Historisch interessante Münzen
Moderator: Homer J. Simpson
Re: Historisch interessante Münzen
Manchmal wünscht ich mir, wären Zeitreisen möglich... nur zu gerne würde ich den oder die eine oder andere historische Person von Nahem erleben... (ob man dann wohl auch von mancher überrascht oder sogar eher enttäuscht wäre?).
- Peter43
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Re: Historisch interessante Münzen
Personen, die mit solch absoluter Macht ausgestattet sind, sind immer gefährlich. Denen möchte ich nicht zu nahe kommen.
Jochen
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- dictator perpetuus
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Re: Historisch interessante Münzen
Hängt von der Erwartungshaltung ab. Die ist hierzulande noch immer oder vielleicht zuletzt sogar wieder verstärkt falsch. Man will entweder verteufeln oder verehren, das ist das Problem.Timestheus hat geschrieben: ↑Mi 30.03.22 13:27(ob man dann wohl auch von mancher überrascht oder sogar eher enttäuscht wäre?).
In den USA ist das noch viel schlimmer und es führt zu Konflikten, die bei differenzierter Betrachtung nicht vorhanden wären. Ich bin beispielsweise der Meinung, dass historische Personen wie Konrad Adenauer, Mustafa Kemal Atatürk, Abraham Lincoln, Friedrich der Große, Marthin Luther oder bei den Römern beispielsweise Mark-Aurel, wahrscheinlich auch Jesus von Nazarath insgesamt positiv zu bewerten sind.
Das heißt aber nicht, dass man, wie es bei einigen aus der Reihe vorkommt, alles in den Himmel loben muss, Adenauers Frauenbild, Atatürks Gewaltanwendung, Lincolns Absage an Geichberechtigung der Ethnien, Friedrichs Absolutheitsanspruch der Herrschaft, Luthers Antisemitismus und Hexenwahn oder das Fortbestehen der Sklaverei unter Mark-Aurel sind zumindest aus der heutigen Perspektive nicht in Ordnung, sollten nicht vergessen, aber im Rahmen von Zeit und Gesellschaft bewertet werden.
Wenn man dann irgendwelche Denkmäler von irgendwelchen Menschen quasi als Götzenbilder verehrt und die Leute bemerken, dass derjenige Sklaven hatte, wollen viele dann eine "damnatio memoriae" an möglichst vielen Dingen umzusetzen, sodass es fast einer Kuturrevolution gleich kommt. Und in den USA könnte es dann soweit getrieben werden, dass die Leute merken, dass auch George Washington Sklaven hatte und der ganze Staat in den Augen vieler gestürzt gehört.
Am besten ist immer ein möglichst differenziertes Bild mit differenzierter Bewertung ohne Glorifizierung, aber mögichst auch ohne grundsätzliche Verteufeung wie z.B. bei Caligula, Nero, Domitian oder Commodus oft üblich.
Und überrascht wäre man ganz bestimmt von vielen historischen Personen.
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- Zwerg (Mi 30.03.22 15:38) • kiko217 (Mi 30.03.22 20:02) • Xanthos (Do 31.03.22 05:09)
Re: Historisch interessante Münzen
Wo ist denn das Inhaltsverzeichnis hin? Die Suche findet auch nichts. Jochen... hast Du in den 58 Seiten hier auch etwas über den "Mount Argaeus" auch etwas geschrieben?
- Peter43
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Re: Historisch interessante Münzen
Hallo Timestheus!
Da der Thread über historisch interessante Münzen von vielen verschiedenen Mitgliedern geschrieben wurde, gibt es hier kein Inhaltsverzeichnis. Den gibt es nur beim Mythologiethread. Und da gibt es einen schönen Artikel über den Mount Argaeus: "Der Argaios - der heilige Berg Kappadokiens" viewtopic.php?f=6&t=11926&start=60 Ganz unten!
Freundliche Grüße
Jochen
Da der Thread über historisch interessante Münzen von vielen verschiedenen Mitgliedern geschrieben wurde, gibt es hier kein Inhaltsverzeichnis. Den gibt es nur beim Mythologiethread. Und da gibt es einen schönen Artikel über den Mount Argaeus: "Der Argaios - der heilige Berg Kappadokiens" viewtopic.php?f=6&t=11926&start=60 Ganz unten!
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Jochen
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Re: Historisch interessante Münzen
Ah mein Fehler! Ich war / bin im falschen Thread. Verwechselt: Danke Dir.
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Re: Historisch interessante Münzen
Mehr dazu findet man auch in Peter Weiß, "Argaios / Erciyas Dagt - Heiliger Berg Kappadokiens, Monumente und Ikonographie", JNG XXXV, 1985, S. 21-48: https://www.bngev.de/wp-content/uploads ... o,-276,683Timestheus hat geschrieben: ↑Mi 30.03.22 22:42... hast Du in den 58 Seiten hier auch etwas über den "Mount Argaeus" auch etwas geschrieben? ...
Gruß
Altamura
- Peter43
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Re: Historisch interessante Münzen
Daß es detailliertere und kompetentere Arbeiten gibt, ist mir klar. Aber ich möchte hier aus dem Vorwort zu meinem Mythologiebuch zitieren:
"Für wen ist dieses Buch gedacht? Ich bin kein Wissenschaftler und dieses Buch wendet sich auch nicht an Wissenschaftler, sondern an den interessierten Laien, der etwas über den mythologischen Hintergrund seiner Münze wissen möchte."
In diesem Sinne möchte ich nur Mittler sein, der dem Münzsammler interessante Themen näher bringt, und nichts weiter.
Jochen
"Für wen ist dieses Buch gedacht? Ich bin kein Wissenschaftler und dieses Buch wendet sich auch nicht an Wissenschaftler, sondern an den interessierten Laien, der etwas über den mythologischen Hintergrund seiner Münze wissen möchte."
In diesem Sinne möchte ich nur Mittler sein, der dem Münzsammler interessante Themen näher bringt, und nichts weiter.
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- Peter43
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Historisch interessante Münzen
Der Pedigree
Etymologie:
Der Pedigree, von engl. pedigree, = Stammbaum, von mittelengl. Pedegru, von mittel-französisch pie de gru = Kranichfuß. Die genealogischen Linien sollen einem Kranichfuß ähneln (Duden).
Der Pedigree bezeichnet demnach den Stammbaum, ist also eine Liste der Vorfahren. Von daher hat die Numismatik diesen Begriff übernommen und bezeichnet damit die Liste der Vorbesitzer einer Münze. Im Idealfall wäre es die Liste aller Besitzer von der Prägung der Münze bis zu ihrem heutigen Eigentümer. Das ist natürlich illusorisch. Wir kennen aber berühmte Sammler. Einer der frühesten muß Kaiser Augustus gewesen sein, von dem Sueton (Augustus 75) schreibt: „[verteilte er] Münzen aller Prägung, sogar alte königliche und ausländische."
Das Sammeln von Münzen kam dann erst in der Renaissance wieder auf, als die Antike als Quelle des Wissens entdeckt wurde. Zu den ersten Sammlern gehörte Erasmus von Rotterdam (1466?-1536), von dem z. B. bekannt ist, daß er sich mit dem Koson-Stater beschäftigt hat.
