Bester Neuzugang 2022

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Redditor Lucis
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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von Redditor Lucis » Di 20.12.22 16:40

Im Jahr 2022 konnte ich zwar nicht einige schmerzliche Lücken in der Sammlung füllen, denn oft gingen die Preise durch die Decke.
Aber letztlich war es trotzdem ein interessantes numismatisches Jahr, und zwei der Neuzugänge stelle ich mal vor:


Kleinbronzen des ausgehenden 5. Jh. sind ein spezielles Thema, das auch bei Römersammlern auf geteiltes Echo stößt. Aber hey - ich mag sie einfach, und eine Monogrammmünze des Leo I. mit vollständiger Umschrift ist ein persönliches Highlight für mich. Hammerpreis waren nur 45 €!
Leo I. (Augustus 457-474); Nummus (AE-4); (457-474); RIC X 683 (R); Constantinopel; 10,0/11,0 mm; 1,31 g, Stempelachse 04:30h
Avers: D N LEO P Ϝ AVC Büste drapiert und kürassiert mit Perlendiadem nach rechts
Revers: Monogramm (lateinischer Typ 1b) in Kranz
Leo I. 457-474 Nummus (AE-4) 1,31g Constantinopel RIC 683 A.JPG
Leo I. 457-474 Nummus (AE-4) 1,31g Constantinopel RIC 683 R.JPG

Als zweites einen Kleinfollis des Delmatius oder auch Dalmatius.
Es ist der "Standard-Typ" mit den Soldaten und Standarte auf der Rückseite, aber die Erhaltung war so toll, da musste ich dann mitbieten. 240 € waren ein sportlicher Zuschlagspreis, aber man gönnt sich ja sonst nichts...
Delmatius (Caesar 335-337); reduzierter Follis (AE-3/4); (336-337); RIC VII 256 (R); Siscia (2. Off.); 15,5/16,5 mm; 1,69 g, Stempelachse 06:30h
Avers: FL DELMATIVS NOB C Büste drapiert und kürassiert mit Lorbeerkranz nach rechts
Revers: GLOR-IA EXERC-ITVS Zwei Soldaten stehen einander gegenüber, halten Lanze und Schild, zwischen ihnen eine Standarte, unten BSIS
Delmatius 335-336 Minutus 1,69g Siscia RIC 256 A.JPG
Delmatius 335-336 Minutus 1,69g Siscia RIC 256 R.JPG

Viele Grüße

Stefan
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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von Chippi » Di 20.12.22 17:10

Den Leo würde ich mir auch in die Sammlung legen, der fehlt mir noch. Generell lege ich mir gerne Münzen des 4. und 5.Jahrhunderts in die Sammlung (letzteres ist gar nicht so leicht, was AE betrifft). Der Großteil meiner Römersammlung besteht aus diesen Münzen (bestimmt so 75%). Sie sind halt günstig, was meinem Budget zuträglich ist. :wink:

Hier nur mal die Käufe der letzten paar Wochen... :roll:

Gruß Chippi
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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von mike h » Di 20.12.22 20:30

Da wäre ja sogar was für mich dabei.
Martin
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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von Chippi » Di 20.12.22 21:48

Arcadius auf Pferdchen ist ja auch nett, ebenso die Theodora oder der Phönix auf der Weltkugel (nicht der übliche Scheiterhaufen), um nur ein paar zu nennen.

Gruß Chippi
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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von Steffl0815 » Mo 26.12.22 12:47

Wollte euch noch meinen besten Neuzugang zeigen. Es ist ein wirklich toller Sesterz des Severus Alexander. Die top Erhaltung in Verbindung mit dieser dunkelgrünen „strahlenden“ Patina macht die Münze zu meiner Lieblingsmünze in meiner noch kleinen Sammlung :-)

Sesterz, 234 n. Chr, Rom, RIC 538.
Vs: IMP ALEXANDER PIVS AVG. Büste mit Lorbeerkranz, Paludament und Panzer rechts.
Rs: P M TR P XIII COS III P P / S - C. Sol mit Peitsche nach links eilend.
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Und noch eins unter diffusen Licht. Da wirkt die Münze natürlicher meiner Meinung nach.
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MfG Stefan
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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von andi89 » Di 27.12.22 15:08

Bei mir ist es keine leichte Entscheidung, aber wenn ich mich auf eine festlegen müsste, wäre es wohl dieser As des Hadrian:
IMG_0482a.JPG
IMG_0482b.JPG
Habe dieses Jahr zwar kaum etwas bis nichts von meiner (ohnehin so gut wie nicht vorhandenen) Wunschliste ergattern können, dafür aber viel Freude an den Münzen gehabt und dabei neue Gebiete in mein Herz geschlossen ...

