Numismatikforum

Eigentlich hätte ich das Stück gern gehabt, und jetzt sehe ich den Zuschlag: https://www.numismatik-naumann.at/aukti ... 5310&l=898 - Kann mir die Seltenheit der Münze ein Kundiger erklären? Reicht da schon: "unpublished in RIC"?
Grüße KarlAntonMartini

Also ich fürchte, da kam so einiges zusammen:

London
ungewöhnliche Büste mit extrem ungewöhnlicher Schilddekoration
seltene Rückseite
schöner als das zweite bekannte Exemplar im British Museum

Da bin ich aber platt!

Sehr ungewöhnlich und auch religionshistorisch bedeutsam ist vor allem der Schild mit Solkopf darauf (von wegen "in hoc signo vinces"!). Ich vermute, das dürfte ca. einen Nuller ausgemacht haben.

Homer

Dann spricht der Schätzpreis des Auktionshauses (100 €) nicht für Expertise. Grüße KarlAntonMartini

Der Schätzpreis ist absolut irrelevant und gibt nur einen Startpunkt wieder. Die Münze hat ihren Preis gefunden.

Naumann erzielt generell sehr gute Preise. Über die Praktik der Schätzungen kann man jetzt diskutieren, aber ein zu hoher Wert geht mit einem hohen Startpreis einher und schreckt meistens dann doch ab. Am Ende braucht es nur zwei Bieter die die Münze unbedingt haben wollen.

marcus hat geschrieben: ↑

Mi 08.01.25 05:42

Der Schätzpreis ist absolut irrelevant und gibt nur einen Startpunkt wieder. Die Münze hat ihren Preis gefunden.

Ich stimme Dir vollkommen zu, dass ein Schätzpreis neben dem Startpreis vollkommen irrelevant ist.
Darum geben wir ja auch gar keinen Schätzpreis an, sondern nur den Startpreis.

MR

jschmit hat geschrieben: ↑

Mi 08.01.25 06:43

ein zu hoher Wert geht mit einem hohen Startpreis einher

Nö. Der Startpreis kann doch unabhängig vom Schätzwert festgesetzt werden.

Ein viel zu niedriger Schätzwert soll einzig solche Fantasten anlocken, die glauben, die einzigen zu sein, die den wahren Wert erkennen (und die Münze zu diesem Traumpreis abstauben zu können).

Ich persönlich finde, dass sich ein Auktionshaus mit utopisch niedrigen Schätzwerten eher lächerlich macht.

Das sieht man eigentlich aber nie, oder ich besuche nicht genügend AH.
Zu hohe Startpreise schrecken, wie gesagt, meistens ab. Das sieht man an genügend Beispielen.
Ob man das jetzt lächerlich nennen muss, ist die andere Frage. Prinzipiell biete ich nicht nach Schätzwerten. Gibt ja genügend Onlineressourcen bei denen man sich ein Bild des Wertes machen kann.

Angesichts folgendes Ergebnisses ist eine Schätzung von 100 Euro lächerlich?

marcus hat geschrieben: ↑

Mi 08.01.25 07:31

... Also angesichts folgender Ergebnisse ist eine Schätzung von 100 Euro lächerlich? ...

Kannst Du bitte ein Bild einstellen, auf dem man auch etwas erkennen kann ? Oder gar einen Link?

Gruß

Altamura

Ich finde solche Schätzpreise als Orientierung prinzipiell gar nicht so schlecht. Eine Schätzung ist aber keine Messung, deshalb kann erstere auch mal daneben liegen .
Warum man eine Fehleinschätzung dann aber als irrelevant erklärt, um sie damit unter den Teppich zu kehren, erschließt sich mir irgendwie nicht .
Und wenn man die Schätzungen sowieso für irrelevant hält (und deshalb möglicherweise gar nicht so viel Zeit und Sorgfalt darauf verwendet), dann sollte man vielleicht keine abgeben .

Gruß

Altamura

Ich persönlich schaue nie auf den Schätzpreis.
Ein sehr niedriger Rufpreis ist nur für den Einlieferer ein Problem.
Zum Glück gibt es sehr viele Auktionshäuser, daher muss ich nicht immer beim Selben kaufen.
Ich würde nie bei Schmuddelhändler kaufen, bin bei etablierten Händlern immer gut gefahren.
Jeder hat Stücke die er gerne in seiner Sammlung sehen möchte und daher auch viel bezahlt.
So sind die Sammler
Lg Larth

Ich finde, prinzipiell (unabhängig von der besprochenen Münze, wo der Schätzwert eine reale Basis hatte) sollte man mehr darauf achten, Begriffe gemäß ihrer Bedeutung zu verwenden.
Ein Schätzwert sollte eine wirklich vernünftige Schätzung des zu erwartenden Ergebnisses/Wertes sein. Ansonsten sollte man es anders nennen.
Aber es ist ein generelles Thema, dass heutzutage viele Begriffe nicht mehr ihrer eigentlichen Bedeutung entsprechend verwendet werden. Eines meiner Lieblingsbeispiele aus dem Sport sind Olympioniken, die einen hervorragenden vierten Platz erreicht haben