In unserer Zeit ist ein interessanter Pedigree oft ein Grund für einen höheren Preis. Je weiter der Pedigree in die Vergangenheit zurückreicht, um so höher kann der Preis beim Verkauf angesetzt werden. Aber viele Sammler interessieren sich auch ohne finanzielle Interessen dafür, einfach zu wissen, in welchen Händen ihre Münze vorher gewesen ist. Das ist auch der Tatsache gedankt, daß der Sammler die Münze nur für eine gewisse Zeit besitzt, bis sie wieder in andere Hände übergeht. Er selbst ist also nur ein Glied in einer langen Kette von Besitzern. Deshalb trägt er die Verantwortung dafür, für sie zu sorgen und sie in gutem Zustand weiterzugeben. Heute spielt der Pedigree auch juristisch eine immer größere Rolle, weil der Sammler im Ernstfall nachweisen muß, daß er seine Münze nicht illegal erworben oder durch Raubgrabungen bekommen hat.
Ich bin jetzt einmal meine Sammlung durchgegangen und habe hier eine Liste interessanter Pedigrees zusammengestellt. Dabei handelt sich um eine ganz persönliche Auswahl. Ich beginne mit dem am längsten zurückreichenden Pedigree.
(1) Alexandria, Gallienus, Milne 4119f; Emmett 3806; Dattari 5288; Geissen 5928; Curtis 1585 Pedigree:
ex Sayles&Lavender, 18.9. 2009
ex coll. Benjamin Pierce Cheney
ex Boston Museum of Fine Arts Art. 88.198 (erworben1888)
Boston Museum of Fine Arts
Das Museum wurde 1876 eröffnet und enthält heute mit über 500.000 Exponaten eine der umfassendsten Kunstsammlungen der Welt. Wie viele große Museen hat auch das Museum of Fine Arts in Boston eine numismatische Sammlung. Von Zeit zu Zeit verkaufen Museen Teile ihrer Sammlung, um dafür andere Obje-te zu erwerben. Aus Boston stammt eine Münze, die es 1888 erworben hatte und die somit meine Münze mit dem am weitesten zurückreichenden Pedigree ist.
Benjamin Pierce Cheney (1815-1895)
Cheney, Sohn eines Schmieds, war Geschäftsmann und der Begründer der Firma, die später American Express wurde. 1831 begann er als Postkutschenfahrer. Als durch den Bau der Eisenbahnen die Postkutschrouten immer mehr eingestellt wurden, arbeitete er auch als Bühnendarsteller. Aber er hatte sich inzwischen einen Namen gemacht als zuverlässiger und verantwortungs-voller Fahrer, dem man auch großen Banksummen an-vertrauen konnte. Bei White und Walker organisierte er die Expresslinie zwischen Boston und Montreal. Dabei verlor er bei einem Unfall seinen rechten Arm. 1854 wurde er zum Direktor von Wells Fargo gewählt und gründete United States & Canada Express und verkaufte es dann später an American Express. Zu der Zeit war er der größte Aktionär in den USA. In der Panik von 1893 verlor er einen großen Teil seines Vermögens. Er war in großem Maße sozial tätig und spendete riesige Summen zur Entwicklung der Eisenbahn, von Schulen und Colleges. Eines seiner besonderen Interessen war der Garten- und Landbau. Zu seinen Ehren wurde die Stadt Cheney in Washington nach ihm benannt.
Quelle: Wikipedia
(2) Domitian, RIC II, 109; Cohen 234 Und hier ist das zugehörige Kärtchen Pedigree:
ex York Coins, 25 9. 2007
ex Baldwin's Auction 42, 26. 9. 2005
ex coll. William Boyd (1840-1906)
ex Spink, November 1892
Spink&Son
Spink&Son ist das älteste Auktionshaus, das ich kenne. Es geht zurück auf das Jahr 1666 und ist somit das älteste Auktionshaus überhaupt mit einer über 350-jährigen Geschichte. Gegründet wurde es von John Spink, hauptsächlich einem Goldschmied und Pfandleiher, in der Lombardstreet in London. Beim großen Brand 1666 wurde es, wie 4/5 von London, total zerstört. Aber danach kehrte Spink dorthin zurück.
1772 begann Spink&Son mit Gold- und Silbermünzen zu handeln. 1880 erwarben sie eine kleine Münzstätte in Soho und begannen Medaillen zu entwerfen und zu prägen.
1892 (bis 2012) gaben sie den Numismatic Circular heraus. Dies war der älteste regelmäßig erscheinende Münzen- und Medaillenkatalog der Welt. 1962 gingen sie an die Börse. 1977 wurde Spink von Andrew Weird &Co Ltd. erworben und 1978 fand die 1. Münzauktion statt. 1993 erwarb Christie's Spink und integrierte seine eigene Münzen- und Medaillenabteilung in Spink. Inzwischen handelt Spink auch mit Kunst, Gemälden, Möbeln und anderen wertvollen Objekten.
Quelle: Achievements at Auction(spink.com)
William Christopher Boyd (1840-1906)
Boyd war Teilhaber des Familienunternehmens für Textilien, 7 Friday St., City of London. Er kaufte zahlreich von W.S. Lincoln und A.H. Baldwin. Seine Sammlung umfasste römische und umfangreiche englische Münzen von den Kelten bis zu Edward VII. Seine Nachkommen verkauften seine Sammlung zusammen mit seiner Bibliothek 2005 in 1503 Losen bei Baldwins.
A. H. Baldwin&Sons
A. H. Baldwin&Sons Ltd. wurde 1872 von Albert Henry Baldwin gegründet und feierte kürzlich sein 147-jähriges Bestehen. 1901 gründete er zusammen mit seinem ältesten Sohn Percy sein erstes Geschäft in London. Später stießen seine zwei weitere Söhne zu dem Duo: Fred und Roy. Fred war der legendäre Katalogisierer der Münzsammlung von König Faruk von Ägypten. 1920 wurde Baldwin in eine AG umgewandelt. Die erste Auktion fand 1994 statt. 2012 versteigerte Baldwin die mittlerweile legendäre Prospero Collection, die einen Pantikapaion-Goldstater enthielt, der für 2.250.000 Dollar verkauft wurde - ein damaliger Weltrekord für eine antike Münze.
Quelle: www.baldwin.co.uk/heritage/
(3) Troizen, Commodus, BCD Peloponnesos 1341.2 (diese Münze) Pedigree:
ex CNG Coins, 26. 7. 2006
ex LHS Auktion 96, 8./9. 5. 2006, Lot 1198
ex coll. BCD
ex coll. Athanasios Rhousopolis (vor 1898)
Athanasios Rhousopolis (1823-1898
Rhousopolis wurde in Vogatsiko von Kastoria geboren. Er ging zunächst in Istanbul zur Schule, dann auf die Universität Athen. 1847 kam er nach Deutschland, wo er an den Universitäten Leipzig, Berlin und Göttingen Philologie und Archäologie studierte. 1853 kehrte er nach Griechenland zurück, wo er erst Professor für Philologie an der Hochschule in Patras wurde und im folgenden Jahr außerordentlicher Professor für Archäologie. Nachdem er von der Universität zurücktrat beschäftigte er sich ausschließlich mit literarischen und archäologischen Studien.
Quelle: el.wikipedia.org/wiki/Αθανάσιος_Ρουσόπουλος
BCD
BCD ist bekannt als einer der bedeutendsten Münzsammler und Numismatiker unserer Zeit. Und er besitzt eine der größten Bibliotheken numismatischer Literatur und soll sogar einen eigenen Bibliothekar eingestellt haben, der sich um sie kümmert. Er legt Wert darauf, anonym zu bleiben. Aber da er mein Mythologiebuch gekauft hat. kenne ich seinen Namen. Es ist Basil. C. Demetriadi in Athen.
