Römische Militärpfeife?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Laurentius
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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von Laurentius » Di 29.12.20 19:46

Wenn wir etwas genauer hinschauen werden Wir kleine unterschiede zwischen der russischen Militär Pfeife und der aus der Rauch Auktion erkennen.
Ja, die minimalen Abweichungen bei diesem Exemplar habe ich gesehen. Ich weiss aber auch nicht, in welchen
Stückzahlen und über wieviele Jahre diese gefertigt wurden.

vg Laurentius
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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von Laurentius » Di 29.12.20 19:56

r1.jpg
https://picclick.com/Wwi-Ww1-Russian-Em ... 74439.html

Jetzt besser?

Ich habe heute bestimmt schon 20 Stück von der Sorte gesehen.

vg Laurentius
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Homer J. Simpson
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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 29.12.20 19:59

Wenn wir jetzt einen Experten für russische Militärpfeifen hier hätten, könnte der uns bestimmt sagen, wie sich diese zwischen 1914 und 1918 entwickelten, wie sich die Million Stück, die die Semjonow-Werke in Jekaterinburg geliefert haben, von denen aus der Fabrik in Omsk oder den Stachanow-Werken in St. Petersburg unterscheiden. Oder ob das eine eine russische und das andere eine polnische oder österreichische Pfeife ist.

Homer
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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von antoninus1 » Di 29.12.20 20:31

Könnte man nicht anhand der Herstellungsmethode eine Aussage treffen?
Wurden moderne Pfeifen gedreht und gefräst? Wurden mögliche römische Pfeifen in einer Rohform gegossen und dann noch teilweise weiter bearbeitet?
Gruß,
antoninus1

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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von Zwerg » Di 29.12.20 20:48

Ich schreibe die Tage einmal das RGZM in Mainz an.
Sollte jemand vom Forum dies bereits getan hat, bitte eine Info

Grüße
Klaus
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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von Laurentius » Di 29.12.20 21:30

@ antoninus1

Eine gute Frage. Bei den neuzeitlichen Pfeifen, die ich sichten konnte, waren je nach Material,
mit Sicherheit beide Herstellungsverfahren vertreten. Mit dabei Stücke aus Holz, Bakelit, Zinkguss,
Kupfer, Nickel, Alu, ect..
Auf ein eindeutig wissenschaftlich nachweisbar römisches Exemplar warten wir noch.
Ein Favorit wäre z.B. diese Pfeifen-Fibel aus Regensburg, gibt es denn auch eine wissenschaftlich
verfasste Publikation dazu?! Oder gar ein Original?

@ Klaus

Eine gute Idee! Der Justus hat definitiv schon das RLM Trier in dieser Sache angeschrieben.

vg Laurentius
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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von Andechser » Di 29.12.20 21:51

Wegen der Pfeifenfibel könnte man mal beim Historischen Museum in Regensburg anfragen, ob die etwas über den Verbleib wissen. Die haben auf jeden Fall eine große Dauerausstellung zum römischen Leben in Regensburg.

Beste Grüße
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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von Hansa » Di 29.12.20 22:49

Ich weiß nicht, ob dieser Artikel hier schon gepostet wurde: "Mit dem Römerschiff auf großer Fahrt" (Hamburger Abendblatt)

....Wer allerdings mit dem Wissen aus dem Filmklassiker "Ben Hur" glaubt, auf den Ruderbänken hätten damals auch Sklaven geschwitzt, angetrieben vom Rhythmus Trommel schlagender Muskelmänner, dem raubt Prof. Schäfer diese Illusion. "Sklaven wurden auf diesen römischen Militärschiffen nicht eingesetzt", und statt Trommelschlägen habe der Bootsführer seine Kommandos auf Zuruf oder mit einer Signalpfeife gegeben. Solche Metall-Militärpfeifen sind sogar als museale Fundstücke erhalten.
Fragt sich nur wo?
Zum Ton meiner Pfeife: sehr hell und schrill
Gruß Hans

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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 29.12.20 23:56

Interessant, die Frage ist wieder: Wo haben die das her? Ich vermute nicht, daß gerade bei denen ein Archäologe volontiert hat, der das wußte; wahrscheinlich hat da einer mal gehört, daß einer wo was gelesen hatte... Bin gespannt, ob wir der römischen Phantompfeife noch habhaft werden. ;-)

Homer
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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von Hansa » Mi 30.12.20 00:11

