Historisch interessante Münzen
Moderator: Homer J. Simpson
- Pscipio
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Die Entwicklung der Darstellung des Postumus auf seinen Münzen
Marcius Cassianus Latinus Postumus, ein Römer gallischen Ursprungs, wurde wohl im Juli/August 260 n. Chr. von der "gallischen" Armee zum Kaiser ausgerufen. Der "rechtmässige" Kaiser Gallienus sah sich ausserstande, die nach der Gefangennahme seines Vaters durch die Perser an allen Ecken und Enden des Reiches auflodernden Aufstände und Usurpationen alle gleichzeitig zu bekämpfen: Postumus in Gallien, Britannien und Spanien, Ingenuus in Moesien und Pannonien, Regalianus in Moesien (?), Macrianus und Quietus im Osten, Piso in Thessalien, Valens in Achaia und Memor in Ägypten. So blieb Postumus im Westen vorerst ungestört und konnte ein relativ erfolgreiches eigenes Reich aufbauen, das "Gallische Sonderreich", und obwohl Gallienus ihn später mehrmals in Bedrängnis brachte, blieb Postumus' Herrschaft bis zu seiner Ermordung 269 n. Chr. wenigstens in Gallien und Britannien unbestritten.
Nach dieser kurzen historischen Einleitung, die für viele von euch wohl nichts neues brachte, nun zum eigentlichen Thema des Beitrages: die Entwicklung der Darstellung des Postumus auf seinen Münzen. Das interessante an diesem Thema ist, dass Postumus zu Beginn seiner Herrschaft als eleganter Adliger porträtiert wird, mit einem langen Gesicht, leicht lockigem Haar, einer eleganten Nase und einem gepflegten welligen Bart.
Postumus AR-Antoninianus, geprägt 260-261 n. Chr. in Lugdunum (erstes Foto)
Av: IMP C POSTVMVS P F AVG, drapierte und kürassierte Büste mit Strahlenkrone nach rechts.
Rev: HERC DEVSONIENSI, Herkules nach rechts stehend, hält Bogen und Löwenfell und stützt sich auf Keule.
Ø 20-21.5 mm, 4.44 g.
RIC 64
Bereits nach kurzer Zeit (1-2 Jahren) beginnt sich das Bild aber zu wandeln, aus dem Porträt eines eleganten und gepflegten Herrn mit noblen Gesichtszügen wird mehr und mehr ein zwergenhaftes Bildnis mit wirren Haaren, Stupsnase, vollen Wangen und einem zerzausten Bart. Diese Veränderung in der Darstellung, nicht vor dem 4. Jahr seiner Herrschaft abgeschlossen, zeigt uns unzweifelhaft den echten Postumus: nicht einen eleganten Adligen, sondern einen grobschlächtigen Mann von niederer Herkunft.
Postumus AR-Antoninianus, geprägt ca 264-269 n. Chr. in Lugdunum (zweites Foto)
Av: IMP C POSTVMVS P F AVG, drapierte und kürassierte Büste mit Strahlenkrone nach rechts.
Rev: FELICITAS AVG, Felicitas nach links stehend, hält Caduceus und Cornucopiae.
Ø 21-23 mm, 3.71 g.
RIC 58
Welches der beiden Porträts man mehr mag, ist natürlich Geschmacksache, aber ich denke, es haben beide ihre Reize, das elegante frühe wie auch das wirre späte.
Gruss, Pscipio
Marcius Cassianus Latinus Postumus, ein Römer gallischen Ursprungs, wurde wohl im Juli/August 260 n. Chr. von der "gallischen" Armee zum Kaiser ausgerufen. Der "rechtmässige" Kaiser Gallienus sah sich ausserstande, die nach der Gefangennahme seines Vaters durch die Perser an allen Ecken und Enden des Reiches auflodernden Aufstände und Usurpationen alle gleichzeitig zu bekämpfen: Postumus in Gallien, Britannien und Spanien, Ingenuus in Moesien und Pannonien, Regalianus in Moesien (?), Macrianus und Quietus im Osten, Piso in Thessalien, Valens in Achaia und Memor in Ägypten. So blieb Postumus im Westen vorerst ungestört und konnte ein relativ erfolgreiches eigenes Reich aufbauen, das "Gallische Sonderreich", und obwohl Gallienus ihn später mehrmals in Bedrängnis brachte, blieb Postumus' Herrschaft bis zu seiner Ermordung 269 n. Chr. wenigstens in Gallien und Britannien unbestritten.
