Das interessante Detail
Verfasst: Mi 16.12.20 14:57
Diesen Antoninian des Carcalla aus dem Jahre 215 (TR P XVIII Revers) hatte ich hier schon mal vorgestellt, aber da war mir ein interessantes Detail noch niht bekannt. Jetzt hat sich herausgestellt, dass es sich um eine Sonderbüste Caracallas handelt, die erstmals 215/16 verwendet wurde und danach nie wieder bei einem Kaiser aufgetaucht ist.
"H.R. Baldus hat aus den Münzbildern der Reichsprägungen Caracallas eine Büste isolieren können, deren besondere Haltung bis dahin in der Forschung gänzlich übersehen worden war. Auffallend daran ist, dass bei dieser nach rechts gewandten Büste ein erhobener linker Arm angedeutet wird, der vom Betrachter ergänzt werden muss. Gleichzeitig finden wir auf Münzen dieser Zeit auch ein Bild des Sonnenlöwen, in manchen Fällen sogar eine Kombination von beiden. Prägungen dieser Art erschienen nicht nur für kurze Zeit, sondern durchgehend in den beiden letzten Jahren seiner Herrschaft. Von seinen Nachfolgern ist diese Büste als einzige nicht übernommen worden. Das Bild des Sonnenlöwen ist als Symbol für den Weltherrscher wohl anerkannt und ist somit gleichzeitig ein Verweis auf Alexander. Der erhobene Arm, das konnte Baldus zeigen, ist ebenfalls eine imitatio Alexandri: ,Und tatsächlich findet sich hier, und zwar auf den provinzialmakedonischen Bronzen, die Büste Alexanders des Großen mit Panzer und Paludament (Diadem und Aufwärtsblick) nach rechts mit den erhobenen pteryges an der linken Schulter, also mit erhobenem linken Arm wie bei Caracalla 215/16.'. Da die numismatischen Zeugnisse für die Anknüpfung Caracallas an Alexander bis dahin eher spärlich waren, war diese Entdeckung von großer Bedeutung " (Kühnen, Dissertation "Die imitatio Alexandri als politisches Instrument römischer Feldherren und Kaiser in der Zeit von der ausgehenden Republik bis zum Ende des dritten Jahrhunderts n.Chr.", 2005, S. 215 f.)
"H.R. Baldus hat aus den Münzbildern der Reichsprägungen Caracallas eine Büste isolieren können, deren besondere Haltung bis dahin in der Forschung gänzlich übersehen worden war. Auffallend daran ist, dass bei dieser nach rechts gewandten Büste ein erhobener linker Arm angedeutet wird, der vom Betrachter ergänzt werden muss. Gleichzeitig finden wir auf Münzen dieser Zeit auch ein Bild des Sonnenlöwen, in manchen Fällen sogar eine Kombination von beiden. Prägungen dieser Art erschienen nicht nur für kurze Zeit, sondern durchgehend in den beiden letzten Jahren seiner Herrschaft. Von seinen Nachfolgern ist diese Büste als einzige nicht übernommen worden. Das Bild des Sonnenlöwen ist als Symbol für den Weltherrscher wohl anerkannt und ist somit gleichzeitig ein Verweis auf Alexander. Der erhobene Arm, das konnte Baldus zeigen, ist ebenfalls eine imitatio Alexandri: ,Und tatsächlich findet sich hier, und zwar auf den provinzialmakedonischen Bronzen, die Büste Alexanders des Großen mit Panzer und Paludament (Diadem und Aufwärtsblick) nach rechts mit den erhobenen pteryges an der linken Schulter, also mit erhobenem linken Arm wie bei Caracalla 215/16.'. Da die numismatischen Zeugnisse für die Anknüpfung Caracallas an Alexander bis dahin eher spärlich waren, war diese Entdeckung von großer Bedeutung " (Kühnen, Dissertation "Die imitatio Alexandri als politisches Instrument römischer Feldherren und Kaiser in der Zeit von der ausgehenden Republik bis zum Ende des dritten Jahrhunderts n.Chr.", 2005, S. 215 f.)