Die "russischen" Pfeifen und die aus dem Katalog des 20. Jahrhunderts sehen den "römischen" schon sehr ähnlich, aber wie Fortuna schon feststellte, werden sich die Formen im Laufe der Zeit nicht wesentlich verändert haben - wie z. B. römisches Werkzeug dem heutigen zum Teil äußerst ähnlich sieht. Ich glaube auch nicht, dass unbedingt alle Pfeifen aus den Auktionshäusern römisch sein müssen. Trotz der Ähnlichkeit weisen all diese Pfeifen Unterschiede zu den vermeintlich römischen auf:
1) die russischen, die aus dem Katalog und einige aus den Auktionshäusern sind teilweise fast doppelt so groß wie die als römisch (auch meine, nur 3,3 cm!) bezeichneten, weil es "Trillerpfeifen" sind. Neuzeitliche werden auch ausnahmslos Herstellerstempel/-marken gehabt haben wie auch in dem Whistle-Museum zu sehen ist.
2) die Bauart ist eine andere: Im Gegensatz zu den oben erwähnten Trillerpfeifen wird der super schrille, helle Ton durch ein winziges Loch hinter dem großen Loch erzeugt (sieht man auf dem Foto meiner Pfeife, die Alex freundlicherweise eingestellt hat). Sie haben daher auch keine Kugel im Inneren.
Der Ton ist extrem hell, dabei aber laut, aber für den Einsatz unter Artillerie, Feuerwaffen etc. sicher nicht zu gebrauchen wie die Trillerpfeifen. In einem Kleinverband wie einer Centurie jedoch bestens geeignet. Wie schon gesagt: Cornicen und Tubicen wurden nur auf Legions- und Kohortenebene verwendet, so hatte beispielsweise auch der Aquilifer einen Cornicen an seiner Seite. Und ein Centurio muss in seinem Kleinverband, der Centurie (80 Mann), ebenfalls über ein akustisches Signal neben seiner Stimme verfügt haben. Der helle Ton sollte eben nur in einem begrenzten Raum zu hören sein. Das passt auch zu dem Einsatz von Pfeifen auf römischen Schiffen, denn dort hatte auch ein Centurio navalis das Sagen... äh das Pfeifen. :lol:
Wie dem auch sei: Allemal spannend und diskussionswürdig...
Hans

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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von alex456 » Mi 30.12.20 09:13

Hansa hat geschrieben:
Di 29.12.20 22:49
Ich weiß nicht, ob dieser Artikel hier schon gepostet wurde: "Mit dem Römerschiff auf großer Fahrt" (Hamburger Abendblatt)

....Wer allerdings mit dem Wissen aus dem Filmklassiker "Ben Hur" glaubt, auf den Ruderbänken hätten damals auch Sklaven geschwitzt, angetrieben vom Rhythmus Trommel schlagender Muskelmänner, dem raubt Prof. Schäfer diese Illusion. "Sklaven wurden auf diesen römischen Militärschiffen nicht eingesetzt", und statt Trommelschlägen habe der Bootsführer seine Kommandos auf Zuruf oder mit einer Signalpfeife gegeben. Solche Metall-Militärpfeifen sind sogar als museale Fundstücke erhalten.
Fragt sich nur wo?
Zum Ton meiner Pfeife: sehr hell und schrill
Gruß Hans
Das ist der Artikel in dem das Interview mit Prof. Schäfer ist. Hatte ich irgendwo verlinkt. Deswegen habe ich mir mal sein Buch über das Schiffsprojekt geordert;-)

Gruß
Alex

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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von alex456 » Mi 30.12.20 12:58

Hallo,
ich habe jetzt die Festschrift bekommen. Auf den ersten Blick ein tolles Buch.
Auf Seite 298 gibt es dann auch eine Zeichnung der Pfeife und einer weiteren. Ich habe mal den dazugehörigen Text mitfotografiert.
So, jetzt erstmal fleißig lesen, was da sonst noch steht.
Quelle: Festschrift 125 Jahre Bayerische Handelsbank, München 1994, S. 298.

Gruß
Alex

P.s. Zu Instrumenten beim Militär wird hier nur angemerkt, dass hier Funde sehr selten sind. Der Rest ergibt sich aus dem Text auf dem Foto.
Dateianhänge
A6FFC1D1-C1A3-4687-ADCD-264DD150242B.jpeg
Zuletzt geändert von alex456 am Mi 30.12.20 14:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von Laurentius » Mi 30.12.20 13:10

Super Alex, das bringt uns einen riesen Schritt weiter, Glückwunsch
zu der gelungenen Recherche!!! 8)

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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von pottina » Mi 30.12.20 19:09


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Re: Römische Militärpfeife?

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 30.12.20 19:15

pottina hat geschrieben:
Mi 30.12.20 19:09
https://www.sixbid.com/de/gerhard-hirsc ... icky=false

Los 200-203
Genau das war eben so ein Knackpunkt der Diskussion - nur weil Hirsch die Dinger als römisch verkauft, KANN das zwar stimmen, MUSS aber noch lange nicht. ;-) "Römische Militärpfeife" klingt nun mal besser als "Russische Militärpfeife". Und "Aus österreichischer Sammlung. Mit Exportgenehmigung des BDA Österreich." kann natürlich auch heißen, daß der Prüfer gesagt hat "no, des is so goar net oid, des konn er scho ausführ'n".
Homer
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