Nach dieser kurzen historischen Einleitung, die für viele von euch wohl nichts neues brachte, nun zum eigentlichen Thema des Beitrages: die Entwicklung der Darstellung des Postumus auf seinen Münzen. Das interessante an diesem Thema ist, dass Postumus zu Beginn seiner Herrschaft als eleganter Adliger porträtiert wird, mit einem langen Gesicht, leicht lockigem Haar, einer eleganten Nase und einem gepflegten welligen Bart.
Postumus AR-Antoninianus, geprägt 260-261 n. Chr. in Lugdunum (erstes Foto)
Av: IMP C POSTVMVS P F AVG, drapierte und kürassierte Büste mit Strahlenkrone nach rechts.
Rev: HERC DEVSONIENSI, Herkules nach rechts stehend, hält Bogen und Löwenfell und stützt sich auf Keule.
Ø 20-21.5 mm, 4.44 g.
RIC 64
Bereits nach kurzer Zeit (1-2 Jahren) beginnt sich das Bild aber zu wandeln, aus dem Porträt eines eleganten und gepflegten Herrn mit noblen Gesichtszügen wird mehr und mehr ein zwergenhaftes Bildnis mit wirren Haaren, Stupsnase, vollen Wangen und einem zerzausten Bart. Diese Veränderung in der Darstellung, nicht vor dem 4. Jahr seiner Herrschaft abgeschlossen, zeigt uns unzweifelhaft den echten Postumus: nicht einen eleganten Adligen, sondern einen grobschlächtigen Mann von niederer Herkunft.
Postumus AR-Antoninianus, geprägt ca 264-269 n. Chr. in Lugdunum (zweites Foto)
Av: IMP C POSTVMVS P F AVG, drapierte und kürassierte Büste mit Strahlenkrone nach rechts.
Rev: FELICITAS AVG, Felicitas nach links stehend, hält Caduceus und Cornucopiae.
Ø 21-23 mm, 3.71 g.
RIC 58
Welches der beiden Porträts man mehr mag, ist natürlich Geschmacksache, aber ich denke, es haben beide ihre Reize, das elegante frühe wie auch das wirre späte.
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
- chinamul
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Hallo Pscipio!
Die von Dir konstatierte Wandlung des Postumusporträts kann ich anhand meiner 25 Postumi in dieser Deutlichkeit nicht recht nachvollziehen. Er sah auch schon auf einigen früheren Münzen ziemlich "knollig" aus, so daß er gut und gerne als Modell für unsere Gartenzwerge gedient haben könnte.
Gruß
chinamul
Die von Dir konstatierte Wandlung des Postumusporträts kann ich anhand meiner 25 Postumi in dieser Deutlichkeit nicht recht nachvollziehen. Er sah auch schon auf einigen früheren Münzen ziemlich "knollig" aus, so daß er gut und gerne als Modell für unsere Gartenzwerge gedient haben könnte.
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Hallo chinamul
Könntest du Fotos deiner frühen Stücke sowie die Quelle ihrer Datierung angeben? Sowohl der RIC wie auch die Autoren des "Cunetio Treasure" verweisen auf die erkennbare Transformation der Darstellung, es handelt sich also nicht bloss um eine Beobachtung meinerseits (solch eine hätte ich hier gewiss nicht als Tatsache präsentiert). Natürlich weist mein erstes Stück ein aussergewöhnlich elegantes Porträt auf, welches so auch auf frühen Antoninianen gewiss nicht alltäglich ist (der Gartenzwerg-Vergleich hat in vielen Fällen schon seine Berechtigung), die Ausführungen sind aber dennoch nicht aus der Luft gegriffen, wie man auch an folgenden frühen Münzen mit länglichen Porträts und "normaler" Nase sehen kann:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 0&Lot=1741
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 9&Lot=1191
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 1&Lot=1191
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 58&Lot=817
Gruss, Pscipio
Könntest du Fotos deiner frühen Stücke sowie die Quelle ihrer Datierung angeben? Sowohl der RIC wie auch die Autoren des "Cunetio Treasure" verweisen auf die erkennbare Transformation der Darstellung, es handelt sich also nicht bloss um eine Beobachtung meinerseits (solch eine hätte ich hier gewiss nicht als Tatsache präsentiert). Natürlich weist mein erstes Stück ein aussergewöhnlich elegantes Porträt auf, welches so auch auf frühen Antoninianen gewiss nicht alltäglich ist (der Gartenzwerg-Vergleich hat in vielen Fällen schon seine Berechtigung), die Ausführungen sind aber dennoch nicht aus der Luft gegriffen, wie man auch an folgenden frühen Münzen mit länglichen Porträts und "normaler" Nase sehen kann:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 0&Lot=1741
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 9&Lot=1191
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Hallo Pscipio!
