Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Altamura2
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Altamura2 » Sa 12.11.22 08:25

antoninus1 hat geschrieben:
Fr 11.11.22 22:02
... Und das sind die betroffenen Münzen, die gar nicht ausgeführt werden dürfen ...
Gibt es denn irgendwo eine Argumentation, warum es genau diese Typen sein sollen, weiß da jemand was?

Wie diese Liste aussieht, sind aber schonmal keine Münzen dabei, die nicht auf heute italienischem Boden geprägt wurden.
Interessant ist aber, dass Münzen aus phönizischen Städten auf Sizilien anscheinend durch die Liste nicht abgedeckt sind, es ist nur von "Greek cities" die Rede 8O .

Gruß

Altamura
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Stefan_01 » Sa 12.11.22 08:30

@ Atalaya
Für einen Italienischen Händler sind die Münzen eine Ware.

Und wenn zb. Moruzzi seine Münzen plötzlich nicht mehr exportieren kann und somit ein Großteil seiner Kunden verliert ist das nicht angenehm.

Also so einfach zu verstehen ist es für mich nicht.
Freut mich das es bei dir anders ist.🏆
MFG

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Stefan_01 » Sa 12.11.22 08:34

https://youtu.be/GX95WFjKxms

recht interessant wie die Amis den Markt beschreiben.
MFG

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Atalaya » Sa 12.11.22 08:43

Das Schicksal einzelner Händler ist doch vollkommen wurscht. Ist eben unternehmerisches Risiko.

Der Schutz von Kulturgut ist allerdings immer und überall wichtig, ganz egal wo es sich gerade befindet. Dafür gibt es Gesetze und Regelungen.
"...und noch heute ist es in Neapel höchst ergötzlich, die Münzen mit dem Kopfe Murats friedlich neben denen mit dem Kopfe Ferdinands im Gebrauch zu sehen."
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Stefan_01 » Sa 12.11.22 09:02

Ja, passt schon.

Kulturschutz geht auch anders.
Wenn zb. der Händler die Münze aus einer europäischen Auktion erworben hat und alles beachtet hat....

Dann von heute auf morgen keine Ausfuhrgenehmigung mehr bekommt. Sorry das ist kein Kulturschutz.

Die sollten besser die Museen schützen vor Klimaaktivisten.

Das Sammeln zu schützen ist meines erachtens genau so wichtig.

Zudem sagst du dann das alle Händler und Auktionshäuser wurscht sind. Diese plötzlich nur noch italienische Kunden haben dürfen und dann vielleicht noch zusperren müssen.

Dadurch verliern Menschen ihren Job.
Meines erachtens ist das nicht wurscht.

Unfassbar diese Aussage.

Zudem ist es doch egal ob die Münzen an eine schöne Sammlung in Deutschland oder Italien gehen.

Wo ist der Schutz zb. beim röm. Kolloseum.

Regelmäßig wird dort Kulturgut vernichtet durch die Besucher die Namen in den Steinen einritzen.
Menschen nehmen Teile als Andenken mit usw.

Dann müsste dort auch ein Zutrittsverbot gemacht werden.
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von prieure.de.sion » Sa 12.11.22 12:03

Atalaya hat geschrieben:
Sa 12.11.22 08:43
Das Schicksal einzelner Händler ist doch vollkommen wurscht. Ist eben unternehmerisches Risiko.

Der Schutz von Kulturgut ist allerdings immer und überall wichtig, ganz egal wo es sich gerade befindet. Dafür gibt es Gesetze und Regelungen.
Grundsätzlich ja. Gerade zum Schutz irgendwelcher Grabräuber und "Dealer", welche wichtige historische Zeugnisse dann "verschwinden" lassen und dadurch eben auch wichtige Informationen verloren gehen. Aber wie so oft gibt es im Leben kein nur schwarz oder nur weiß. Auch Münzen (Funde) sollten geschützt sein - aber von einem pauschalen Verbot halte ich gar nichts.

Die Realität ist doch - die wirklich wichtigen historisch interessanten Münzen machen vielleicht 1-2% aus - der Rest ist Massenware der im Handel ist. Sprich es werden im Handel doch fast ausschließlich Münzen gekauft / verkauft - welche massenhaft vorhanden und dokumentiert sind. Und selbst extrem rare Exemplare sind bestens dokumentiert. Was bringt da jetzt ein nachträgliches Verbot und diese aus dem Handel zu nehmen?

