Gewichte / Marktgewichte / Münzgewichte

[andi89]

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Es lohnt sich wirklich, diese interessante Publikation zu erwerben bzw. einzusehen.
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Dem möchte ich mich uneingeschränkt anschließen.

Hier seien auch ein paar Stücke aus meiner Sammlung gezeigt, die in ihrer Machart den von Klaus Weber beschriebenen Stücken entsprechen. Ob es sich wirklich bei allen Stücken um Gewichte handelt, ist eine andere Frage, aber fast alle untersuchten Stücke lassen sich gut in das byzantinische Gewichtssystem einpassen. Markierungen zur Kennzeichnung des Wertes fehlen meist. Es waren keine offiziellen Gewichtsstücke (die gab es ja auch; exagium solidi), sondern von Händlern oder Wechslern genutzte Stücke um schnell und zuverlässig überprüfen zu können, was der Handelspartner einem da anbietet.

1 Nomisma aus einem Follis der Tetrarchie - 16 x 16,5 x 3 mm 4,41 g

1 Nomisma aus einem AE des Antoninus Pius aus Tavium - 21 mm - 4,40 g

1 Nomisma aus einem AE des Severus Alexander aus Caesarea/Cappadocia - 19 mm - 4,14 g

1 Nomisma aus AE2 des Theodosius I von 392-5 aus Heraclea - 22 – 23 mm - 4,07 g

[andi89]

1/2 Nomisma (Semissis) aus einem AE des Julianus Apostata (360 - 363) - 17 mm - 2,15 g

1/3 Nomisma (Tremissis) aus einem AE des Honorius 392-5 - 18 mm - 1,41 g

[Reinhard Wien]

Tolle Sammlung. Am besten gefällt mir der Pius aus Tavium. Lediglich beim AE19 aus Caesarea, wohl SNG Cop 291; Weber 7818; BMC 305; Sydenham 550; SNG von Aulock 6519, wäre ich mir über die diesbezügliche Verwendung nicht ganz sicher.

Man sieht zwar am Revers einige Randkerben, das kann aber unterschiedliche Gründe haben, Feilspuren sind an Prägungen aus den östlichen Provinzen von Haus aus nicht selten zu finden. Diese Emissionen sind einerseits fast immer kreisrund und Kerben auf Kolonialprägungen wurden gelegentlich (von den römischen Besatzungssoldaten?) einerseits wohl aus Langeweile mitunter aber auch aus politischen Gründen angebracht. Ich stelle diese Überlegung nur unverbindlich als Möglichkeit in den Raum. Beispielsweise hatte ich einmal einen Antoninian von Vabalathus, wo das Portrait des Aurelian willentlich völlig zerkratzt worden war (ähnlich Damnatio memoriae). Ein anderes Mal einen vergoldeten Denar der Severina, der obendrein gelocht war, einen Einhieb fast bis zur Mitte besaß und auch noch leicht verbogen wurde. Natürlich sind besonders im letztgenannten Fall alle Veränderungen und die Absicht dahinter klar nachzuvollziehen - bis hin zur Reihenfolge der Beschädigungen - trotzdem bemerkenswert, was es nicht alles gab.

[andi89]

Ja, da hast du schon recht, sicher sein kann man sich bei manchen Stücken nicht, gerade das Caesarea Stück kann auch anders interpretiert werden.
Ich kann hier noch drei zeigen, bei denen ich eine Verwendung als Gewicht natürlich nicht ausschließen kann, die sich aber nicht so sinnvoll und intuitiv in ein mir bekanntes System einbringen lassen. Ich finde einfach die Vielfalt an Dingen, die man mit Münzen (außerhalb ihrer Verwendung als Zahlungsmittel) angestellt hat spannend.

Serratus aus einem Dupondius des Tiberius für Livia (21-22 in Rom) - 27-29 mm - 12,21 g

AE des Trajan für den Umlauf in Syrien - 22.5-23 mm - 6,31 g - Möglich auch, dass hier mal eine Fassung angebracht war (es handelt sich um stark schräg über den Rand gezogene "Dellen")

Hier hatte ich mal einen serratierten Claudius Sesterz gezeigt:
viewtopic.php?f=6&t=11928&p=570016&hili ... us#p570016

[tilos]

Das sind wirklich sehr schöne Stücke, die Du uns da zeigst!
Gerade wenn das Gewicht so gar nicht passt, wäre in Betracht zu ziehen, dass es sich um Spielsteine handeln könnte.

Grüße
Tilos

[LordLindsey]

Interessanter Thread.

Diese Stücke kommen ja häufiger mit oströmischem Münzen vor, anbei meine 2 Gewichtstuecke aus Trier

viewtopic.php?f=90&t=60932&p=512070#p512070