Seine Sammlungen umfassen insbesondere Münzen aus Griechenland und schließen große Seltenheiten und Münzen von außerordentlicher Qualität ein. Teile seiner Sammlungen sind in mehreren Auktionen von unterschiedlichen Auktionshäusern auf den Markt gekommen. Aufgrund der herausragenden wissenschaftlichen Forschungen von BCD sind die Auktionskataloge seiner Sammlungen zu Standardreferenzen geworden.
(4) Claudius, RIC I, 38; Cohn 57; BMCR 39 Pedigree:
ex. Klassische Münzen, Tübingen, Februar 2002
ex Münzen&Medaillen, Basel
ex Adolph E. Cahn Frankfurt, Auktion Nr. 68, 26. 11. 1930, Lot 232 (coll. Moritz Simon, Berlin)
ex Glendining&Co, Sale No. 2, London, 15.7.1929, Lot 666
Mit diesem Aureus hat mein Interesse an Pedigrees be-gonnen. Es ist mir sogar gelungen, ein Exemplar des Kataloges der Cahn-Auktion von 1930 zu bekommen. Den Katalog von Glendining habe ich im Internet gefunden.
Glendining&Co, London
Die Firma wurde 1900 von Douglas Glendining gegründet, der vorher bei Lloyd's tätig war. Zunächst handelte er mit Medaillen, bevor er sich der Numismatik zuwandte. Als er 1948 in den Ruhestand trat, wurde das Geschäft an Phillips, Son und Neale übertragen, einem Kunstauktionshaus unter der Leitung von William French. French leitete das Unternehmen bis zu seinem Tod im Jahr 1986. Zu diesem Zeitpunkt galt er als einer der besten Auktionatoren in der Geschichte der Numismatik. Nach seinem Tod ging es mit Glendining bergab, und die Marke wurde von Bonham's aufgekauft. In seiner Blütezeit versteigerte Glendining eine Reihe der bedeutendsten Sammlungen.
Quelle: www.cicerocollection.com/glendinings.html
Hier ist ein Ausschnitt aus dem Katalog von 1929 mit dem Bild meiner Münze: Moritz Simon
(in Berlin nachgewiesen 1897-1933) war ein jüdischer Kaufmann und Münzsammler in Berlin. Zunächst erscheint er als Teilhaber der Kohlenhandlung Rahmer und Simon in der Dennewitzstr. 35, wo er auch wohnte. 1910 ist er Inhaber einer Kohlengroßhandlung in Charlottenburg (Hermann Sontag Nachfolger, Galvanistr. 8). Nachdem die Kohlengroßhandlung 1923 in eine GmbH umgewandelt wurde, fungierte Moritz Simon als Geschäftsführer. Er war ein bedeutender Sammler und Numismatiker und besaß eine wertvolle Münzsammlung und eine große Bibliothek. Ende der 20er Jahre scheint diese Firma in finanzielle Schwierigkeiten geraten zu sein, jedenfalls ließ Moritz Simon seine Münzsammlung am 26. 11. 1930 in der Auktion Nr. 68 bei Adolph E. Cahn in Ffm. versteigern. Mein Aureus war das Lot 232. Seine Bibliothek ist ab 1934 in Berlin nicht mehr nachgewiesen. Am 3.12.1929 war dieser Aureus als Lot 666 bei einer Auktion von Glendining &Co in London erschienen. Es ist gut möglich daß Moritz Simon ihn dort ersteigert hat.
Quelle: provenienz.gbv.de/Moritz_Simon
Adolph E. Cahn, Auktionshaus Frankfurt/Main
Adolph E. Cahn (1839-1918) war ein deutscher Numismatiker und Münzhändler. Als Sohn von Isaak Cahn und seiner Frau Martha, geb. Seligmann, übernahm er zunächst das väterliche Juweliergeschäft in Mainz, wandte sich dann aber der Numismatik zu. 1874 gründete er in Frankfurt eine Münzhandlung. Nach seinem Tod 1918 übernahm zunächst sein Sohn Ludwig (1877-1924) und dessen Ehefrau Johanna die Leitung des Geschäfts unter dem Namen Adolph E. Cahn. Ihm folgte sein Bruder Julius Cahn (1872-1935). der zusammen mit seiner Schwägerin und seiner Ehefrau Emma das Geschäft weiterführte. Als Julius Cahn im Dezember 1935 starb, wurde die Münzhandlung kurz von seiner Mitarbeiterin Elisabeth Button übernommen und unter dem Namen "Frankfurter Münzhandlung E. Button" weitergeführt. Die beiden Enkel von Adolpf E. Cahn, Erich B. Cahn und Herbert A. Cahn emigrierten aufgrund der zunehmenden nationalsozialistischen Verfolgung nach Basel, wo sie die Münzhandlung Basel AG gründeten, seit 1941 Münzen und Medaillen AG, die zu einer der bedeutendsten Münzhandlungen der Welt wurde.
(Fortsetzung folgt)
Etymologie:
Der Pedigree, von engl. pedigree, = Stammbaum, von mittelengl. Pedegru, von mittel-französisch pie de gru = Kranichfuß. Die genealogischen Linien sollen einem Kranichfuß ähneln (Duden).
Der Pedigree bezeichnet demnach den Stammbaum, ist also eine Liste der Vorfahren. Von daher hat die Numismatik diesen Begriff übernommen und bezeichnet damit die Liste der Vorbesitzer einer Münze. Im Idealfall wäre es die Liste aller Besitzer von der Prägung der Münze bis zu ihrem heutigen Eigentümer. Das ist natürlich illusorisch. Wir kennen aber berühmte Sammler. Einer der frühesten muß Kaiser Augustus gewesen sein, von dem Sueton (Augustus 75) schreibt: „[verteilte er] Münzen aller Prägung, sogar alte königliche und ausländische."
Das Sammeln von Münzen kam dann erst in der Renaissance wieder auf, als die Antike als Quelle des Wissens entdeckt wurde. Zu den ersten Sammlern gehörte Erasmus von Rotterdam (1466?-1536), von dem z. B. bekannt ist, daß er sich mit dem Koson-Stater beschäftigt hat.
In unserer Zeit ist ein interessanter Pedigree oft ein Grund für einen höheren Preis. Je weiter der Pedigree in die Vergangenheit zurückreicht, um so höher kann der Preis beim Verkauf angesetzt werden. Aber viele Sammler interessieren sich auch ohne finanzielle Interessen dafür, einfach zu wissen, in welchen Händen ihre Münze vorher gewesen ist. Das ist auch der Tatsache gedankt, daß der Sammler die Münze nur für eine gewisse Zeit besitzt, bis sie wieder in andere Hände übergeht. Er selbst ist also nur ein Glied in einer langen Kette von Besitzern. Deshalb trägt er die Verantwortung dafür, für sie zu sorgen und sie in gutem Zustand weiterzugeben. Heute spielt der Pedigree auch juristisch eine immer größere Rolle, weil der Sammler im Ernstfall nachweisen muß, daß er seine Münze nicht illegal erworben oder durch Raubgrabungen bekommen hat.