Ich beziehe mich auch hier mal explizit auf die Münzen. Nehmen wir an es käme zu einem länderübergreifenden Verbot gar. Und dann? Wohin mit den Millionen "schützenswerte" Münzen? Ich weiß nicht wie es in anderen Museen aus sieht - was Münzen angeht. Aber die Museen die ich kenne lagern in den Kellern abertausende Münzen in dunklen Behältern die niemals das Tageslicht sehen werden - ganz einfach - weil es viel zu viele gibt um sie alle auch nur annähernd ausstellen zu können?

Ein Verbot wäre meines Erachtens sogar kontraproduktiv. Die archäologischen Museen und Institute haben weder den Platz noch das Personal alle Münzen der Öffentlichkeit zu präsentieren (und nationales Kulturgut ist nichts was alleine den Mussten und Wissenschaftler gehört! Wenn jemand auf allgemeines Kulturgut pocht - muss der Sinn darin auch sein - dies der Bevölkerung zu zeigen!) - noch haben diese Stellen die Ressourcen diese Münzen alle zu katalogisieren und zu dokumentieren.

Was machen denn die meisten Münzensammler? Sie zeigen ihre Münzen öffentlich - dokumentieren diese etc. Es gibt so viele Foren, Webseiten und so weiter wo jede noch so unbedeutende Münze präsentiert und dokumentiert wird. irgendwo im Netz kann jeder Wissenschaftler, Forscher etc. auf diese Daten weltweit zugreifen.

Würde man das "Kulturgut" Münze schützen und verbieten und alles wandert in die öffentliche hand - verschwindet dies alles ganz schnell aus dem öffentlichen Blickfeld. Wie gesagt - die Stellen haben gar nicht den Platz oder das Personal diese Masse an Münzen zu präsentieren, dokumentieren etc. Die Münzen verschwinden dann in Kellern - wie jetzt schon tausendfach der Fall ist.


Ich würde mir wünschen das hier endlich mal die Barriere (und Feindschaft) zwischen den Forschern, Wissenschaftler und Archäologen und dem Privatmann abgetragen werden. Wir haben teilweise ein Klima: privater Sammler / privater archäologisch interessierter Mensch = Feind! Gerade hier in Baden Württemberg ist jeder historisch interessierte ein rotes Tuch für Archäologen und Co.

Wie man gut zusammen arbeiten kann zeigt doch das Beispiel England. Sicher - schwarze Schafe wird es immer geben. Aber die Situation wird nicht besser, indem man jeden privaten Interessierten oder Sammler als "Feindbild" sieht - der nichts Anderes im Sinn hat - als Kulturraub zu begehen.

In diesem Sinne.
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von prieure.de.sion » Sa 12.11.22 12:04

prieure.de.sion hat geschrieben:
Mo 31.10.22 16:54
Superior Galleries, E-Auktion I und E-Auktion II - eventuell erst mal warten mit bezahlen.

Wer bei der biddr Auktion E-Auktion I und E-Auktion II von Superior Galleries etwas ersteigert hat - und noch nicht bezahlt hat, sollte EVENTUELL damit warten. Natürlich könnte es sein, ich irre mich - aber das ist ok - dann habe ich lieber einmal zu viel Paranoia geschoben - ansonsten ist vielleicht hier einer oder zwei dabei, die davon eventuell profitieren.

Ich habe Münzen der Auktion I (habe ich bezahlt) und der gestrigen Auktion II erstanden.
Die Auktion I war vor 14 Tagen. Die Auktion II am gestrigen Sonntag.

Die Münzen der Auktion I (vor 14 Tagen) wurden per Stripe Kreditkartenlink bei biddr bezahlt - so dass das Auktionshaus bereits Sonntag bzw. Montag vor 14 Tagen das Geld hatte. Zwei meiner Bekannten haben ebenso per Stripe Link Münzen aus der Auktion I bezahlt.

Das Problem ist - die Münzen sind bis heute nicht versendet.


Das an sich wäre kein Problem! Ich warte bei den spanischen Auktionshäusern manchmal 6 Wochen auf meine Münzen - bei Francis Jacquier haben hier (mich eingeschlossen) auch einige etwas länger gewartet - aber (!) das wurde oder wird klar kommuniziert. Warum ich in diesem Fall so langsam sehr nervös werde.

