Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

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Stefan_01
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Stefan_01 » Mi 29.03.23 19:54

https://www.biddr.com/auctions/muenzzen ... &l=3904617

Der Anbieter hat wieder ein Feuerwerk von Fälschungen ( Caesar Elefanten Denar ) und moderne Schnitzkunst im Angebot. Wer kann da schon nein sagen. Da muss man mitbieten 🤓
MFG

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dictator perpetuus
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von dictator perpetuus » Mi 29.03.23 20:46

Stefan_01 hat geschrieben:
Mi 29.03.23 19:54
https://www.biddr.com/auctions/muenzzen ... &l=3904617

Der Anbieter hat wieder ein Feuerwerk von Fälschungen ( Caesar Elefanten Denar ) und moderne Schnitzkunst im Angebot. Wer kann da schon nein sagen. Da muss man mitbieten 🤓
Für mich zum Lernen, ist der Caesar ein Guss?

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Stefan_01
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Stefan_01 » Mi 29.03.23 21:06

moderne Stempel.
Eindeutig nicht antik.
insbesondere am Revers zu erkennen.

der Kopf auf der Axt erinnert mich an eine Gartenschere oder einen einhörnigen T-Rex. Je nach Blickwinkel😸
MFG

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dictator perpetuus
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von dictator perpetuus » Mi 29.03.23 22:04

Also alle, die vor drei Jahren behauptet haben, ich würde auch mal ganz gut darin werden, Fälschungen zu erkennen, liegen ziemlich falsch. Außer, die Fälschungen sind so richtig, richtig schlecht. Mindestens 95% aller Fälschungen würde ich mir aber für echt verkaufen lassen. So muss ich dann aus vernünftigen Quellen meine Münzen beziehen, um das Risiko zu minimieren.
Bei Manipulationen habe ich auch noch Lernbedarf, aber eine höhere Trefferquote.
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Pinneberg » Mi 29.03.23 22:18

Natürlich wäre es das Beste, wenn Du direkt mit echten Münzen in der Hand lernen würdest, aber ansonsten gucke Dir einfach jeden Tag für mind. 1 Stunde alte Auktionen, z.B. über Sixbid Archive (am besten Du fängst mit den großen Namen wie Bank Leu (später LHS), Numismatica Ars Classica etc. an). Gewisserweise als Hausaufgabe. Nicht zu vernachlässigen natürlich OCRE, auch das Münzkabinett Berlin selbst und das British Museum haben übersichtliche Webseiten. Einfach sehr gewissenhaft betrachten, irgendwann kommt das Bauchgefühl, aber es braucht eben auch seine Zeit.
Und damit Du die Sammellaune nicht verlierst, hast Du ja dieses Forum (oder das FORVM und auch auf z.B. Reddit gibt es gute Subs dazu). Also einfach am Ball bleiben, und auslernen wird man sowieso nie...
Grüße, Pinneberg

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von dictator perpetuus » Mi 29.03.23 23:24

Pinneberg hat geschrieben:
Mi 29.03.23 22:18
Und damit Du die Sammellaune nicht verlierst, hast Du ja dieses Forum (oder das FORVM und auch auf z.B. Reddit gibt es gute Subs dazu)
Die Sammellaune verliere ich schon nicht. Aber auf irgendeiner Münzbörse oder bei eBay ohne Provenienz würde ich mich nicht trauen, zuzuschlagen.
Und Caesarfanten misstraue ich grundsätzllich immer, auch wenn die bei Künker, Peus oder so auftauchen, deshalb habe ich auch keinen.
Vielleicht schlage ich mal zu, wenn ich einen mit sehr alter Provenienz erwische.
Bei denen finde ich aber auch Fälschungen mit modernen Stempeln erkennen ähnlich wie bei ebenfalls teuren Tribute-Pennys besonders schwer, weil da der Stil recht stark variiert.
Bei Caligula-Bronzen z.B. haben einige Fälschungen einen charakteristischen Stil, sodass ich eher mal Fälschungen richtig erkenne, aber diese Elefantendenare - hoffnungslos.