Ich bin jetzt einmal meine Sammlung durchgegangen und habe hier eine Liste interessanter Pedigrees zusammengestellt. Dabei handelt sich um eine ganz persönliche Auswahl. Ich beginne mit dem am längsten zurückreichenden Pedigree.
(1) Alexandria, Gallienus, Milne 4119f; Emmett 3806; Dattari 5288; Geissen 5928; Curtis 1585 Pedigree:
ex Sayles&Lavender, 18.9. 2009
ex coll. Benjamin Pierce Cheney
ex Boston Museum of Fine Arts Art. 88.198 (erworben1888)
Boston Museum of Fine Arts
Das Museum wurde 1876 eröffnet und enthält heute mit über 500.000 Exponaten eine der umfassendsten Kunstsammlungen der Welt. Wie viele große Museen hat auch das Museum of Fine Arts in Boston eine numismatische Sammlung. Von Zeit zu Zeit verkaufen Museen Teile ihrer Sammlung, um dafür andere Obje-te zu erwerben. Aus Boston stammt eine Münze, die es 1888 erworben hatte und die somit meine Münze mit dem am weitesten zurückreichenden Pedigree ist.
Benjamin Pierce Cheney (1815-1895)
Cheney, Sohn eines Schmieds, war Geschäftsmann und der Begründer der Firma, die später American Express wurde. 1831 begann er als Postkutschenfahrer. Als durch den Bau der Eisenbahnen die Postkutschrouten immer mehr eingestellt wurden, arbeitete er auch als Bühnendarsteller. Aber er hatte sich inzwischen einen Namen gemacht als zuverlässiger und verantwortungs-voller Fahrer, dem man auch großen Banksummen an-vertrauen konnte. Bei White und Walker organisierte er die Expresslinie zwischen Boston und Montreal. Dabei verlor er bei einem Unfall seinen rechten Arm. 1854 wurde er zum Direktor von Wells Fargo gewählt und gründete United States & Canada Express und verkaufte es dann später an American Express. Zu der Zeit war er der größte Aktionär in den USA. In der Panik von 1893 verlor er einen großen Teil seines Vermögens. Er war in großem Maße sozial tätig und spendete riesige Summen zur Entwicklung der Eisenbahn, von Schulen und Colleges. Eines seiner besonderen Interessen war der Garten- und Landbau. Zu seinen Ehren wurde die Stadt Cheney in Washington nach ihm benannt.
Quelle: Wikipedia
(2) Domitian, RIC II, 109; Cohen 234 Und hier ist das zugehörige Kärtchen Pedigree:
ex York Coins, 25 9. 2007
ex Baldwin's Auction 42, 26. 9. 2005
ex coll. William Boyd (1840-1906)
ex Spink, November 1892
Spink&Son
Spink&Son ist das älteste Auktionshaus, das ich kenne. Es geht zurück auf das Jahr 1666 und ist somit das älteste Auktionshaus überhaupt mit einer über 350-jährigen Geschichte. Gegründet wurde es von John Spink, hauptsächlich einem Goldschmied und Pfandleiher, in der Lombardstreet in London. Beim großen Brand 1666 wurde es, wie 4/5 von London, total zerstört. Aber danach kehrte Spink dorthin zurück.
1772 begann Spink&Son mit Gold- und Silbermünzen zu handeln. 1880 erwarben sie eine kleine Münzstätte in Soho und begannen Medaillen zu entwerfen und zu prägen.
1892 (bis 2012) gaben sie den Numismatic Circular heraus. Dies war der älteste regelmäßig erscheinende Münzen- und Medaillenkatalog der Welt. 1962 gingen sie an die Börse. 1977 wurde Spink von Andrew Weird &Co Ltd. erworben und 1978 fand die 1. Münzauktion statt. 1993 erwarb Christie's Spink und integrierte seine eigene Münzen- und Medaillenabteilung in Spink. Inzwischen handelt Spink auch mit Kunst, Gemälden, Möbeln und anderen wertvollen Objekten.
Quelle: Achievements at Auction(spink.com)
William Christopher Boyd (1840-1906)
Boyd war Teilhaber des Familienunternehmens für Textilien, 7 Friday St., City of London. Er kaufte zahlreich von W.S. Lincoln und A.H. Baldwin. Seine Sammlung umfasste römische und umfangreiche englische Münzen von den Kelten bis zu Edward VII. Seine Nachkommen verkauften seine Sammlung zusammen mit seiner Bibliothek 2005 in 1503 Losen bei Baldwins.
A. H. Baldwin&Sons
A. H. Baldwin&Sons Ltd. wurde 1872 von Albert Henry Baldwin gegründet und feierte kürzlich sein 147-jähriges Bestehen. 1901 gründete er zusammen mit seinem ältesten Sohn Percy sein erstes Geschäft in London. Später stießen seine zwei weitere Söhne zu dem Duo: Fred und Roy. Fred war der legendäre Katalogisierer der Münzsammlung von König Faruk von Ägypten. 1920 wurde Baldwin in eine AG umgewandelt. Die erste Auktion fand 1994 statt. 2012 versteigerte Baldwin die mittlerweile legendäre Prospero Collection, die einen Pantikapaion-Goldstater enthielt, der für 2.250.000 Dollar verkauft wurde - ein damaliger Weltrekord für eine antike Münze.
Quelle: www.baldwin.co.uk/heritage/
(3) Troizen, Commodus, BCD Peloponnesos 1341.2 (diese Münze) Pedigree:
ex CNG Coins, 26. 7. 2006
ex LHS Auktion 96, 8./9. 5. 2006, Lot 1198
ex coll. BCD
ex coll. Athanasios Rhousopolis (vor 1898)
Athanasios Rhousopolis (1823-1898
Rhousopolis wurde in Vogatsiko von Kastoria geboren. Er ging zunächst in Istanbul zur Schule, dann auf die Universität Athen. 1847 kam er nach Deutschland, wo er an den Universitäten Leipzig, Berlin und Göttingen Philologie und Archäologie studierte. 1853 kehrte er nach Griechenland zurück, wo er erst Professor für Philologie an der Hochschule in Patras wurde und im folgenden Jahr außerordentlicher Professor für Archäologie. Nachdem er von der Universität zurücktrat beschäftigte er sich ausschließlich mit literarischen und archäologischen Studien.
Quelle: el.wikipedia.org/wiki/Αθανάσιος_Ρουσόπουλος
BCD
BCD ist bekannt als einer der bedeutendsten Münzsammler und Numismatiker unserer Zeit. Und er besitzt eine der größten Bibliotheken numismatischer Literatur und soll sogar einen eigenen Bibliothekar eingestellt haben, der sich um sie kümmert. Er legt Wert darauf, anonym zu bleiben. Aber da er mein Mythologiebuch gekauft hat. kenne ich seinen Namen. Es ist Basil. C. Demetriadi in Athen.
Seine Sammlungen umfassen insbesondere Münzen aus Griechenland und schließen große Seltenheiten und Münzen von außerordentlicher Qualität ein. Teile seiner Sammlungen sind in mehreren Auktionen von unterschiedlichen Auktionshäusern auf den Markt gekommen. Aufgrund der herausragenden wissenschaftlichen Forschungen von BCD sind die Auktionskataloge seiner Sammlungen zu Standardreferenzen geworden.