1. Da ich per Kreditkarte bezahlt habe und der Status auch schnell auf "bezahlt" war - habe ich wenige Tage nach der Auktion gefragt, wann man etwa mit dem Versand rechnen kann. Das Feedback: der Versand erfolgt nun sofort. Nachdem dies aber nicht geschehen ist - habe ich nochmals höflich nachgefragt. Die nächste Antwort war - dass man nun alles fertig hat und die Münzen zum Wochenende / vor dem Wochenende auf jedenfalls versenden wird (27/28.10.). Da auch dies wieder nicht passiert ist - habe ich erneut nachgefragt - diesmal hieß es, der "Versand Manager" sein nicht im Haus (Freitags) - der Versand würde am Montag 31.10. erfolgen (bisher nix passiert). Frage mich - wenn man weiß, dass der Versandmanager nicht im Haus ist am Freitag - wieso man den Versand Do/Fr terminiert - und wenn er vor Do im Haus war - wieso man dann nicht versendet hat?

2. Von meinen Bekannten weiß ich, dass diese auch Ihre Münzen nicht erhalten haben bzw. das der Status immer noch bei beiden nur auf "bezahlt" steht.

Ich habe letzte Woche biddr über meine Befürchtungen informiert. Nun kann es ja sein - dass man eben ziemlich weit hinten in der Liste steht und an einem Tag eben nicht an alle Gewinner gleichzeitig versendet wird. Nicht beruhigend für mich war jedoch zu erfahren, dass kein einziger Vorgang bearbeitet wurde - sprich keine einzige Münze hat in den 2 Wochen deren Haus verlausen - kein einziger Vorgang wurde abgearbeitet.


Nochmals. Zwei Wochen sind oftmals nichts bei einigen Auktionshäusern. Aber hier kommen mehrere Dinge zusammen. Neues Auktionshaus. Keine Webseite. Nach zwei Wochen kein einziger Versand gestartet - und vor allem höre ich immer wieder neue Versandtermine - die dann nicht eingehalten werden. Entschuldigt - ja da werde ich leicht nervös.


Daher würde ich - wenn jemand teilgenommen hat und noch nicht bezahlt hat - vielleicht noch etwas warten. Wenn sich was neues ergibt werde ich das hier gerne rein schreiben und dann kann man ja guten Gewissens und beruhigt die Zahlung leisten.

Kann sein ich mache mich zum Horst, Vollhonk, Affen und liege völlig falsch - ich hoffe es.
Aber wäre auch blöde irgendwie, wenn ich das nicht öffentlich kund tun würde - finde ich.
Superior Galleries - abschließendes Feedback

So ein letztes Feedback zu dem Auktionshaus. Meine persönliche Meinung - ersteigern in zukünftigen Auktionen auf eigenes Risiko. Immer mit dem Hintergedanken - hoffentlich wird mein Paket auch versendet.

Die Sendung der ersten Auktion ging dann irgendwann an mich raus - nachdem einige Male immer wieder neue Liefertermine genant wurden. Allerdings hat man dann die Sendung nicht nur ohne mein PDF Dokument los gesendet (ich habe da ein PDF Dokument das ich wegen dem Zoll bitte bei zu legen - da sende ich immer den Auktionshäusern - die drucken das aus und legen das bei - was auch bei 99,9% der Auktionshäuser klappt) - aber dieses Auktionshaus hat nichts beigelegt - obwohl es mir versichert wurde. Da aber auch sonst Dokumente fehlten wurde die Sendung zur kleinen Odyssee - und ich durfte zudem 19% bezahlen.

Die zweite Auktion und damit zweite Sendung wartet heute noch auf den Versand. Der Status auf "bezahlt" wurde am 31.10. geändert - seitdem tut sich auf dem biddr Portal nichts. Kommende Woche gehen wir in die dritte Woche. Wahrscheinlich werde ich auch das zweite Paket bekommen - aber drei Wochen lang das Geld haben und noch nicht mal mit dem Versand beginnen ist schon schwach. Wobei ja noch nicht versendet wurde. Mir wurde nur versichert gestern auf Anfrage - das logischerweise nun nächste Woche mit dem Versand begonnen werde.


Ich möchte noch erwähnen das im US Forum der Eine oder Andere auch Probleme mit dem Auktionshaus hat - ein User - ich kann das aber nicht verifizieren - hat wohl heraus gefunden, dass die Inhaber eine Verbindung zu einem anderen Händler haben, der wohl Ware gar nicht ausliefert bzw. den Kunden noch Geld schuldet. Ich kann aber nur das wieder geben was die User dort berichten und kann den Wahrheitsgehalt nicht verifizieren.