Der Hinweis im RIC auf den Wandel des Postumusporträts ist mir bekannt, aber ich habe mir im Laufe der Zeit angewöhnt, mich lieber auf den eigenen Augenschein zu verlassen.
Hier sind nun, wie von Dir gewünscht, meine einzigen datierten und damit zeitlich genau fixierten Antoniniane des Postumus. Wenn ich mir die so ansehe, können mich die Feststellungen, die RIC und Du gemacht haben, leider immer noch nicht so recht überzeugen.
Die von Dir aufgeführten Links führen auch nicht viel weiter, weil die Stücke erstens andere Nominale zeigen und zweitens von anderen Münzstätten als meine Antoniniane stammen, und daß unterschiedliche Münzstätten auch unterschiedliche Stile hervorbringen, ist bekannt. Wie könnte man sonst wohl prinzipiell gleichartige Prägungen bestimmten Prägeorten zuordnen, was ja in vielen Fällen durchaus mit einiger Sicherheit möglich ist.
Gruß
chinamul
Der Hinweis im RIC auf den Wandel des Postumusporträts ist mir bekannt, aber ich habe mir im Laufe der Zeit angewöhnt, mich lieber auf den eigenen Augenschein zu verlassen.
Hier sind nun, wie von Dir gewünscht, meine einzigen datierten und damit zeitlich genau fixierten Antoniniane des Postumus. Wenn ich mir die so ansehe, können mich die Feststellungen, die RIC und Du gemacht haben, leider immer noch nicht so recht überzeugen.
Die von Dir aufgeführten Links führen auch nicht viel weiter, weil die Stücke erstens andere Nominale zeigen und zweitens von anderen Münzstätten als meine Antoniniane stammen, und daß unterschiedliche Münzstätten auch unterschiedliche Stile hervorbringen, ist bekannt. Wie könnte man sonst wohl prinzipiell gleichartige Prägungen bestimmten Prägeorten zuordnen, was ja in vielen Fällen durchaus mit einiger Sicherheit möglich ist.
Gruß
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Hallo chinamul
Bei deinem ersten Stück sehe ich aber schon ein eleganteres Porträt als bei meinem zweiten, dein zweites weist zwar eine Knollennase, aber auch ein viel längeres Gesicht auf und auch bei deinem dritten Stück zieht sich die Nase nicht so nach oben wie auf späteren Stücken. Weitere Exemplare hier:
http://imagedb.coinarchives.com/img/lan ... 376q00.jpg (261 n. Chr., Lugdunum)
http://www.dirtyoldcoins.com/natto/id/p ... ost038.jpg (261 n. Chr., Treveri)
http://www.dirtyoldcoins.com/natto/id/p ... ost045.jpg (262 n. Chr., Treveri)
Vergleiche ich es mit folgenden Stücken, so fällt mir schon ein Unterschied auf:
http://www.dirtyoldcoins.com/natto/id/p ... ost016.jpg (263-265 n. Chr., Treveri)
http://www.dirtyoldcoins.com/natto/id/p ... ost001.jpg (268 n. Chr., Treveri)
http://www.dirtyoldcoins.com/natto/id/p ... ost030.jpg (268 n. Chr., Treveri)
Es stimmt wohl nicht in allen Fällen, aber ich denke trotzdem, dass man das längere Gesicht und die weniger nach oben gezogene Nase fast ausschliesslich auf frühen Münzen findet. Ich bin jedenfalls überzeugt davon, dass ich ein solches Porträt wie auf meiner ersten Münze auf späteren Stücken nicht wiederfindet, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen, falls ich mich irren sollte.
