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Hilfe bei Bestimmung
Verfasst: Do 20.05.04 14:33
von Klokken
Hallo,
nachdem meine römischen Fundmünzen nun länger als ein halbes Jahr in Olivenöl lagen, ohne daß sichtbare Reinigungserfolge möglich waren, gehe ich jetzt mit einem Zitronensaft/Wasser-Gemisch zu Werke. Und siehe da, immerhin bekommt den Dreck jetzt weg.
Da ich immer noch blutiger Anfänger bin, bin ich für Hilfe bei der Bestimmung dankbar. Auf den einschlägigen Internetseiten bin ich doch noch irgendwie aufgeschmissen.
Das Münzlein hat übrigens einen Durchmesser von ca. 16 mm.
Vielen Dank schon mal im voraus
Klokken
Verfasst: Do 20.05.04 15:27
von secundus
Hallo Klokken,
Deine Münze ist ein spätrömischer Follis von Constans:
Vs.: CONSTAN-S PF AVG
Rs.: VICTORIAE DD AVGG QNN, 2 Victorien bekränzen sich
Im Abschnitt (unten auf der Rs.) findest Du das Zeichen der Prägestätte, hier SIS für Siscia.
Deine Erfahrung mit der "Reinigungskraft" von Olivenöl kann wohl jeder hier im Forum bestätigen. Der einzig Vorteil dieser Methodeliegt in ihrer Wirkungslosigkeit -man kann dabei nichts zerstören.
Mit der Zitronensäure verhält es sich genau anders herum: die entfernt den Schmutz, die Patina, legt Korrosionslöcher frei und zu allem Übel greift sie noch das Metall an. Für Bronzen also völlig ungeeignet !
Das beste Ergebnis erziehlst Du mit mechanischer Reinigung.
Dazu benötigst Du ein Skalpell, Nadeln, einen Schleifstein und eine starke Lupe oder, noch viel besser, ein Sterero-Mikroskop.
http://foto.listings.ebay.de/Mikroskope ... ngItemList
Verfasst: Do 20.05.04 21:46
von Klokken
Danke für die Antwort, damit ist dies die älteste meiner bisher bestimmten Münzen. Habe die Münze dank Deiner Hilfe nun auch bei wildwinds gefunden.
Tja, das mit dem Reinigen ist echt ein Kreuz! Ich habe mir bei ebay 100 Münzen gekauft, zu Beginn war die Euphorie groß. Doch mangels Erfolge ließ die Lust nach, bis ich jetzt dem Hinweis mit dem Zitronensaft gefolgt bin. Und das funktioniert ganz gut, und mir ist eine Münze ohne Patina lieber als eine Münze, die total verkrustet ist.
Ist ja nicht so, daß ich es mit mechanischer Reinigung nicht versucht hätte. Bin sowohl mit Skalpell als auch mit einem Proxon-Elekttro-Schleifer rangegangen. Hat zwar ordentlich gestaubt, gebracht hat's aber nix.
Na ja, jetzt kann ich wenigstens was erkennen. Wenn die ein oder andere Münze darunter leiden und kaputt gehen sollte, wäre das Pech. Die meisten meiner Münzen sehen sowie ganz mies aus.
Viele Grüße,
Klokken
Verfasst: Sa 22.05.04 09:02
von quintus
ok, wenn du gerne bei Zitronensaft bleiben willst mußt du aber versprechen
nur Münzen aus massenlots zu reinigen. Dort machst du nicht viel kaputt und
der angesprochene Vorteil (mit dem "was" erkennen) ist bei solchen
Münzen gerade noch zu akzeptieren.
Verfasst: Sa 22.05.04 15:34
von secundus
Klokken hat geschrieben:Die meisten meiner Münzen sehen sowie ganz mies aus.

Im ungereingten Zustand und nach der Reinigung mit Zitronensäure ist das normal, aber wie willst Du wissen wie (schön) sie aussehen würden wenn Du sie mit geeigneten Methoden bearbeiten würdest ohne das zu tun ?
Die Reinigung selbst der kleinen Folles mit Skalpell dauert einige Sunden. Wie lange hast Du es denn probiert ?
Und auch hier gilt: Übung macht den Meister. Nach der 100. Münze werden sich dann die Erfolge einstellen.
Olivennöl und Zitronensäure gehören in die Speisekammer !
Verfasst: Sa 22.05.04 18:45
von Klokken
@quintus: Versprochen!
@secundus: Ich hab's ja versucht, sowohl mit Skalpell (nicht mehrere Stunden, aber das brauchte ich auch nicht um festzustellen, daß sich die Steinkruste mit der Körperkraft eines ausgewachsenen Mannes nicht entfernen läßt

) als auch mit einem Proxon-Elektroschleifer (dabei habe ich mich wirklich als Frevler gefühlt).
Und bis zur 100. Münze kann ich nicht warten, ich habe doch nur 100!
Viele Grüße,
Klokken
Verfasst: Sa 22.05.04 20:51
von secundus
Hallo Klokken,
kauf´ Dir eine Packung Steroide und ein Jahres-Abbo fürs Fitness Center !

Vielleicht hast Du auch nur vergessen, die Klinge vom Skalpell regelmäßig zu schärfen ??? Es war für mich noch nie ein unlösbares Problem die Verkrustungen zu entfernen, obwohl ich schon beim Schleppen eines Sesterzen heftig ins Schwitzen gerate. Mann, reiß Dich gefälligst zusammen, schlappmachen gibt´s nicht!
Verfasst: So 23.05.04 12:41
von Morgoroth
Yeaaaaah! Schrei es hinaus Secundus!
Ich habe vor 2 Tagen eine schöne Provinzialprägung von Sep Sev und Tranqullina versaut mit dem Skalpell. Aber das ist auch erst meine 20 Münze, und davor lief es eigentlich ganz gut. Ich finde diese Methode immer noch besser als mit Speisemittel, was weis ich wie lange zu warten!
Aber, Pech gehört wohl zu jedem Hobby
Schönen Sonntag noch!
Morg

Verfasst: So 23.05.04 17:16
von klaupo
Sep Sev und Tranquillina zusammen auf einer Prov.-prägung?

Wußten Julia und Gordian davon?
Gruß klaupo
Verfasst: So 23.05.04 19:19
von Morgoroth
Kann sein dass ich da was verwechselt habe, naja halt 2 Köpfe
Gruß, Morg

Verfasst: Fr 28.05.04 10:46
von Sir Oly
Hallo Leute,ich habe zum reinigen eine simple, aber recht wirkungsvolle Methode entdeckt

.Die Münze in eine Tasse mit Wasser legen, in die Microwelle legen und etwa 1Min. aufkochen,dann den losen Dreck abkratzen. Bei Bedarf 2-4mal wiederholen,die Methode bringt mehr als 2 Jahre Olivenöl!!! Durch das Kochen lösen sich die Kupfersalze in der Dreckschicht auf,und die harte Kruste verwandelt sich in "normalen" Dreck. Aber VORSICHT!!!!!!!!!!!!! Natürlich löst sich dabei auch die Patina der Münze langsam auf

!! Also am besten nur Münzen mit harter (glänzender) Patina verwenden,und wenn die Oberfläche der Patina anfängt matt zu werden,das Projekt SOFORT abbrechen!!! Wie schon gesagt wirkungsvoll ,ABER auf eigene Gefahr

!
Verfasst: Fr 28.05.04 10:51
von Klokken
Hi,
danke für den Hinweis. Ich bin - was Reinigung von Römern angeht - schon fast traumatisiert.

Aber ich werde das mal ausprobieren und dann berichten!
Viele Grüße,
Klokken