Schöne Münzen hatten sie - aber ich werde dort nichts mehr ersteigern. Aber muss am Ende jeder für sich wissen. Man auf halt - aus meiner Sicht - etwas Ärger und Risiko mit ein. Muss man wahrscheinlich mit einkalkulieren.
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Steffl0815 » Sa 12.11.22 14:17

Zum Thema Kulturschutz, im speziellen im Bereich der Numismatik, würde ich gerne Frau Ursula Kampmann zitieren:

„ … Kein Münzsammler wird mitschuldig sein wollen an der
Zerstörung von Kulturgut. Und er ist es auch nicht! Im Gegenteil, jahrhundertelang haben gebildete Men-
schen gesammelt, um so Zeugnisse der Vergangenheit in ihren Händen zu halten. Sie haben das Erbe der An-
tike in die Gegenwart gerettet, haben die moderne Geschichtsforschung und die Archäologie begründet. Ein
Münzsammler steht in einer großen Tradition und kann stolz auf seine Vorgänger in diesem Hobby sein.
Selbstverständlich sollte es inzwischen für jeden Sammler eine Ehrensache sein, bei Münzen, die frisch aus
der Erde kommen, energisch nachzufragen und im Zweifelsfall freundlich abzulehnen. Die Zeiten, in der
man unbedenklich Stücke aus frischen Schatzfunden kaufen konnte, sind vorbei - endgültig.
Eine Herkunft aus einem Schatzfund heißt aber noch lange nicht, daß Sie das Stück nicht kaufen dürfen. Es
gibt viele Gelegenheiten, bei denen ein Verkäufer völlig legal über einen Schatzfund verfügt. In einigen deut-
schen Bundesländern zum Beispiel gilt nach wie vor die hadrianische Teilung, geht also ein Schatzfund hälftig
in den Besitz von Finder und Eigentümer des Grundstücks über, auf dem er gefunden wurde. Auch in England
wird diese sehr effiziente Regelung angewandt. In einem anderen Fall mögen die gefundenen Stücke nicht
von dem hohen wissenschaftlichen Interesse, das das Gesetz für einen Übergang in staatliches Eigentum zur
Voraussetzung macht, gewesen sein. Wie auch immer, in so einem Fall spricht der Verkäufer gerne über die
konkreten Umstände.
Wenn Ihnen aber eine Sache verdächtig vorkommt, dann verzichten Sie lieber auf einen Ankauf. Sie ersparen
sich damit Gewissensbisse und vielleicht sogar Ärger.“

Für mich ist damit alles gesagt…

MfG Stefan
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Atalaya » So 13.11.22 08:37

prieure.de.sion hat geschrieben:
Sa 12.11.22 12:03
In diesem Sinne.
Hi,
stimme Dir im Großen und Ganzen zu! :D Zu einem Verbot wird es bestimmt (hoffentlich :) ) nicht kommen, dafür sind die interessierten Kreise mit Zugang zur Politik bestimmt noch einflussreich genug.

Man kann die Gesetze und Regelungen zum Schutz von Kulturgut sicher im Detail kritisieren, wie es zB Altamura oben tat, aber so zu tun, als verstünde man die ganze Aufregung nicht, wollte ich nicht unwidersprochen stehen lassen.

Das Problem in Ländern wie Italien sind ja wahrscheinlich gar nicht die Münzen an sich, sondern die Art ihrer Beschaffung, die - wie es eigentlich für jeden leicht einsichtig sein sollte - ein riesiges Problem für den Schutz von Bodendenkmälern ist.

Dass Länder wie Italien sich in dieser Situation genötigt sehen, auch den Handel mit Münzen stärker zu reglementieren, kann da ein wirksamer Hebel sein, denn es kann doch niemand abstreiten, dass Münzhandel und Raubgräber wenigstens teilweise auf das Engste verzahnt sind.

Schönen Sonntag in die Runde,
Atalaya
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von jschmit » So 13.11.22 09:36

Genau das ist das Problem. Hier in Luxemburg braucht man eine Genehmigung, die man mittlerweile nur noch nach einer Ausbildung bekommt. Mit dieser Genehmigung darf man dann auch nicht einfach losgraben sondern muss, in Absprache mit dem zuständigen Bereich, Luftbilder oder andere Quellen auswerten. Die Strafen sind auch recht hoch.

