Da hast du schon Recht. Meist sind so richtig extrem zu tief geschätzt auch eher Münzen mit niedrigem und mittleren Schätzwert im zweistelligen oder unteren dreistelligen Bereich. Bei Aurei und anderen hochpreisigen Münzen sind die Schätzpreise häufiger in der Größenordnung des Zuschlags. Wahrscheinlich liegt es daran, dass der gewöhnliche Sammler seten solche exklusiven Stücke kauft, sondern meist eher Denare, Asse und co. für 25-500€ sammelt und dann von der Hoffnung geködert wird, eine 800€-Münze vielleicht für 250 zu bekommen. Mit niedrigen Schätzpreisen für exklusive Ware lockt man wahrscheinlich weniger Kunden.Xanthos hat geschrieben: ↑Di 12.04.22 15:25Viele Auktionshäuser stapeln aus marketingtechnischen Gründen gerne tief. Wenn aber ein EID MAR Denar, der normalerweise 150'000 - 200'000 EUR bringen müsste, mit 5'000 EUR gestartet wird, dann werde ich zumindest misstrauisch. Das hat dann auch nichts mehr mit Tiefstapeln zu tun, sondern zeigt, dass das Auktionshaus entweder keine Ahnung oder aber selbst Zweifel hat.
Bei einem EID MAR ist so eine niedrige Schätzung vielleicht wirklich eher zweifelhaft. Bei manchen Münzen, die extrem über der Schätzung liegen, kann natürlich auch einfach ein Bieterkrieg von zwei zahlungskräftigen und -willigen Bietern liegen, die irgendetwas unbedingt zügig haben wollen und dann auf wirtschaftliche Investition verzichten.
Aber ganz unabhängig vom Schätzpreis, bei so einem EID MAR finde ich höchst seltsam, wenn da nichts von der Provenienz steht. Da weiß man doch, wo man den her hat, der taucht ja normalerweise nicht plötzlich bei Opa auf dem Dachboden auf oder man hat den nicht auf irgendeiner Münzbörse im Ruhrgebiet in den 80ern gekauft. Bei der Bedeutung und der Seltenheit müsste man doch von den meisten Exemplaren wissen, wann und wo die versteigert oder verkauft wurden.