Gefütterte Münzen / subaerate Denare und Antoniniane
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Gefütterte Münzen
Stilistisch hätte ich auch keine Bedenken, ich halte jedoch die Art des Goldüberzugs für sehr ungewöhnlich.
Derartige Fälschungen habe ich bisher ausschließlich mit Silberkern und Feuervergoldung gesehen.
Hier handelt es sich dagegen um eine Plattierung mit Goldblech.
Ist zwar nicht auszuschließen und wird zwar selten, aber doch bei römischen Schmuck angewendet, trotzdem ein Grund für Verdachtsmomente.
Grüße
Harald
Derartige Fälschungen habe ich bisher ausschließlich mit Silberkern und Feuervergoldung gesehen.
Hier handelt es sich dagegen um eine Plattierung mit Goldblech.
Ist zwar nicht auszuschließen und wird zwar selten, aber doch bei römischen Schmuck angewendet, trotzdem ein Grund für Verdachtsmomente.
Grüße
Harald
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Re: Gefütterte Münzen
Nein. Nicht nur das. Allerdings habe ich dergleichen aus dem späten 3. Jahrhundert noch nicht gesehen (ich sammle seit ca. 20 Jahren "Subaerate"!).alex456 hat geschrieben:Ich muss sagen, dass mein Bachgefühl sagt, dass das Stück echt ist. Stilistisch passt die Münze ganz gut, wie ich finde. Was lässt dich zweifeln? Die Av-Rv Kombination?
Gruß
Alex
So wie das Stück aussieht, scheint es nicht nur keine Minute im Umlauf gewesen zu sein, sondern hat wohl auch niemals auch nur eine Minute unter der Erde gelegen. Es weist keinerlei Umlaufspuren auf. Die für Subaerate typischen Hohlstellen an den erhabenen Teilen von Portrait und Legenden fehlen vollkommen. Der Kupferkern scheint völlig intakt und ohne jede Korrosionsspuren.
Stattdessen sieht es aus, als ob jemand mit einem Schraubenzieher darauf eingehackt hätte, wohl um das Fehlen der obengenannten Hohlstellen zu vertuschen. Außerdem könnte es sich bei den dunkleren Stellen um Brandspuren, also um einem Versuch das Stück künstlich zu altern handeln. Im übrigen kann ich auf der Rückseite nicht den kleinsten Hinweis auf eine ansonsten typische Überlappung der Goldfolienplattierung erkennen.
Vergleichbare, um mehrere Jahrhunderte jüngere Solidi in meiner Sammlung weisen dagegen alle die oben genannten Merkmale auf, von den zahlreichen silberplattierten Denaren, Quinaren, Tetradrachmen etc. mal ganz abgesehen.
Vgl. PECUNEM - Subaerater Aureus des Sextus Pompeius/Gordianus III. ? -----> http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... em#p427717
mit freundlichem Gruß
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Re: Gefütterte Münzen
Ich finde das Stück zwar ungewöhnlich, aber mit seinen Prägespuren usw. ziemlich überzeugend.
Lars
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Re: Gefütterte Münzen
Das hatte ich erwartet. Aber wo siehst du Prägespuren ?Pscipio hat geschrieben:Ich finde das Stück zwar ungewöhnlich, aber mit seinen Prägespuren usw. ziemlich überzeugend.
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Re: Gefütterte Münzen
hi,
da bin ich bei justus.
sieht fuer mich aus wie gepresst. klare praegespuren kann ich auch keine erkennen.
gruesse a.
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sieht fuer mich aus wie gepresst. klare praegespuren kann ich auch keine erkennen.
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Re: Gefütterte Münzen
Z.b. der leichte Doppelschlag um die Buchstaben auf der Rückseite. Die Münze wurde geprägt und anschliessend goldplattiert, daher die etwas schwammigen Konturen. Das ist ungewöhnlich, aber m. E. nicht Grund genug, sie gleich zu verdammen. Zum Pecunem-Stück - eine schlechte Fälschung - sehe ich keinen Zusammenhang, und gepresst sieht mir das Stück überhaupt nicht aus.
Lars
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Re: Gefütterte Münzen
Mir wäre - mal ganz abgesehen davon dass es eh außerhalb meiner Preisklasse ist - das Risiko zu groß.