Ich persönliche finde das gut. Es gehen soviele Infos verloren. Jemand kommt, gräbt Münzen aus und gibt nicht weiter wo er sie gefunden hat. Der ganze Fundkontext geht verloren. Man hat mir gesagt, dass man an den Fundstücken kein Interesse hat, bzw sie nicht behalten möchte. Man will sie nur Katalogisieren, den Fundort kennen und daraus Informationen sammeln.
Grüße,

Joel

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von prieure.de.sion » So 13.11.22 11:02

jschmit hat geschrieben:
So 13.11.22 09:36
Genau das ist das Problem. Hier in Luxemburg braucht man eine Genehmigung, die man mittlerweile nur noch nach einer Ausbildung bekommt. Mit dieser Genehmigung darf man dann auch nicht einfach losgraben sondern muss, in Absprache mit dem zuständigen Bereich, Luftbilder oder andere Quellen auswerten. Die Strafen sind auch recht hoch.

Ich persönliche finde das gut. Es gehen soviele Infos verloren. Jemand kommt, gräbt Münzen aus und gibt nicht weiter wo er sie gefunden hat. Der ganze Fundkontext geht verloren. Man hat mir gesagt, dass man an den Fundstücken kein Interesse hat, bzw sie nicht behalten möchte. Man will sie nur Katalogisieren, den Fundort kennen und daraus Informationen sammeln.
Das löst aber - aus meiner Sicht - nicht das Problem. Nicht im geringsten. Was will man denn mit so einer Aktion verhindern? Raubgräber?

Aus meiner Sicht gibt es zwei Kategorien. Die einen wirklich wissenschaftlich interessierten Gräber - diese melden ob mit oder ohne "Führerschein" oder Genehmigung eh jeden Fund. Dieser Schlag "Gräber" weiß um die Wichtigkeit und würde Bodenfunde eh melden.

Und dann hast Du die gezielten Raubgräber - deren einzige Intention es ist - einen Schatz zu finden - wie auch immer der aussieht - und diesen zu Geld zu machen.

Und wenn Du jetzt in einem Land / Bundesland anbietest - he Leute - es gibt eine Art "Führerschein" den ihr machen könnt - dann dürft ihr legal buddeln. Dann werden sich - wenn - eh nur die Personen melden die auch vorher das Ganze aus "hobby wissenschaftlicher" Sicht gesehen haben und eh jeden Fund Stolz gemeldet hätten. Aber es glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass durch so ein "Gesetz" und so einen "Führerschein" ein Raubgräber auf einmal sagt - ja jetzt wo es auch einen offiziellen Weg gibt - da werde ich das Raub-Buddeln aufgeben und anstatt das Zeugs heimlich bei mir im Keller zu lagern oder zu versickern - verzichte ich darauf und gebe nun in Zukunft alles ab.

Ist nicht böse gemeint Joel - aber mit so einer Ausbildung und so einem Schein - haltest Du nicht einen einzigen Raubgräber ab.
Das ist wie wenn man einem Bankräuber sagt - Du kannst jetzt ein Girokonto mit EC Karte eröffnen und musst unsere Bank mehr ausrauben.

Bei uns in BaWü gibt es übrigens auch inzwischen so einen Ausbildungsschein. Da habe ich mich tatsächlich auch mal darum bemüht. Allerdings sind die Hürden schon mal recht hoch. Erfreut sind die offiziellen Stellen übrigens auch nicht - wenn man Interesse anmeldet. Also nach dem Prinzip - ah schön, dass sie sich dafür interessieren = null. Und dann bekommst Du im Endeffekt auch nur Areale zugeteilt - da kannst Du am Ende auch gleich mitten in Stuttgart oder Karlsruhe im Stadtpark sondeln gehen.

Nochmals. Ich bin ein absoluter Gegner von Raubgräbern. Aber dieses Pauschalisieren - alles was Dinge aus dem Altertum sammelt oder sich ernsthaft privat mit Geschichte auseinander setzt - ist ein potentieller "Feind" - ist mir zu schwarz / weiß. Raubgräbern gehören bestraft - und das muss natürlich unterbunden werden. Aber nochmals im Bezug auf England - hier sind die seriösen Hobby Archäologen eben Partner der "echten" Wissenschaftler und werden dort nicht als Gefahr, sondern als Partner (!) gegen (!) die kriminellen Raubgräber gesehen!

