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kann mir jemand weiterhelfen???

Verfasst: Fr 02.07.04 22:24
von efesus
Hallo,

Bin neu auf diesem Gebiet 8O , sehr neu :?: .
bedanke mich für jede art von Info. merci :idea:

gruss an Alle :!:

efesus

Verfasst: Sa 03.07.04 00:44
von secundus
Hallo efesus,

Deine Münze ist eine Gedenkprägung für den verstorbenen Constantin I, geprägt unter seinen Söhnen. Im Abschnitt der Münze, unter dem Pferdegespann ist die Münzstätte genannt. Falls ich richtig erkannt habe, steht dort SMAN?, was bedeuten würde, dass Deine Münze in Antiochia / Syrien geprägt wurde.

Vergleiche bitte:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 22&Lot=992
Bis auf die Münzstätte und der Preisangabe :D giebt es Übereinstimmung mit Deinem Stück.

Verfasst: Sa 03.07.04 02:30
von efesus
secundus hat geschrieben:Hallo efesus,

Deine Münze ist eine Gedenkprägung für den verstorbenen Constantin I, geprägt unter seinen Söhnen. Im Abschnitt der Münze, unter dem Pferdegespann ist die Münzstätte genannt. Falls ich richtig erkannt habe, steht dort SMAN?, was bedeuten würde, dass Deine Münze in Antiochia / Syrien geprägt wurde.

Vergleiche bitte:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 22&Lot=992
Bis auf die Münzstätte und der Preisangabe :D giebt es Übereinstimmung mit Deinem Stück.
Hey, das ging ja wiklich sehr schnell, vielen Dank :D
alles gute

efesus

Verfasst: Sa 03.07.04 11:17
von chinamul
@efesus
secundus hat die entscheidenden Einzelheiten schon genannt. Ich hoffe, ihm nicht zu nahe zu treten, wenn ich hier noch einige wenige Ergänzungen zu seinen Ausführungen nachtrage, die für einen Neuling auf diesem Gebiet auch interessant sein könnten:
Die Legende der Vorderseite DV CONSTANTINVS PT AVGG ist folgendermaßen aufzulösen: DIVVS CONSTANTINVS PATER AVGVSTORVM = Der vergöttlichte Constantinus, Vater der Augusti (gemeint sind damit seine Söhne Constantinus II, Constans und Constantius II.)
Die Hand Gottes oben auf der Rückseite ist die sogenannte ingens manus = riesige Hand.
Die Prägestätte ist, wie secundus auch schon feststellt, Antiochia, und zwar die zweite Offizin (SMANB) = Sacra Moneta Antiochiae secunda = Heilige Münzstätte Antiochias, zweite (Offizin); Prägezeitraum 337 - 347.
Literaturzitat: RIC VIII (Antiochia) 39
Der bei der Auktion offenbar erzielte Preis von DM 160,- (also ca. 85,- Euro) verwundert mich doch ein bißchen, auch wenn das Stück besonders schön ist.

Gruß
chinamul

Verfasst: So 04.07.04 02:16
von efesus
chinamul hat geschrieben:@efesus
secundus hat die entscheidenden Einzelheiten schon genannt. Ich hoffe, ihm nicht zu nahe zu treten, wenn ich hier noch einige wenige Ergänzungen zu seinen Ausführungen nachtrage, die für einen Neuling auf diesem Gebiet auch interessant sein könnten:
Die Legende der Vorderseite DV CONSTANTINVS PT AVGG ist folgendermaßen aufzulösen: DIVVS CONSTANTINVS PATER AVGVSTORVM = Der vergöttlichte Constantinus, Vater der Augusti (gemeint sind damit seine Söhne Constantinus II, Constans und Constantius II.)
Die Hand Gottes oben auf der Rückseite ist die sogenannte ingens manus = riesige Hand.
Die Prägestätte ist, wie secundus auch schon feststellt, Antiochia, und zwar die zweite Offizin (SMANB) = Sacra Moneta Antiochiae secunda = Heilige Münzstätte Antiochias, zweite (Offizin); Prägezeitraum 337 - 347.
Literaturzitat: RIC VIII (Antiochia) 39
Der bei der Auktion offenbar erzielte Preis von DM 160,- (also ca. 85,- Euro) verwundert mich doch ein bißchen, auch wenn das Stück besonders schön ist.

Gruß
chinamul


Hallo,

Ich bedanke mich sehr für diese unerwartet detaillierte information :wink: , sie hilft mir sehr als Neu-Einsteiger, auch wenn ich noch sehr viel im dunkeln tappe, was das ganze neue Gebiet angeht :roll: aber da muss ich jetzt durch, selber schuld, ich wollte ja mit dem Sammeln anfangen :D

nochmals danke an alle

grüsse

efesus

Verfasst: So 04.07.04 15:11
von secundus
Erst durch die ausführliche Beschreibung und Auflösung der Legende wird man aufmerksam für Diskrepanzen im hier dargestellten Weltbild:
Die Vorderseite mit dem vergöttlichten Kaiser, ist noch der heidnischen Tradition vepflichtet und steht im Widerspruch zu der, durch die Hand Gottes repräsentiertern christlichen Religion, die da forderert: "Du sollst keine anderen Götter haben neben mir !"

Diese Münze ist wohl die letzte in der Reihe einer langen Tradition von Divus-Prägungen und die erste mit der Darstellung der Hand Gottes im Münzbild ?