Die Konturen sind abgesehen vom leichten Revers-Doppelschlag recht flau und die Buchstaben sehen verwaschen aus - besonders deutlich das "V" von MAXIMIANVS".
Die Stellen, wo der Silber/Kupferkern durchkommt, sind extrem herb und tief und sehen für mich nicht natürlich entstanden aus, denn sie ähneln sich im Prinzip alle zu sehr von der Tiefe.
Viele Grüße
Stefan
Die Konturen sind abgesehen vom leichten Revers-Doppelschlag recht flau und die Buchstaben sehen verwaschen aus - besonders deutlich das "V" von MAXIMIANVS".
Die Stellen, wo der Silber/Kupferkern durchkommt, sind extrem herb und tief und sehen für mich nicht natürlich entstanden aus, denn sie ähneln sich im Prinzip alle zu sehr von der Tiefe.
Viele Grüße
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Re: Gefütterte Münzen
Hast du das wirklich gemeint ? Soweit mir bekannt ist funktionierte die Herstellung plattierter Münzen in der Antike folgendermaßen: 1. Ein Kupferrohling wurde zum Glühen gebracht. 2. Vorder- und Rückseite wurden mit dünner Edelmetallfolie ummantelt. 3. Dann erfolgte die Hammerprägung mittels Unter- unter Oberstempel.Pscipio hat geschrieben:Z.b. der leichte Doppelschlag um die Buchstaben auf der Rückseite. Die Münze wurde geprägt und anschliessend goldplattiert, daher die etwas schwammigen Konturen. Das ist ungewöhnlich, aber m. E. nicht Grund genug, sie gleich zu verdammen.
Wie soll denn bei deiner Methode eine Edelmetallfolie der bereits geprägten Münzoberfläche angepasst, geschweige denn die Überlappungen auf der Rückseite untrennbar miteinander verbunden werden ?
Zum Pecunem-Stück: Diese habe ich nicht als Vergleichsstück erwähnt, sondern lediglich um aufzuzeigen, dass auch in diesem Bereich inzwischen "Fakes" auftauchen.
Anm.: Etwas seltsam kommt mir auch die Tatsache vor, dass zu dieser Münze extra eine Materialanalyse (Kern & Plattierung) vorgenommen worden sein soll. So etwas ist nicht nur sehr teuer (drei bis vierstellig), sondern kann eigentlich nur in einem Fachlabor wie z. B. in einer Universität) vorgenommen werden. Ob die Daten ev. nur bei Ulrich Graf oder anderen abgeschrieben wurden, habe ich mangels Zeit nicht nachgeprüft.
mit freundlichem Gruß
IVSTVS
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Re: Gefütterte Münzen
oder du gehst zum goldhändler deines vertrauens, der hat heutzutage auch schon ein RFA-gerät, und analysiert dir das für'n zwanni!justus hat geschrieben:
Anm.: Etwas seltsam kommt mir auch die Tatsache vor, dass zu dieser Münze extra eine Materialanalyse (Kern & Plattierung) vorgenommen worden sein soll. So etwas ist nicht nur sehr teuer (drei bis vierstellig), sondern kann eigentlich nur in einem Fachlabor wie z. B. in einer Universität) vorgenommen werden.

grüsse
frank
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Re: Gefütterte Münzen
Ich habe hier ein Stück erworben von Antoninus Pius, einen silbernen Denar, offensichtlich subaerat. Die Rückseite scheint es auch nur auf einem Aureus zu geben...auf den Bildern schlecht zu erkennen, die grünlichen Verfärbungen in den Löchern...Was sagt ihr?
viele Grüße
Caligula66
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Re: Gefütterte Münzen
Aequitas gibt es auch auf Denarii.caligula66 hat geschrieben: Die Rückseite scheint es auch nur auf einem Aureus zu geben...
http://www.acsearch.info/search.html?id=2247974
bist du sicher das es ein subaerater Denar ist? Sieht seltsam aus. Eher wie ein Guss.
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Re: Gefütterte Münzen
Guss??? Mmh..naja das Bild ist halt auch sehr schlecht.Die Münze ist nicht so schwarz wie sie hier wirkt, aber das Handy gibt nicht mehr her..
viele Grüße
Caligula66
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