Gruss, Pscipio
Bei deinem ersten Stück sehe ich aber schon ein eleganteres Porträt als bei meinem zweiten, dein zweites weist zwar eine Knollennase, aber auch ein viel längeres Gesicht auf und auch bei deinem dritten Stück zieht sich die Nase nicht so nach oben wie auf späteren Stücken. Weitere Exemplare hier:
http://imagedb.coinarchives.com/img/lan ... 376q00.jpg (261 n. Chr., Lugdunum)
http://www.dirtyoldcoins.com/natto/id/p ... ost038.jpg (261 n. Chr., Treveri)
http://www.dirtyoldcoins.com/natto/id/p ... ost045.jpg (262 n. Chr., Treveri)
Vergleiche ich es mit folgenden Stücken, so fällt mir schon ein Unterschied auf:
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http://www.dirtyoldcoins.com/natto/id/p ... ost001.jpg (268 n. Chr., Treveri)
http://www.dirtyoldcoins.com/natto/id/p ... ost030.jpg (268 n. Chr., Treveri)
Es stimmt wohl nicht in allen Fällen, aber ich denke trotzdem, dass man das längere Gesicht und die weniger nach oben gezogene Nase fast ausschliesslich auf frühen Münzen findet. Ich bin jedenfalls überzeugt davon, dass ich ein solches Porträt wie auf meiner ersten Münze auf späteren Stücken nicht wiederfindet, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen, falls ich mich irren sollte.
Gruss, Pscipio
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- beachcomber
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hallo,
heute möchte ich eine münze meiner sammlung vorstellen, die einerseits durch ein fantastisches porträt (wie ich finde) besticht, und andererseits durch eine interessante, seltene rückseite, die meines wissens nur auf münzen des commodus vorkommt.
es handelt sich um einen sesterz des commodus, geprägt um 189 n.chr.
RIC III 549.
av:M.COMMODUS ANT.P.FELIX AUG.BRIT
rv:PIETATI.SENATUS COS V PP S C
commodus steht nach rechts mit schriftrolle in der linken hand und gibt dem genius des senats die rechte, der ein szepter trägt (im RIC fälschlich als 'commodus clasping hands with senator' beschrieben)
der witz dabei ist, das commodus hier die pietas des senats anruft, die macht die, (wie frau kampmann so schön schreibt) 'einen menschen leitet, ehrfürchtig alle von den vorfahren ererbten regeln,bräuche und gesetze einzuhalten'.
dieses 'einhalten der regeln' war aber spätestens seit dem, (vom senat unterstützten), attentatsversuch auf commodus, am anfang seiner alleinregierung durch eine verschwörung seiner schwester lucilla, nicht mehr gegeben.
der geschichtsschreibung zur folge, gab es wohl kaum eine regierung der kaiserzeit, in der der gegenseitige hass zwischen kaiser und senat grösser war, als zur zeit des commodus.
vergessen sollte man dabei allerdings nicht, dass die geschichtsschreibung aus der sicht des senats vorgenommen wurde, und obwohl die commodus als den schlimmsten kaiser den man sich für das reich vorstellen konnte, darstellt, war commodus sicher beim volk beliebt, und auch seine politischen entscheidungen nicht so abwegig, wie sie zu seiner zeit empfunden wurden.
grüsse
frank
heute möchte ich eine münze meiner sammlung vorstellen, die einerseits durch ein fantastisches porträt (wie ich finde) besticht, und andererseits durch eine interessante, seltene rückseite, die meines wissens nur auf münzen des commodus vorkommt.
es handelt sich um einen sesterz des commodus, geprägt um 189 n.chr.
RIC III 549.
av:M.COMMODUS ANT.P.FELIX AUG.BRIT
rv:PIETATI.SENATUS COS V PP S C
commodus steht nach rechts mit schriftrolle in der linken hand und gibt dem genius des senats die rechte, der ein szepter trägt (im RIC fälschlich als 'commodus clasping hands with senator' beschrieben)
der witz dabei ist, das commodus hier die pietas des senats anruft, die macht die, (wie frau kampmann so schön schreibt) 'einen menschen leitet, ehrfürchtig alle von den vorfahren ererbten regeln,bräuche und gesetze einzuhalten'.
dieses 'einhalten der regeln' war aber spätestens seit dem, (vom senat unterstützten), attentatsversuch auf commodus, am anfang seiner alleinregierung durch eine verschwörung seiner schwester lucilla, nicht mehr gegeben.
der geschichtsschreibung zur folge, gab es wohl kaum eine regierung der kaiserzeit, in der der gegenseitige hass zwischen kaiser und senat grösser war, als zur zeit des commodus.
vergessen sollte man dabei allerdings nicht, dass die geschichtsschreibung aus der sicht des senats vorgenommen wurde, und obwohl die commodus als den schlimmsten kaiser den man sich für das reich vorstellen konnte, darstellt, war commodus sicher beim volk beliebt, und auch seine politischen entscheidungen nicht so abwegig, wie sie zu seiner zeit empfunden wurden.
grüsse
frank
- Peter43
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Das ist ja ein wunderschöner Sesterz mit einem gestochen scharfen Portrait! Auch auf dem Revers kann man Commmodus gut erkennen. Glückwunsch zu so einer Münze!