(4) Claudius, RIC I, 38; Cohn 57; BMCR 39 Pedigree:
ex. Klassische Münzen, Tübingen, Februar 2002
ex Münzen&Medaillen, Basel
ex Adolph E. Cahn Frankfurt, Auktion Nr. 68, 26. 11. 1930, Lot 232 (coll. Moritz Simon, Berlin)
ex Glendining&Co, Sale No. 2, London, 15.7.1929, Lot 666
Mit diesem Aureus hat mein Interesse an Pedigrees be-gonnen. Es ist mir sogar gelungen, ein Exemplar des Kataloges der Cahn-Auktion von 1930 zu bekommen. Den Katalog von Glendining habe ich im Internet gefunden.
Glendining&Co, London
Die Firma wurde 1900 von Douglas Glendining gegründet, der vorher bei Lloyd's tätig war. Zunächst handelte er mit Medaillen, bevor er sich der Numismatik zuwandte. Als er 1948 in den Ruhestand trat, wurde das Geschäft an Phillips, Son und Neale übertragen, einem Kunstauktionshaus unter der Leitung von William French. French leitete das Unternehmen bis zu seinem Tod im Jahr 1986. Zu diesem Zeitpunkt galt er als einer der besten Auktionatoren in der Geschichte der Numismatik. Nach seinem Tod ging es mit Glendining bergab, und die Marke wurde von Bonham's aufgekauft. In seiner Blütezeit versteigerte Glendining eine Reihe der bedeutendsten Sammlungen.
Quelle: www.cicerocollection.com/glendinings.html
Hier ist ein Ausschnitt aus dem Katalog von 1929 mit dem Bild meiner Münze: Moritz Simon
(in Berlin nachgewiesen 1897-1933) war ein jüdischer Kaufmann und Münzsammler in Berlin. Zunächst erscheint er als Teilhaber der Kohlenhandlung Rahmer und Simon in der Dennewitzstr. 35, wo er auch wohnte. 1910 ist er Inhaber einer Kohlengroßhandlung in Charlottenburg (Hermann Sontag Nachfolger, Galvanistr. 8). Nachdem die Kohlengroßhandlung 1923 in eine GmbH umgewandelt wurde, fungierte Moritz Simon als Geschäftsführer. Er war ein bedeutender Sammler und Numismatiker und besaß eine wertvolle Münzsammlung und eine große Bibliothek. Ende der 20er Jahre scheint diese Firma in finanzielle Schwierigkeiten geraten zu sein, jedenfalls ließ Moritz Simon seine Münzsammlung am 26. 11. 1930 in der Auktion Nr. 68 bei Adolph E. Cahn in Ffm. versteigern. Mein Aureus war das Lot 232. Seine Bibliothek ist ab 1934 in Berlin nicht mehr nachgewiesen. Am 3.12.1929 war dieser Aureus als Lot 666 bei einer Auktion von Glendining &Co in London erschienen. Es ist gut möglich daß Moritz Simon ihn dort ersteigert hat.
Quelle: provenienz.gbv.de/Moritz_Simon
Adolph E. Cahn, Auktionshaus Frankfurt/Main
Adolph E. Cahn (1839-1918) war ein deutscher Numismatiker und Münzhändler. Als Sohn von Isaak Cahn und seiner Frau Martha, geb. Seligmann, übernahm er zunächst das väterliche Juweliergeschäft in Mainz, wandte sich dann aber der Numismatik zu. 1874 gründete er in Frankfurt eine Münzhandlung. Nach seinem Tod 1918 übernahm zunächst sein Sohn Ludwig (1877-1924) und dessen Ehefrau Johanna die Leitung des Geschäfts unter dem Namen Adolph E. Cahn. Ihm folgte sein Bruder Julius Cahn (1872-1935). der zusammen mit seiner Schwägerin und seiner Ehefrau Emma das Geschäft weiterführte. Als Julius Cahn im Dezember 1935 starb, wurde die Münzhandlung kurz von seiner Mitarbeiterin Elisabeth Button übernommen und unter dem Namen "Frankfurter Münzhandlung E. Button" weitergeführt. Die beiden Enkel von Adolpf E. Cahn, Erich B. Cahn und Herbert A. Cahn emigrierten aufgrund der zunehmenden nationalsozialistischen Verfolgung nach Basel, wo sie die Münzhandlung Basel AG gründeten, seit 1941 Münzen und Medaillen AG, die zu einer der bedeutendsten Münzhandlungen der Welt wurde.
(Fortsetzung folgt)
Omnes vulnerant, ultima necat.
- Peter43
- Beiträge: 13151
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Re: Historisch interessante Münzen
(Fortsetzung)
(5) Constantin II., RIC VII, Aquileia 95 Und hier der Umschlag mit dem Kärtchen Pedigree:
ex Ancient Imports, 8. 10. 2009
ex coll. Victor Failmezger
ex Numismatic Fine Arts, Auction 3/93,Lot 2150
ex old Bavarian Collection #4259
ex A. Riechmann, Halle [April 1939?]
A. Riechmann, Halle
Der Kaufmann und Numismatiker Albert Riechmann, 1884 in Bangkok geboren, hatte bereits 1910 in Halle eine Münzen- und Medaillenhandlung gegründet. 1912 stieg sein Studienfreund Dr. phil. Richard Gaettens ein. 1912 wurden die umgebauten Geschäftsräume in der ehemaligen Wohnung von Professor Gustav Warneck (1834-1910) mit einer Stahlschrankanlage für 40.000 Münzen, großem Auktionssaal, mehreren Bibliotheksräumen, einen Hauptkontor und weiteren Arbeitszimmern bezogen.
Albert Riechmann kümmerte sich vor allem um den 1913 gegründeten numismatischen Verlag, die Spezialbuchhandlung und das Antiquariat. Ab 1937 wurde dort z. B. das "Numismatische Nachrichtenblatt" verlegt. Aber bereits Ende der 1920er Jahre scheint er sich aus der Firma zurückgezogen zu haben. Den eigentlichen Münz- und Medaillenhandel leitete Dr. Gaettens. Vor allem war er für die Auktonen zuständig. Bis 1934 fanden 41 Auktionen statt.
Die Weltwirtschaftkrise 1929/1930 zwang die Firma zu Notverkäufen. Das repräsentative Haus wurde verkauft und 1941 wurde der Firmensitz nach Berlin verlegt. In Halle dagegen bestand noch bis Anfang der 1950er Jahre eine Buchhandlung „A. Riechmann & Co“
Meine Münze stammt aus der “old Bavarian Collec-tion”, die ein unbekannter Sammler zwischen 1890 und 1939 zusammengetragen hat, auch in den schwierigen Zeiten der Hochinflation.
Quelle: Sonntags Nachrichten, Halle, 13.9.2009
(6) Königreich Kappadokien, Ariobarzanes III. Eusebes, Philoromaios, Simonetta 3a Pedigree:
ex Forum Ancient Coins, 22. 12. 2014
ex coll. Elvira Clain-Stefanelli(vor 1982)
Elvira Eliza Clain-Stefanelli (1914-2001)
Elvira Clain-Stefamelli geb. Olinescu, geboren in Bukarest, war eine Numismatikerin und die Direktorin der National Numismatic Collection des Smithsonian Instituts. 1939 heiratete sie Vladimir Clain-Stefanelli und zog mit ihm nach Berlin. 1943 wurden beide ins KZ Buchenwald gebracht, weil der Ausweis ihres Mannes von einem "Staatsfeind" gestohlen worden war.