Wenn dort ein privat Interessierter einen Fund macht - bricht er sofort ab - informiert die offiziellen Stellen und oftmals schützen sogar dann ehrenamtlich die Privaten die Fundstellen in ihrer Freizeit - bis offiziell übernommen werden kann. Das liegt aber auch an der Motivation - man bekommt eben nach Sichtung der Fundstücke - wenn kein wissenschaftliches Interesse besteht - das Fundmaterial. Oder man bekommt einen angemessenen Fundwert. Oder das Fundmaterial wandert ins Museum und man wird als Finder präsentiert - es wird über den Finder groß positiv berichtet etc. Das verhindert keine kriminellen schwarzen Schafe - aka Raubgräber - aber die Akzeptanz für Raubgräber ist dort wesentlich geringer und geächtet - und die offiziellen Stellen haben (was sie dank mangelnder Ressourcen nicht bewältigen könnten) - einen starken Partner gegen die Raubgräber - eben ehrenamtliche private Personen.

Dieser tolle "Führerschein" bei uns wurde nur halbherzig ins Leben gerufen. Man weiß man wird die unliebsamen Sondler / Gräber nicht los - also wirft man ihnen halt einen "Brocken" hin, der sie beschäftigen soll. Hier in BaWü geht man sogar soweit, dass wenn man Dich mit Schaufel oder Gerät wandern sieht - die Polizei gerufen wird und alles Gerätschaft unrechtmäßig beschlagnahmt wird. Gibt sogar auf der Webseite hier in BaWü eine nette Seite des Landesamtes, die beschreibt welche rechtlichen Schritte Dir alles drohen - hat aber ein Anwalt auseinander genommen - weil rechtlich ohne Hand und Fuß. Aber um das eigentliche das es geht - man will diese "privaten" Personen einfach nicht!

In der Villa Rustica bei Hechingen-Stein hatte ich mal das Vergnügen mit einem sehr freundlichen Gespräch mit drei Archäologen der Uni Tübingen. So lange freundlich bis ich gemeint habe, dass ich antike Münzen sammle. Danach schlug das Gespräch um - als ob ich mitten auf dem Pausenhof in der örtlichen Schule Crack an Schulkinder verkaufen würde.

Ich verstehe, dass man gegen Raubgräber und "Dealer" antiker Gegenstände in dunklen Kanälen hart vorgehen muss. Aber nicht alles muss und kann in öffentlicher Hand geschützt werden (und in den Kellern dieser Stellen versauern). Dann ist es aus meiner Sicht auch kein öffentliches Kulturgut mehr. Man sollte mehr zusammen arbeiten und beide Seiten aufeinander zugehen. DAS würde die Raubgräber viel mehr bekämpfen - als irgendwelche Gesetze von oben verordnet. Meine Meinung.


Atalaya hat geschrieben:
So 13.11.22 08:37
Man kann die Gesetze und Regelungen zum Schutz von Kulturgut sicher im Detail kritisieren, wie es zB Altamura oben tat, aber so zu tun, als verstünde man die ganze Aufregung nicht, wollte ich nicht unwidersprochen stehen lassen.

Das Problem in Ländern wie Italien sind ja wahrscheinlich gar nicht die Münzen an sich, sondern die Art ihrer Beschaffung, die - wie es eigentlich für jeden leicht einsichtig sein sollte - ein riesiges Problem für den Schutz von Bodendenkmälern ist.
Und auch hier. Ja verstehe ich - wenn es wirklich um die Sache an sich gehen würde - und nicht irgendein populistischer Gedankenfurz eines italienischen Politikers um sich zu profilieren - aber der wahrscheinlich sich nicht mal ernsthaft mit allen Gesichtspunkten beschäftigt hat. Hört sich aber gut in der Öffentlichkeit an - wir wollen italienisches Kulturgut schützen und im Land behalten! Italienische Kultur für Italiener! Bumms!

Verwandtschaftlich bedingt bin ich öfters in Italien und nutze dabei auch immer natürlich die freie Zeit für Ausflüge zu nahegelegenen archäologischen Hotspots. Wenn Du in Rom Sachen anschaust - oder Pompeji und Co - ja da ist alles schön restauriert und wird auch gepflegt und geschützt - da wo die Touristen durch stapfen und auch Geld liegen lassen.

Aber im restlichen Italien ist es grausam und tut der Seele weh. Wenn Du mal nur ein bisschen abseits der ganze beliebten touristischen Ziele bist - siehst Du was die Behörden in die Tat umsetzen mit "unser Kulturgut muss geschützt werden". Ich bin / war öfters immer wieder in Paestum - das tut richtig weh, wenn Du da immer wieder hin gehst. Wenn Du siehst wie Unkraut und Gras von unten Boden-Mosaike sprengen und unwiderruflich zerstören - weil keine "Sau" auf offizieller Seite interessiert was damit passiert. Überall verrottet dort das römische Erbe, das kann man jedes Jahr wie in Zeitlupe genau sehen - aber das interessiert da niemanden.

