz / Hartmann, Valerianus und Gallienus (Johne [Hrg.], Die Zeit der Soldatenkaiser, S. 235): 254 n.Chr. begann „die Münzstätte in Antiochia … mit ihren Prägungen für Valerian und bereicherte das bereits bekannte Spektrum an Reverslegenden um die Formeln AETERNITATI AVGG, FORTVNA REDVX, PACATORI ORBIS und RESTITVT(or) GENER(i) HVMANI(s)“.
Gewicht: 4,45 g, dicker Schrötling, 23 mm
Avers: Gepanzerte und drapierte Büste des Valerian mit Lorbeerkranz n.r.
IMPERATOR CAESAR PVBLIVS LICINIVS VALERIANVS AVGVSTVS
Revers: Valerian als Sonnengott Sol mit Strahlenkrone schreitet n.r. mit wehendem Ge-wand, in seiner Rolle als pantokrator (Weltbeherrscher) hält der Kaiser einen Globus, die rechte Hand hat er gebieterisch (oder segnend?) erhoben.
Die Assoziation nir der Sonne / dem unbesiegbaren Sonnengott zielte vor allem auf den Aspekt der Ewigkeit ab – so ewi wie die Sonne sollte auch die Herrschaft der kaiserlichen Familie währen, was durch die Aeternitas Augg-Münzen deutlich hervorgehoben zu sein scheint (vgl. Gold-Binio des Valerian mit dem gleichen Reversbild). Die Reversfigur trägt sowohl bei Restitut Gener Humani als auch bei Aeternitas Augg Fellstiefel, somit ist hier sicher nicht der Sonnengott selbst, sondern der Kaiser abgebildet; in seiner Rolle als Pantokrator hatte er für das Wohlergehen der Menschheit zu sorgen.
Restitutor generi humanis findet sich auf Münzen von Valerian und Gallienus – im Gegensatz zu Restitutor Orientis, Restitutor Galliarum (ausschließlich für Gallienus) und Restitutor Orbis – am wenigsten. Darüber hinaus ist dieses Epitheton bis zur Herrschaft von Constantin dem Großen auch auf keiner Inschrift belegt; erst auf einer Statuenbasis, die der stadtrömische Präfekt Caius Caieonius Rufius Volusianus seinem Kaiser 314 n.Chr. geweiht hatte, wurde Constantinus als Restitutor humani generis und Propagator imperii dicionisq(ue) Romanae bezeichnet (CIL VI, 1140).
Während der gemeinsamen Regierungszeit von Valerian und Gallienus fällt die Verwendung verschiedener Restitutor-Epitheta auf. Interessanterweise verschwanden sie bei Beginn der Alleinherrschaft von Gallienus wieder (Manders, Coining Images of Power, S. 297). Dass der Kaiser für das Wohlergehen der Menschheit verantwortlich war belegen bereits Münzen von Galba oder Commodus (Salus generis humani) und Plininus d.J. bezeichnete Trajan als Princeps generis humani (Panegyrik 57, 4).
Gruß
Lucius Aelius
Soweit mir bekannt, schreibt RIC die Münze Antiochia zu, Göbl dagegen gibt Viminacium an.
Wohl in Anlehnung an den RIC: Goltz / Hartmann, Valerianus und Gallienus (Johne [Hrg.], Die Zeit der Soldatenkaiser, S. 235): 254 n.Chr. begann „die Münzstätte in Antiochia … mit ihren Prägungen für Valerian und bereicherte das bereits bekannte Spektrum an Reverslegenden um die Formeln AETERNITATI AVGG, FORTVNA REDVX, PACATORI ORBIS und RESTITVT(or) GENER(i) HVMANI(s)“.
Gewicht: 4,45 g, dicker Schrötling, 23 mm
Avers: Gepanzerte und drapierte Büste des Valerian mit Lorbeerkranz n.r.
IMPERATOR CAESAR PVBLIVS LICINIVS VALERIANVS AVGVSTVS
Revers: Valerian als Sonnengott Sol mit Strahlenkrone schreitet n.r. mit wehendem Ge-wand, in seiner Rolle als pantokrator (Weltbeherrscher) hält der Kaiser einen Globus, die rechte Hand hat er gebieterisch (oder segnend?) erhoben.
Die Assoziation nir der Sonne / dem unbesiegbaren Sonnengott zielte vor allem auf den Aspekt der Ewigkeit ab – so ewi wie die Sonne sollte auch die Herrschaft der kaiserlichen Familie währen, was durch die Aeternitas Augg-Münzen deutlich hervorgehoben zu sein scheint (vgl. Gold-Binio des Valerian mit dem gleichen Reversbild). Die Reversfigur trägt sowohl bei Restitut Gener Humani als auch bei Aeternitas Augg Fellstiefel, somit ist hier sicher nicht der Sonnengott selbst, sondern der Kaiser abgebildet; in seiner Rolle als Pantokrator hatte er für das Wohlergehen der Menschheit zu sorgen.
Restitutor generi humanis findet sich auf Münzen von Valerian und Gallienus – im Gegensatz zu Restitutor Orientis, Restitutor Galliarum (ausschließlich für Gallienus) und Restitutor Orbis – am wenigsten. Darüber hinaus ist dieses Epitheton bis zur Herrschaft von Constantin dem Großen auch auf keiner Inschrift belegt; erst auf einer Statuenbasis, die der stadtrömische Präfekt Caius Caieonius Rufius Volusianus seinem Kaiser 314 n.Chr. geweiht hatte, wurde Constantinus als Restitutor humani generis und Propagator imperii dicionisq(ue) Romanae bezeichnet (CIL VI, 1140).
Während der gemeinsamen Regierungszeit von Valerian und Gallienus fällt die Verwendung verschiedener Restitutor-Epitheta auf. Interessanterweise verschwanden sie bei Beginn der Alleinherrschaft von Gallienus wieder (Manders, Coining Images of Power, S. 297). Dass der Kaiser für das Wohlergehen der Menschheit verantwortlich war belegen bereits Münzen von Galba oder Commodus (Salus generis humani) und Plininus d.J. bezeichnete Trajan als Princeps generis humani (Panegyrik 57, 4).
Gruß
Lucius Aelius