1951 emigrierten sie in die USA, wo sie Direktorin im Smithsonian Institute wurde. Unter ihrer Ägide wuchs die dortige Münzsammlung von 60.000 Exemplaren 1956 auf 960.000 Exemplare 1982. Ihr besonderes Interesse lag auf der numismatischen Bibliographie. Nach ihrem Tod wurde ihr zu Ehren der Elvira Clain-Stefanelli Award for Achievement in Numismatics gestiftet, der nur an Wisssenschaftlerinnen verliehen wird. Quelle: Wikipedia
(7) Antoninus Pius, RIC III, 798; Cohen 279; BMCR 1732 Pedigree:
ex Forum Ancient Coins, 19. 2. 2020
ex coll. Errett Bishop
Errett Albert Bishop (1928-1983)
Errett Albert Bishop war ein amerikanischer Mathematiker, bekannt für seine Arbeiten zur Analysis, und Professor an der University of California in San Diego. Er erweiterte die konstruktive Analysis in seinem 1967 erschienenen Werk Foundations of Constructive Analysis, in dem er die meisten wichtigen Theoreme der realen Analysis mit konstruktiven Methoden bewies. .
Er ging gerne auf Auktionen. Erretts Sohn Edward beschreibt sein Elternhaus als halb Schrottplatz, halb Museum. Errett liebte vor allem antike Münzen und war eines der Gründungsmitglieder des Ancient Coin Club in San Diego.
Die Errett Bishop Collection umfasst über 1000 antike griechische, republikanische, kaiserliche, provinzial-römische, keltische, jüdische, byzantinische und andere antike Münzen, die zwischen 1960 und 1982 gesammelt wurden.
Quelle: Wikipedia
(8) Constantius I. Chlorus, RIC V, Antiochia 673 var. Pedigree:
ex Forum Ancient Coins 2/2004
ex Alex G. Malloy, Inc., Auction 2.7.79
ex John Aiello coll. (Inhaber der Educational Coin Company)
Alex G. Malloy
Alex G. Malloy war schon in seiner Kindheit ein eifriger Sammler. Begonnen hatte er mit Biefmarken. Als er aus Studiengründen nach Arizona zog, kam er mit indianischer Töpferei in Kontakt und entbrannte in Leidenschaft. Er ahmte ihre Keramik nach und verkaufte sie an das Museum in Denver. Am Heard Museum arbeitete er daran, die indianische Töpferei zu kategorisieren.
Er sammelte Tisch- und Kartenspiele, alte europäische Spiele und besitzt heute eine der bedeutendsten Spielesammlungen der Welt.
Als die American Numismatic Society nach Colorado Springs umzog, begann er Münzen zu sammeln und mit ihnen zu handeln. 1969 eröffnete er zusammen mit Freunden eine Galerie in New York und gab Münzkataloge heraus. Er handelte auch mit Baseball-Karten und Comics und gab einen Comic-Preiskatalog heraus, den "Comic Value Annual". Aber er hatte noch viele andere Interessen. So sammelte er z. B. 3000 Hostas, Schattenpflanzen, die nun auf seinem Grundstück wachsen. Er züchtete auch neue Formen. In den letzten Jahren war er für das Forum American Coins tätig und bestimmte Münzen und ihre Authentizität. Heute hat er sich zurückgezogen und ist nicht mehr aktiv auf dem Gebiet der Münzen und der Antiquitäten.
Quelle: Forum Ancient Coins
(9) Moesia inferior, Tomis, Philipp II.&Serapis, AMNG 3596 Pedigree:
ex CNG Electronic Auction 159, lot 133, 28. 2. 07
ex coll. Garth R. Drewry
ex coll. Thomas Ollive Mabbott
(Hans M. F. Schulman, 6.-11. 6. 1969, lot 706
Hans M. F. Schulman
Hans M. F. Schulman wurde 1913 in den Niederlanden in die große jüdisch-holländische Münzhändlerfamilie des Jacques Schulman geboren, der 1880 eine Münzhandlung gegründet hatte. Er studierte zunächst in Amsterdam und an der Sorbonne in Paris und konnte rechtzeitig vor den Nazis in die USA ausreisen. Er war ein extravaganter Frauenheld, sprach 5 Sprachen und war ein Pionier der modernen professionellen Numismatik in den USA. Er war Gründungsmitglied der Professional Numismatics Guild und der International Association of Professional Numismatists. Er handelte mit allem, was mit Münzen zu tun hatte. 1946 veröffentlichte er den Coin Collector Almanac und 1952 war er der erste Numismatiker, der zum Mitglied der U.S. Assay Commission ernannt wurde. Dies war eine staatliche Behörde, die von 1792-1980 den Feingehalt der Gold- und Silbermünzen überwachte.
Seine Kundenliste bestand aus den prominentesten Persönlichkeiten seiner Zeit, darunter König Farouk von Ägypten, König Umberto II. von Italien oder der Schauspieler Adolph Menjou. 1987 schenkte er der American Numismatic Association (ANA) sein 4000 Karten umfassendes Ablagesystem für Münzen. Zuletzt war er Angestellter von Neil S. Berman, den er früher einmal selbst eingestellt hatte. Er starb 1990.
Quelle: neilsberman.com
Thomas Ollive Mabbott (1908-1968)
Mabbott war ein US-amerikanischer Literaturwissenschaftler, der vor allem als Edgar-Allan-Poe-Forscher bekannt ist. Seine dreibändige Ausgabe Collected Works of Edgar Allan Poe gilt als definitive Poe-Ausgabe des 20. Jahrhunderts. An dieser Ausgabe hat er von 1924 an 40 Jahre lang gearbeitet, hat aber nur die Veröffentlichung des 1. Bandes erlebt. Darüber hinaus war er ein bekannter Sammler von Blockdrucken des 15. Jahrhunderts und ein bedeutender Numismatiker.
Quelle: Wikipedia
Garth R. Drewry, MD
Garth Richard Drewry war ein Nuklearmediziner in Tampa, Florida, 1952 hatte er an der Harvard Universität seinen Doktor gemacht. Seine große Sammlung antiker Münzen, griechischer, römischer, byzantinischer und orientalischer, wurde 1971 in einer Auktion von Glendining in London versteigert. Der Katalog ist online einzusehen.
(wird fortgesetzt)
(5) Constantin II., RIC VII, Aquileia 95 Und hier der Umschlag mit dem Kärtchen Pedigree:
ex Ancient Imports, 8. 10. 2009
ex coll. Victor Failmezger
ex Numismatic Fine Arts, Auction 3/93,Lot 2150
ex old Bavarian Collection #4259
ex A. Riechmann, Halle [April 1939?]
A. Riechmann, Halle
Der Kaufmann und Numismatiker Albert Riechmann, 1884 in Bangkok geboren, hatte bereits 1910 in Halle eine Münzen- und Medaillenhandlung gegründet. 1912 stieg sein Studienfreund Dr. phil. Richard Gaettens ein. 1912 wurden die umgebauten Geschäftsräume in der ehemaligen Wohnung von Professor Gustav Warneck (1834-1910) mit einer Stahlschrankanlage für 40.000 Münzen, großem Auktionssaal, mehreren Bibliotheksräumen, einen Hauptkontor und weiteren Arbeitszimmern bezogen.