Interessant finde ich aber, dass ich zumindest im Revers den hier z.B. als manipuliert erkenne und dass das Münzzentrum Rheinland das ehrlich angibt und trotzdem so einen hohen Startpreis veranschlagt:
https://www.biddr.com/auctions/muenzzen ... &l=3904709

Ich finde erstaunlich, wievielen Bietern es offensichtlichegal ist, ob ihre Münze manipuliert ist.
Den hier erkenne ja auch ich als ganz fürchterlich und dennoch war der teurer als meiner:
https://www.numisbids.com/n.php?lot=302&p=lot&sid=4119
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Pinneberg » Do 30.03.23 07:54

Stimmt, bei einigen Typen kann man sich nie sicher sein, egal wo die angeboten werden. Und selbst eine alte (auch wenn sie echt ist) Provenienz schützt da nicht. Ein Beispiel bei den Griechen sind die Tetradrachmen der Hochklassik aus Leontinoi, Boehringer 55.
Die waren sehr lange Zeit extrem selten, die anderen Typen wurden im Vergleich viel häufiger angeboten. Ab den 1970ern dann kamen auf einmal große Mengen dieses Typs auf den Markt. Es gibt keine Anzeichen für Hortfunde dieser Münzen aus der Zeit (dafür wurden in Fälscherwerkstätten auf der Insel, also Sizilien, Kopien dieses Typs gefunden), und die Spezialisten im italienischen Forum halten so gut wie alle (es gibt natürlich auch paar echte) für gefälscht. Selbst Amentia ist sich da extrem unsicher und da sammle ich die erst gar nicht, obwohl ich sie hübsch finde. Gibt ja genug andere hübsche Münzen :D
Grüße, Pinneberg

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von andi89 » Do 30.03.23 10:16

dictator perpetuus hat geschrieben:
Mi 29.03.23 23:24
...
Interessant finde ich aber, dass ich zumindest im Revers den hier z.B. als manipuliert erkenne und dass das Münzzentrum Rheinland das ehrlich angibt und trotzdem so einen hohen Startpreis veranschlagt:
https://www.biddr.com/auctions/muenzzen ... &l=3904709 ...
Bei manchen Häusern liegt man halt auch tendenziell öfter richtig, wenn man davon ausgeht, dass alle Stücke falsch oder bearbeitet sind ... ;)
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von richard55-47 » Do 30.03.23 14:46

dictator perpetuus hat geschrieben:
Mi 29.03.23 23:24
...
Interessant finde ich aber, dass ich zumindest im Revers den hier z.B. als manipuliert erkenne und dass das Münzzentrum Rheinland das ehrlich angibt und trotzdem so einen hohen Startpreis veranschlagt:
https://www.biddr.com/auctions/muenzzen ... &l=3904709 ...
Vielleicht muss es heißen "vz/ss bearbeitet"?
do ut des.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von dictator perpetuus » Do 30.03.23 15:09

Aber ist Münzzentrum Rheinland denn generell so schlimm in Sachen Fälschungen?
Dass das nicht die erste Adresse ist, hätte ich schon gedacht, aber ich hätte jetzt gedacht, die sind auch nicht Lanz eBay oder gar Katz, sondern halt so mittelmäßig.

Oft denke ich auch, wenn ich Münzfälscher wäre, würde ich mir gar nicht so viel Mühe geben. Ein nicht gut gefälschter Caesarfant bringt auf Lanz eBay genau so viel Gewinn wie ein gut gefälschter bei Naumann oder so.
Aber vielleicht haben manche Fälscher ja auch den Ehrgeiz, eines ihrer Stücke irgendwann z.B in einer Saalauktion bei Künker zu sehen.

Auch noch ein Gedanke von mir:
Bei bearbeiteten Stücken ist meist die Rede von Seseterzen, oft auch von Dupondii, Assen, Aurei und manchmal auch von As-Teilstücken. Ganz selten ist aber die Rede von Denaren.
Bei AE-Münzen kann man natürlich gut an der Patina rumfräsen, das geht bei Denaren und Aurei natürlich nicht. Aber wenn Aurei manipuliert werden, warum sollte man dann nicht auch hochwertige Denare zur Gewinnsteigerung schnitzen und fräsen? Das müsste ja auch noch schwerer nachzuweisen sein als bei AE-Münzen.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von flashy » Do 30.03.23 16:02

Ich habe keine schlechten Erfahrungen mit dem Münzzentrum gemacht.
Leider kommen solche Fälschungen immer mal wieder vor - bei nahezu allen Auktionshäusern. Es sind immerhin nur Menschen.

