Seite 1 von 1
Beginn einer Münzsammlung von den Römern bis zur BRD
Verfasst: Mi 05.05.04 21:35
von Stevee_23
Hallo,
seit kurzem sammle ich römische und Mittelalterliche Münzen zusätzlich zu meiner Sammlung Bayern ab 1806 bis übers Kaisereich hin zur BRD. Bisher war das, wenn man einen Münzkatalog besitz recht einfach seine ;Münzen zu ordnen.
Nun möchte ich meine Sammlung um des Mittelalter und das Imperium Romanum erweiten . Es stellen sich nun folgende Fragen
1. Wie bestimme ich die verschiedenen Münzen
- Mittelalter
- Römisches Reich...
2. Gibt es dazu Literatur die empfehlenswert ist
3. Wie erkenne ich bei Römischen Münzen das Alter. Was sind die entscheidenden Merkmale. bzw gibt es auch römische Münzen die nicht zuordenbar sind
Ich hoffe das sind nicht zu viele Fragen auf einmal.
Ich habe nun noch ein Bilder einer Römischen Münze hinzugefügt. Bei der ich gerne wissen möchte aus welcher Epoche sie stammt und wo man das erkennen kann.
Liebe Grüße aus aus dem schönen Südbayern
Stevee
Verfasst: Do 06.05.04 12:22
von verscherbler
Hallo Stevee,
Mal ne Frage: Inwieweit sammelst Du nur querbeet von jedem etwas oder doch gezielt? Von Rom über MA bis Kaiserreich und BRD ist schon ein etwas "weit gestreutes" Feld. Je nach Sammel-Präzision und Anspruch bedarf es ggfs. unterschiedlicher Kataloge.
Die Römer sind wohl am besten im
Kankelfitz zu bestimmen:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 33-1470450
Bin zwar kein Rom & MA-Sammler, aber der Kankelfitz ist doch sehr bekannt.
Beim MA wird´s soweit ich weiß schon schwieriger, da gibt´s eher so spezielle Sammlungen wie z.B. Donebauer, der die mittelalterlichen Böhmischen Denare zeigt usw. Meistens sind diese Bücher auch recht teuer und schwer zu bekommen. Die Römer- & MA-Freaks können Dir da aber sicher besser helfen.
Besonders gut geeignet sind hier und da auch die verschiedenen Auktionskataloge (auch ältere - kein Prob!), die meistens gute Abbildungen, genaue Beschreibungen und doch realistische Preise (da bezahlte Preise) beinhalten.
Ein Bsp. wäre der
Weege mit Auktionspreisen von Münzen aus 800 bis heute.
Kaiserreich bis BRD natürlich
Jäger
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 33-1470450
oder einfach nur
Moneytrend bei
www.moneytrend.at --> Bewertungen & einfach als Acrobat-pdf-Dateien runterladen (man kann sich meines Wissens als Gast einloggen)
verschiedene Kataloge gibt´s z.B. hier (bitte nicht als "Werbung" verstehen):
http://www.sammlerpoint.de/lindner/lite ... taloge.htm
Gruß verscherbler
Verfasst: Do 06.05.04 13:01
von chinamul
Hallo Stevee 23, herzlich willkommen im Forum!
Deine römische Münze ist ein Antoninian des Gordianus III (238 - 244).
AR Antoninian Rom 238/239
Av. IMP CAES M ANT GORDIANVS AVG
Geharnischte und drapierte Büste rechts mit Strahlenkrone
Rv. PAX AVGVSTI
Pax nach links stehend; in der Rechten Olivenzweig, in der Linken
schräggehaltenes Zepter (RIC 3)
Im übrigen stehen Deine Partner hier im Forum Dir für Deine Fragen, besonders bei Bestimmungsproblemen, auch in Zukunft immer gerne zur Verfügung.
Gruß
chinamul
Verfasst: Do 06.05.04 13:15
von Karsten
Fuer den Fall dass Du es (die Bestimmung) doch erst einmal selber versuchen willst gibt es fuer's Kaiserreich den Kankelfitz-Nachfolger
Der neue Kankelfitz jetzt bestellbar!! der wesentlich guenstiger ist. Zudem vertreibt dieser Verlag auch auch gute Literatur ueber die roemische Republik. D.h., Empfehlungen meinerseits sind:
Ursula Kampmann: Die Münzen der römischen Kaiserzeit, Preis: 39,90 EUR
und
Rainer Albert: Die Münzen der Römischen Republik, Preis: 29,90 EUR
Beide Werke werden hier regelmaessig als deutschsprachige Referenzwerke benutzt.
Gruss,
Karsten
Verfasst: Do 06.05.04 16:20
von chinamul
Hallo Karsten!
