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Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: Sa 04.02.23 16:44
von Hansa
Dieses Stück habe ich aus einer Wühlkiste römischer Münzen gefischt. Könnte RIC 135 ff sein. Antoninus AVG Armeniacus/PM TRP XIX IMP III COS III
2,48 g 16 mm. Wie man sieht ist dieses Stück allerdings nicht aus Silber, sondern Bronze!? Ein Denar aus Bronze ist mir noch nicht untergekommen. Die Experten können mich sicher aufklären...
Gruß Hans

Re: Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: Sa 04.02.23 17:01
von andi89
Das ist ein Gussdenar aus irgendeiner "bronze"artigen Legierung. Es handelt sich dabei wohl um Nachahmungen, welche zur Deckung des lokalen Geldbedarfs in den entlegeneren Teilen des Reiches hergestellt wurden.
Beste Grüße
Andreas
Edit: Es gibt natürlich schon einen ganzen Thread dazu: viewtopic.php?f=6&t=25618&hilit=gussdenar

Re: Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: Sa 04.02.23 17:45
von Hansa
Vielen Dank, Andreas, der thread über die Gussdenare ist völlig an mir vorbei gegangen. Wahrscheinlich, weil ich keinen hatte:). Sehr interessant! In der Hand sieht das Stück wesentlich besser aus, zumindest der Avers. Ich kriege einfach keine aussagekräftigen Fotos hin...
Mein erster Gussdenar also für 15 €. Ist der Preis in Ordnung?
Beste Grüße
Hans

Re: Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: Sa 04.02.23 19:06
von Numis-Student
andi89 hat geschrieben:
Sa 04.02.23 17:01
Das ist ein Gussdenar aus irgendeiner "bronze"artigen Legierung. Es handelt sich dabei wohl um Nachahmungen, welche zur Deckung des lokalen Geldbedarfs in den entlegeneren Teilen des Reiches hergestellt wurden.
Beste Grüße
Andreas
Edit: Es gibt natürlich schon einen ganzen Thread dazu: viewtopic.php?f=6&t=25618&hilit=gussdenar
Nein, die Limesfalsa (Asse, Dupondien, Sesterze; zu leicht, schlecht gemacht... ) waren geduldete lokale Ausgaben. Diese technisch gut umgesetzten Denare (und später Antoniniane) waren "klassische" Fälschungen zum Schaden des damaligen Geldumlaufs.

Schöne Grüße
MR

Re: Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: Sa 04.02.23 19:09
von Numis-Student
Hansa hat geschrieben:
Sa 04.02.23 17:45
Vielen Dank, Andreas, der thread über die Gussdenare ist völlig an mir vorbei gegangen. Wahrscheinlich, weil ich keinen hatte:). Sehr interessant! In der Hand sieht das Stück wesentlich besser aus, zumindest der Avers. Ich kriege einfach keine aussagekräftigen Fotos hin...
Mein erster Gussdenar also für 15 €. Ist der Preis in Ordnung?
Beste Grüße
Hans
Hallo Hansa,
10-20€ ist der normale Preis für diese Gussdenare, je nach Schönheit, Verkäufer...

MR

Re: Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: Sa 04.02.23 22:01
von Hansa
Dann passt das doch, vielen Dank, MR.

Re: Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: Sa 04.02.23 23:00
von Hansa
Ich habe jetzt mal ein bisschen in dem Gussdenar-Thread gestöbert. Sind diese Gussdenare denn jetzt alle aus Weißmetall oder auch aus Bronze? Das wurde mir nicht ganz klar. Meiner ist definitiv nicht aus Weißmetall, sondern ganz klar aus einer Kupfer/Zinn- Legierung.

Re: Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: Sa 04.02.23 23:07
von Numis-Student
Hallo,

üblicherweise wird diese Legierung als Weissbronze bezeichnet, es ist also eine Kupferlegierung mit viel Blei, Zinn, manchmal auch wenigen Prozent Silber... Je nachdem, was der entsprechende Fälscher zur Verfügung hatte.

Schöne Grüße
MR

Re: Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: Sa 04.02.23 23:53
von Hansa
Ok, schon merkwürdig ist aber, dass sich mein Gussdenar optisch - was die Patina (dunkelgrün!) betrifft - nicht von geprägten Bronzen unterscheidet. "Weißmetall" ist bei meinem Stück auf jeden Fall ein missverständlicher Begriff.
Gruß Hans

Re: Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: So 05.02.23 01:14
von Numis-Student
Nicht Weißmetall, sondern Weissbronze. Frisch weiss/silbrig, 1800 Jahre später dann durch den Kupferanteil stark patiniert.

Re: Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: So 05.02.23 12:54
von Hansa
Ok, verstehe, vielen Dank!
Gruß Hans

Re: Marc Aurel Denar in Bronze?

Verfasst: So 05.02.23 14:46
von tilos
Hansa hat geschrieben:
Sa 04.02.23 23:53
Ok, schon merkwürdig ist aber, dass sich mein Gussdenar optisch - was die Patina (dunkelgrün!) betrifft - nicht von geprägten Bronzen unterscheidet. "Weißmetall" ist bei meinem Stück auf jeden Fall ein missverständlicher Begriff.
Gruß Hans
Das ist auch oft bei Silber(legierungen) so, dass bei der Patinabildung die Kupferanteile die Patina grün färben. Die sogen. Weißbronzen sahen im originalen Zustand, also im Umlauf, tatsächlich silbrig aus.

Gruß
Tilos

: Quasi doppelt, sorry, Malte hatte das ja schon erklärt. 8)