Aber das wäre auch mal was… eine künstliche Intelligenz, die gefälschte Münzen anhand von Fotos erkennt?
Sorry, für das Off-Topic Thema.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von dictator perpetuus » Do 30.03.23 16:55

flashy hat geschrieben:
Do 30.03.23 16:02

Aber das wäre auch mal was… eine künstliche Intelligenz, die gefälschte Münzen anhand von Fotos erkennt?
Sorry, für das Off-Topic Thema.
Dazu habe ich mal einen Thread gestartet.

Bei Erfahrungen bin ich aber immer vorsichtig. Wenn man nicht merkt, dass etwas falsch ist, weiß man es ja nicht und hat auch keine schlechten Erfahrungen.
Sagen kann ich, dass von der Kommunikation und der Abwicklung her meine Erfahrungen mit den meisten Auktionshäusern/Händlern gut sind (Savoca, Artemide, Peus, Ritter, Künker, Kölner Münzkabinett, Gut Lynt, Cichos, Naumann) und bei einem weniger gut (Bertolami).

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Stefan_01 » Do 30.03.23 17:35

flashy hat geschrieben:
Do 30.03.23 16:02
Ich habe keine schlechten Erfahrungen mit dem Münzzentrum gemacht.
Leider kommen solche Fälschungen immer mal wieder vor - bei nahezu allen Auktionshäusern. Es sind immerhin nur Menschen.

Aber das wäre auch mal was… eine künstliche Intelligenz, die gefälschte Münzen anhand von Fotos erkennt?
Sorry, für das Off-Topic Thema.
Was meinst du mit keine schlechten Erfahrungen ?
Das hat weder mit Versand noch mit Kundenservice oder sonstwas zu tun.
Wer diese Dinge die so mies sind in den Händen nicht erkennt ist kein ernsthafter Numismatiker.

Es lässt sich halt gut Geld machen. Man kann ja auch den letzten Ranz an unwissende Sammler/Investoren verkaufen.

Steht bei mir fett auf meiner Black List.
Immer in jeder einzelnen Auktion schlechte Fälschungen und extremst bearbeitete Münzen.
MFG

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Erdnussbier » Fr 31.03.23 08:28

dictator perpetuus hat geschrieben:
Mi 29.03.23 22:04
Also alle, die vor drei Jahren behauptet haben, ich würde auch mal ganz gut darin werden, Fälschungen zu erkennen, liegen ziemlich falsch. Außer, die Fälschungen sind so richtig, richtig schlecht. Mindestens 95% aller Fälschungen würde ich mir aber für echt verkaufen lassen. So muss ich dann aus vernünftigen Quellen meine Münzen beziehen, um das Risiko zu minimieren.
Bei Manipulationen habe ich auch noch Lernbedarf, aber eine höhere Trefferquote.
Du bist nicht alleine.
Genauso würde ich mich auch einschätzen.
Bei antiken Stücken ist das irgendwie schwierig für mich :oops:

Grüße von der tauben Nuss
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Steffl0815 » Fr 31.03.23 08:37

Dito… bin zwar noch nicht lange dabei, aber Bearbeitungen erkenne ich schon recht zuverlässig. Liegt wahrscheinlich dran weil ich selbst reinige. Wenn es um Fälschungen geht bin ich meistens auch überfragt, außer es handelt sich um billige Osteuropäische Touristenware…
Zum Glück gibt es hier im Forum ein paar Leute die sich eingehender mit Fälschungen beschäftigen und ihre Erkenntnisse dazu auch veröffentlichen! Das ist schon echt viel Wert :D

MfG Stefan
Angesichts der Tatsache, dass die Menschheit nicht fähig ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, dürfen wir uns in Zukunft keine Fehler mehr leisten.
– Ernst Ferstl-

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