Beste Grüße
Andreas
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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von Altamura2 » Sa 31.12.22 16:56

Einen richtigen Knaller hatte ich dieses Jahr wohl nicht :| , es scheint mich aber das Thema Überprägungen gleich mehrfach beschäftigt zu haben, deshalb will ich die drei mal vorstellen. (Mit meinen Bildern hier bin ich allerdings überhaupt nicht zufrieden, das ist aber ein anderes Thema :? .)

Die älteste stammt aus Etenna in Pisidien:
Av: Nymphe im langen Chiton nach rechts schreitend, eine Schlange umarmend; hinter ihr ein liegender Krug; alles in Perlkreis
Rv: Kampfsichel, Ethnikon ET-EN, alles in Perlskreis
Referenzen sind BMC 4-5, SNG France 1534-36, SNG Cop 147, SNG PFPS 203-04
.
Etenna.jpg
.
Von Johannes Nollé gibt es einen schönen Artikel "Zur Geschichte der Stadt Etenna in Pisidien", in Elmar Schwertheim (Hrsg.), "Forschungen in Pisidien", Asia Minor Studien 6, Bonn 1992, S. 61-141. Darin wird insbesondere dargelegt, dass a) die Schlange eine Verkörperung des Gebirgsgotts Tauros ist, der gerade mit der Nymphe den eponymen Heros von Etenna zeugt und b) die Sichel als Kriegsgerät und nicht als landwirtschaftliches Werkzeug betrachtet werden muss.

Schaut man sich die Münze nun genauer an, dann sieht man auf beiden Seiten Zentrierlöcher und auf dem Avers in der unteren Hälfte um das Zentrierloch verlaufende konzentrische Rillen. Das sind nun Phänomene, wie man sie in hellenistischer Zeit vor allem von den Ptolemäern und Seleukiden kennt.

Nach etwas Sucherei bin ich dann auf einen Artikel von Hüseyin Köker gestoßen, "Overstruck Coins of Etenna", in Oguz Tekin (Hrsg.), "Second International Congress on the History of Money and Numismatic in the Mediterranean World - Proceedings", Antalya 2018, S. 175-184:
https://www.academia.edu/37896124/Overs ... _of_Etenna
Darin wird gezeigt, dass es von diesen Münzen aus Etenna eine ganze Menge gibt, die auf andere überprägt wurden, es werden etwa 15 Untertypen genannt.
Die älteste Untermünze ist eine von Alexander III von etwa 323-310 v. Chr., viele Untermünzen stammen aus zu Etenna benachbarten Städten wie Side, Perge und Sillyon.
Da die Untermünzen alle ins dritte oder zweite Jahrhundert v. Chr. datiert werden, scheint laut Köker die traditionelle Datierung der Bronzemünzen von Etenna ins erste Jahrhundert v. Chr. zu spät zu sein, er datiert den Beginn nun ins dritte Jahrhundert v. Chr.

Auf welchen Typ meine Münze überprägt wurde, hab' ich leider nicht herausgefunden, mehr als die Löcher und Rillen hab' ich nicht entdeckt :| .


Die nächste Überprägung stammt aus Lampsakos in Mysien:
Av: Apollonkopf mit Lorbeerkranz nach rechts
RV: Leier, am linken Rand Pegasosprotome nach links, rechts das Ethnikon ΛΑΜ
Referenzen sind BMC 75, Sammlung Weber 5122, SNG France 1234-1235
.
Lampsakos.jpg
.
Diese Münze wurde nun zweimal malträtiert, denn sie ist eine Überprägung und hat zusätzlich noch einen runden Gegenstempel mit einer Eule nach links sitzend erhalten.