Albert Riechmann kümmerte sich vor allem um den 1913 gegründeten numismatischen Verlag, die Spezialbuchhandlung und das Antiquariat. Ab 1937 wurde dort z. B. das "Numismatische Nachrichtenblatt" verlegt. Aber bereits Ende der 1920er Jahre scheint er sich aus der Firma zurückgezogen zu haben. Den eigentlichen Münz- und Medaillenhandel leitete Dr. Gaettens. Vor allem war er für die Auktonen zuständig. Bis 1934 fanden 41 Auktionen statt.
Die Weltwirtschaftkrise 1929/1930 zwang die Firma zu Notverkäufen. Das repräsentative Haus wurde verkauft und 1941 wurde der Firmensitz nach Berlin verlegt. In Halle dagegen bestand noch bis Anfang der 1950er Jahre eine Buchhandlung „A. Riechmann & Co“
Meine Münze stammt aus der “old Bavarian Collec-tion”, die ein unbekannter Sammler zwischen 1890 und 1939 zusammengetragen hat, auch in den schwierigen Zeiten der Hochinflation.
Quelle: Sonntags Nachrichten, Halle, 13.9.2009
(6) Königreich Kappadokien, Ariobarzanes III. Eusebes, Philoromaios, Simonetta 3a Pedigree:
ex Forum Ancient Coins, 22. 12. 2014
ex coll. Elvira Clain-Stefanelli(vor 1982)
Elvira Eliza Clain-Stefanelli (1914-2001)
Elvira Clain-Stefamelli geb. Olinescu, geboren in Bukarest, war eine Numismatikerin und die Direktorin der National Numismatic Collection des Smithsonian Instituts. 1939 heiratete sie Vladimir Clain-Stefanelli und zog mit ihm nach Berlin. 1943 wurden beide ins KZ Buchenwald gebracht, weil der Ausweis ihres Mannes von einem "Staatsfeind" gestohlen worden war.
1951 emigrierten sie in die USA, wo sie Direktorin im Smithsonian Institute wurde. Unter ihrer Ägide wuchs die dortige Münzsammlung von 60.000 Exemplaren 1956 auf 960.000 Exemplare 1982. Ihr besonderes Interesse lag auf der numismatischen Bibliographie. Nach ihrem Tod wurde ihr zu Ehren der Elvira Clain-Stefanelli Award for Achievement in Numismatics gestiftet, der nur an Wisssenschaftlerinnen verliehen wird. Quelle: Wikipedia
(7) Antoninus Pius, RIC III, 798; Cohen 279; BMCR 1732 Pedigree:
ex Forum Ancient Coins, 19. 2. 2020
ex coll. Errett Bishop
Errett Albert Bishop (1928-1983)
Errett Albert Bishop war ein amerikanischer Mathematiker, bekannt für seine Arbeiten zur Analysis, und Professor an der University of California in San Diego. Er erweiterte die konstruktive Analysis in seinem 1967 erschienenen Werk Foundations of Constructive Analysis, in dem er die meisten wichtigen Theoreme der realen Analysis mit konstruktiven Methoden bewies. .
Er ging gerne auf Auktionen. Erretts Sohn Edward beschreibt sein Elternhaus als halb Schrottplatz, halb Museum. Errett liebte vor allem antike Münzen und war eines der Gründungsmitglieder des Ancient Coin Club in San Diego.
Die Errett Bishop Collection umfasst über 1000 antike griechische, republikanische, kaiserliche, provinzial-römische, keltische, jüdische, byzantinische und andere antike Münzen, die zwischen 1960 und 1982 gesammelt wurden.
Quelle: Wikipedia
(8) Constantius I. Chlorus, RIC V, Antiochia 673 var. Pedigree:
ex Forum Ancient Coins 2/2004
ex Alex G. Malloy, Inc., Auction 2.7.79
ex John Aiello coll. (Inhaber der Educational Coin Company)
Alex G. Malloy
Alex G. Malloy war schon in seiner Kindheit ein eifriger Sammler. Begonnen hatte er mit Biefmarken. Als er aus Studiengründen nach Arizona zog, kam er mit indianischer Töpferei in Kontakt und entbrannte in Leidenschaft. Er ahmte ihre Keramik nach und verkaufte sie an das Museum in Denver. Am Heard Museum arbeitete er daran, die indianische Töpferei zu kategorisieren.
Er sammelte Tisch- und Kartenspiele, alte europäische Spiele und besitzt heute eine der bedeutendsten Spielesammlungen der Welt.
Als die American Numismatic Society nach Colorado Springs umzog, begann er Münzen zu sammeln und mit ihnen zu handeln. 1969 eröffnete er zusammen mit Freunden eine Galerie in New York und gab Münzkataloge heraus. Er handelte auch mit Baseball-Karten und Comics und gab einen Comic-Preiskatalog heraus, den "Comic Value Annual". Aber er hatte noch viele andere Interessen. So sammelte er z. B. 3000 Hostas, Schattenpflanzen, die nun auf seinem Grundstück wachsen. Er züchtete auch neue Formen. In den letzten Jahren war er für das Forum American Coins tätig und bestimmte Münzen und ihre Authentizität. Heute hat er sich zurückgezogen und ist nicht mehr aktiv auf dem Gebiet der Münzen und der Antiquitäten.
Quelle: Forum Ancient Coins
(9) Moesia inferior, Tomis, Philipp II.&Serapis, AMNG 3596 Pedigree:
ex CNG Electronic Auction 159, lot 133, 28. 2. 07
ex coll. Garth R. Drewry
ex coll. Thomas Ollive Mabbott
(Hans M. F. Schulman, 6.-11. 6. 1969, lot 706
Hans M. F. Schulman
Hans M. F. Schulman wurde 1913 in den Niederlanden in die große jüdisch-holländische Münzhändlerfamilie des Jacques Schulman geboren, der 1880 eine Münzhandlung gegründet hatte. Er studierte zunächst in Amsterdam und an der Sorbonne in Paris und konnte rechtzeitig vor den Nazis in die USA ausreisen. Er war ein extravaganter Frauenheld, sprach 5 Sprachen und war ein Pionier der modernen professionellen Numismatik in den USA. Er war Gründungsmitglied der Professional Numismatics Guild und der International Association of Professional Numismatists. Er handelte mit allem, was mit Münzen zu tun hatte. 1946 veröffentlichte er den Coin Collector Almanac und 1952 war er der erste Numismatiker, der zum Mitglied der U.S. Assay Commission ernannt wurde. Dies war eine staatliche Behörde, die von 1792-1980 den Feingehalt der Gold- und Silbermünzen überwachte.
Seine Kundenliste bestand aus den prominentesten Persönlichkeiten seiner Zeit, darunter König Farouk von Ägypten, König Umberto II. von Italien oder der Schauspieler Adolph Menjou. 1987 schenkte er der American Numismatic Association (ANA) sein 4000 Karten umfassendes Ablagesystem für Münzen. Zuletzt war er Angestellter von Neil S. Berman, den er früher einmal selbst eingestellt hatte. Er starb 1990.
Quelle: neilsberman.com
Thomas Ollive Mabbott (1908-1968)
Mabbott war ein US-amerikanischer Literaturwissenschaftler, der vor allem als Edgar-Allan-Poe-Forscher bekannt ist. Seine dreibändige Ausgabe Collected Works of Edgar Allan Poe gilt als definitive Poe-Ausgabe des 20. Jahrhunderts. An dieser Ausgabe hat er von 1924 an 40 Jahre lang gearbeitet, hat aber nur die Veröffentlichung des 1. Bandes erlebt. Darüber hinaus war er ein bekannter Sammler von Blockdrucken des 15. Jahrhunderts und ein bedeutender Numismatiker.
