römische Objekte und Artefakte

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

glaubnix
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Re: Römische Artefakte

Beitrag von glaubnix » So 16.11.14 14:07

Hallo
Es hat sich ja wieder mal eine interessante Diskusion entwickelt.Erst kann niemand zum Objekt etwas sagen,dann nach reichlich Bilder gucken ist das Fibelchen bestimmt (schwerste Bedenken) falsch.Diese Fibeln sind ein Massenprodukt,die zu hunderten gefunden werden.Auch ähnliche Stücke ! Anhand von Bildern vergleichen wird sich kaum feststellen lassen ob echt oder falsch. Andicz, kratz mal vorsichtig mit einem Skalpell oder Klingenmesser an der Patina. Lack oder künstliche Patina ist wesentlich weicher als Malachit oder Cuprit. In Aceton einlegen ist wie harald schon sagte nicht immer ein Beweis,ich muss nur einen 2-Komponenten Lack nehmen und den richtig aushärten lassen,da löst sich in Aceton überhaupt nichts ! Zu Fibeln im Allgemeinen.Das Problem sind meiner Meinung nach nicht unbedingt die Komplett-Fälschungen (sehr häufig Boots und Gladiatoren Fibeln), sondern die gebastelten bei denen Nadeln,Spiralen und Fibelkörper von kaputten Stücken neu zusammen gesetzt werden.Aber auch hier gilt: Nur bei Leuten kaufen die sich auskennen !
Grüße glaubnix

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Re: Römische Artefakte

Beitrag von Andicz » So 16.11.14 14:33

Danke für deine Einschätzung, glaubnix. Den Kratztest habe ich gerade mittels Skalpell durchgeführt. Die Patina (so es denn eine ist) ist relativ stabil und hart. Keine weiche Schicht, in die man unschwer mit der Spitze eindringen kann. Man müsste schon relativ fest kratzen, um etwas zu lösen. Was ich natürlich nicht in letzter Konsequenz austesten möchte. Als nächstes werde ich den Aceton-Test wagen. Ich werde berichten!

VG, Andicz
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Re: Römische Artefakte

Beitrag von justus » So 16.11.14 16:07

Ich denke nicht, dass sich eine moderne Fälschung durch Kratz- und/oder Acetontests nachweisen lassen. Heutzutage lassen sich aller Arten (Farbe, Glanz, Härtegrad usw.) von pseudo-antiken Patinas herstellen, welche mit den oben angeführten, banalen "Hausmittelchen" nicht zu entlarven sind. Die moderne Galvanik bietet dazu nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Die sind doch nicht blöd ... die Fälscher ! :wink:
mit freundlichem Gruß

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Re: Römische Artefakte

Beitrag von Andicz » So 16.11.14 16:50

Nun, dann habe ich halt Pech gehabt und sterbe im Zweifelsfalle unwissend.

Da mir aber nun mal kein Labor zur Verfügung steht, habe ich dennoch den zweiten banalen Test durchgeführt und Bilder nach dem vollzogenen Aceton-Vollbad angehängt.

Einige Stellen sind etwas schärfer im Relief und Oberflächen ein wenig glatter, habe allerdings auch mit einer weichen Bürste gereinigt um zu schauen, ob sich etwas nachträglich ablöst. Die Stellen, die jetzt frei liegen, taten dies auch vorher schon. Es halt sich also wenig bis gar nichts geändert.
Omegafibel-Variation_01_nachher_a.jpg
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Re: Römische Artefakte

Beitrag von shanxi » So 16.11.14 16:59

Wie wurden die Teile denn gegossen.

Gab es eine Mutterfibel, die immer wieder zur Erstellung der Gussformen verwendet wurde ?

Wenn ja, sollte es viele gussgleiche Exemplare geben.
Zuletzt geändert von shanxi am So 16.11.14 17:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Römische Artefakte

Beitrag von glaubnix » So 16.11.14 17:33

Hallo justus
Das wäre schön wenn man Farbe und Patina in beliebiger Härte herstellen könnte,dann wäre ich schon Millionär.Ich war in der Lackindustrie als Lacktechniker tätig und viele Lacke in der Automobilindustrie scheitern an mangelnder Härte und Abrieb. Fälscher sind natürlich nicht besser als Lackentwickler mit Millionenetat.
Ich finde die Patina auf der Fibel sieht schon überzeugend aus. Was man nicht selber in der Hand hat kann man leider nicht hundertprozentig beurteilen.
Wünsche einen schönen Restsonntag
glaubnix

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Re: Römische Artefakte

Beitrag von shanxi » So 16.11.14 17:49

glaubnix hat geschrieben: Fälscher sind natürlich nicht besser als Lackentwickler mit Millionenetat.
Fälscher können eine Beschichtungen problemlos bei 1000°C glühen bzw. sintern (insofern es das Metall zulässt), oder über Wochen eine "echte" Patina wachsen lassen, bei einer Autokarosserie wird beides wohl schwierig 8) .