Solche verlogenen Darstellungen haben wir ja auch schon von Caracalla und Plautilla gesehen, die sich bis aufs Blut haßten.
MfG
Das ist ja ein wunderschöner Sesterz mit einem gestochen scharfen Portrait! Auch auf dem Revers kann man Commmodus gut erkennen. Glückwunsch zu so einer Münze!
Solche verlogenen Darstellungen haben wir ja auch schon von Caracalla und Plautilla gesehen, die sich bis aufs Blut haßten.
MfG
Omnes vulnerant, ultima necat.
- chinamul
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Pupienus und Balbinus
Das Jahr 238 hatte es, was die Turbulenz der Ereignisse und den Personalverschleiß an der Spitze des Reiches betraf, wirklich in sich. Zuerst ereilte das Schicksal den Maximinus Thrax, der im Frühsommer jenes Jahres von meuternden Soldaten erschlagen wurde, als er schon nicht mehr Kaiser war. Nicht besser erging es dann den ihm folgenden Gordianen I und II, die nur etwa drei Wochen an der Macht waren, bevor sie in der Schlacht (Gordianus II) und durch Selbstmord (Gordianus I) ebenfalls zu Tode kamen.
Der Senat setzte daraufhin Pupienus und Balbinus zu gleichberechtigten Kaisern ein. Aber auch deren Herrschaft blieb ein bloßes Intermezzo von nicht einmal 100 Tagen, weil sie im Volk keinen Rückhalt hatten. Die Prätorianer ermordeten sie schließlich und hoben den dreizehnjährigen Gordian III auf den Thron.
Wie es so oft auf Münzen zu beobachten ist, hat auch hier die Beschwörung der Eintracht der gemeinsam regierenden Kaiser mit der Wirklichkeit wenig zu tun. Die beiden waren sich nämlich keineswegs einig, sondern belauerten einander argwöhnisch.
PUPIENUS 238
AE Sesterz Rom April bis Juni 238
Av.: IMP CAES M CLOD PVPIENVS AVG - Geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: CONCORDIA AVGG S C (im Abschnitt) - Concordia nach links sitzend; in der Rechten Patera, in der Linken Doppelfüllhorn
RIC 20; C. 7 (21,08 g)
BALBINUS 238
AE Sesterz Rom April bis Juni 238
Av.: IMP CAES D CAEL BALBINVS AVG - Geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: CONCORDIA AVGG S C (im Abschnitt) - Concordia nach links sitzend; in der Rechten Patera, in der Linken Doppelfüllhorn
RIC 22; C. 4 (18,40 g)
Gruß
chinamul
Das Jahr 238 hatte es, was die Turbulenz der Ereignisse und den Personalverschleiß an der Spitze des Reiches betraf, wirklich in sich. Zuerst ereilte das Schicksal den Maximinus Thrax, der im Frühsommer jenes Jahres von meuternden Soldaten erschlagen wurde, als er schon nicht mehr Kaiser war. Nicht besser erging es dann den ihm folgenden Gordianen I und II, die nur etwa drei Wochen an der Macht waren, bevor sie in der Schlacht (Gordianus II) und durch Selbstmord (Gordianus I) ebenfalls zu Tode kamen.
Der Senat setzte daraufhin Pupienus und Balbinus zu gleichberechtigten Kaisern ein. Aber auch deren Herrschaft blieb ein bloßes Intermezzo von nicht einmal 100 Tagen, weil sie im Volk keinen Rückhalt hatten. Die Prätorianer ermordeten sie schließlich und hoben den dreizehnjährigen Gordian III auf den Thron.
Wie es so oft auf Münzen zu beobachten ist, hat auch hier die Beschwörung der Eintracht der gemeinsam regierenden Kaiser mit der Wirklichkeit wenig zu tun. Die beiden waren sich nämlich keineswegs einig, sondern belauerten einander argwöhnisch.