Quelle: Wikipedia
Garth R. Drewry, MD
Garth Richard Drewry war ein Nuklearmediziner in Tampa, Florida, 1952 hatte er an der Harvard Universität seinen Doktor gemacht. Seine große Sammlung antiker Münzen, griechischer, römischer, byzantinischer und orientalischer, wurde 1971 in einer Auktion von Glendining in London versteigert. Der Katalog ist online einzusehen.
(wird fortgesetzt)
Zuletzt geändert von Peter43 am Do 07.04.22 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
Omnes vulnerant, ultima necat.
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Re: Historisch interessante Münzen
(Fortsetzung)
(10) Keltische Stämme in Gallien, Volcae Tectosages,2.-1. Jh. v. Chr. Pedigree:
ex coll. Archer M. Huntington HSA 1001 57.5803
Archer Milton Huntington (1870-1955)
Huntington war ein US-amerikanischer Multimillionär, Philanthrop, Museumsgründer, Dichter, Bibliophiler und Hispanist.
Er war der Sohn des Eisenbahnmagnaten Collis P. Huntington und bei dessen Tod als Erbe der Southern Pacific Railway einer der reichsten Erben seiner Zeit. Er bildete sich zum Hispanisten und Privatgelehrten aus.
Die 1895 geschlossene Ehe scheiterte am Unverständnis seiner Frau für seine Studien- und Sammelleidenschaft. Er gründete die Hispanic Society of America und ließ dafür ein Museum und eine Bibliothek errichten. Er veröffentlichte Gedichte in Spanisch und Englisch und war Übersetzer altspanischer Texte. Seine 2. Ehefrau teilte seine Leidenschaft. Er war Ehrendoktor mehrerer Universitäten und Mitglied zahlreicher Akademien. Von 1905-1910 war er Präsident der American Numismatic Society (ANS), die die Archer M. Huntington Medal vergibt, eine der höchsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Numismatik.
Quelle: Wikipedia
Dies war jetzt nur ein kleiner Einblick in die Geschichte der Vorbesitzer meiner Münzen. Vielleicht habe ich den Einen oder den Anderen dazu angeregt, der Geschichte seiner Münzen ebenfalls nachzugehen.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen
(10) Keltische Stämme in Gallien, Volcae Tectosages,2.-1. Jh. v. Chr. Pedigree:
ex coll. Archer M. Huntington HSA 1001 57.5803
Archer Milton Huntington (1870-1955)
Huntington war ein US-amerikanischer Multimillionär, Philanthrop, Museumsgründer, Dichter, Bibliophiler und Hispanist.
Er war der Sohn des Eisenbahnmagnaten Collis P. Huntington und bei dessen Tod als Erbe der Southern Pacific Railway einer der reichsten Erben seiner Zeit. Er bildete sich zum Hispanisten und Privatgelehrten aus.
Die 1895 geschlossene Ehe scheiterte am Unverständnis seiner Frau für seine Studien- und Sammelleidenschaft. Er gründete die Hispanic Society of America und ließ dafür ein Museum und eine Bibliothek errichten. Er veröffentlichte Gedichte in Spanisch und Englisch und war Übersetzer altspanischer Texte. Seine 2. Ehefrau teilte seine Leidenschaft. Er war Ehrendoktor mehrerer Universitäten und Mitglied zahlreicher Akademien. Von 1905-1910 war er Präsident der American Numismatic Society (ANS), die die Archer M. Huntington Medal vergibt, eine der höchsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Numismatik.
Quelle: Wikipedia
Dies war jetzt nur ein kleiner Einblick in die Geschichte der Vorbesitzer meiner Münzen. Vielleicht habe ich den Einen oder den Anderen dazu angeregt, der Geschichte seiner Münzen ebenfalls nachzugehen.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen
Zuletzt geändert von Peter43 am Do 07.04.22 18:36, insgesamt 1-mal geändert.
Omnes vulnerant, ultima necat.
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Re: Historisch interessante Münzen
Danke für die anregende Lektüre! Münzen mit Pedigree atmen noch mehr Geschichte, als sie es ohnehin schon tun. Und man kann noch stolzer auf die Stücke mit Stammbaum gucken.
Kiko
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Re: Historisch interessante Münzen
Beeindruckend, ich weiß gar nicht, ob ich bei mir überhaupt vernünftige Pedigrees hätte .
Um meinen Ruf aber mal wieder aufzufrischen, hätte ich da noch ein paar Anmerkungen .
Die erste vernünftige Bleibe der ANS befand sich denn auch in dem oben erwähnten Museumskomplex für die Hispanic Society of America.
Gruß
Altamura
Um meinen Ruf aber mal wieder aufzufrischen, hätte ich da noch ein paar Anmerkungen .
Der Mann hieß Ariobarzanes, Anazarbos war eine Stadt in Kilikien.
In Colorado Springs sitzt die American Numismatic Association, also der andere Verein. Gegründet wurde die ANA aber schon 1891 in Chicago und zog erst 1967 nach Colorado Springs um.
Und zwar vor allem deswegen, weil Huntington von 1905 bis 1910 der Präsident der ANS war, der den Laden etwas professionalisierte und vor allem mit finanziellen Mitteln ausstattete (da hatte er genug davon ): https://numismatics.org/archer-m-huntington/
Die erste vernünftige Bleibe der ANS befand sich denn auch in dem oben erwähnten Museumskomplex für die Hispanic Society of America.
Gruß
Altamura
- Xanthos
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Re: Historisch interessante Münzen
Spannender Beitrag, Jochen, vielen Dank!
Ich wusste nicht, dass es "Pedigree" eingedeutscht im Duden gibt. Geht es nur mir so, oder klingt "der" Pedigree komplett falsch? Ich verstehe schon, "die" Feier, also "die" Party und "der" Stammbaum und deshalb "der" Pedigree. Aber Pedigree könnte man doch z.B. auch mit "die Ahnentafel" übersetzen, weshalb ich persönlich das neutrale "das" Pedigree vorziehen würde.
Re: Historisch interessante Münzen
Danke Jochen für die wieder interessanten Beiträge, Deine Arbeit und Zeit.Peter43 hat geschrieben: ↑Do 07.04.22 10:26Der Pedigree bezeichnet demnach den Stammbaum, ist also eine Liste der Vorfahren. Von daher hat die Numismatik diesen Begriff übernommen und bezeichnet damit die Liste der Vorbesitzer einer Münze. Im Idealfall wäre es die Liste aller Besitzer von der Prägung der Münze bis zu ihrem heutigen Eigentümer. Das ist natürlich illusorisch. Wir kennen aber berühmte Sammler. Einer der frühesten muß Kaiser Augustus gewesen sein, von dem Sueton (Augustus 75) schreibt: „[verteilte er] Münzen aller Prägung, sogar alte königliche und ausländische."
Gibt es eigentlich unter Numismatikern auch spezielle "Pedigree-Sammler"? Das man eine gewisse Provenienz gerne mitnimmt - kenne ich selbst. Ein Exemplar gefällt einem und wenn es dann auch noch aus einer bekannten Sammlung kommt, ist das nochmals das i-Tüpfelchen vielleicht. Aber gibt es Sammler die ausschließlich (!) in Punkto Pedigree sammeln? Weiß das jemand?!
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