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Re: Römische Artefakte

Beitrag von tilos » Mo 17.11.14 00:47

glaubnix hat geschrieben:Hallo justus
Das wäre schön wenn man Farbe und Patina in beliebiger Härte herstellen könnte,dann wäre ich schon Millionär.Ich war in der Lackindustrie als Lacktechniker tätig und viele Lacke in der Automobilindustrie scheitern an mangelnder Härte und Abrieb. Fälscher sind natürlich nicht besser als Lackentwickler mit Millionenetat.
Ich finde die Patina auf der Fibel sieht schon überzeugend aus. Was man nicht selber in der Hand hat kann man leider nicht hundertprozentig beurteilen.
Wünsche einen schönen Restsonntag
glaubnix
Es ist für versierte Fälscher KEIN Problem patinabildende Mineralien chemisch, thermisch oder galvanisch aufsintern oder aufwachsen zu lassen. Sicher kann man das mit moderner Material-Analytik nachweisen, aber das kostet immer -z.T. viel- Geld. Darüber hinaus lassen sich Mineralien auch mittels Kunstharzbindemittel applizieren, natürlich alles hochfest und lösemittelbeständig. Gerade eine etwas inhomogene oder rauhe Original-Patina lässt sich visuell und ohne Hilfsmittel + Sachkenntnis nicht von einer gut gefälschten Imitation unterscheiden - leider.
Gruß
Tilos
: Ob professionelle Fälscher alle Millionäre sind, weiss ich nicht, etliche sind aber sehr wohlhabend!

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Re: Römische Artefakte

Beitrag von justus » Mo 17.11.14 06:14

tilos hat geschrieben:Gerade eine etwas inhomogene oder rauhe Original-Patina lässt sich visuell und ohne Hilfsmittel + Sachkenntnis nicht von einer gut gefälschten Imitation unterscheiden - leider.
Das denke ich auch. Wo es dem "schnöden Mammon" zu frönen gilt, gibt es eben keine Grenzen !
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Re: Römische Artefakte

Beitrag von justus » Mi 19.11.14 21:27

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Re: Römische Artefakte

Beitrag von Andicz » Mi 19.11.14 21:49

Hab ich auch gesehen. Aber was meinst du? Ist ja ein anderes Stück. Oder ist das eine Kaufempfehlung? :)
Man sieht viele dieser Stücke.
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Re: Römische Artefakte

Beitrag von justus » Do 20.11.14 06:36

Andicz hat geschrieben:Man sieht viele dieser Stücke.
Zuviele meiner Ansicht nach insbesondere in den letzten Wochen. Unabhängig davon, ob man sie für echt hält oder nicht, stellt sich mir daher die Frage nach dem "Warum". Ein nicht gemeldeter größerer Hortfund irgendwo in Dänemark, Schleswig-Holstein oder Südschweden ? Die Patina auf dem neuen Stück scheint ja ziemlich dünn und bröckelig zu sein, was auch nicht unbedingt für seine Echtheit sprechen muss (vgl. auch die weiteren Angebote dieses Verkäufers).
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Re: Römische Artefakte

Beitrag von Andicz » Do 20.11.14 09:23

justus hat geschrieben:Zuviele meiner Ansicht nach insbesondere in den letzten Wochen.
Kann ich ehrlich gesagt weder bestätigen, noch verneinen. Denn ich habe diese Stücke vorher nicht beobachtet. Vielleicht auch einfach nur eine Frage der Wahrnehmung durch Sensibilisierung?

Interessensfrage, da ich bisher den Begriff "Hortfund" nur mit Münzen und hochwertigen Objekten in Verbindung gebracht habe: Hat man auch Objekte wie Fibeln verborgen? Und hätte das bei solchen zur Herstellungszeit schon massenhaft hergestellten Stücken einen lohnenswerten Gegenwert gehabt?
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Re: Römische Artefakte

Beitrag von harald » Do 20.11.14 09:57

Einen Depotfund von Fibeln halte ich eher für unwahrscheinlich.
Eine größere Menge von Schmuckstücken und Gegenständen aus dem persölichen Besitz findet sich jedoch häufig auf Opferplätzen und Heiligtümern.

Grüße
Harald

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Re: Römische Artefakte

Beitrag von justus » Do 20.11.14 11:46

harald hat geschrieben:Einen Depotfund von Fibeln halte ich eher für unwahrscheinlich. Eine größere Menge von Schmuckstücken und Gegenständen aus dem persölichen Besitz findet sich jedoch häufig auf Opferplätzen und Heiligtümern.
Das ist natürlich richtig, Harald. Bei Fibelfunden handelt es sich überwiegend um Votiv- oder Bruchstück- bzw. Sammelfunde (Dolche, Schwerter, Fibeln, Bronzegeschirr usw.), dagegen nur sehr selten um Depotfunde.

Beckhausen -----> http://de.wikipedia.org/wiki/Hortfund_v ... BCckhausen

Anbei noch eine sehr gut erhaltene Fibel der Wikinger aus dem Baltikum (Rus). http://www.forumancientcoins.com/numisw ... g%20fibula
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