PUPIENUS 238
AE Sesterz Rom April bis Juni 238
Av.: IMP CAES M CLOD PVPIENVS AVG - Geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: CONCORDIA AVGG S C (im Abschnitt) - Concordia nach links sitzend; in der Rechten Patera, in der Linken Doppelfüllhorn
RIC 20; C. 7 (21,08 g)
BALBINUS 238
AE Sesterz Rom April bis Juni 238
Av.: IMP CAES D CAEL BALBINVS AVG - Geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: CONCORDIA AVGG S C (im Abschnitt) - Concordia nach links sitzend; in der Rechten Patera, in der Linken Doppelfüllhorn
RIC 22; C. 4 (18,40 g)
Gruß
chinamul
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Hallo chinamul,
sehr interessante Stücke. AV-Umschrift gleichlang, gleiche Büstengestaltung und gleiche RV. Dadurch sollte wohl die Gleichstellung ausgedrückt werden, auf die du angesprochen hast.
Gruß Chippi
sehr interessante Stücke. AV-Umschrift gleichlang, gleiche Büstengestaltung und gleiche RV. Dadurch sollte wohl die Gleichstellung ausgedrückt werden, auf die du angesprochen hast.
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Zuletzt geändert von Peter43 am So 09.10.05 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Das Macellum des Nero
Ein Macellum war in der Regel ein großer, von Säulenreihen gesäumter Markt, auf dem Lebensmittel aller Art feilgehalten wurden. In der Mitte stand meist eine große Halle mit Einzelboxen, die von den Händlern gemietet werden konnten. Sie verkauften dort nicht nur die in der römischen Küche benötigten Dinge wie Fisch, Fleisch, Gemüse, Früchte, Wein, Öl und Gewürze, sondern einige boten sogar eine Art Partyservice an, also die Lieferung kompletter Festessen ins Haus inklusive der Gestellung des dazu benötigten Personals. Natürlich konnte man auch an Ort und Stelle größere Räume mieten und dort Gäste zum Essen einladen. Dadurch waren die Macella gesellschaftlich so bedeutsame Treffpunkte, daß sie in dieser Hinsicht vielleicht sogar mit den Thermen vergleichbar waren.
Es kann kaum verwundern, daß der stets auf Beliebtheit beim Volk erpichte Nero deshalb ein solches Macellum auch in Rom errichten und dessen im Jahr 59 erfolgte Fertigstellung später auf Münzen verewigen ließ.
NERO 54 – 68
AE Dupondius Lugdunum ca. 64 – 67
Av.: NERO CLAVD CAESAR AVG GER P M TR P IMP P - Belorbeerter Kopf links
Rv.: MAC AVG S C - Frontansicht des neronischen Macellums
RIC 400 (14,30 g)
Gruß
chinamul
Ein Macellum war in der Regel ein großer, von Säulenreihen gesäumter Markt, auf dem Lebensmittel aller Art feilgehalten wurden. In der Mitte stand meist eine große Halle mit Einzelboxen, die von den Händlern gemietet werden konnten. Sie verkauften dort nicht nur die in der römischen Küche benötigten Dinge wie Fisch, Fleisch, Gemüse, Früchte, Wein, Öl und Gewürze, sondern einige boten sogar eine Art Partyservice an, also die Lieferung kompletter Festessen ins Haus inklusive der Gestellung des dazu benötigten Personals. Natürlich konnte man auch an Ort und Stelle größere Räume mieten und dort Gäste zum Essen einladen. Dadurch waren die Macella gesellschaftlich so bedeutsame Treffpunkte, daß sie in dieser Hinsicht vielleicht sogar mit den Thermen vergleichbar waren.
Es kann kaum verwundern, daß der stets auf Beliebtheit beim Volk erpichte Nero deshalb ein solches Macellum auch in Rom errichten und dessen im Jahr 59 erfolgte Fertigstellung später auf Münzen verewigen ließ.
NERO 54 – 68
AE Dupondius Lugdunum ca. 64 – 67
Av.: NERO CLAVD CAESAR AVG GER P M TR P IMP P - Belorbeerter Kopf links
Rv.: MAC AVG S C - Frontansicht des neronischen Macellums
RIC 400 (14,30 g)
Gruß
chinamul
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