Trajan Sesterz, nachgeschnitten oder nicht?

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rennes
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Trajan Sesterz, nachgeschnitten oder nicht?

Beitrag von rennes » Sa 26.06.04 09:18

Hallo Leute

Wie ich gesehen habe, wurde hier im Forum auch schon über den Lockenschneider diskutiert. Nun hat er wieder ein paar Münzen, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, ob sie auch nachgeschnitten sind.

Hier ist eine:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... %3AIT&rd=1

Gruss
rennes

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corrado26
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Beitrag von corrado26 » Sa 26.06.04 09:50

ich denke nicht, daß der nachgeschnitten ist. Ich habe das identische Stück in fast vz, allerdings mit anderer Rückseite und einen Unterschied kann ich nicht feststellen.
Gruß
corrado26
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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Sa 26.06.04 10:30

Ich bin etwas anderer Ansicht.
Das Füllhorn der Rückseite ist sicher nachgeschnitten - und das gibt dann auch Bedenken für die Vorderseite. Die Locken sind zu gut erhalten im Gegensatz zur Schrift.
Jetzt hilft nur noch das Original.
Ich habe mir einmal seine anderen verkauften Münzen angesehen und komme jetzt eigentlich zu einem eindeutigen Ergebnis - ein guter Schnitzer und Patinierer.
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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Sa 26.06.04 10:50

Schaut euch auch mal die Umschrift der Vorderseite an, wie sich die Größe der Buchstaben ändert.

Unter wievielen Ebay-Nicks ist der jetzt schon eigentlich aufgetreten?
Das kann man wohl mit Recht hartnäckige ... Energie nennen (ich denke ich wisst, welche Art von Energie ich meine) :evil:
Gruß,
antoninus1

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Sa 26.06.04 20:54

Den blauen Hintergrund habe ich doch schon mal irgendwo gesehen!? Und noch ein höchst verdächtiges Detail: Schaut Euch mal den Lorbeerkranz an! Die einzelnen Blätter sind einfach nur platt und ohne jede Struktur, während sie auf dem unten abgebildeten Sesterz fein ausgearbeitet sind und wie richtige Blätter wirken (zumindest wird das am Blatt hinter dem Ohr deutlich). Es paßt überhaupt nicht zu dem sonstigen Detailreichtum des Porträts, daß ausgerechnet nur die Blätter so abgenutzt aussehen. Am Stirnende des Kranzes ist dem Frisör die Anordnung der Blätter völlig mißglückt, auch das ein Indiz, daß hier nicht einmal nur Vorhandenes weitestgehend originalgetreu nachgeschnitten, sondern sogar Neues geschaffen wurde. Selbst der Faltenwurf des Paludaments wirkt unbeholfen und damit wenig überzeugend.
Mein Fazit: Das Stück ist sicher ein echter Trajansesterz, aber er wurde heftig, wenn auch insgesamt handwerklich nicht ungeschickt manipuliert, wobei die Patinierung noch besser ist als das "Schnitzwerk"!

Gruß

chinamul
Dateianhänge
trajanus  lorbeer.jpg

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Andreas
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Beitrag von Andreas » Sa 26.06.04 22:00

Die Münze wurde 100%ig nachgeschitten. Man erkennt dies an allen Details, selbst bei der Legende ist es eindeutig.
Gruß
Andreas

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Xanthos
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Beitrag von Xanthos » So 27.06.04 01:43

Ja, die Patinierung ist einzigartig. Ich frage mich nur, ob man diese künstliche Patina auch dann als solche entlarven könnte, wenn die Münze nicht nachgeschnitten wäre. Auf jeden Fall steht fest, dass wenn die Münze nachgeschnitten ist, und darauf deutet so einiges hin, dass die Patina künstlich sein muss. Denn diese hellgrüne Patina würde sofort ausbrechen, sobald man nachzuschneiden versuchte! Das geht nur bei Münzen mit Cuprit- oder Tenoritpatina oder bei blanken Münzen.

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