Die Untermünze ist ebenfalls eine aus Lampsakos, und zwar mit einem Kopf des Priapos nach rechts und ΛΑΜ auf dem Avers und einem Kantharos mit Kerykeion darunter und Ψ-A links und rechts, so wie diese hier: https://ikmk.smb.museum/object?lang=de&id=18270355

Münzen aus Lampsakos aus dieser etwas späteren Zeit (die werden meist mit 190-85 v. Chr. datiert, wenn es auch aktuelle, etwas engere Ansätze gibt) sind generell recht häufig überprägt oder gegengestempelt. In Hugo Gaebler, "Lampsakenische Parerga", ZfN 34, 1924, S. 306-314 (https://numismatics.org/zfn/38060000322933/90096.pdf) findet man dazu dann auch den Satz "Auch sonst sind in der langen Reihe des autonomen Kupfergeldes von Lampsakos auffallend viel Überprägungen zu beobachten, aber stets auf ältere Emissionen der Stadt selbst.". Er kündigt an, dies in einer Arbeit über die autonome Kupferprägung von Lampsakos darzustellen, die in Nomisma XIII erscheinen würde. Diese Nummer gab es aber nicht mehr und dieser Aufsatz ist auch sonst nirgendwo erschienen :( .
Die Häufigkeit der Überprägungen erklärt Gaebler auf Seite 312 f. mit einer "Töpfchenwirtschaft", wie die funktioniert müsst Ihr aber bei Bedarf jetzt selbst nachlesen :D .

Zum Eulengegenstempel hab' ich leider nichts gefunden, was über seine bloße Existenz hinausginge, obwohl der auf diesem Münztyp sehr oft auftritt :? .


Die letzte und jüngste Überprägung stammt von Tigranes II, dem "großen":
Av: Kopf des Tigranes II mit Tiara nach rechts
RV: Tyche von Antiochia mit Palmzweig nach rechts sitzend, unten rechts schwimmender Orontes
Eine Referenz ist BMC 14
.
Tigranes.jpg
.
Hier hab' ich zuerst gemerkt, dass die Tiara etwas gerupft aussieht und darunter wohl etwas mit ΛΕΥKE steht. Nach etwas Sucherei hab' ich dann wieder einen Artikel gefunden, der mir auf die Sprünge geholfen hat, und zwar Y.T. Nercessian und L. A. Saryan, "Overstruck and countermarked coins of the Artaxiad dynasty of Armenia", Armenian Numismatic Journal 22, 1996, S. 23-62: https://archive.org/details/ANJ1996v22/ ... 9/mode/2up

83 v. Chr. übernahm Tigranes die Herrschaft über Syrien und Antiochia am Orontes, wohl auch, weil ihn Teile der Bevölkerung aufgrund der ständigen seleukidischen Bruderzwiste dazu aufgefordert hatten. Teile Kilikiens und Phönizien kamen dann ebenfalls unter armenische Kontrolle, ab 69 v. Chr. geriet er in Konflikt mit Rom und musste sich wieder auf Armenien zurückziehen.

In der Zeit in Syrien und Phönizien gab es offenbar einen Bedarf nach schneller Bronzemünzenprägung, so dass allerlei umlaufendes Geld eingesammelt und hauptsächlich mit diesem Münztyp überprägt wurde, so zumindest die Erklärung von Nercessian und Saryan. Sie identifizieren insgesamt 21 verschiedene Untertypen, 15 für den Tyche-mit-Orontes-Typ hier. Es gibt noch allerlei Details dazu, kann man bei Interesse dann selber lesen.

Meine Münze ist überprägt auf eine aus Seleukeia Pieria mit einem Zeuskopf nach rechts auf dem Avers und einem Blitzbündel auf dem Revers:
https://www.acsearch.info/search.html?id=6013491
Auf der Münze hier erkennt man davon auf dem Avers hinter der Tiara noch vom Revers der Untermünze die Spitzen des Blitzbündels und darunter ein E.


Natürlich hat auch François de Callataÿ einen Artikel zum Thema geschrieben :D , "Overstrikes in the Greek world: an overview on the full landscape and an explanation for punctual occurrences with silver coinages", Revue Belge de Numismatique 164, 2018, S. 26-48:
https://www.academia.edu/70149195/Overs ... r_coinages
ein sehr schöner allgemeiner Überblick über das Thema Überprägungen.


So haben mich diese drei Überprägungen in diesem Jahr auf angenehme Weise eine ganze Zeit beschäftigt :D . Und auf Münzen, die ein irgendwie nicht ganz klares Bild haben, schau ich seitdem ganz anders drauf :wink: .

Gruß

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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von Chippi » So 01.01.23 00:29

Diese beiden Neuerwerbungen könnten auch den Titel bester Neuzugang erreichen.