Ich muß Dir leider ganz leise widersprechen: Beide von Dir genannten Publikationen sind strenggenommen keine wirklichen Referenzwerke. Dazu mußten die Autoren viel zu selektiv vorgehen. Ich stimme Dir jedoch zu, daß sie für einen Anfänger sehr hilfreich als erste Orientierung sein können, zumal Stevee sich erst einmal in die Dinge "hineinschauen" möchte. Er wird dann schon bald auf Anhieb erkennen, ob es sich beispielsweise bei einem Stück um ein As des 1. oder 2. Jahrhunderts oder einen Großfollis eines der Tetrarchen handelt. Zitieren sollte man aber zunächst nicht "den Kankelfitz" oder "die Kampmann", sondern in erster Linie die dort angeführten Nummern des RIC bzw. des Cohen oder auch des BMC. Dann kann man natürlich auch noch zusätzlich die jeweilige Kampmann- oder Kankelfitz-Nummern hinzufügen. Im vorliegenden Fall findet man im Kampmann unter der Nummer 72.28.3 die RIC-Nummer 3, die ich persönlich als das auch international gebräuchliche Literaturzitat in jedem Fall zuerst angeben würde.
Gruß
chinamul
Verfasst: Do 06.05.04 17:04
von Karsten
Hallo chinamul,
wer von uns hat denn schon diese Art von Literatur im Regal stehen ? Generell sollte der Grossteil der Kommunikation hier im Forum mit diesen Werken ("den Kankelfitz" oder "die Kampmann") moeglich sein.
Gruss,
Karsten
Herzlichen Dank
Verfasst: Do 06.05.04 22:20
von Stevee_23
Dieses Forum ist wirklich Spitze Großes Lob an die Macher und an die Leute die sich so viel Mühe geben um anderen Münzsammlern zu helfen dur Bestimmung von Münzen....
Noch mal vielen lieben Dank
Bei den "Römern" hab ich nochmals drei Münzen eingesellt. Vieleicht kann mir ja nochmal jemand helfen
Liebe Grüße
Stevee
Verfasst: Fr 07.05.04 13:15
von B.A.
Moin Moin,
ich empfehle dir
www.monetaromana.de unter Kaiserviten, da hast du ne Übersicht der Römischen Kaiser, und ein paar infos zu Ihnen.
Weiter empfehle ich dir
www.antikes-rom.de um die Nominale unterscheiden zu können.
Und zu guter letzt empfehel ich dir
http://www.wildwinds.com/coins/ric/i.html
zur bestimmung der Münzen.
Viel spaß noch mit deinen Römern
Mfg
SCheibe
Verfasst: Sa 08.05.04 00:05
von mumde
Hallo Stevee, Du fragtest oben, wie man Münzen des Mittelalters bestimmt. Die Antwort darauf kann nur lauten: Je nachdem.
Mittelaltermünzen gibt es ja aus allen europäischen Ländern. Für die englischen Mittelaltermünzen gibt es andere Literatur als für die italienischen, spanischen, polnischen, ungarischen ... usw.
Beschränken wir uns mal auf die deutschen Mittelaltermünzen. Es gibt da ein paar nützliche Bücher, mit denen man zurechtkommt. Zuerst der Dannenberg, Die deutschen Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit, ist vor mehr als 100 Jahren erschienen, wird ab und zu antiquarisch als Nachdruck angeboten, gibt's aber auch auf cd-rom. Für Brakteaten ist Berger, Die mittelalterlichen Brakteaten im Kestner-Museum Hannover, zu empfehlen, 1993 erschienen, aber nur noch antiquarisch erhältlich. Außerdem der Katalog der Sammlung Bonhoff, Peus Auktion 293/1977 - dort findet man die häufig vorkommenden Münzen quer durchs ganze deutsche Mittelalter. Diese drei Bücher sind die Grundausstattung, die für die ersten Jahre genügen sollte.
Tja, und wie bestimmt man dann eine Mittelalter-Münze? Da ist oft nicht so viel drauf zu lesen wie auf römischen Münzen, und die Portraits sind nicht so charakteristisch wie bei römischen Kaisern. Aber Mittelalter-Münzen kann man erstmal grob nach ihrer Machart, ihrem Aussehen sortieren. Ein Bodensee-Brakteat kann nicht mit einem mitteldeutschen Brakteaten verwechselt werden. Ein Kölner Pfennig sieht ganz anders aus als ein Regensburger Pfennig. Die Münzen aufgrund ihrer Größe, ihres Aussehens, ihres Stempelschnitts nach Zeit und Gegend zu unterscheiden, lernt man schnell; das ist völlig problemlos. Die korrekte Zuweisung zu einem bestimmten Münzherrn kann schwieriger sein. Aber die meisten Münzen, denen man begegnet, findet man doch in den oben genannten drei Büchern.