Daher - würde das Verbot wirklich auf einem ernst gemeinten Schutz des römischen Erbe zielen - könnte man darüber reden. Aber im Endeffekt ist das nur ein populistischer Schachzug von Behörden und Politik - macht sich in den Medien gut - aber hat null wirkliche Substanz und null echtes (!) Interesse am Schutz des römischen Kulturgutes.


Einen schönen Sonntag noch ;)
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Steffl0815 » So 13.11.22 11:16

jschmit hat geschrieben:
So 13.11.22 09:36
Genau das ist das Problem. Hier in Luxemburg braucht man eine Genehmigung, die man mittlerweile nur noch nach einer Ausbildung bekommt. Mit dieser Genehmigung darf man dann auch nicht einfach losgraben sondern muss, in Absprache mit dem zuständigen Bereich, Luftbilder oder andere Quellen auswerten. Die Strafen sind auch recht hoch.

Ich persönliche finde das gut. Es gehen soviele Infos verloren. Jemand kommt, gräbt Münzen aus und gibt nicht weiter wo er sie gefunden hat. Der ganze Fundkontext geht verloren. Man hat mir gesagt, dass man an den Fundstücken kein Interesse hat, bzw sie nicht behalten möchte. Man will sie nur Katalogisieren, den Fundort kennen und daraus Informationen sammeln.
Das trifft aber mit Sicherheit nicht auf alle Sondengänger zu! Ich kann dass aus eigener Erfahrung gut einschätzen. Sicher es sind einige schwarze Schafe dabei, welche ihre Funde nicht melden, aber es gibt eben auch jene, die ihre Funde gewissenhaft dokumentieren und sich mit den zuständigen Personen in den Landesämtern kurzschließen. Pauschal zu sagen, alle Sondengänger sind kriminell und zerstören Kulturgut, ist lächerlich. Vielmehr ist es mir schon oft passiert, das an für mich sehr spannenden und auch richtig alten Fundstücken von Archäologischerseite kein weiteres Interesse gezeigt wurde. Da kommt dann nur ne Email im Sinn von „Der Fund wurde erfasst.“. Keine Nachfragen zum Fundhergang, geschweige denn nach irgendwelchen Beifunden. Ich bin der Meinung, das man durchaus mit einigen Sondengängern konstruktiv zusammenarbeiten könnte und dadurch beiden Seiten geholfen wäre, aber lieber werden die Sondengänger verteufelt und als kriminelle Raubgräber diffamiert. Ich kenne einige Sondengänger und von denen ist kein einziger bereit Funde an Münzhändler oder Antiquitätenhändler zu verscherbelen! Es geht diesen Personen und so auch mir um die geschichtlichen Hintergründe und wie sich ihre Region in den Jahrtausenden entwickelte. Man kauft sich teuere Literatur, beließt sich, erweitert seinen Horizont und man betreibt dieses Hobby nicht des schnöden Mammon wegen.

Natürlich sind die schwarzen Schafe extrem rufschädigend und Kriminelle wie z.B. der Finder der Himmelsscheibe hat dem Sondengängertum natürlich einen Bärendienst erwiesen, so das bis in alle Ewigkeit die Sondengänger verteufelt werden. Das liegt wohl aber auch in der Natur des Menschen, gleich ganze Gruppen zu denunzieren und sich nicht konkret mit Einzelfällen auseinanderzusetzen…

Soll jetzt kein persönlicher Angriff auf irgendjemandem hier im Forum sein! Ich wollte nur meine persönliche Meinung wiedergeben.

MfG Stefan
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von jschmit » So 13.11.22 11:25

@Stefan: ich meinte auch nicht alle und habe das auch nicht geschrieben ;-)

Ich weiß, dass es in Deutschland mehrere Probleme gibt, auch mit den Behörden. Die gibt es hier im kleinen Ländle aber nicht. Da meldet sich der Verantwortliche persönlich, egal zu welcher Uhrzeit.

@Prieure: Doch, es löst das Problem. Zumindest hier. Jemand der das wirklich machen will, weil es ihm Spaß macht, macht die kleine Ausbildung und gräbt dann. Die Schätze kann man, wenn man sich mit dem Grundstückseigentümer einig ist, ja auch behalten.