Tripolis/Lydien, Gaius Caesar, AE20, Magistrat Tryphon Philopatridos, RPC I 3050.

Das Stück ist selten und wenn man ein Exemplar angeboten wird, dann läuft es dort unter Caligula (37-41), was aber falsch ist! Der Magistrat prägte unter Augustus und mit Gaius ist sein Enkel gemeint, der 4 n.Chr. starb!
Mein erster Gaius und damit ein neuer Kopf in der Sammlung!

Die Nächste fand auch unbestimmt zu mir:

Nikaia/Bithynien, Macrianus (260-261), AE25

Neben der Stadtmauer ist hier auch noch die Inschrift im Feld "ΑΡΙCTΩN MEΓ" vorhanden. Eine Referenz habe ich dafür noch nicht. Generell ist die Variante etwas seltener als ohne.

Ebenfalls mein erster Macrianus und damit kamen 2 neue Köpfe in meine Sammlung!

Gruß Chippi
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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von LordLindsey » Mo 02.01.23 00:25

Mein bester Neuzugang im Bereich der römischen Münzen ist auch zugleich der größte Invest, den ich bis dato für eine Muenze geleistet habe: ein Aureus des Constantius I. aus Trier, mit seinem Gott Herkules auf dem Revers.

Das Stück ist für meine Sammlung aus historischer als auch aus numismatischer Sicht interessant: historisch weil Constantius mit seiner Wahl von Trier als weströmische Hauptresidenz eine wichtige neue Periode in Germania einleitete, numismatisch weil dies die letzte Periode des Aureus zu 1/60 des römischen Pfunds darstellt, bevor der leichtere Solidus eingeführt wurde.

Dies ist auch ein Typ, der in dem berühmten Schatz Fund von Beaurains (Arras) mit einigen Exemplaren auftaucht, und auch die typische, rote Patina ist vorhanden, - leider ist mein Stück aber nicht in dem Werk von Bastien aufgeführt.
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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von Stefan_01 » Mo 02.01.23 06:37

Top Münze, herrlicher Stil.
Da passt alles.😍
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MFG

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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von Steffl0815 » Mo 02.01.23 10:16

LordLindsey hat geschrieben:
Mo 02.01.23 00:25
Mein bester Neuzugang im Bereich der römischen Münzen ist auch zugleich der größte Invest, den ich bis dato für eine Muenze geleistet habe: ein Aureus des Constantius I. aus Trier, mit seinem Gott Herkules auf dem Revers.

Das Stück ist für meine Sammlung aus historischer als auch aus numismatischer Sicht interessant: historisch weil Constantius mit seiner Wahl von Trier als weströmische Hauptresidenz eine wichtige neue Periode in Germania einleitete, numismatisch weil dies die letzte Periode des Aureus zu 1/60 des römischen Pfunds darstellt, bevor der leichtere Solidus eingeführt wurde.

Dies ist auch ein Typ, der in dem berühmten Schatz Fund von Beaurains (Arras) mit einigen Exemplaren auftaucht, und auch die typische, rote Patina ist vorhanden, - leider ist mein Stück aber nicht in dem Werk von Bastien aufgeführt.
Wow! Da kann man nur staunen 😯 so einen kaufe ich mir auch mal (wenn ich im Lotto gewonnen habe…), oder doch lieber nen schönen Mittelklassewagen?! Spaß bei Seite. Ich hoffe du hast lange eine Freude an diesem Traumstück und danke fürs vorzeigen!

MfG Stefan
Zuletzt geändert von Steffl0815 am Mo 02.01.23 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bester Neuzugang 2022

Beitrag von Numis-Student » Mo 02.01.23 11:15

Numis-Student hat geschrieben:
So 11.12.22 21:47
Ich glaube, meinen "Neuzugang des Jahres" im Bereich Römer habe ich heute gekauft...

Endlich kann ich wieder einen Kaiser auf der Liste abhaken.

Rückseite mit starken Prägeschwächen, aber dafür ein tolles Portrait auf breitem Schrötling...

Nur Bilder müsste ich nächste Tage noch hinkriegen.

Ach so: Carausius.

MR
Nach diesem Aureus traue ich mich ja kaum noch, meinen Carausius zu zeigen. Ich merke, ich muss das Fotografieren auch wieder üben, die Münze sieht auf dem Bild deutlich schlechter aus als in der Hand...
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Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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