Der Großteil hier hat eben nichts gemeldet. Das ist ein riesen Problem. Die Schätze verschwinden und mit ihnen auch das Wissen über den Fundort und Kontext.
Grüße,

Joel

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Steffl0815 » So 13.11.22 11:42

@Joel: du hast geschrieben: …“Es gehen soviele Infos verloren. Jemand kommt, gräbt Münzen aus und gibt nicht weiter wo er sie gefunden hat. Der ganze Fundkontext geht verloren.“. Für mich ist das so zu verstehen das es immer dieser Fall ist, egal welcher „Jemand“ da gerade am Werk ist.

Im allgemeinen mag das vielleicht in Wäldern zu treffen, das der Fundkontext verloren geht, durch unsachgemäße Bergung. Auf Äckern wo schon Jahrhunderte lang Landwirtschaft betrieben wird, ist alles „durchgewurschtelt“ und selbst der beste Archäologe könnte den original Zustand nicht mehr rekonstruieren…

Wenn man natürlich die Funde sowieso nicht meldet, ist jede wissenschaftliche Wertschöpfung für die Katz. Da hast du schon recht!
Zuletzt geändert von Steffl0815 am So 13.11.22 11:57, insgesamt 2-mal geändert.
Angesichts der Tatsache, dass die Menschheit nicht fähig ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, dürfen wir uns in Zukunft keine Fehler mehr leisten.
– Ernst Ferstl-

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von prieure.de.sion » So 13.11.22 11:46

jschmit hat geschrieben:
So 13.11.22 11:25
@Prieure: Doch, es löst das Problem. Zumindest hier. Jemand der das wirklich machen will, weil es ihm Spaß macht, macht die kleine Ausbildung und gräbt dann. Die Schätze kann man, wenn man sich mit dem Grundstückseigentümer einig ist, ja auch behalten.

Der Großteil hier hat eben nichts gemeldet. Das ist ein riesen Problem. Die Schätze verschwinden und mit ihnen auch das Wissen über den Fundort und Kontext.
Joel glaubst Du das wirklich? Bei diesem Gesetz / Ausbildung sollen doch Raubgräber eingedämmt werden - oder?

Wenn ich jetzt Raubgräber wäre - dann würde ich jetzt wegen diesem legalen Schein auf einmal anfangen mit den Behörden zusammen zu arbeiten? Vielleicht verstehe ich es falsch. Aber für mich sind Raubgräber Personen - welche mit voller Absicht graben, versuchen etwas zu finden - und zwar nur aus zwei Gründen: a) einen tollen Schatz zu finden den man selber im Keller erst mal verschwinden lässt oder b) einen solchen Schatz zu viel Geld machen kann.

Ich wüsste nicht was mich als Raubgräber mit dieser Ausbildung dazu nun bringen sollte von a) ich kann den Schatz illegal zu Geld machen - nun zu b) ich kann den Schatz nun legal abgeben und bekomme nichts, aber dafür passiert mir nichts - umschwenken sollte.

Und "die Guten" - die haben bei Funden vorher schon gemeldet - und werden es mit dem Schein eben auch weiter melden.
Ich sehe da wie gesagt keine Vorteile. Außer, dass "die Guten" eine Ausbildung bekommen wie man richtig gräbt und erkennt was sofort gemeldet werden muss. Aber im Endeffekt bildet man nur "die Guten" eh weiter.

Ich behaupte mal - kein einziger krimineller Raubgräber wird sich so eine Ausbildung geben. Kein einziger. Wieso auch?
Obwohl - vielleicht um sich die Areale geben zu lassen wo er graben darf mit Ausbildung - dann weiß er schon mal - da brauche ich nie zu graben da gibt es wahrscheinlich eh nichts zu finden :) ... das könnte dann ein Vorteil sein.




PS: Allerdings kommen wir auch etwas vom Thema ab. Es geht in der Meldung ja um Münzen, die bereits gefunden wurden. Um ein Verbot - dass vielleicht, wäre es Länderübergreifend, das Ende des Numismatik Hobbys bedeuten würde - wenn man sich über die Ländergrenzen keine Münzen (die schon lange in privaten Händen sind) mehr hin und her senden darf! Was wollen denn die öffentliche Stellen mit den Millionen Münzen aus Sammlerhand? Die Masse könnten die doch nicht mal handeln. Die würden in den Kellern versauern und interessante Infos wären nicht mehr öffentlich zugänglich.
Veritas? Quid est veritas?

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